Fett und depressiv durch Methadon?

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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2012 20:30    Titel: Fett und depressiv durch Methadon? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich hab mich gerade extra hier im Forum angemeldet, um nach eventuellen Erfahrungen bezüglich Methadon, Gewichtszunahme und depressiven Verstimmungen zu fragen.

Also kurz zur Vorgeschichte:
Ich bin seit ich 17 Jahre alt bin auf H, inzwischen bin ich 20 und seit einem dreiviertel Jahr im Methadonprogramm (10ml/Tag). Anfangs lief alles relativ gut. Weg von der Szene, Schule fortgesetzt, neuen Freundeskreis aufgebaut.. ich hatte mehrere Monate keinen Beikonsum. Nicht mal Benzos oder so. Gar nichts. Ich konnte es selbst kaum glauben.

Und ganz plötzlich, ohne mir ersichtlichen Grund bin ich wieder übelst abgekackt. Als ich auf 8ml runterdosiert war, ging einfach gar nichts mehr. Ich hatte wieder voll Suchtdruck und war ständig nur noch scheiße drauf. Mir war echt alles egal. In dieser Zeit (vor ca. 3 Monaten) bin ich dann richtig oft rückfällig geworden, woraufhin mein Substi Arzt schnell reagierte und mich wieder auf 10ml Metha hochdosierte. Aber trotzdem hat das nichts mehr gebracht. Ich bin seitdem weiterhin extrem depressiv, sodass ich das Haus eigentlich nur noch verlasse um mir Stoff oder Kohle zu besorgen. Schule verkacke ich gerade total, soziale Kontakte werden vernachlässigt, ich häng den ganzen Tag nur noch so rum und denk darüber nach, wie ich meinem scheiß Leben ein Ende setzen kann.
Dazu kommt, dass ich glaube, durch das Methadon heftig zugenommen zu haben. Mein Arzt meint zwar, dass das nur daher kommt, dass ich nicht mehr täglich auf der Szene unterwegs bin und so.. aber ich glaub ihm da nicht. Da ich sowieso ne Essstörung habe und die kleinste Gewichtszunahme für mich bereits einer Katastrophe gleicht, könnte ich mir gut vorstellen, dass er mich mit seiner Erklärung nur beruhigen wollte, um weitere Rückfälle zu verhindern.

Alles in allem: Es geht mir dreckig und ich werde das Gefühl nicht los, dass das scheiß Methadon dafür maßgeblich verantwortlich ist. Kann das sein? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder rede ich mir das eher ein, um den nächsten Schuss vor mir selbst rechtfertigen zu können?
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babsi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2012 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Valia,
also ich bin auch im methadon programm, und auch ich habe viel zugenommen. ich kenne aber noch andere bekannte und freunde die sind auch im programm, die haben auch zugenommen. mir wurde es so erklärt, das es daher kommt das man nicht mehr soviel unterwegs ist, vorher musste man ja jeden tag losrennen und geld machen und dann zum dealer rennen, also ich war damit morgens bis abends beschäftigt. jetzt im programm geht man nur zum arzt , und, wenn man keine arbeit hat , geht man vielleicht nachhaus und guckt fernsehn, und dabei tut man essen und davon nimmt man zu.

lg
babsi
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babsi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2012 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

ach ja und herzlich willkommen hier im forum.
das methadon deppresiv macht , weiss ich nicht. den ich nehme zusätzlich noch ein antidepressiva.
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Stehaufmännchen
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Alles in allem: Es geht mir dreckig und ich werde das Gefühl nicht los, dass das scheiß Methadon dafür maßgeblich verantwortlich ist. Kann das sein? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder rede ich mir das eher ein, um den nächsten Schuss vor mir selbst rechtfertigen zu können?

Wie kannst Du denn das Meta fürs eigene Versagen verantwortlich machen? Versteh ich nicht. Ich verstehe das eher so das Du das Scheisgefühl durch Dein eigenes Scheitern verursachst. So jedenfalls lesen sich Deine Schilderungen der letzten Monate. Selbst 8 mg sollten reichen um das normale Tagesgeschäft abzuwickeln. Es gehört aber oft ein wenig Strenge gegen sich selbst dazu, die Sub kann einem nicht jede Unzulänglichkeit abnehmen/ausgleichen.
Knüpf doch einfach an der Zeit vor 3 Monaten an und laß die Experimente mit dem runterdosieren, zumindest so lange bis Du die Schule hinter Dir hast und weißt was Du willst. Man muß nicht für jede Stimmungsschwankung gleich ne Pille nehmen oder das Meta erhöhen. Ausserdem kann man gegen Gewichtzunahme Sport treiben. Und im Ernst, wenn Du Deinen Sport gefunden hast und erst mal ein paar Sitzungen hinter Dir hast, dann machts Spaß und gibt Dir sogar ein eigenes gutes Gefühl und nicht ein durch Medis zugeführtes Scheingefühl. Aber da müßtest Du tatsächlich erstmal selber den Arsch hochkriegen. Wink
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 07:43    Titel: Antworten mit Zitat

stehaufmännchen...geb dir zwar in deiner aussage recht, das es auch ein ganzes stück mit einem selber zu tun hat, aber das das metha aufschwemmt bzw man teilw. extrem zunimmt ist doch nun hinlänglich bekannt.
und auch mit den depris ist beim metha ziemlich derbe. das ist mit ein grund warum ich das dreckszeug sogar inner entgifte abgelehnt habe und lieber mit subutex ( nur inner klinik ) runtergegangen bin.
frage mich sowieso, warum dieser tolle staat dhc eingestampft hat und metha weiterläuft. nur wg der halbwertszeit...bullshit.
und dieses zwanghafte abdosieren bei den docs ist auch nicht grade der brüller bei der suchtbehandlung...in einem jahr sind se runter...da sitzte n ganzes jahr da und schießt dich von einer panik zur nächsten, wenn man noch nicht bereit ist.
diese ganzen nebenwirkungen und das gemache hatte ich beim codein nie und das hab ich ja bekanntlich länger gekriegt.
aber unsere schlauen berliner führer wissen das ja natürlich alles besser als wir.

lg

flippy

also irgendwie macht das forum hier manchmal komische sachen mit der aufteilung von texten Rolling Eyes
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 08:32    Titel: Antworten mit Zitat

Danke euch für die Antworten.

Also das mit dem Zunehmen.. ich glaub auch wirklich nicht mehr, dass es nur am geänderten "Lebensstil" liegt. Inzwischen bin ich ja wieder jeden Tag am rumrennen wegen Stoff und trotzdem fress ich wie ein Schwein, wenn ich zusätzlich noch Metha genommen hab. Und ich kenn auch viele, die, als sie von Metha auf Subutex umgestiegen sind, wieder abgenommen haben.
Also irgendwie find ich es bitter, dass die Ärzte einem da solche Stories auftischen.

@ Stehaufmännchen: Wahrscheinlich hast du Recht, ich suche nur nach einer Ausrede. Aber irgendwas muss sich auch geändert haben, oder warum sonst fällt es mir - im Vergleich zu früher - so unendlich schwer, nicht ständig rückfällig zu werden? Ich suche die ganze Zeit nach einer Erklärung, damit ich mein Leben halbwegs wieder auf die Reihe krieg. Mit "reiß dich doch einfach zusammen" ist es leider nicht getan. Irgendwas ist anders, sodass das nicht mehr funktioniert.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab auch zu genommen als ich medikamente genommen habe, erst als ich sie wieder abgesetzt habe, hat es mit dem abnehmen dann auch wieder geklappt. Ich vermute mal, dass es den Stoffwechsel beinflusst und dadurch nimmt man automatisch dann zu.

Als ich noch drauf war habe ich auch sehr viel gegessen, ich kenne das echt sehr gut.

Man hab ich mich vollgestopft.
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Valia,

herzlich willkommen in Forum.
Du hast ja nun eine Menge Antworten auf deine Fragen bekommen und es scheint so zu sein, dass das Methadon den Stoffwechsel verlangsamt. Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist der Hinweis auf deine Essstörung und dass du unter der Gewichszunahme deshalb mehr leidest als andere.
Das ist aber um Gottes Willen kein Grund, dir den nächsten Schuss zu setzen. Ich will dein Problem nicht verniedlichen, aber was sind denn ein paar Kilo mehr gemessen an einer Heroinsucht mit dem ganzen Stress. Weisst du ja besser als ich. Deshalb rate ich dir dazu, dir diesbezüglich Hilfe zu suchen. Du kannst durch eine Therapie ein anderes Verhältnis zu deinem Körper bekommen, so dass die Angst vor zu viel Gewicht abnimmt und dich das nicht in Versuchung führt, rückfällig zu werden.

Wegen deiner Depression gibt es auch zwei Möglichkeiten. Diu kannst dich, wie Basbi, auf ein Antiderpressivum einstellen lassen und dir auch diesbezüglich Hilfe suchen. Alles kein Grund, mit der Scheiße wieder anzufangen!

Dann ist es so, dass jeder Mensch, abhängig oder nicht, depressive Phasen hat. das muss man so hinnehmen. Je eher man diesen Umstand akzeptiert, desto schneller ist es wieder vorbei.

Dein Arzt hat ja auch sehr gut reagiert, in dem er dich wieder hochdosiert hat. Schildere ihm doch dein Problem, vielleicht ist Metha auch einfach nicht der richtige Substitutionsstoff. Vielleicht probierst du mal was anderes.

Du siehst, dein Zustand kann viele Gründe haben. Rückfällig werden ist keine Lösung - weder kurz-, noch langfristig.

Alles Liebe für Dich
Sabiote
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Das ist aber um Gottes Willen kein Grund, dir den nächsten Schuss zu setzen.


Doch.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Du kannst durch eine Therapie ein anderes Verhältnis zu deinem Körper bekommen, so dass die Angst vor zu viel Gewicht abnimmt und dich das nicht in Versuchung führt, rückfällig zu werden.
Wegen deiner Depression gibt es auch zwei Möglichkeiten.


Ich hab schon so eine beschissene Psychiatrie-Karriere durch, ich hab einfach kein Bock mehr. Entzugskliniken, stationäre Therapien, dann wieder ambulant beim Psychiater.. ich hab auch schon ends viele Antidepressiva durch, es hat nie was geholfen (außer Opiate) und bezüglich der Essstörung sehe ich auch schwarz. Bei mir hängt das alles irgendwie zusammen und daher ist es extrem schwer, überhaupt mal einen Anfang zu finden. Sobald es in einem Bereich gut läuft, "kippt" das Gleichgewicht.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Valia

Ich verstehe nicht genau warum eine Therapie bei dir nix bringt und du keine Lust darauf hast ?!

Anscheinend nimmst du ja Drogen weil du mit irgendwas nicht klar kommst und deine Aufgabe ist es dies herauszufinden. Wo geht es es denn besser als in einer Klinik dies anzugehen ?

Viele machen den Fehler auf einer Therapie, das sie denken wenn die Zeit rum ist, dann gehts von allein.

Wenn man ehrlich zu sich selber ist und sich eingesteht, was man alles Falsch gemacht, dann findet man auch den Faden.

Ich kann mir nicht vorstellen, wenn man eine Therapie macht und die offen und ehrlich angeht (ohne die Fassade Aufrecht halten zu wollen) dass das nix bringt, das glaube ich einfach nicht.

Der ganze Psychoscheiß bringt sehr viel, vor 18 Monaten hätte ich mir keinen einzigen Tag vorstellen können ohne Drogen. Hab Knapp 5 Jahre jeden Tag Kokain konsumiert.

JEDEN TAG ! !

Und nun habe ich die letzten 11 Monate noch nicht mal einen Schluck Bier getrunken.

Und ich hab nur die Hauptschule besucht, das hat nix mit Intelligenz zu tun

Du musst dich mal entscheiden wie deine nächsten Jahre aussehen sollen und welchen Weg du gehen willst.

Glaub an dich, was haben dir die Drogen denn bisher gegeben, außer ein paar Stunden zufriedenheit. Man dreht sich doch nur im Kreis.

Wenn du es wirklich willst dann wirst du einen Weg daraus finden, ich kenne diese Ambilvalenz nur zu gut.

"Nur noch Heute, morgen höre ich mit dem ganzen scheiß auf"

Lg
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne viele Leute, die ins Metha-Programm gegangen sind und danach dann schnell wie ein Hefeteig aufgegangen sind.
Natürlich kann es sein, daß die Gewichtszunahme bei einigen Leuten an den veränderten Lebensumständen liegt. Junkie-sein ist ein Fulltime-Job. Wenn man den ganzen Tag durch die Gegend läuft, um Geld für Schore zu organisieren und sein Geld nur in braunes Pulver statt in anständiges Essen investiert, fällt das natürlich weg, sobald man im Programm ist. Man läuft nicht mehr den ganzen Tag durch die Gegend und hat auf einmal wieder Geld für anständiges Essen.
Bei einigen Leuten spielt das sicher mit eine Rolle.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das bei jedem der Grund für die Gewichtszunahme ist. Bei einigen Leuten, die ich kenne, weiß ich, daß sie sich vor dem Programm genauso anständig ernährt haben, wie danach.

Ich habe eine Ärtzin gefragt, woran das mit der Gewichtszunahme liegt und die ist der Meinung, daß Methadon in keinem Fall irgendwas mit Gewichtszunahme zu tun haben kann.
Das glaube ich aber nicht.
Opioide haben Auswirkungen auf das endokrine System. Einige mehr, andere weniger. Ich schätze, daß die hormonellen Auswirkungen was mit der Gewichtszunahme zu tun haben können.
Aber bisher konnte mir halt kein Arzt was genaues dazu sagen.

Leider hat das mit der Gewichtszunahme bei mir absolut nicht geklappt. Alle Männer bei mir in der Familie sind etwas zu dünn und können essen, was sie wollen ohne zuzunehmen. Ich wäre froh, wenn ich mal ein paar Kilo zunehmen würde. Eigentlch hatte ich drauf gehofft, daß das bei mir passieren würde, wenn ich Methadon nehme. Leider hat es bei mir nie geklappt.


Antriebslosigkeit kann natürlich von einer Depression kommen.
Es könnte aber tatsächlich auch am Methadon liegen, weil das für eine geringere Testosteronproduktion sorgt.
Ich habe bei mir festgestellt, daß ich auf einmal wieder viel mehr Power hab.
Ich hab lange Zeit 5-10g Heroin am Tag plattgemacht. Danach dann Pola in großen Dosen. Aber jetzt, wo ich die Poladosis immer weiter verringere, stelle ich fest, daß ich wieder viel mehr Power bekomme und viel motivierter bin, 1000 Dinge anzugehen.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

hallo valia!

lies dazu mal meine erfahrungen mit methadon:
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=8637

bei mir ist es so, dass mir metha die erste zeit echt gut geholfen hat, vom exzessiven tramadolkonsum wegzukommen.. aber das wars dann auch schon.. ich nehme jetzt ca. 3 jahre methadon, ca. 80mg pro tag, also 8ml.

ich kann meine figut nicht mehr ertragen und schäme mich wegen meines aussehens.. das war früher nie so - im gegenteil. hatte nie große probleme, bei mädels anzukommen.. aber inzwischen bin ich furchtbar aufgeschwemmt.. und ich bewege mich schon noch recht viel.. dazu kommt dieses wirklich abartige schwitzen.. pfui teufel, ist das ekelhaft.. aber ich hab jedes hausmittel durch: es hört nicht auf! das wird erst wieder besser, wenn ich absetze...

was ich bei mir noch beobachtet habe: ich bin sehr depressiv und vor allem massiv antriebslos geworden. man kümmert sich um fast nix mehr, es kommt ne gigantische SCHEISSEGALSTIMMUNG in einem auf und man läßt sich hängen..

sowas kannte ich in der intensität bisher nicht. das hab ich erst, seit ich methadon nehme...

und was ich zu stehaufmännchen sagen wollte:
natürlich hast du nicht unrecht: viele menschen benutzen gewisse umstände als "AUSREDE", um sich das leben einfacher zu machen.. davon gibts viele und das ist nicht gut..
AAAAAAAAAABEEEEEER: genau so gibt es halt auch dinge, die nicht primär an einem selbst liegen. man muß da genau differenzieren, auch wenns anstrengender ist, als pauschalurteile zu fällen..
und man darf nicht der ideologie verfallen, dass der einzelne alles erreichen kann, wenn er denn nur will.. das stimmt so einfach nicht. das ist aber kein freibrief zur passivität. es gibt immer 2 seiten bei sowas...

@valia:
wie wäre es mit einem umstieg auf subutex? für mich kommt das zwar grad nicht in frage, aber wenn ich noch länger in substi bleiben würde und suchtdruck etc. hätte, würd ich mir das echt mal überlegen..
denn du bist jetzt in einem alter, wo viele sich viele dinge für später entscheiden.. wenn du das durch metha verpennst, wachst du vielleicht mit mitte dreißig auf, bist seit 15 jahren in substi und hast dein halbes leben in der dröhnung verschlafen...
es ist ja doch so, dass metha einen ziemlich matschig macht und man unter dem einfluß einer sehr starken substanz steht.. und man merkt das selbst oft gar nicht und denkt, dass man "nüchtern" ist...
deshalb steht für mich auch fest, dass ich dieses jahr aussteigen werde.. ich will unbedingt vom methadon weg, weil mich das zeug einfach zu sehr behindert im alltag...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

tim hat Folgendes geschrieben:
Ich habe bei mir festgestellt, daß ich auf einmal wieder viel mehr Power hab. ... Aber jetzt, wo ich die Poladosis immer weiter verringere, stelle ich fest, daß ich wieder viel mehr Power bekomme und viel motivierter bin, 1000 Dinge anzugehen.


hallo tim!
darf ich fragen, wie du aktuell eingestellt bist? also wieviel mg pola?
ich hatte kürzlich über 3 tage jew. nur die hälfte meiner normalen tagesdosis genommen und mich haben plötzlich dinge gestört, die ich sonst gar nicht mehr wahrnahm.. zb. staubige ecken in der wohnung, zahnpastareste im waschbecken usw.. daran habe ich monatelang vorbeigelebt.. das nur mal als kleines beispiel..
das zeug macht einen schon platt auf ne gewisse weise..
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, Gewichtszunahme unter Methaeinnahme. Bei mir, die IMMER dünn war und essen konnte, was sie wollte, waren es 40 kg in 6 Monaten. Selbst täglich 2 Stunden Training im Studio nach speziellem Plan zur Gewichtsreduktion waren total ergebnislos.
Meine Gynäkologin hat mir damals erklärt, das läge an dem großen Einfluss den Opiate auf das Hormonsystem haben. Und das ist bei jedem Opiat anders.
Aber bei keinem Opiat scheint der Einfluss auf das Hormonsystem so gravierend zu sein wie bei Pola. Bei Frauen kann das so weit reichen, als wär man in den Wechseljahren und schwanger noch dazu. Mit der Gewichtsuzunahme allein ist es ja nicht getan, da kommen oft noch Depris dazu und was Libido ist, weiß man meistens auch nicht mehr.
Bei mir ist es so weit gegangen, das ich plötzlich 3 (!) Körbchengrößen mehr hatte. Und die hab ich immer noch, obwohl ich längst schon fast wieder schlank bin. Dazu kam, dass ich plötzlich Locken hatte, zum ersten mal im Leben und das mit fast 30! Sowas passiert normalerweise nur in der Schwangerschaft. Locken vom Polakonsum. Ich wollte das erst gar nicht glauben.
Inzwischen bin ich wieder schlank und die Haare wieder glatt. Und mir geht es auch wieder richtig gut. Scheinbar hat sich mein Organismus in den ganzen Jahren mit dem Pola arrangiert.

Übrigens war ich vor vielen Jahren schon mal im Polaprogramm, allerdings nur für ein halbes Jahr. Auch da hatte ich sehr schnell sehr viel zugenommen, und nachdem ich das Programm verlassen hatte, genauso schnell und ohne weiteres Zutun alles wieder abgenommen. Ich habe genauso viel gegessen, mich genauso viel oder wenig bewegt, die Kilos sind einfach wie von selbst verschwunden und das in Rekordgeschwindigkeit. Nach 2 oder 3 Wochen war ich wieder die Alte.
Mir braucht niemand mehr zu erzählen, Pola habe keinen Einfluss auf das Gewicht.

Peace
Anja
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Tja, Gewichtszunahme unter Methaeinnahme.
Bei mir ist es so weit gegangen, das ich plötzlich 3 (!) Körbchengrößen mehr hatte.


hi anja,
du bist zwar ne frau, aber... mit metha kann man sowas selbst als mann schaffen Cool

das zeug macht so abartig fett.. aber nicht jeden. das hängt auch noch von anderen faktoren ab.

mich belastet das auch deshalb, weil niemand in meinem umfeld von meiner methadonabhängigkeit weiß... ich kann denen schlecht erklären, was mit mir passiert ist und warum ich vor 4 jahren noch halbmarathon gelaufen bin und jetzt mit meinem fetten arsch fast 2 bussitze beanspruche...

ich hatte neulich probleme beim schuhe zubinden.. warum? wegen meiner wampe.. der airbag aus speck.. und das fußnägel schneiden funktioniert auch nich mehr optimal..
vor nichtmal 4 jahren hatte ich mal ne affäre mit ner schafen frau.. wenn ich überlege, dass wir von freitag abend bis sonntag abend nur im bett lagen und gevögelt haben, dann kommt mir das vor wie aus ner anderen welt.. ich krieg ja kaum mehr ne erektion.. oh mann, ey..
das zu schreiben tut mir grad irgendwie auch mal gut, weil es mir den spiegel in die schnauze knallt und ich mir eingestehe, was ich für ne scheiße baue...

metha konsum ist n absolutes verlustgeschäft.

samstag hab ich jmd. getroffen, den ich erst kurz kenne.. dann fragt der mich plötzlich, warum ich immer so extrem viel schwitze, das sei ihm aufgefallen.. peinlich! aber nicht nur peinlich: das ist auch wahnsinnig lästig. über meiner stuhllehne hängt noch ein pulli, den ich gestern anhatte.. vorhin wollte ich den weglegen, als mir auffiel, dass der im rückenbereich klitschnass war.. noch von gestern! so hab ich geschwitzt..

wenn methadon nicht so mies wär, würde ich es einfach nicht mehr nehmen...
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