tramalabhängigkeit

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Dez 2008 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute, ich kann alle nur vor tramal höchst warnen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bin in der Ausbildung zur Krankenschwester dazu gekommen da es in de branche ja auch sehr leicht zu bekommen ist. war danach etwa 5 Jahre süchtig, habs in Krankenhäusern geklaut und s.w. , Hausärzte belogen, ich hätte schlimmer rückenschmerzen die nur mit tramal weggehen würden. irgendwann hatte ich epileptidsche anfälle bekommen immer kurz nachdem ich das zeug getrunken oder noch schlimmer iv injeziert habe. meinee Familie wusste natürlich erst nichts davon, bis ich mal auf toilette mit der nagdel im arm zusammengebrochen war und mein vater die tür aufbrechen musste. bin danach freiwillig in therapie und es war die einzig richtige entscheidung, fühle mich wieder wie ein normaler mensch, kann klar denken, arbeiten wieder auf einer intensivstation, hatte meine letzte stelle ja ja auch wegen der sucht verloren, weil es irgendwannmal rauskaum, habe geheirartet, erwarte demnächst ein kind und bin einfach glücklich!!! und die Therapie mit dem entzug war gar nicho schlimm, ein paar nächte nicht geschlafen, ab da gings aber wieder aufwärts, ich hatte aber auch sehr tolle, verständnisvolle therapeuten!!!!!!
Nach oben
lamy
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 11.10.2008
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2008 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Solche anfälle (was btw nix mit epilepsie zu tun hat) bekommt aber auch nur, wenn man viel zu hoch dosiert. Und da du es auch noch gefixt hast, kam noch mehr wirkstoff in deiner blutbahn an, da sind diese anfälle fast schon normal. Es ist eher verwunderlich, das diese bei dir so spät kamen.
Sorry, aber eine hochdosierte tramadolabhängigkeit ist kein kindergarten, da ist heroin schon gesunder, läge es denn in reinform vor.
Nach oben
miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2008 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, Tramal ist eigentlich eine recht interessante Substanz. Vor allem wirkt sie bei vielen Leuten sehr verschieden. Also ich mag Tramal nicht, hab es mal zum überbrücken nehmen müssn, konnte aber kaum essen und hätte den ganzen Tag pennen können. Andere Menschen werden davon absolut hyperaktiv bis aggressiv. Im allgemeinen wirkt es auch stimmungsaufhellend, da es einen SSRI Komponente besitzt - also die wirkweise, die auch viele Antidepressiva zeigen.
Der Entzug unterscheidet sich auch etwas von dem anderer Opiate, eben auf Grund dieser SSRI-Wirkung - wer schon mal einen Antodepressivum-Entzug gemacht hat weiß was ich meine. Nun ja, diese Symptome lassen sich oft auch nicht von anderen Opiaten überdecken.
Meine Meinung nach ist Tramal, insbesondere für meine Wenigkeit, überhaupt nicht zum Dauerkonsum geeignet - da gibt's wirklich besseres. Ich weiß aber, dass einige Leute darauf schwören.
Am günstigsten sind zum ausdosieren wirklich die Tropfen, und evl ein gut wirksames Antidepressivum (aber vorsicht es gibt jede Menge Schrott davon), denn nach dem Tramalentzug sind auch die Depressionen noch mal härter, als sie es sowieso schon nach dem Opiatentzug sind.
Wer Schmerzen hat und auch noch zusätzlich Schmerzmittel nehmen muss, sollte vielleicht seinen Arzt fragen, ob er nicht eine stufe höher gehen und ein anständiges Opiat bekommen kann. Das schont sie Organe und bekämpft die Schmerzen zuverlässig. Kein Mensch sollte leiden müssen oder seinen Körper zerstören, weil Ärzte angst vor BTM-Rezepten haben. Und ob nun Tramal-abhängig oder ein anderes Opiat: dass Tramal nicht dem BTMG unterliegt ändert mal gar nix an der Abhängigkeit.
Nach oben
Soulsister
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2008
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2008 22:19    Titel: Bitte lesen, trotz langer Text, danke!!! Antworten mit Zitat

Hallo Smile

Vorab, der Text ist mir etwas lang geraten, aber ich wäre froh, wenn Ihr ihn trotzdem lesen würdet, da ich auch wichtige Fragen habe, und es geht um die Gesundheit meines Vaters, deshalb bitte - danke sehr!!!

Hatte mir gestern hier auch mal die Beiträge über Tramal durchgelesen und bin seither doch sehr besorgt, weil auch mein Vater seit mindestens 5 Jahren regelmäßig die Tramaltropfen einnimmt - eigentlich damals gegen starke Gelenk- und Rückenschmerzen, aber seit er die Tropfen einmal hatte, kommt er nicht mehr davon los, naja ganz ähnlich wie das hier weiter vorn auch schon beschrieben wurde.

Ich selbst mag Tramal auch nicht, hatte es vor Jahren mal "getestet", heimlich von meinem Vater, aber erstens ist der Geschmack so eklig, dass ich davon kotzen muss (selbst verdünnt), und zweitens bekomm' ich davon Kopfschmerzen und insgesamt ein sehr unangenehmes Gefühl, aber gut, ich vertrage auch andere Opiate nicht sehr gut, aber trotzdem hatte ich mir halt früher nie Sorgen gemacht, weil ich nie den Beipackzettel gelesen habe, denn wie es halt eben so ist, wenn man ein Medi von seinem vertrauensvollen Arzt verschrieben bekommt: man denkt nicht groß drüber nach, man vertraut ja dem Arzt, der Arzt sagt, das ist gut für einen, also nimmt man es ein und macht sich keinerlei Sorgen, denn "wäre das was Schlechtes, hätte mein Arzt es mir doch nie gegeben..."

...ja, und genau so war heute auch die Reaktion meines Vaters, als ich ihm alles erzählte, was ich hier und dann noch via google über Tramal "gelernt" habe, und ich nehme mal an, das ist halt auch generell so ein Problem, gerade für die älteren Menschen, die erst recht nichts hinterfragen, was die "Halbgötter in Weiss" verordnen, diese Generation Menschen fügt sich einfach in das, was Ärzte sagen und vertrauen drauf, dass das hinhaut, und dann, wenn man ihnen sagt, dass sie sich da über die Jahre eine handfeste Opiatenabhängigkeit eingefangen haben, die ja auch durchaus kein Pappenstiel ist, dann wollen sie es kaum glauben...

Mein Vater meinte dazu, das hätte doch die Ärztin wissen müssen, und ja, sicherlich muss die sowas wissen, aber wieso bekommen die älteren Leutchen im Rahmen einer Schmerztherapie dann trotzdem über viele Jahre ein und dasselbe Medikament verschrieben, wobei die Ärzte doch genau wissen, dass die Leute erstens mit der Zeit körperlich abhängig werden und vor allem irgendwann das Medikament, was ja gegen bestimmte (bei alten Leuten oft chronische) Schmerzen verschrieben wird, irgendwann diese Schmerzen gar nicht mehr bekämpft, sondern nur noch gegen die Zusatzschmerzen der Entzugssymptome wirkt!!!

Nehmen die Ärzte das bewusst in Kauf, dass älteren Menschen eben nur auf Kosten einer körperlichen Abhängigkeit ein schmzerfreies Leben mittels Opiatmedis beschert werden kann???

Ich meine gut, wenn das der Preis sein sollte, um dann wirklich dauerhaft schmerzfrei leben zu können, mag es ja noch gehen, zumal die älteren Patienten ja auch nie das Problem haben werden, dass ihr Suchtmittel mal nicht mehr verfügbar wäre, sie also theoretisch keinen Entzug machen müssen, aber ich finde es doch eine Frechheit, dass das den Patienten eben niemand sagt, was mit ihrem Körper passiert und welche Konsequenzen ihr Medikament eben nunmal hat!

Und ausserdem -und das ist in meinen Augen die größte Schande- ist es ja nunmal so, dass es die Toleranzbildung gibt, man also, sobald der Körper sich an ein Medi sowie die Dosis gewöhnt hat, die Dosis erhöhen muss, bis der Körper sich wieder gewöhnt hat usw..., und irgendwann ist der Punkt mal erreicht, wo man nehmen und nehmen kann, ohne dass die Grunderkrankung, also die bestimmten Schmerzen (Rücken oder was auch immer) noch betäubt werden können, weil es einfach nicht mehr geht, sondern alles, was man dann nimmt, geht gegen den Entzug, die anfängliche euphorisierende Wirkung gibt es nicht mehr und überhaupt muss man es ja nur noch nehmen, um sich normal zu fühlen - das allerdings können ja diese älteren Patienten gar nicht wissen, eben weil sie ja von der ganzen Thematik nix wissen, und die nehmen und nehmen immer und immer mehr Tropfen, aber fühlen sich trotzdem nicht besser, sondern mit der Zeit nur noch immer schlimmer und die Grunderkrankung, wegen der das Medi ursprünglich angefangen wurde, wird überhaupt nicht mehr gestillt, sondern die Schmerzen sind voll da, oder zum Teil oftmals noch schlimmer!!!

Mein Vater klagt z.B. sehr oft über krasse Schmerzen in den Beinen, vor allem morgens, er hat das Gefühl, nicht laufen zu können, das klappt erst, wenn die Tropfen drin sind - das ist doch eindeutig Entzug!!!

Ich finde es richtig verantwortungslos von den Hausärzten, dass sie ihre Patienten da so schweigend im Dunkeln stehen lassen, die armen Leute wissen nichtmal, was mit ihnen passiert, wieso die Schmerzen immer schlimmer werden, wieso das allgemeine Wohlbefinden immer schlechter wird, wiso plötzlich immer noch mehr und weitere Schmerzen hinzukommen und und und...

Moah ich bin echt richtig sauer, sowas darf nicht wahr sein!!!!

Habe trotzdem noch 2 Fragen, naja, falls überhaupt jemand alles bis hierhin gelesen hat, was ich geschrieben habe Laughing

Zum Einen, was soll ich meinem Vater denn nun empfehlen, also welches Medikament wäre jetzt wohl die nächste Stufe, um alle seine Schmerzen sowie die Entzugssysmptome zu bekämpfen???

Zweitens, weiss jemand von Euch, wie die Wechselwirkungen mit Breitbandantibiotika sind? Mein Vater ist vor über 2 Wochen schwer erkrankt, grippaler Infekt, aber richtig heftig, hohes Fieber, er lag richtig auf der Schnauze, die Ärztin verschrieb ihm ein Breitbandantibiotikum, doch auch nach so langer Zeit will der Infekt nicht wirklich abklingen, es geht ihm immernoch sehr schlecht, was theoretisch gar nicht sein könnte, da das Antibiotika ein sehr starkes Medi war - ich befürchte, es könnte vielleicht wegen dem vielen Tramal im Körper irgendwie nicht richtig zur Wirkung gekommen sein, kann sowas sein???

Naja, und all solche Sachen müsste doch ein Arzt eigentlich selber wissen, aber die Ärztin meines Vaters macht ja kaum einmal Kontrollen, also Blut/Urin in regelmäßigen Abständen, um seine Werte zu checken und eben auch zu überprüfen, wieviel er Tramal nimmt, in meinen Augen eine Schande, denn müsste die Ärztin nicht eigentlich sowas von selbst wissen und durchführen, gerade bei älteren Menschen, die eh nicht mehr ganz gesund sind, und dann noch erst recht, wenn sie seit 5 Jahren so ein Medi von ihr verschrieben bekommen???

Danke für's lange Durchhalten (wegen des laaangen Textes) Smile

Lieben Gruß

Soulsister
Nach oben
worstcase
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2008 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

hallo soulsister!
habe leider nur kurz zeit, werde beim nächsten mal mehr dazu schreiben.
kurz: ein grippaler infekt wird in den meisten fällen durch eine virusinfektion hervorgerufen. nur selten sind bakterien beteiligt, wenn, dann als zusätzliche sekundärinfektion.
antibiotika wirken nur gegen bakterien, sind also bei einer virusinfektion sinnlos.
wenn er allerdings eine bakterielle infektion hat, dann kann es auch sein, dass er auf das antibiotikum nicht anspricht. wie lange nimmt er es denn schon?
ich würde deinen vater nochmal zum arzt schicken, wenn die symptome nicht besser geworden sind!
ich glaube nicht, dass ein regelmäßiger tramalkonsum die wirkung von antibiotika beeinträchtigt. ist es dieselbe ärztin, die ihm das tramal verschreibt?
lg
karo
Nach oben
Soulsister
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2008
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2008 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Karo,

danke, dass Du so schnell geantwortet hast Smile

worstcase hat Folgendes geschrieben:

kurz: ein grippaler infekt wird in den meisten fällen durch eine virusinfektion hervorgerufen. nur selten sind bakterien beteiligt, wenn, dann als zusätzliche sekundärinfektion.
antibiotika wirken nur gegen bakterien, sind also bei einer virusinfektion sinnlos.
wenn er allerdings eine bakterielle infektion hat, dann kann es auch sein, dass er auf das antibiotikum nicht anspricht. wie lange nimmt er es denn schon?


Hmm.... Soll das heissen, 99% der Leute in Deutschland bekommen das Antibiotika völlig umsonst gegen ihre grippalen Infekte usw. verschrieben? Muss sagen, ich bin auch oft in dieser Weise krank, habe oft Fieber und Halssachen, aber zumeist helfen mir die Antibiotika schon nach wenigen Tagen?!

Mal so zur Info, wie wissen die Ärzte denn eigentlich nur aufgrund dessen, dass sie einem beim Arztbesuch in den Hals glotzen, ob man ne'bakterielle oder virale Infektion hat? Müsste dazu nicht eigentlich immer auch das Blut untersucht werden, um sowas sicher feststellen zu können???

worstcase hat Folgendes geschrieben:

ich würde deinen vater nochmal zum arzt schicken, wenn die symptome nicht besser geworden sind!


Ja, so sehe ich das auch - nur leider mein Herr Vater nicht, denn der geht ohnehin nicht gern zum Arzt und ist halt der Meinung, das geht schon irgendwann von alleine weg, auch wenn's ihm hundselend geht und ich momentan richtig Schiss um ihn habe, aber naja... So sind die älteren Leutchen halt Rolling Eyes

worstcase hat Folgendes geschrieben:

ich glaube nicht, dass ein regelmäßiger tramalkonsum die wirkung von antibiotika beeinträchtigt. ist es dieselbe ärztin, die ihm das tramal verschreibt?


Ja, es ist dieselbe Ärztin, aber wie schon oben geschrieben, ich persönlich halte absolut nichts von der Frau, nur leider will mein Vater das nicht einsehen und ich kann nichts weiter machen ausser Reden wie ein Buch Laughing

Danke nochmals und LG

Soulsister
Nach oben
bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2008 13:47    Titel: Re: Bitte lesen, trotz langer Text, danke!!! Antworten mit Zitat

Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Hatte mir gestern hier auch mal die Beiträge über Tramal durchgelesen und bin seither doch sehr besorgt, weil auch mein Vater seit mindestens 5 Jahren regelmäßig die Tramaltropfen einnimmt - eigentlich damals gegen starke Gelenk- und Rückenschmerzen, aber seit er die Tropfen einmal hatte, kommt er nicht mehr davon los, naja ganz ähnlich wie das hier weiter vorn auch schon beschrieben wurde.

Regelmässig ist sehr wichtig. Es darf keine grossen Pegelunterschiede geben, damit keine Konditionierung über das Belohnungssystem, dem Besserfühlgedächtnis stattfindet. Das scheint bei Deinem Vater nicht geklappt zu haben.
Andererseits kann auch vorher, körperliche Schmerzen sind ja häufig eine somatische Erscheinung seelischer Ursachen, ein latentes Suchtpotentzial vorhanden gewesen sein, welches jetzt weiterhin befriedigt werden möchte. Befriedigt heisst natürlich ausreichend. Von der richtigen Substanz genug, um einen gewissen Pegel zu haben.



Soulsister hat Folgendes geschrieben:


, denn wie es halt eben so ist, wenn man ein Medi von seinem vertrauensvollen Arzt verschrieben bekommt: man denkt nicht groß drüber nach, man vertraut ja dem Arzt, der Arzt sagt, das ist gut für einen, also nimmt man es ein und macht sich keinerlei Sorgen, denn "wäre das was Schlechtes, hätte mein Arzt es mir doch nie gegeben..."
Ärzte wissen nicht viel über Schmerzen, kommt in der Ausbildung praktisch nicht vor. Über seelischen Schmerz wissen sie noch weniger, kommt auch praktisch nicht vor. Über Opiate wissen sie praktisch auch nicht viel. Dies ist eine Kritik der Schmerztherapeuten, die diesen Mangel öffentlich beklagten. Dies führt allerdings meist zu einer Unterversorgung der Patienten. Was auch heisst, dass viele nicht das Morphin bekommen, was sie bräuchten, sondern weniger Verwaltungsaufwandträchtige Mittel, die nicht im BtMG aufgeführt sind. Zum Beispiel Tramal.
Als ich mit meinem Rücken in Behandlung war, sprach ich meinen Arzt auf Morphin an, Er sagte: " Klar geb ich Ihnen". Griff in seine Schublade und gab mir 2 Pakungen Tramal. Ich "leicht" enttäuscht wies ihn darau hin, dass dies kein Morphin ist, und dass ich tatsächlich DAS Morphin meine, und nicht so einen chemischen Ersatz. Er meinte aber es wäre da Selbe, und dass ich evtl. ein Glas Wein dazutrinken sollte. Quasi es mir zu Morphin trinken sollte. Eine wohl weitverbreitete Praxis bei den Ersatz-Morphinen. Die mit Pola und Metha saufen fast alle, um den Mangel in diesen Mitteln auszugleichen.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Mein Vater meinte dazu, das hätte doch die Ärztin wissen müssen, und ja, sicherlich muss die sowas wissen, aber wieso bekommen die älteren Leutchen im Rahmen einer Schmerztherapie dann trotzdem über viele Jahre ein und dasselbe Medikament verschrieben

Das lässt sich praktisch nicht ändern, weil es auch eine Rangliste der Wirksamkeit gibt, Deshalb sind Ärzte bemüht, mit den mildesten Mitteln einzusteigen, und eine Umstiegsmöglichkeit nach oben zu haben. Um dann letztlich doch beim Morphin (Nicht das stärkste Mittel) zu landen, weil es die grösste Potenz hat, den meist paralell, als Teil des körperlichen Schmerzes vorkommenden seelischen Schmerz am besten mildert.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:
wobei die Ärzte doch genau wissen, dass die Leute erstens mit der Zeit körperlich abhängig werden und vor allem irgendwann das Medikament, was ja gegen bestimmte (bei alten Leuten oft chronische) Schmerzen verschrieben wird, irgendwann diese Schmerzen gar nicht mehr bekämpft, sondern nur noch gegen die Zusatzschmerzen der Entzugssymptome wirkt!!!

Das weist auf ein nicht ausreichendes, vielleicht auch nur in der Dosis, Mittel, bzw. auf falsch getimte Einnahme hin. Leider sind Ärzte in Deutschland (auch im internationalen Vergleich) sehr zurückhaltend in der Verschreibung von Morphin.
Aber mit einer Gewöhnung muss man bei Medikation gegen chronischen Schmerz immer rechnen. Wurde Dein Vater darüber nicht aufgeklärt?
Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Nehmen die Ärzte das bewusst in Kauf, dass älteren Menschen eben nur auf Kosten einer körperlichen Abhängigkeit ein schmzerfreies Leben mittels Opiatmedis beschert werden kann???

Ja, es gibt keinen anderen Weg.
Ich würde dies auch bei chronischem seelischen Schmerz verschreiben.
Aus beiden Krankheitsbildern kannn man aber nachdem der Schmerz verschwunden ist, auch mit sehr kleinen Schritten ausschleichen.
Natürlich würde ich eine Opiatabhängigkeit chronischem Schmerz vorziehen, welcher Natur auch immer. .
Soulsister hat Folgendes geschrieben:


, aber ich finde es doch eine Frechheit, dass das den Patienten eben niemand sagt, was mit ihrem Körper passiert und welche Konsequenzen ihr Medikament eben nunmal hat!

Dass diese Beratung nicht stattgefunden hat, spricht dafür, dass es kein Facharzt für Schmerzen war, sondern eher der Hausarzt, der es vielleicht beiläufig erwähnt.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:

Und ausserdem -und das ist in meinen Augen die größte Schande- ist es ja nunmal so, dass es die Toleranzbildung gibt,....... nehmen immer und immer mehr Tropfen, aber fühlen sich trotzdem nicht besser, sondern mit der Zeit nur noch immer schlimmer und die Grunderkrankung, wegen der das Medi ursprünglich angefangen wurde, wird überhaupt nicht mehr gestillt, sondern die Schmerzen sind voll da, oder zum Teil oftmals noch schlimmer!!!

Schmerztherapeuten versuchen gerade dies zu vermeiden. Sie gehen davon aus, dass Schmerz der nicht unterbrochen wird, dazulernt, stärker wird um sich als ursprüngliches Warnsignal mehr "Gehör" zu verschaffen.
Deshalb wird davon abgeraten, den Schmerz spontan mit Tropfen zu bekämpfen, sondern stattdessen einen angemessenen Pegel einzuhalten, um den Schmerz nicht zu konditionieren. Ihm ein Objekt der Begierde zu lehren.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:


Mein Vater klagt z.B. sehr oft über krasse Schmerzen in den Beinen, vor allem morgens, er hat das Gefühl, nicht laufen zu können, das klappt erst, wenn die Tropfen drin sind - das ist doch eindeutig Entzug!!!

Würde ich auch als Entzug werten, aber wer weiss. Dein Vater müsste, auch wenn er das Präparat wechseln würde, eine Einnahme nach Uhrzeit streng einhalten. Seine Einnahme so aufteilen, dass ein gleichmässiger Pegel besteht. Ich würde, ausreichende Dosis vorausgesetzt, evtl. per Wecker eine nächtliche Einnahme ermöglichen
Soulsister hat Folgendes geschrieben:

Ich finde es richtig verantwortungslos von den Hausärzten, dass sie ihre Patienten da so schweigend im Dunkeln stehen lassen, die armen Leute wissen nichtmal, was mit ihnen passiert, wieso die Schmerzen immer schlimmer werden, wieso das allgemeine Wohlbefinden immer schlechter wird, wiso plötzlich immer noch mehr und weitere Schmerzen hinzukommen und und und...

Du schreibst ja das Wort Hausärzte. Die sind damit überfordert. Jeder "Dr. Feelgood" am Bahnhof weiss mehr darüber. Fast jeder!
Er muss versuchen, grosser Aufwand, in eine richtige Schmerzbehandlung zu kommen.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:

Zum Einen, was soll ich meinem Vater denn nun empfehlen, also welches Medikament wäre jetzt wohl die nächste Stufe, um alle seine Schmerzen sowie die Entzugssysmptome zu bekämpfen???

Einmal wie vorher schon geschrieben, eine Pegelmedikation, nicht die, die spontan mit Tropfen auf Schmerzen reagiert.
Zum Anderen wäre das beste Mittel das Morphin, immer wieder dieses Wort, aber fast unmöglich zu bekommen. Facharzt wäre das nächste Richtige, Wichtige.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:

Zweitens, weiss jemand von Euch, wie die Wechselwirkungen mit Breitbandantibiotika sind? Mein Vater ist vor über 2 Wochen schwer erkrankt, grippaler Infekt, aber richtig heftig, hohes Fieber, er lag richtig auf der Schnauze, die Ärztin verschrieb ihm ein Breitbandantibiotikum, doch auch nach so langer Zeit will der Infekt nicht wirklich abklingen, es geht ihm immernoch sehr schlecht, was theoretisch gar nicht sein könnte, da das Antibiotika ein sehr starkes Medi war - ich befürchte, es könnte vielleicht wegen dem vielen Tramal im Körper irgendwie nicht richtig zur Wirkung gekommen sein, kann sowas sein???

Schmerz ist Stress. Und Stress, hat über die Psyche Auswirkungen auf das Immunsystem, dass sich dann um Infekte und sowas einfach nicht kümmert. Wir (Männer) räumen ja auch unsere Hütte nicht so auf, wie wir es tun würden, wenn es uns gut gehen würde. Das Immunsystem funktioniert genauso wie der ganze Mensch. Wie die ganze Menschheit auch. Tut ja auch nichts gegen das Fieber, dass unser Planet(Klima) hat. Haben andere dringendere Probleme, zusätzlich zum mangelden Antrieb, worunter denke ich auch das Immunsystem leiden kann.
Dein Vater muss besser drauf kommen, das wird schon vieles auflösen.
Dafür kann der Facharzt nötig sein.
Nach oben
Soulsister
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2008
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2008 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Dankeschön bright, für die so ausführliche Antwort - ich denke, das erklärt mir einiges Smile

Und Du hast ganz recht, er nimmt die Tropfen unkontrolliert, nicht an Uhrzeiten gebunden, sondern je nach Bedarf, mehrfach täglich und immer mehr eben...

Was Du im Hinblick auf Schmerz, Tropfen und Belohnungssystem schreibst, leuchtet mir ein, und auch, dass es daher nötig ist, sich genau an Uhrzeiten zu halten, damit das Belohnungssystem nicht "lernt", sich über die Schmerzen immer neue Tropfenennahme zu erzwingen - wobei genau das ja aber über die letzten 5 Jahre bereits passiert sein wird, schätze ich mal...
Meinst Du, er bekommt das wieder raus, wenn er sich regelmäßig an die genauen Einnahmevorschriften halten würde?

Thema Facharzt und Schmerztherapie - Du schreibst, dies wäre ein großer Aufwand, in eine solche Schmerztherapie reinzukommen?
Wie müsste man es denn grundsätzlich angehen? Den Hausarzt ansprechen und sich überweisen lassen, dann lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder gibt es da noch andere Probleme, dass z.B. ähnlich wie bei den Substiprogrammen von vornherein nicht jeder klagende Patient "aufgenommen" wird, es nur begrenzte "Plätze" gibt oder wie muss ich mir das vorstellen? Was kann ich konkret für meinen Vater tun? Er ist mir extrem wichtig, der größte Schatz, den es in meinem Leben gibt und immer gab, ich würde so gern auch mal etwas für ihn tun weisste?

Nochmals danke und lieben Gruß

Soulsister
Nach oben
miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2009 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Soulsister,

kann verstehen dass du dich darüber aufregst, dass die Ärzte die Leute nicht genügend aufklären. Ich sehe es auch als mein Recht an, genau zu wissen was das Mittel das ich nehmen soll für mögliche Wirkungen und Folgen haben kann.

Manchmal kommen sie mit der Erkläreung, den ohnehin schon Kranken nicht verunsichern zu wollen - mum ja. Ich weiß nicht, ob das wirklich der beste Weg ist.

Dann zum Thema Schmerztherapie: Also medizinisch verordnete Opiate sollten eben keine psychische Abhängigkeit hervorrufen. Aber, wie right auch schon schrieb, tun sie das nur dann nicht, wenn die Einnahme eben nichts besonderes auslöst. Wenn jedesmal nach der Einahme der Patient die Erleichterung verspürt, endlich wieder ohne Schmerzen zu sein, entwickelt sich natürlich eine psychische Abhängigkeit.

Ich hab mal ein Buch über Schmerztherapie gelesen

http://books.google.de/books?hl=de&id=PibBbs0SyycC&dq=opioide+in+der+Medizin&printsec=frontcover&source=web&ots=wK6AXMO93g&sig=PWTjqBHu1RzmIdj7Wu7fqDBqz6Q&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA3,M1

(is fast das ganze Buch lesbar)

und naja selbst da wird gesagt, dass Ärzte selbst vielzuviel Angst vor Opiaten haben und mit ihrer "Vorsicht" den Patienten nur schaden, weil einerseits die Schmerzen nicht so bekämpft werden, wie man es könnte, und andererseits durch die Unterversorgung die psychische Abhängigkeit entsteht. Und sein wir mal ehrlich: Wenn man Opiate langsam ausschleicht, ist der körperliche Entzug doch gar nicht das Hauptproblem. Es ist der psychische Entzug, der einen fertig macht. Wenn die Ursache des Schmerzes beseitigt werden kann und danach das Opiat abgesetzt wird, ist der Entzug kein größeres Problem mehr, sofern es eben vorher richtig eingesetzt wurde.

Viele Menschen leiden viel länger als nötig oder gar ganz unbehandelt an Schmerzen, die nicht sein müssen, und das wegen Ärzten, die sich mit der Materie nich auskennen. Es gibt nun mal kein potenteres Schmerzmittel, und lieber wär ich als Schmerzpatient in Morpheus Armen als in denen des Teufels in Form körperlicher Qualen...

Dei Vater braucht sicherlich ein besseres Mittel als Tramal, jedenfalls wenn seine ursprünglichen Scmerzen noch vorhanden sind. Tramal...is so bißchen wie gewollt und nicht gekonnt...bloß kein Btm-Rezept ausstellen müssen... Vielleicht mal den Arzt wechseln?

wegen den Antibiotika: ich kenne mich nich wirklich aus, aber glaube nicht dass sie wegen des Tramals wirkungslos wären. Das kommt meistens eher daher, das grundsätzlich bei jedem Hustenreiz Antibiotika verschrieben werden, und die Bakterien lernen, sich gegen diese zu schützen. Deswegen müssen auch ständig neue entwickelt werden. Irgendwann könnte diese unbedachte Verschreibung zum Problem werden. Ärzte verschreiben Antibiontika so unbedarft wie sie Opiate unbedarft unter Verschluss halten. Letztendlich baden die Patienten beides aus.
Mira

Alles Gute, Mira
Nach oben
bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2009 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Meinst Du, er bekommt das wieder raus, wenn er sich regelmäßig an die genauen Einnahmevorschriften halten würde?

Er wird sich vielleicht insgesamt sogar besser fühlen, wenn er Pegelmedikamentiert ist, da ein grosser Teil Stress und Angst sogar Schmerz wegfällt.
Seine Lebensqualität müsste sich verbessern. Du wirst ihm das sicher vermitteln können. Und wenn er tatsächlich mal Bock auf bewusste Wirkung haben will, kann er ja auch mal eine zusätzliche sündigen. Auch wenns nicht klug ist. Es konditioniert wieder. Zusätzliche Freuden sollte er sich aus dem Alltag ziehen. Wenn es ihm durch die Einnahme nach Uhrzeit besser geht, müsste normal, wird alleine dass schon euphorisierend wirken.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Thema Facharzt und Schmerztherapie - Du schreibst, dies wäre ein großer Aufwand, in eine solche Schmerztherapie reinzukommen?
Wie müsste man es denn grundsätzlich angehen? Den Hausarzt ansprechen und sich überweisen lassen, dann lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder gibt es da noch andere Probleme, dass z.B. ähnlich wie bei den Substiprogrammen von vornherein nicht jeder klagende Patient "aufgenommen" wird, es nur begrenzte "Plätze" gibt oder wie muss ich mir das vorstellen?

So ungefähr. Die Schmerztherapie ist den Politikern, die sich dem Drogenkrieg verschrieben haben, ein Dorn im Auge. Die Schmerztherapie ist ein Schrittmacher im unverkrampften Umgang mit Opiaten. Dort erlangte Erkenntnisse könnten einen Dammbruch in der Drogenpolitik bewirken, und damit in der gesamten Gesundheitspolitik. Könnte, wird grosse finanzielle Einbussen in Pharma-Industrie bedeuten. Geht um viel Geld für diese Banditen.
Soulsister hat Folgendes geschrieben:
Was kann ich konkret für meinen Vater tun? Er ist mir extrem wichtig, der größte Schatz, den es in meinem Leben gibt und immer gab, ich würde so gern auch mal etwas für ihn tun weisste?

Ich mag Loyalität . Durfte sie auch schon erfahren.
Überweisung vom Hausarzt. Hoffen, dass ein Facharztangebot in Eurer Nähe besteht. Und dann einen Termin holen. Dann wird dein Vater Fragebögen ausfüllen müssen, womit denke ich ein Persönlichkeitsprofil erstellt wird. Der Ansatz beim Schmerztherapeuten ist immer psychosomatisch. Es wird versucht den Menschen als ganzes zu behandeln. Man glaubt es kaum, Schulmedizin und ganzer Mensch.
Das ist der Weg, wie er hier in Kiel in der Schmerzklinik, gegangen wird.
Bisschen Geduld brauchtst Du aber sicher.
Schön, dass Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Vater hast. Ich hoffe, er weiss es.
PS. : Ich hatte Deinen Beitrag übersehen, deshalb so spät.
Dein Name passt zu Dir.
Mir gefällt die Frauengang, die sich hier gebildet hat ausserordentlich gut.
Ich sage keine Namen, um keinen vergessen zu können. Ihr wisst schon.
Viel Glück im neuen Jahr.
Nach oben
Soulsister
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2008
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2009 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Huhuchen Mira Smile


miramööp hat Folgendes geschrieben:

Manchmal kommen sie mit der Erkläreung, den ohnehin schon Kranken nicht verunsichern zu wollen - mum ja. Ich weiß nicht, ob das wirklich der beste Weg ist.


Naja, zumal das mE nicht der Arzt für den Patienten entscheiden sollte, sondern doch lieber er selbst nach ausreichendem beratendem Aufklärungsgespräch über ein Opioid-Medi, welches ein Arzt einem Patienten zu verabreichen gedenkt - diese Ausrede gilt für mich also gar nix!

miramööp hat Folgendes geschrieben:

http://books.google.de/books?hl=de&id=PibBbs0SyycC&dq=opioide+in+der+Medizin&printsec=frontcover&source=web&ots=wK6AXMO93g&sig=PWTjqBHu1RzmIdj7Wu7fqDBqz6Q&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA3,M1

(is fast das ganze Buch lesbar)


Suuuuper Sache dieser Link, besten Dank auch Very Happy

Hab'ich mir direkt gespeichert und werde in den nächsten Tagen viel lesen Laughing

miramööp hat Folgendes geschrieben:

Viele Menschen leiden viel länger als nötig oder gar ganz unbehandelt an Schmerzen, die nicht sein müssen, und das wegen Ärzten, die sich mit der Materie nich auskennen. Es gibt nun mal kein potenteres Schmerzmittel, und lieber wär ich als Schmerzpatient in Morpheus Armen als in denen des Teufels in Form körperlicher Qualen...


Jepp, seh'ich ganz genauso.

miramööp hat Folgendes geschrieben:

Dei Vater braucht sicherlich ein besseres Mittel als Tramal, jedenfalls wenn seine ursprünglichen Scmerzen noch vorhanden sind. Tramal...is so bißchen wie gewollt und nicht gekonnt...bloß kein Btm-Rezept ausstellen müssen... Vielleicht mal den Arzt wechseln?


Weisst Du, wie lange ich das schon versuche, ihm klar zu machen, dass er mal wenigstens eine zweite Meinung einholen sollte???

Das Problem dabei ist, mein Vater ist ein überaus loyaler Mensch, der so nach dem Motto lebt "Die hat mich immer gut behandelt und war immer nett und hilfsbereit, da kann ich doch nicht den Arzt wechseln...." lol

Ich meine klar, einerseits ist das ein feiner Charakterzug von meinem Vater, ich schätze das auch alles grundsätzlich sehr, nur hier schadet er sich halt damit, wie ich meine, aber es ist halt nicht so einfach, ihm das beizubringen, dass ein netter Arzt nicht unbedingt der kompetenteste sein muss, zumal eine Hausärztin nunmal keine Spezialistin ist....

Naja, mal sehen, ich bleibe auf alle Fälle immer dran und laber mir den Mund fusselig *lach*

miramööp hat Folgendes geschrieben:

wegen den Antibiotika: ich kenne mich nich wirklich aus, aber glaube nicht dass sie wegen des Tramals wirkungslos wären. Das kommt meistens eher daher, das grundsätzlich bei jedem Hustenreiz Antibiotika verschrieben werden, und die Bakterien lernen, sich gegen diese zu schützen. Deswegen müssen auch ständig neue entwickelt werden. Irgendwann könnte diese unbedachte Verschreibung zum Problem werden. Ärzte verschreiben Antibiontika so unbedarft wie sie Opiate unbedarft unter Verschluss halten. Letztendlich baden die Patienten beides aus.


Ja stimmt, das ist ein "guter" Vergleich, der leider echt traurig ist --> ich sag's immer wieder: armes Deutschland!!!

miramööp hat Folgendes geschrieben:

Alles Gute, Mira


Dangöööö, für Dich auch und bis bald Smile

Soulsister
Nach oben
Soulsister
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.10.2008
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2009 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöle Bright Smile

bright hat Folgendes geschrieben:

Er wird sich vielleicht insgesamt sogar besser fühlen, wenn er Pegelmedikamentiert ist, da ein grosser Teil Stress und Angst sogar Schmerz wegfällt.
Seine Lebensqualität müsste sich verbessern. Du wirst ihm das sicher vermitteln können. Und wenn er tatsächlich mal Bock auf bewusste Wirkung haben will, kann er ja auch mal eine zusätzliche sündigen. Auch wenns nicht klug ist. Es konditioniert wieder. Zusätzliche Freuden sollte er sich aus dem Alltag ziehen. Wenn es ihm durch die Einnahme nach Uhrzeit besser geht, müsste normal, wird alleine dass schon euphorisierend wirken.


Ja, ich hoffe und wünsche es mir echt total doll, denn ich kann es kaum mitansehen, wie es ihm durch die vielen krassen Schmerzen immer beschissener geht, das ist die reinste Qual.

Weisste, er hat auch seit Monaten schon auf beiden Seiten Leistenbrüche (wurde auch erst vor kurzem festgestellt, dabei beklagt er Schmerzen im Unterbauch schon seit über einem Jahr), aber da er auch sehr hohen Blutdruck hat und auch noch ziemlich übergewichtig ist, wurde die OP nur nach längerfristigem Termin durchgeführt, also wird erst noch stattfinden. Dann allerdings wird es wohl ein Spezialist durchführen (deswegen auch die lange Wartezeit für die OP, weil der Chirurg straffsten Terminkalender hat), weil diese Art von OP's wohl noch sehr neu ist und nur wenige Ärzte in DE bisher praktizieren, was ja mal eine gute Nachricht ist, dass wenigstens hier kein Stümper ans Werk geht, aber man muss sich halt mal vorstellen, mit welchen Schmerzen mein Vater bis dahin und vor allem wie lange schon leben muss. Das finde ich den Oberhammer, ehrlich!

bright hat Folgendes geschrieben:

So ungefähr. Die Schmerztherapie ist den Politikern, die sich dem Drogenkrieg verschrieben haben, ein Dorn im Auge. Die Schmerztherapie ist ein Schrittmacher im unverkrampften Umgang mit Opiaten. Dort erlangte Erkenntnisse könnten einen Dammbruch in der Drogenpolitik bewirken, und damit in der gesamten Gesundheitspolitik. Könnte, wird grosse finanzielle Einbussen in Pharma-Industrie bedeuten. Geht um viel Geld für diese Banditen.


Alls klar, verstehe Evil or Very Mad

Maaaaan ist das alles zum Kotzen hier, da bekomm'ich wieder mal richtig Wut *groll*

bright hat Folgendes geschrieben:

Ich mag Loyalität . Durfte sie auch schon erfahren.


Ja, ich auch, Loyalität ist eine der wichtigsten Dinge an menschlichen Werten, wie ich finde, aber heutzutage ja leider leider nur noch sehr selten zu finden Sad

bright hat Folgendes geschrieben:

Überweisung vom Hausarzt. Hoffen, dass ein Facharztangebot in Eurer Nähe besteht. Und dann einen Termin holen. Dann wird dein Vater Fragebögen ausfüllen müssen, womit denke ich ein Persönlichkeitsprofil erstellt wird. Der Ansatz beim Schmerztherapeuten ist immer psychosomatisch. Es wird versucht den Menschen als ganzes zu behandeln. Man glaubt es kaum, Schulmedizin und ganzer Mensch.
Das ist der Weg, wie er hier in Kiel in der Schmerzklinik, gegangen wird.
Bisschen Geduld brauchtst Du aber sicher.


Dankeschön Bright, für die Tipps dazu. Ich werde nachher gleich mal googeln, was hier so im Umkreis bei uns vorhanden ist, mal sehen, ob wir Glück haben. Dann rufe ich da an und vereinbare den Termin, und dann muss ich nur noch meinen Vater dazu kriegen, sich überweisen zu lassen, aber wenn ich fleissig weiter rede und rede, dann klappt das bestimmt auch noch Laughing

bright hat Folgendes geschrieben:

Schön, dass Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Vater hast. Ich hoffe, er weiss es.


Ja, er weiss es und ja, das freut mich auch, und das täglich.
Mein Vater ist echt der Wahnsinn, das kann ich nicht anders sagen. Klar, viele Kinder sagen über ihren Vater, er sei der Beste *hihi*, aber bei meinem stimmt's wirklich *lach* (nicht ganz ernst gemeint, denn natürlich und glücklicherweise gibt es ja selbst heute noch ein paar wenige Superväter, und ich habe echt das ganz große Glück, einen solchen Vater vom Schicksal geschenkt bekommen zu haben, dafür bin ich ohne Scheiss sehr dankbar, auch wenn das albern klingen mag)

bright hat Folgendes geschrieben:

PS. : Ich hatte Deinen Beitrag übersehen, deshalb so spät.


Gar kein Problem bright, das macht gar nix, zumal ich weiss, dass Du immer antwortest, und wenn das mal etwas länger dauert, ist das echt nicht schlimm - ich bin z.B. nicht jeden Tag hier, von daher kann es bei mir selbst auch manchmal dauern Smile

bright hat Folgendes geschrieben:

Dein Name passt zu Dir.


Dankeschön - der Name hat damit zu tun, dass meine "Soulsister" tot ist, aber auf solchen Wegen versuche ich sie noch ebenso nah bei mir zu behalten wie in den Zeiten, wo sie noch lebte und wir uns gegenseitig oft so und ähnlich nannten.

bright hat Folgendes geschrieben:

Mir gefällt die Frauengang, die sich hier gebildet hat ausserordentlich gut.
Ich sage keine Namen, um keinen vergessen zu können. Ihr wisst schon.


Jepp, gefällt mir auch, sehr sogar. In diesem Forum gibt es tatsächlich ein paar richtig tolle Leute, das zeichnet sich immer mehr ab und das macht einem dann auch selbst immer mehr Spaß, beinahe schon täglich hier reinzuschauen, zu schreiben, lesen usw... Das ist schon echt toll, aber ich muss auch sagen, dass es ja glaub nicht nur Frauen sind, sondern auch 2 Männer, die das Ganze hier erst richtig komplett machen Smile (Es sei denn, Du bist ne'Frau, aber das denke ich mal eher nicht, oder irre ich mich da absolut schwerstens?) *grins*

bright hat Folgendes geschrieben:

Viel Glück im neuen Jahr.


Dankeschöööön - das wünsche ich Dir, und allen anderen der "Gang" hier auch ganz doll Smile

Biba

Soulsister
Nach oben
miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2009 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo soulsister,

ich schließe mich dem zitier-stil mal an, ist schon echt gut beim lesen...


Zitat:
Naja, zumal das mE nicht der Arzt für den Patienten entscheiden sollte, sondern doch lieber er selbst nach ausreichendem beratendem Aufklärungsgespräch über ein Opioid-Medi, welches ein Arzt einem Patienten zu verabreichen gedenkt - diese Ausrede gilt für mich also gar nix!


nain, ich finde auch nicht dass das eine gute Ausrede ist. Letztendlich ist es dieselbe Entmündigung, die man uns in allen Lebensbereichen überstülpen will. Leider sind wir oft schon so gut dressiert, dass wir die Verantwortung abgeben ohne es zu merken, weil es das Leben vermeintlich leichter macht. Und grade gegenübe Ärzten...sie haben halt das Fachwissen, und nicht jeder hat die Möglichkeit sich mit all dem auseinander zu setzen. Schwierig, aber für mich persönlich bestehe ich seit gewissen erlebnissen - bekam Anti-depressiva, die körperlich abhängig machten, ohne das gesagt zu bekommen, nein noch schlimmer, es wurde das Gegenteil behauptet - dass mir der Arzt alles sagt, was es dazu zu sagen gibt, und ich forsche nach!
Es sollte wirklich deren Pflicht sein, den patienten verdammt noch mal aufzuklären. Das sind alles erwachsene Menschen mit Recht auf Selbstbestimmung! grrrr



Zitat:
Hab'ich mir direkt gespeichert und werde in den nächsten Tagen viel lesen


ja is schon echt praktisch. Also ich habs nicht ganz durchgelesen, sind halt auch viele Details aus der Schmerzmedizin und Narkosetechnik, aber einiges sehr Wissenswertes war doch zu finden. Als Nachschlagewerk für Menschen, die sich Opiaten auseinandersetzen müssen, auf jeden Fall nützlich!

Zitat:
Naja, mal sehen, ich bleibe auf alle Fälle immer dran und laber mir den Mund fusselig *lach*


jap, ich kenn das auch...Eltern sind echt die schwierigsten Patienten, hab da jahrelange Erfahrung..... Rolling Eyes
Naja, bei meinen Eltern war immer das Problem, dass die ihre Gesundheit gar nicht so ernst zu nehmen scheinen und nur zum Doc gehen wenns richtig kracht, oder der Notarzt kommen muss.
Aber auch von den Schrecken erholt man sich anscheinend doch zu schnell, wie ich feststellen musste: 2 jahre nach dem Schlaganfall meines Vaters trinkt er wieder munter Alkohol. Alkohol war die Ursache des Schlaganfalls. Aber was soll ich machen, der Mann muss wissen was er tut. Ich konnte daran noch nie was änden.
Ich hoffe, du schffst es deinen zu überreden, mal einen andern ranzulassen...schade dass der Arzt nicht von selber auf die Idee kommt, einen Facharzt dazuzuholen...blöd sowas. Entweder dein Vater erzählt ihm nicht ehrlich wie's is, oder der Mann hört nicht zu oder er ist zu stolz, dass zu tun was er zun sollte zum Wohl seines Patienten....

Zitat:
Ja stimmt, das ist ein "guter" Vergleich, der leider echt traurig ist --> ich sag's immer wieder: armes Deutschland!!!


wohl möglich eine der grundsätzlichen übereinstimmenden Meinungen "unserer Gang" Razz

Nee, also alles gute weiter, viel Erfolg und halt die Ohren oben!
Mira
Nach oben
Roand2010
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.01.2010
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2010 20:52    Titel: Re: tramalabhängigkeit Antworten mit Zitat

Hallo Tabea.Dass kann wirklich ein ernstes Problem werden, weis ich aus eigener Erfahrung. Bekommen wird sie die Tropfen warsch. vom Arzt den auf dem Schwarzmarkt könnte man diese Menge an Tropfen und vor allelm in der Häufigkeit (alle 6 Tage) kaum bezahlen. Versuch herauszufingen ob bei deiner Freundin schon eine körperliche Abhängigkeit besteht wenn ja würde ich fast zu einem stationären Entzug raten denn damit ist wirklich nicht zu spassen.

Weiß deine Freundin überhaupt wie abhängig Tramal machen kann? Wenn nicht wäre es wichtig ihr dass vor Augen zu führen.

Wünsche dir alles Gute. Very Happy
Nach oben
Pu
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.02.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2013 16:33    Titel: Ratschläge für Angehörige eines Tramal Abhängigen Antworten mit Zitat

Hallo! Der Beitrag hier ist zwar schon älter aber ich versuche es trotzdem ohne einen eigenen zu eröffnen Wink

Bei uns in der Familie ist aktuell mein Bruder unser "Problem".
Er hatte einen Unfall, ist zusammengebrochen und hat sich dabei den Kopf gebrochen.
Zum Glück hat er keine Folgeschäden hiervon getragen... Oder auch nicht zum Glück denn dann wäre ihm vielleicht bewusster wie schlimm er schon in der Sch***e steckt.

Wir haben uns nicht oft gesehen, immer nur zu feierlichkeiten der Familie. Doch kurz (1 Tag) vor dem Unfall hatten wir uns gesehn und es war schon auffällig dass er irgendetwas nimmt, da seine Augen fast nur noch aus Pupille bestanden, man sich mit ihm nicht mehr richtig unterhalten konnte, er wie ein irrer durch die gegend gelaufen ist und zb. dem lüftungssystem gefolgt ist... es war ihm immer warm...

Und jetzt kam es raus - er nimmt seit (über?) 10 Jahren Tramal. Und auch noch andere komische Tabletten "Propecia" gegen Haarausfall... Aber Tramal ist erstmals wohl die größte Sorge.

Meine Eltern kehren das "Problem" ziemlich unter den Tisch, sie rufen ihn zwar ständig an - womit sie die Sache sicher nicht besser machen, aber so richtig helfen tut ihm niemand.

Seine Freundin ist auch nicht gerade die große Hilfe, sie zickt nur rum und erwartet dass er aufhört das Zeug zu nehmen, wobei wenn man sich ein wenig erkundigt liest man ja dass er gar nicht von heute auf morgen damit aufhören soll - da er nicht aufhört heißt es nur "war ja klar".

Ich möchte ihm so gerne helfen, aber dazu muss ich ihn am besten zu mir nach Hause holen, da er ca. 600km von mir entfernt lebt. Es ist schwierig immer mal nur für ein Wochenende hinzufahren und ihm dann beizustehen, das hilft ihm doch auch nicht wirklich und da man in den 2 Tagen rein nur dieses Thema besprechen will geht es ihm sicher auf die nerven...

Zum 3ten mal hat er jetzt gemeint sich selbst entziehen zu können - hat aber wieder nicht geklappt.
Angeblich geht er bereits in Gruppengespräche - ich weiß nicht ob ich ihm das glauben kann, er erzählt immer so komische dinge davon... richtig darüber reden möchte er auch immer gar nicht, fängt dann einfach aprupt von anderen themen an.
Mir ist natürlich klar, dass man nicht immer lust hat darüber zu reden - vor allem nicht wenn die eltern schon tagtäglich anrufen...

Und leider ist seine Freundin psychisch nicht stabil genug um ihn bei der Entzugssache zu motivieren und unterstützen.
Ich möchte das tun!

Doch wie überzeuge ich ihn dass er zu mir nach hause kommt, er hat hier sein eigenes Zimmer, seinen Freiraum - das einzige was ich mit ihm mache ist, ihm helfen eine Klinik zu finden - wenn er möchte zum Arzt und Therapie begleiten.

Könnt ihr denn gute Kliniken für Tramalentzug empfehlen?
Er mag Berge und Natur, oder er mochte es früher... Gibt es denn da schöne Kliniken?
Und wie läuft das dann ab?
Rufen wir in der Klinik an und fragen nach einem freien Platz und dann schicken wir das an die Krankenkasse? Oder läuft alles über seinen Hausarzt?

Ich danke euch schonmal sehr für eure Antworten und Hilfe!

Eure besorgte Pu
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin