Mein erster LSD-Trip

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89schneewittchen89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.04.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 17:07    Titel: Mein erster LSD-Trip Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen,

war gerade in der Laune zu schreiben und erzähle nun von meinem ersten LSD-Trip.

Zur Vorgeschichte: Ich kiffe seit dem ich 13 bin, kokse seit dem ich 14 bin und seit dem ich 15 bin habe ich von Speed, Teilen, MDMA, Pilzen, Valium, Heroin (gezogen), Meskalin und Crack alles ausprobiert und zum teil auch täglich konsumiert bis zu meinem 18. Lebensjahr. Seit dem bin ich clean und kiffe nur ab und an Smile

Zum Zeitpunkt meiner folgenden Erfahrung war ich 16 Jahre alt.


An Silvester lernte ich Julius durch Freunde kennen und seit dem trafen wir uns am Wochenende in Clubs oder auch unter der Woche und aßen Teile.

Eines Tages holte er mich ab mit den Worten „Heute habe ich eine Überraschung für dich!“. Ich konnte mir insgeheim schon denken was er geplant hatte. In der Schule hatten wir mal eine Dokumentation als Abschreckung über diese Droge angeschaut, doch mich faszinierte dieser Film eher als dass er mich davon abhalten konnte. Auch im Internet las ich viele Erfahrungsberichte und Informationstexte über LSD und auf irgendeiner Weise reizte es mich sehr. Die Beschreibungen klangen so vielversprechend und überragend sodass ich die Nebenwirkungen und langfristigen Folgen einfach überlas und keinerlei Beachtung schenkte.

Julius teilte mir auch nicht zu selten seine positiven Erfahrungen mit LSD mit und als wir in seinem Haus ankamen präsentierte er mir stolz zwei Tickets LSD. „Willst du auch ein Trip?“ fragte er mich lächelnd.
Einen kurzen Augenblick hielt ich inne und in meinen Gedanken rauschten in rasender Geschwindigkeit wie im Zeitraffer Momente und Bilder an mir vorbei. Mein Bruder als kleiner Junge spielend im Sandkasten, ein reißender glasklarer Fluss, ich selbst als ich meine Geburtstagtorte anschnitt, meine Eltern umarmen sich auf einer steinernen Brücke, ein brennender Wald, ein junger Mann der sich an einem dicken Seil erhängt hatte, ich liege mit meiner Oma im Garten auf der Liege, eine Welle erfasst mich und drückt mich unter Wasser, das schmerzverzehrte Gesicht eines Mädchens, eine überdimensionale Staubwolke die durch eine Gebäudesprengung entstanden war, eine Gruppe fröhlicher und lachender Kinder. „Also willst du nicht?!“ riss mich aus meinem Tagtraum. Ich holte tief Luft, versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen und antwortete leise aber bestimmend „Doch ich will!“.

Habe ich das gerade wirklich ausgesprochen? Er fragte mich ein weiteres Mal und automatisch willigte ich ein ohne zu zögern.

Wir setzen uns in das beeindruckende Foyer des Hauses, welches sich über beide Etagen erstreckte. In der unteren Etage befanden sich die offene und großzügige Wohnküche und ein Gästezimmer. In der oberen Etage befanden sich hinter den sechs Glastüren die Wohnräume. Der kleine Springbrunnen in der Mitte der Halle war umringt mit einem großen, quadratischen Beet in dem die schönsten Palmen, Blumen und Sträucher wuchsen. Ich setze mich auf einen kleinen Vorsprung des Brunnes und fühlte mich wie im Urwald. Durch das dichte Gestrüpp konnte man nur erahnen was sich dahinter verbarg. Es war ein wunderschöner Ort, ich fühlte mich wohl und vergaß für einen kurzen Moment unser Vorhaben.

Julius faltete das kleine Aluminiumpäckchen auseinander und zum Vorschein kamen vier winzige Papierstückchen die mit bunten Drucken verziert waren. Ehrlich gesagt hatte ich mir LSD etwas anders vorgestellt, größer, noch bunter, anders eben. Trotzdem war es faszinierend, das ein kleiner Tropfen auf diesem Blättchen ausreichte einen vollkommen ab zu schießen. Ich wurde langsam nervös und gespannt beobachtete ich Julis dabei wie er den Trip anfeuchtete und auf seinen Hals klebte. „Und nun bist du dran!“ Er reichte mir den Trip und zögerlich griff ich zu. Ich merkte wie meine Hände zitterten als ich mir das Blättchen auf meinen Oberarm klebte.

Wir saßen noch eine ganze Weile am Brunnen bis wir auf die glorreiche Idee kamen zu Saunieren. Er hatte eine kleine Finnische Saune draußen im Garten und was wir beide nicht wussten war dass Sauna und Drogen nicht wirklich gut zusammen passten. Der Flash erreichte mich nach einer halben Stunde.
Ich starrte auf die holvertäfelte Wand der Sauna und beobachtete wie sich die Holzaugen langsam dreidimensional auf mich zu bewegten. Sie drehten sich in der Luft um ihre eigene Achse und veränderten stetig ihre Form. „Diese scheiß Augen!“ murmelte ich und Julius meine nur lachend „Du merkst also schon etwas?!“.

Die Holzaugen schwebten durch die Sauna und verschwanden nach einigen Minuten im Dampf der sich mittlerweile leicht rosa verfärbte. Mein Blut kochte in meinen Adern und starke Schübe durchzogen meinen Körper sekündlich. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht, was ich fühlen oder denken sollte. Es war einfach viel zu viel! Der Dampf veränderte seine Konsistenz und mutierte in einen grünen sanften Schleier der mich umgab. Er fühlte sich frisch und kühlend an und ich spürte wie sich eine Gänsehaut auf meinen Armen und Beinen bildete.

Mein ganzer Körper begann zu kribbeln, es war ein Gefühl wie als wäre mein Arm eingeschlafen. Der Schleier veränderte seine Konsistenz erneut und entwickelte sich zu einem undurchsichtigen Vorhang der mich einschloss. Da saß ich nun, konnte Julius nicht mehr erblicken, nur sein Lachen hallte von sehr weit weg auf mich ein. Ich kratze meinen Arm um dem ständigen Kribbeln entgegen zu wirken und beobachtete wie sich meine Hand auf der gleichen Weise zeitverschoben bewegte. Meine Kehle war wie ausgetrocknet, ein leichter metallischer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus.

Der pinkfarbene Vorhang fiel und zum Vorschein kam Julius mit einem drachenähnlichen Kopf der jede Sekunde seine Farben und seine Form veränderte. Ich erschrak nicht über diesen Anblick, ich fand es eher belustigend und starrte ihn faszinierend an. Die Farben seines Kopfes waren so intensiv und prächtig wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Biene flog umher und hinterließ türkisfarbene Sterne, Kreise und Würfel. Julius und ich unterhielten uns auf einmal angeregt und vergaßen nach jedem zweiten Satz über was wir überhaupt redeten und begannen ein völlig anderes Thema. Es sprudelte nur so aus uns heraus.
Eine weitere Biene tauchte aus dem nichts auf und flog um uns herum. Sie war größer als die andere und ihre leuchtenden, gelben Flügel erhellten den Raum in einen orangen Ton. „Wollen wir raus?“ fragte mich Julius. Ich folgte ihm aus der Sauna in den kleinen Garten. Es war schon dunkel und die Sterne funkelten heller denn je. Mit jedem Schritt den ich tat, veränderte sich meine Umgebung. Die Bäume veränderten ihre Farbe und waren blau, grün und rosa. Kleine bunte Pilze und Blumen sprießen in rasender Geschwindigkeit aus dem Boden. Der Rasen verfärbte sich giftgrün. Ein kleines gelbes Reh tauchte wie aus dem Nichts auf und tanzte fröhlich über die Wiese. Ich schaute in den Himmel und erblickte einen bunten Regenbogen, der größer und heller war als alle anderen die ich bis jetzt sah.
Ich ließ mich auf den Rasen fallen und begutachtete alles um mich herum. Es war zu schön um war zu sein. Alles war so bunt, so neu, so anders. Meine Sinne verschärften sich und ich sah alles klarer und mit einer Selbstverständlichkeit wie ich sie noch nie empfand. Ich hörte Vögel zwitschern, schmeckte ein süßliches nach Erdbeere und Himbeere schmeckendes Bonbon in meinem Mund, spürte eine unbeschreibliche Wärme und Zufriedenheit, sah wie das gelbe Reh sich über mich beugte und zu mir sprach „Komm steh auf, lass uns rein gehen!“.

Ohne zu zögern folgte ich dem Reh, bis ich checkte dass es Julius war, der vor mir ins Haus schwankte. Die Stufen der Treppen in das Haus bewegten sich unter meinen Füßen und ich gab mir große Mühe nicht in den metertiefen Abgrund zu stürzen, der sich zwischen den Stufen eröffnete. Angekommen im Wohnzimmer hörten wir Musik und unterhielten uns. Julius Körper veränderte sich weiterhin in alle möglichen Tiere und Fabelwesen. Dann kamen wir auf die Idee zu seinem anderen Haus zu laufen und auf dem Weg dorthin begegneten wir einer pinken Giraffe auf der strahlend roten Straße. Die Autos die an uns vorbei fuhren, erschienen mir eher als Ufos und die wenigen Menschen die an uns vorbei liefen hatten eine grüne Hautfarbe und riesige dunkelblaue Augen. Wir erreichten endlich seine Wohnung und dort schauten wir sinnlos Fernsehen. Wir teilten uns ständig unsere Flashs mit und erfreuten uns unserem Leben.

Es kam mir vor als würde ich Tage dort verbringen und irgendwann fuhr er mich mit seinem Auto heim. Während der Autofahrt kamen mir tausende Sterne entgegen, die auf der Frontscheibe zersprangen und sich in hundert kleine Einzelteile zerspalteten. Es kam mir vor als würden wir eine Weltreise machen, so viele neue Eindrücke, alles erschien so anders und vollkommen unentdeckt. Ich dachte ich sei die Erste, die all das hier erblickte und fühlte mich unsterblich. Die Straßenmarkierungen leuchteten in einem hellen Grünton und hüpften um die Wette. Auch die Buchstaben und Zahlen auf den Schildern drehten sich im Kreis um die eigene Achse. Wir plapperten die ganze Zeit über von unseren Eindrücken und über Dinge die wir ein paar Sekunden später wieder vergaßen.

Zuhause angekommen legte ich mich sofort ins Bett und nach einer gefühlten Stunde und einer Millionen Bilder in meinen Gedanken schlief ich ein. Am nächsten Morgen war ich wie gerädert. Ich kam überhaupt nicht klar und brauchte einige Tage um mich wieder zu sammeln, alle Erlebnisse in irgendeine imaginäre Schublade zu packen und mein Kopf wieder frei zu bekommen.



Seit dieser Erfahrung habe ich LSD immer wieder genommen und hatte zum Teil noch viel krassere Flash aber auch schlimme Horror-trips.

Alles in allem rate ich davon ab, da der Flash so unfassbar und unbeschreiblich ist, sodass man es immer wieder machen wird!
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Medizinmann
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.04.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 20:25    Titel: Fahradfahren Antworten mit Zitat

hab grad so bisschen was von deinem Bericht gelesen, natürlich ist es schön und extrem, aber wie du ja weißt gibt es bei jeder Droge auch Schattenseiten? Ich hab mit LSD viel Erfahrung gemacht- Ich schätze das ich insgesamt so knapp 100Trips genommen habe, davon waren zwei richtig schlecht, man weiß ja nie was da drauf ist bzw drin.

Ich kenne aber auch Leute die heute in der Klappse sitzen wegen so etwas.Wenn du Fragen hast meld dich.

Liebe Grüße aus Bayern
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89schneewittchen89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.04.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 1. Mai 2012 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe doch auch am ende etwas über die negativen Seiten geschrieben...

auch ich kenne jemanden der drauf hängen geblieben ist. 7 Jahre nach seinem ersten trip hast klick gemacht und nun zuckt er jede Minute zweimal zusammen...
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maik79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.03.2009
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2012 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

LSD ist auch keine Freizeitdroge, sondern ein Mittel zur Bewusstsseinserweiterung. Im rituellen, wissenschaftlichen und/oder therapeutischen Rahmen ist es geradezu harmlos und fast ein Wundermittel. (erhöht z.B. den IQ, senkt Rückfallquote bei Knastis)

Als Partydroge natürlich ungeeignet.
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