mein kleiner Bruder

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andreas13021972
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.04.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 10:06    Titel: mein kleiner Bruder Antworten mit Zitat

Mein Bruder Holger .


Als ich vor ca. 15 Jahren erfuhr dass sich Holger nach verschiedenen sogenannten Einstiegsdrogen auch Heroin spritzte war ich wütend entsetzt und traurig zu gleich.
Holger unser Holger doch nicht. Mal einen Joint das wusste ich aber Heroin…Kokain…...LSD usw. hatte wohl alles schon durch.
Holger war immer der Zaghafte gewesen. Probleme schnell Kontakte zu knüpfen oder Beziehungen ein zu gehen. Stets hilfsbereit und immer für andere da. Bis zum Schluss auch in seinen Drogenkreisen immer wohl der der gegeben hat und dem man im Delirium auch die Kohle oder das Zeugs klauen konnte.
Wie viel Entgiftungen und Therapien er in den 15 Jahren hinter sich hat kann ich nicht mehr Zählen. In 2006 hat er wären eines Therapieaufenthaltes eine Frau kennengelernt die Ihn wohl magisch angezogen hat. Diese Frau, dieselben Probleme, wurde dann 2007 auch zur Ehefrau. Der Absturz begann erneut.
Beide bauten sich gegenseitig auf und zogen sich doppelt wieder runter. Meiner Meinung nach konnte keiner der beiden Ertragen wenn es dem Anderen besser ging. Holger wurde dann wegen häuslicher Gewalt seiner eigenen, leider amtlichen Ehe-, Wohnung verwiesen. Holger gewalttätig……unvorstellbar.
Dann habe ich gesagt ich nehme Ihn in meine Familie auf. Ich hatte 1998 den Wohnort meiner Eltern und von Holger verlassen um in 100 km Entfernung eine neue Arbeitsstelle anzutreten. 2007 kaufte ich mit meiner Ehefrau ein großes altes Fachwerkhaus und dort sollte jetzt auch ein Platz für Holger sein. Wir bauten gemeinsam zwei Räume für Ihn aus. Leider begleitet von seinen Lügen und seiner Sucht. Jeden Tag fuhren ich oder meine Frau Ihn 30km zur Methadonambulanz. Parallel dazu ließ er sich von Ärzten unerkannt mit Tabletten ( Benzos ) versorgen die er nahm wie ich Smarties Esse.
Nach innerhalb eines halben Jahres und zwei Entgiftungen und abgebrochener Therapie musste ich die Notbremse ziehen und Holger verließ uns. Ich habe selbst Kinder mit denen er so liebevoll umging aber die so gelitten haben wenn er mal wieder mit dem Kopf im Schuhschrank schlief oder mit einem Hundeknochen versuchte Fußleisten abzuschrauben.
Was mussten meine Eltern mitgemacht haben in den Jahren davor. Ihn immer wieder aufgenommen. Immer wieder Chancen gegeben. Immer wieder runtergefallen. Ich hatte gehofft wenn ich Ihm eine Ortsveränderung gebe tut Ihm das gut und meine Eltern, beide Krebskrank, könnten mal durchatmen.
So Leid wie mir das tut aber es kam eine schöne Zeit für alle. Holger musste in Haft nachdem er mehrfach wegen kleinen Delikten immer wieder mit Therapien der Haft entkam musste er jetzt in Haft. Wir wusste wo er war und nach zahlreichen Briefen und Besuchen merkten wir eine starke Veränderung. Er hatte Ziele und Wünsche und wollte das unbedingt erreichen. Niemals zuvor habe ich meinen Bruder so klar und Zielstrebig erlebt. Gesund und fit sah er aus.
Am Tag der Entlassung holte ich Ihn ab und fuhr Ihn am selben Tag noch in eine Übergangseinrichtung. Dort machte er weitere Fortschritte und alles ging seinen Lauf so wie er sich das Vorstellte. Ende Januar 2012 verließ er die Übergangseinrichtung um eine Therapie anzufangen. Was dort schief gelaufen ist weiß keiner. Nach nur 2 Wochen brach er ab und fing wieder an zu Konsumieren. Nach 1 ½ Jahren vernichtete er sich in nur zwei Wochen auf einen schlimmeren Zustand wie vor der Inhaftierung. Mittlerweile wieder im Wohnort meiner Eltern angekommen ging dasselbe Spiel von vorne los. Nachts klingelte er meine Eltern aus dem Bett. Völlig wirr und zu gedröhnt. Im März wurde er mehrfach stationär Intensiv aufgenommen um sich sobald er wieder laufen konnte zu entlassen. Polizei kam wieder ins Spiel. Mehrfach…………..
Lange Rede kurzer Sinn:

Es tut so weh!
Holger ist am 7.04.2012 an einer Überdosis im Krankenhaus gestorben. 35 Jahre alt.
Morgen muss ich meinen Bruder Beerdigen. Meine Eltern müssen Ihren Sohn auf die letzte Reise geleiten.
Alles was wir getan haben schlug fehl. Wir haben versucht eine Betreuung zu beantragen…abgelehnt. Wir haben Ihm ein neues zu Hause gegeben…...Wir haben Ihn unterstützt…...haben Ihn versucht fallen zu lassen……………jeder Weg führte wieder zu den Drogen.
Holger ….Ich liebe Dich und werde Dich nie vergessen

Dein großer Bruder
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frau holle
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Andreas, mein herzliches Beileid zum Tod deines Bruders.
Es ist immer wieder schlimm, wenn durch die Sucht ein Leben zerstört wird.
Ich selber habe, genau vor einer Woche einen sehr guten Bekannten an den Drogen verloren.
Krass heute vor einer Woche, ist er noch rumgehüpft. Crying or Very sad
Morgen ist auch Beerdigung.
Schlimm ist nur, dass wir Freunde nicht direkt bei der Beerdigung dabei sein dürfen, da die Familie etwas dagegen hat.
Irgendwie verständlich, dass die keine von der Szene dabei haben wollen.
Aber wir waren doch seine engsten Freunde, auch wenn wir selber ein Suchtproblem haben oder hatten.
Wir gehen jetzt halt danach hin und verabschieden uns so von ihm, wie er es sich gewünscht hätte.
Dir und deiner Familie, alles Gute für die Zukunft.
R.I.P
Frau Holle
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

mir tut es unendlich leid für dich und deine Familie, dass letztendlich der Kampf und die vielen Mühen umsonst war und ihr Holger doch verloren habt. Zwar ein sinnloses Ende, aber vielleicht für dich und deine Eltern die Möglichkeit, einen Abschluss zu finden und wieder zur Ruhe zu kommen, denn für euch war es eine enorm belastende und kräftezehrende Zeit. Ich würde es euch wünschen.

Frau Holle, ich glaube, Freunde gibt es in der Szene nicht, nur Gleichgesinnte. Zwar schreibst du, dass du die Entscheidung der Angehörigen verstehen kannst, aber dennoch liest sich (für mich) dein Text so, als wäre es doch eine unfaire Sache. Ich denke mal, dass man sich untereinander ganz schön pushen kann (im negativen Sinne). Ich kenne Drogenszene nur so, dass man sich untereinander durchaus auch mal hilft, dass ein Aussteiger aber nicht "gerne gesehen" wird und viel unternommen wird, um ihn vom cleanen Leben wieder zu befreien. Die Entscheidung der Familie, die Szene auszuschließen von der Beerdigung kann ich voll und ganz verstehen, denn zwangsläufig gibt man den angeblichen Freunden eine Mitschuld an der Misere. Ich weiß nicht, ob ich den Anblick der Szeneleute ertragen könnte, wenn die Droge gerade meinen Bruder dahingerafft hätte. Jahrelang dreht sich das gesamte Leben der Angehörigen nur um die süchtige Person und ich denke, das man hier nun nicht auch noch weiter das Leben anderer Süchtiger in den Mittelpunkt stellen kann. Ich finde aber die Idee gut, einen anderen Zeitpunkt zu wählen, wo die Szeneleute separat Abschied nehmen können.
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Stehaufmännchen
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo großer Bruder,
danke für Deine Geschichte. Das tragische ist, sie wiederholt sich täglich tausendfach. Einmal mehr erinnerst Du mich wieviel Schmerz ich meiner Familie zugefügt habe. Ein jeder Junkie sollte Deine Zeilen verinnerlichen und endlich aufwachen.
Deiner Familie wünsche ich das Beste.
Dein kleiner Bruder hat endlich seinen Frieden gefunden. Tragisch das es auf diese Weise passieren mußte.
Mit ehrlicher Anteilnahme
R.
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Mel Haze
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

hallo lieber andreas,

auch mein herzlichstes beileid und mein mitgefühl für den tod deines bruders.

ich wünsche dir die kraft morgen um das durchzustehen.

ihr habt über die jahre so viel für ihn getan und alles gegeben um ihm zu helfen, aber es ist sehr wichtig, dass euch klar ist, dass ihr gegen seine sucht nichts hättet tun können. die meisten junkies entscheiden sich immer wieder bewusst dafür abzustürzen, trotz liebe zur familie.
nichts kann sie so berühren wie die droge, keine familientragödien und -gefühle. sie sind mit h verheiratet und ihm treu bis in den tod.
es tut mir immer wieder leid um die hinterbliebenen und angehörigen, denen wird niemand das leid ersparen können.
also ich wünsch dir für morgen die kraft und die verfassung ihm die letzte ehre erweisen zu können. und dass deine familie in zukunft auch zur ruhe kommt.

lg
melly
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:

Frau Holle, ich glaube, Freunde gibt es in der Szene nicht, nur Gleichgesinnte. Zwar schreibst du, dass du die Entscheidung der Angehörigen verstehen kannst, aber dennoch liest sich (für mich) dein Text so, als wäre es doch eine unfaire Sache. Ich denke mal, dass man sich untereinander ganz schön pushen kann (im negativen Sinne). Ich kenne Drogenszene nur so, dass man sich untereinander durchaus auch mal hilft, dass ein Aussteiger aber nicht "gerne gesehen" wird und viel unternommen wird, um ihn vom cleanen Leben wieder zu befreien.

Ich weiß jetzt nicht mehr in wieweit du mit Drogen und auch mit der Szene zu tun hast.
Aber bei einigen muss ich dir widersprechen.
Ich habe das aus der Sicht des Verstorbenen gemeint.
Dieser und auch andere würden es bestimmt nicht wollen, dass die Leute mit denen man gerne seine Freizeit verbracht hat, nicht auf seinem letzten Weg dabei sein dürfen.
Verstehen "kann" ich es trotzdem. Schade, finde ich es halt, trotz allem.
Leider gibt es heutzutage immer noch viele solche Ansichten, wie es in einer Szene zugeht, also wie bei Christiane F.
Aber viele arbeiten und führen ein geregeltes Leben. Klar,ist das die Minderzahl und die meisten Süchtigen sehen auch nicht aus, wie sich viele einen Drogensüchtigen vorstellen.
Er hat auch Vollzeit gearbeitet und nahm trotzdem leider ab und zu halt auch noch Drogen, obwohl er in Substitution war.
Es stimmt auch nicht, dass Leute aus der Szene einen unbedingt wieder drauf bringen wollen. Eher das Gegenteil, habe ich immer erfahren.
Ich selber, nehme außer Pola keine Drogen mehr zu mir (außer THC noch, vergesse ich immer zu erwähnen Wink) und bin seit der Zeit auch oft mit diesen Leuten zusammen.
Außer das sie sagen, wie bemerkenswert sie das finden, dass mir das nichts ausmacht, wenn sie über Drogen und Kauf reden.
Oder sie nehmen sich sogar ein Beispiel an mir.
Aber vielmehr werden über andere Themen geredet.
Süchtige haben nicht nur ihre Drogen im Kopf. Man kann sich auch prima mit denen über andere Themen unterhalten.
Sucht heißt ja nicht gleich DOOF zu sein!

Pimpinelle, ich wollte eigentlich das von meinem Bekannten gar nicht erwähnen und bereue es jetzt zutiefst, dass ich es doch getan habe.
Denn ich wollte den Thread von Andreas nicht zerstören und möchte dich bitten, hier nichts mehr über mich und über Beerdigungen ob "richtig oder falsch" zu Posten.
Man könnte über so ein Thema ja mal einen neuen Thread eröffnen.
Aber bitte nicht hier.

Bei dir Andreas möchte ich mich entschuldigen. Eigentlich wusste ich es, dass man hier im Forum niemals etwas anderes erwähnen darf, da meistens ein "aber" dabei ist.

LG
Frau Holle
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andreas13021972
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.04.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die liebe, nette Anteilnahme. Jedes verständnisvolle Wort gibt Kraft in unserer Trauer.
Wir haben sein Drogenproblem zu unserem Problem gemacht und das über all die Jahre. Co-Abhängigkeit beschreibt dieses annähernd. Wenn ich mit meinen 40 Jahren an morgen denke habe ich diesen berühmten Klos im Hals. Die kleinen Probleme die ja angeblich ach so groß waren in meinem bisherigen Leben sehe ich jetzt als Kinderkram und pille palle. Das ist jetzt wohl der schwerste Schritt in meinem Leben bis jetzt.
Es ist keiner unsterblich und irgendwann kommt der Tag X für jeden. Leid tun tut mir das ich erst jetzt ihm wirklich alles verziehen habe und das ich sein Drogenproblem erst jetzt als schlimme Krankheit akzeptiert habe.

Die Beisetzung findet wirklich nur im engsten Kreise der Familie statt. Eine Anzeige ist erst für Samstag geschaltet. Ich finde das ist unser Wille und ich kann meinen Eltern nicht antun das evtl. weitere Abhängige Freunde oder Neugierige dort sind.


Aber bitte ich wollte keinen Streit hier sondern nur mal meinen Kummer loswerden. Ich danke Euch
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Mia30
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.02.2012
Beiträge: 263

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

Dein Text hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Crying or Very sad

Mein tiefes Beileid.

Stehaufmännchens Worten kann ich mich nur anschließen.

Leider ist es so das derartige Geschichten passieren. Immer wieder. Weil Sucht eben eine wirklich ernst zu nehmende Krankheit ist. Die nicht selten so endet.

Das Leid und die Verständnisslosigkeit der Angehörigen ist genauso grenzenlos wie die Sucht selber.

Auch Dir Frau Holle möchte ich nochmal mein Beileid ausdrücken.

Bin grad Sprachlos. Vieleicht heute auch etwas übersensibel .

Lieben Gruß Mia
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

ich weiß gar nicht so richtig was ich dir schreiben soll, ihr habt mehr als genug getan und irgendwie wollte es nicht funktionieren.

Ich kann mir nix schlimmeres vorstellen, nach so einem langen Kampf den eigenen Bruder beerdigen zu müssen, wegen so einem Scheiß ! ! !

Möge der liebe Gott euch bei stehen, ich wünsche euch viel Kraft uns alles erdenklich Gute !

Lg
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andreas13021972
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.04.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 20. Apr 2012 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
gestern habe ich mich nicht gemeldet weil wir unseren Holger auf dem letzten Weg begleitet haben. Wenn ich das so sagen kann ist es genau so gelaufen wie wir uns das gewünscht haben.

Ich hoffe der "Kleine" ist jetzt an einem besseren Ort, meinen Eltern kommen jetzt etwas zur Ruhe und für mich geht es auch weiter.
Ich wünsche allen HIER viel Kraft und Stärke Ihre Probleme diesbezüglich zu Meistern und danke nochmal für die netten Worte und die Kraft die Ihr mir gegeben habt.

Euer Andreas
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lalelay
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.06.2012
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2012 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich habe mich lange davor gedrückt in dieses Forum rein zuschauen.weil ich Angst vor dem hatte was hier steht...
Du hast so schöne und Herz zerreißende abschiedsworte für deinen Bruder gefunden das ich deinen musste.er kann stolz sein dich als großen Bruder gehabt zu haben!
Ich hoffe du hast einen weg gefunden mit deiner Trauer umzugehen?!
Ich wünsche dir alles gute und viel kraft um dieses tragische Schicksal zu verarbeiten"
Liebe grüße...
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andreas13021972
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.04.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2012 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lalelay,
danke für Deinen lieben Gruß,
der Alltag hat mich wieder aber es vergeht keinen Tag an dem ich nicht an Ihn denke. Manchmal kann ich es immer noch nicht fassen das ich jetzt "Einzelkind" bin. Er war etwas ganz besonderes und das bleibt in meiner Erinnerung. Er stirbt für mich erst wenn ich Ihn vergessen sollte...dieses wir niemals nie passieren.
Lieben Gruß
Andreas
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lalelay
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.06.2012
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2012 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich habe vor einigen Wochen erfahren das mein kleiner Bruder schon seit längerer Zeit Drogen abhängig ist.seit dem herrscht zw uns funkestille und ich kann ihn nicht erreichen.auch seine Freundin nimmt dorgen und wie du schon sagtest,zwei kranke können sich nicht helfen.seit dem ich weiß was mit ihm los ist mache ich mir auch über den Tod Gedanken...Und ich verachtet und verfluche Drogen von Tag zu Tag mehr... weiterhin alles gute und jegliche kraft um diese schwere Zeit sowie die Trauer und Wut zu überstehen!
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2012 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

hi andreas!

erstmal mein beileid!

ich weiß selbst, wie sich so ein verlust anfühlt.. grausam und so sinnlos irgendwie.. du scheinst - im gegensatz zu deinem bruder holger - dein leben gut im griff zu haben..

mal ne frage: denkst du manchmal: "vielleicht ist es FÜR IHN besser so!"?
ich meine, wenn jemand nur noch im absoluten chaos vor sich hinvegetiert und ständig zwischen drogen, therapie, haft und abstürzen pendelt, dann kann der tod ein schlußstrich FÜR DEN BETROFFENEN sein.

ich unterscheide nämlich zwischen der eigenen betroffenheit und dem leid des gestorbenen. für angehörige ist der tod fast immer das schlimmstmögliche ende, während es für den betroffenen möglicherweise auch etwas erlösendes hat...

liebe grüße
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2012 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ein kollege hatte auch mal einen ähnliche fall und der meinte dass er wenigstens da war und er eben greifbar war. Mich interessierts aber auch brennend, diese frage habe ich mir schon oft gestellt.
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