Für Drogenabhängige kein Psychiater?

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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 14:38    Titel: Für Drogenabhängige kein Psychiater? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

es gibt da etwas was mich schon länger bewegt...

Ich habe irgendwie schon seit meiner Kindheit ganz enorme Minderwertigkeitskomplexe. Diese sind aber nicht "normal", denn ich denke dass jeder Minderwertigkeitskomplexe hat, auch wenn es sich nicht ständig äussert.

Bei mir ist das so dass ich mir aus Selbsthass die verschiedensten Dinge angetan habe.

Ich habe komischerweise schon seit meiner Kindheit das Gefühl irgendwie weniger wert zu sein als andere. Dann kam in der Pubertät noch die ganzen vorgesetzten Schönheitsideale hinzu und ich bekam Esstörungen. Magersucht möchte ich dies auch nicht nennen, da es sich nachdem die Drogen kamen irgendwie weggeschlichen hatte (Suchtverlagerung?!).


Das Schlimme dabei ist auch dass ich eigentlich überhaupt keinen Grund gehabt hätte schlechter zu sein als die anderen. Im Gegenteil bekam ich immer sehr viele Komplimente über mein Aussehen.

Es ist schwierig mein Problem zu erklären, es fehlt so viel um euch evtl. verständlich zu machen was mein Problem ist.

Ich bin nun schon über zwei Jahre mit meinem Partner zusammen, der Anfang der Beziehung war nicht schön, denn ich war arrogant, war wirklich böse zu ihm.

Vielleicht weil ich mich selbst nicht mal lieben konnte? Ja, ich denke es sit deshalb so gewesen weil ich nicht daran glaubte dass jemand Liebe empfinden würde für mich (andere liebe als von der Familie).

Neben den Esstörungen, kamen dann ja auch die Drogen und Medikamente hinzu (siehe Vorstellungsthread, da hab ich mich kurz vorgestellt).

Borderline bin ich nicht jedoch ist es nun schon einige wenige Male passiert dass mich ein Gefühl innerlich aufgefressen hatte, das so schlimm war, dass ich mir Haare ausgerissen habe und auch minutenlang auf mein Kopf schlug.Beim letzten "Ausraster" fuchtelte ich mit einem Messer rum und stach mir in den Oberschenkel, dies war aber echt ein "Versehen".

Nun zu meinem Problem:
Ich versuche schon seit langer Zeit einen Psychiater zu finden, mit dem ich evtl. meine Geschichte aufarbeiten kann bzw. den Ursprung für meinen zerstörenden Selbsthass herauszufinden. Weshalb ich Drogen genommen habe würde ich gerne mal in einer Langzeittherapie aufarbeiten, jedoch denke ich dass diese Komplexe auch damit zusammen hängen.

Mit 17 als ich noch keine Opiate genommen hatte und dem Hausarzt schilderte was los sei, schickte der mich zum Substiarzt. Der wiederrum zur Caritas. Dort lernte ich auch meinen Drogenberater, er ist so die Einzige Unterstützung was das angeht. Er meinte dann ich solle doch mal zu einem Nervenarzt gehen. Gesagt getan, der schickte mich dann wieder zur Caritas.

Warum hat man es als Drogensüchtiger so schwer eine Psychotherapie zu bekommen? Es geht mir hierbei ja um meine absolut heftigen Minderwertigkeitsstörungen? Sobald die das Wort Drogen hören sind sie nicht mehr zuständig dafür.

Auch mein Substitutionsarzt hat mir diese Lücke bestätigt.

Lediglich auf Entgiftungen bekomme ich die Betreuung die ich brauche, jedoch gehen die meist nicht länger als 3-4 Wochen.

Im Moment nehme ich 9ml Methadon und bekomme auch Doxepin. Ab und an nehme ich auch Lyrica.

Besonders das "Wundermittelchen" Lyrica hilft sehr, aber ich möchte gerne irgendwann mal ohne irgendwelche Substanzen glücklich sein.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder kann mir einen Rat geben?

Klar, an Tagen an denen ich zugedröhnt bin kommen diese Gefühle nicht so stark hoch. Aber heute ohne nix, das geht schon an die Nerven.

Freue mich auf eure Antworten und wünsche einen schönen Tag!

Tanja
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Warum rufst du nicht einfach einen niedergelassenen Psychologen an und vereinbarst einen Termin? Du musst ihm ja zunächst nichts von den Drogen erzählen, wenn dein Selbsthassproblem bereits vorher da war, hat der ja mit den Drogen an sich nichts zu tun. Die normale Psychotherapie zahlt ja die Krankenkasse. Du hast 5 Probesitzungen und kannst dich dann theoretisch auch noch mal dagegen entscheiden und nimmst einen anderen. Dann hast du wieder 5 Probesitzung. So war die Regelung zumindest vor 2,3 Jahren.

LG
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Rina
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
leider ist es wirklich schwer einen Psychologen oder Psychiater zu finden, wenn man auch noch Drogenabhängig ist. Ich wohne in einer großen Stadt und hier gibt es laut Drogenberatung nur einen Psychologen, der Drogenabhängige behandelt. Soweit ich weiß lehnen es viele ab eine Behandlung zu beginnen, solange man nicht clean ist. Mir haben auch viele gesagt, dass sie keine Erfahrung auf dem Gebiet hätten, kommt mir allerdings schon wie ne Ausrede vor...
Trotzdem solltest Du mal bei der Drogenberatung nachfragen, ob die einen Tipp für Dich haben.
Ansonsten kann ich mich nur dem Vorschreiber anschließen, am Telefon erstmal die Sucht verschweigen.
Leider sind ja auch die Wartezeiten sehr lang, beim Psychiater meist um die 3 Monate, beim Psychologen oft sogar über 1 Jahr.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du jemand findest mit dem Du klar kommst!

Grüße
Rina
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wertz
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.11.2011
Beiträge: 102

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hm.. Ich habe eine Frage an Dich:

Wenn Du tief in Dich hinein horchst, kannst Du die Antwort nicht finden?
Hast du vielleicht in der Vergangenheit irgendetwas gemacht und hasst dich dafür?
Mag es auch nur etwas kleines sein? Oder hast du z.b. jemand den du sehr gern hast angelogen und seit dem hasst du dich dafür und steigerst dich immer mehr in einen Hass rein?

Du sagtest, du hast schon einmal mit einem psychologen gesprochen. Hast du mit ihm darüber geredet oder hast du den eigentlich nur bekommen weil du auf Entzug warst? Und wie war das für Dich, bringt es dir was? Also könntest Du mit einem Drogenpysichater deinen Selbsthass linden?


Du bist schon ein fortgeschrittenerFall nehm ich an, da du dir schon selber weh tust. Doch warum machst du das? Hasst Du dich so sehr das du dir weh tun willst? Willst du dich ernsthaft verletzten?


Manche geben Dir sogar Komplimente? Du hast einen Freund? Hast vielleicht einen guten Job? Du könntest die perfekte Zukunft haben und das perfekte Leben? Niemand steht dir im weg aussser DU selber?

Was ich dir damit vermitteln möchte ist: mach dich nicht schlecht.
du musst dich nicht krampfhaft verändern!
schau in den spiegel und akzeptier dich so wie du bist!

Ist doch z.b.: scheiss egal was fremde über dich denken wenn sie dich auf der straße sehen und anschauen.
Vielleicht denkst du dann oh nein ich bin nicht schön.
aber du bist warhscheinlich schön und deshalb solltest du denken man der schaut mich an weil ich so geil ausehe.

Öffne die Augen und akzeptiere dich selbst!

Das ist ein schwieriger weg aber ich wünsche dir viel glück
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Sorgenkind
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 7. Jan 2012 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Juwela,

Erstmal willkommen im Forum Wink

Ich selber bin Borderlinerin. Und das was du hier beschreibst, trifft mich genau da wo meine Krankheit anfängt Confused
Ich glaube schon das du auch ein Borderline Problem hast. Hmmm... es gibt ja ganz große unterschiede in dem Verhalten von Borderlinern aber du beschreibst hier genau das was es eben ausmacht. Selbsthass und Selbstzerstörerisches Verhalten ist aber nur ein einziger Punkt auf der Liste.
Schau doch mal in das Buch
Arrow Ich hasse dich/verlass mich nicht
Ich wär sehr gespannt ob da nicht noch mehr punkte sind die du erfüllst.

Ich würde dir aber so oder so einen guten Therapeuten wünschen. Denn im Grunde ist die Diagnose egal wenn man hilfe hat Wink
Nicht aufgeben und immer weiter suchen !

Alles Gute für dich und lieben Gruß vom Sorgenkind
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Tollkirsche
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 96

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2012 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

ich hatte damals wegen meiner Depressionen auch Bedenken nach einem Psychologen zu suchen, weil ich mir damals dachte, dass die da mit Sicherheit alle meine Probleme auf meine Drogensucht schieben werden (obwoh die schon vorher da waren).
Als ich meinen Substitutionsarzt darauf an ansprach, sagte der nur, man kann doch auch Krebs und Grünen Star haben...

Bei Dir liegt der Fall allerdings etwas anders, da Du ja wirklich eine Psycho-+therapie wegen der Drogen machen willst.
Deswegen würde ich an Deiner Stelle 2 Wege in Betracht ziehen:
Weg 1:
a) erst einmal in Entgiftung gehe und danach, wenn Du laut denen "geheilt" bist
b) einen Psychologen für die eigentliche Störung die sich bei Dir ja nur in der Sucht geäußert hat, suchen

Weg 2:
Wie Weg 1 aber ohne Station a)

Ich wünsche Dir viel Efolg!
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2012 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe zur Zeit, bzw. eigentlich schon ewig, das gleiche Problem.
Eine ambulante Thera, die aufgrund der BPS / Zwänge / Psychosen etc. nötig wäre, wurde immer abgelehnt wegen dem Konsum und ich wurde eingewiesen.

Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Psychotherapeutin , nach Jahren mal wieder, für eine Psychoanalyse / Traumata aufdecken.
Ich konsumiere pi mal Daumen drei- bis viermal die Woche Benzos ( Tavor, Dias oder Tetrazepam ) und Opiate / Opioide. Also eine körperliche Abhängigkeit ist definitiv nicht gegeben! Nun hieß es von der Krankenkasse wieder, dass man mind. 6 monate komplett sauber sein muss bevor man eine Therapie beginnt.
Gegebenfalls Entgiftung, was bei mir ja auf keinen Fall nötig ist!

Meine Frage nun: wenn ich ehrlich bin bei der Therapeutin, die echt gerade meine letzte Hoffnung ist vor der stationären Therapie, dann wird sie mich bestimmt ablehnen, oder? Ich verstehe nicht, wie ich das schaffen soll 6 Monate ohne Hilfsmittel ( trinke keinen Alkohol und Psychopharmaka gehen gar nicht ) gut zu leben OHNE diese Hilfe.

Solte man nicht erst das Problem beseitigen oder mindern, bevor man den Rest bearbeitet? Ich bin gerade echt verzweifelt. Ohne Benzos habe ich immer die Alpträume, die ich schon ewig habe. Ich wache nachts auf, weil ich aufhöre zu atmen ( neurologisches Problem, nichts physiches ) und erstarre manchmal minutenlang vor Angst im Bett. Ich kann kaum aufstehen. Bei der Uni bin ich schon exmatrikuliert, muss aber irgendwie arbeiten, da ich hohe Rechnungen zu begleichen habe.

Also, wie kann ich das am besten machen? Mit offenen Karten spielen? Ich finde, man MUSS doch total ehrlcih sein, damit es etwas bringt. Und Sucht / Konsum allgemein begleitet mich eh schon zehn Jahre.

Kennt vielleicht jemand einen entsprechenden Therapeuten in Berlin und auch Umgebung? Potsdam, falls Brandenburg überhaupt geht?

Psychiatrie Charitè und Tannenhof habe ich schon durch... Sad

DANKE!
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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 29. Apr 2012 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Ich möchte mich erst einmal aufrichtig bei euch allen entschuldigen, die ihr alle wirklich so hilfsbereit geantwortet habt!

Ich hatte enorme Probleme mit meinem PC und zusätzlich sogar noch mit der Internetverbindung. Das war schon ziemlich doof und so ganz ohne Internet ging anfangs noch, aber dann nach längerer Zeit hat es schon gefehlt.

Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre hatte ich dann auch heftige Probleme mit meinem Partner - bin sogar ne Weile ausgezogen und zu meinen Eltern zurückgekehrt. Und die haben leider kein Internet und der PC ist sogar so steinalt dass er nicht mal mehr angeht.

Irgendwie hasst mich das Universum wohl gerade.

Ich würde einfach das "Gespräch" weiter aufnehmen wenn es in Ordnung ist.

Erst vor Kurzem war wieder so eine komische Situation, welche ich im Nachhinein irgendwie auch nicht mehr ganz nachvollziehen kann, weshalb ich so reagiert hab:

Mein Partner hat geschlafen und ich hatte ein Maßband gesucht. Ich bin beim Suchen dann auf das Fotoalbum gestossen, welches seine Ex ihm mal gebastelt hatte und schaute hinein (hatte es schon mal angesehen und die Bilder der Ex rausgerissen und meine Fotos stattdessen hinein geklebt -> irgendwie total krank).

Es ist ein ganz normales Fotoalbum und es sind eben Bilder von seiner Jugend, der Zeit beim Bund etc. drin.
Sprich: Es ist kein ach so glückliches "Beziehungsalbum", indem nur Bilder von den beiden drinne sind. Es waren lediglich nur 5 Bilder von ihr, wenn es hochkommt, drin.

Dann auf der letzten Seite entdeckte ich einen Briefumschlag welchen ich noch nicht gesehen hatte Ich öffnete ihn und da waren drei Bilder von meinem Freund allein nackt, eins sogar mit nem halben Ständer auf dem er einen Kleiderbügel samt Hemd hingehängt hatte (eigentlich ja voll lustig). Dann waren noch zwei Bilder seiner Ex dabei, aber angezogen und allein (Gott sei Dank). Aber schon in ner sexy "Küsschen-geb"-Pose...

Daraufhin kam so ein krasses Gefühl von Wut, Hass und Selbsthass hoch dass ich zu ihm ins Schlafzimmer rannte, ihn weckte und ihm die Fotos entgegen schmiss. Ich schrie und liess all meiner Wut freien Lauf, weinte bestimmt bis zum nächsten Tag - das war wohl schon wieder ein halber Nervenzusammenbruch.

Die Bilder hatten das Fass zum Überlaufen gebracht. Verschiedene Dinge, die sich aufgestaut hatten kamen an jenemTag hoch.

Zusätzlich entdeckte ich auch noch eine Weihnachtskarte im Album, von dem Bruder meines Partners, welche damals an die beiden gerichtet war.

Zur Info: Ich hasse seine Ex, obwohl ich sie nicht einmal persönlich gesehen hab. Ich hasse sie so abgrundtief da sie 7 Jahre mit ihm war und ich das Gefühl habe sie sei "besser" wie ich. Sie war auch mehr in seiner Familie integriert - ich bin nun im Nov. 3 Jahre mit ihm zusammen und es gab noch nie eine Karte in der auch mein Name drin stand. Auch war ich noch nie auf einer Familienfeier - gut die gab es auch nicht. Mit seinem reichen Vater war ich nur einmal essen. Naja die Sache mit dem Vater wäre dann auch nochmal ne ganz andere Geschichte.

Zusätzlich holt mein Partner immer die Sachen aus der Vergangenheit raus, meist im Konflikt, dass ich im ersten halben Jahr so scheisse war etc.
Einmal hatte er auch gesagt dass sie (die Ex die ich so hasse) nicht so gut aussehe, aber einen guten Charakter hätte - ich dagegen sei sehr schön, wäre aber einer der bösesten Menschen die er kennt. Das hat mir sehr weh getan und das hat sich eingebrannt bis heute.
Dies hat er jedoch reviediert, denn diese Aussage fiel im ersten Jahr und ich muss selber sagen dass ich mich zum Guten gewandt hab.
Trotz "der Verwandlung zum Guten" kommen diese Ausraster und Eifersuchtsszenen immer noch - dieses Mal aber etwas gedämpfter wie früher...

Es gab noch mehr solcher "Seitenhiebe" wie z.B. dass er auch immer sagt er würde mich nie mit in den Hausvertrag nehmen, damit er das alleinige Hausrecht hat, weil ich ja so nen Dachschaden hätte und psychisch krank sei (mit der Ex war es aber bei der damaligen gemeinsamen Wohnung ein gemeinsamer Hausvertrag). Das mit dem psychisch-krank meint er nicht böse, er drängt mich sogar immer dass ich mir doch Hilfe holen soll.

Ich weiss dass irgendwas nicht mit mir stimmt, aber dann komme ich mir immer so doof vor wenn all seine anderen Weiber "normal" waren und ich bin wieder die Aussenseiterin, die Schlechtere, die 3.Klasse, der Abschaum etc.

Ja es stimmt, im ersten Jahr habe ich aus Eifersucht und Wut, einige Sachen in seiner alten Wohnung kaputt gemacht - und das alles nur weil er im Streit gegangen ist und ich dachte er gehe zu ner anderen...

Zumal es ehrlich keinen Grund gibt um eifersüchtig zu sein bei ihm - er hat mit keiner anderen Frau Kontakt, ich hingegen habe zich Kumpels.
Kurz gesagt: Er ist die treueste Seele die ich kenne.
Ich dagegen habe ihn im ersten halben Jahr betrogen. Warum weiss ich nicht mehr, vielleicht wegen Bestätigung? Weil ich seine Liebe nicht annehmen und für voll nehmen konnte?

Ein anderes Mal, war auch im ersten Jahr, hat er sogar mal die Polizei gerufen da ich richtig abgedreht bin und dann wurde ich in die Psychatrie gebracht - 3 Tage später war ich wieder daheim und allein mit meinem Kummer.

Es ist diese verdammte Eifersucht (oder auch die krassen Minderwertigkeitskomplexe) die mich auch so fertig macht.
Ständig auch der Gedanke dass andere mehr verdient haben wie ich, mehr wert sind als ich, ich minderwertig und schlechter bin als andere etc.
Auch die Depressionen sind heftig.

Aber in diesem einen Fall mit der Ex, bin ich mir wirklich ziemlich sicher dass ich sozusagen hinter ihr stehe in der Rangordnung...

Ich kann euch gar nicht alles erzählen was alles vorgefallen ist, dafür bräuchte ich wohl 10 Seiten.

Es ist echt ein Teufelskreis und ich komme nicht mehr klar damit!

"Es" schläft lange aber irgendwann kommt es raus - denn wenn "es" schläft wirke ich immer taff, lustig und gut gelaunt auf andere Menschen.

Zu diesem Szenario mit dem Album: Wieso raste ich deshalb so aus?
Ich habe ja selber schon schöne Dessousbilder gemacht mit meinem Ex oder hab ne Kiste voller Liebesbriefe - würde mein Schatz die kaputt machen dann wär aber was los.

Wie schon gesagt, ich sehe recht adrett aus, war immer sehr beliebt, war in meiner Ausbildung Klassenbeste (obwohl drauf!) - ehrlich ich habe immer so viele Freundinnen gehabt, war bei jeder Party dabei.
Ich versteh das echt nicht, wäre ich wenigstens wirklich ein Aussenseiter gewesen in der Schule oder so, dann wär das für mich nachvollziehbarer - aber so?!

@Yolande: Ich werde das nun tun, ich kann einfach nicht mehr - wie ich schon oben beschrieben habe ist es untragbar. Und ich werde den Tipp annehmen und nix von Drogen sagen. Ich hoffe aber echt dass die mich nicht wieder mit Zyprexxa oder Seroquel vollpumpen, wie damals als ich 17/18 war.
Danke für die hilfsbereite Antwort und Info!

@Rina: Auch dir ein verspätetes Danke für deine liebe Antwort!
Zu dem Thema "Psychologennotstand" habe ich in einem Spiegel (liegen bei uns immer neben dem Klo *lol) einen netten Bericht gefunden.

Hier ist der Link, habe ihn zum Glück nochmal gefunden...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84430191.html

Ein ganz toller Artikel, welcher endlich mal die Wahrheit spricht!
Psychologen nehmen lieber "einfachere" Patienten, am angenehmsten sind die Burnout-Patienten.

Und ganz krass fand ich auch die Aussage (welche ja auch der Wahrheit entspricht) "Je kränker (psychisch) jemand ist, deso geringer die Chance eine Behandlung zu bekommen"...

Wo gibts denn bitte sowas?

@wertz: Huhu, so ich antworte nun endlich mal.
Danke dass du so auf mich eingegangen bist, hätte deine Zeilen gerne schon früher gelesen und beantwortet.

Also ja, ich hasse mich z.B. dafür was ich meinem Partner im ersten Jahr alles angetan habe, jedoch gab es dieses Problem mit der krassen Eifersucht auch schon in meiner Kindheit. Da war ich dann eben eifersüchtig wenn z.B. meine Mutter jemandem half beim Kinderwagen aus dem Bus heben. Auch bei meinen anderen Ex-Freunden war ich eifersuchtsmäßig so drauf - mal weniger, mal mehr.
Natürlich gibt es da auch noch andere weniger/mehr schlimme Fehler die ich begangen habe und bereue.

Ich persönlich denke ja, dass sich mein Fehlverhalten bereits schon in der Kindheit entwickelt hat.

Ich habe bisher nur auf Entgiftugen mit Psychologen geredet und es hat sehr gut getan - auch wenn ich meistens nur geweint hatte dabei. Es tat so gut, nur leider war das ganze Spielchen schon nach 3-4 Wochen vorbei. Und da man in den Entzugskliniken nicht der einzige Patient ist, kann man dementsprechend auch nicht so oft zum Psychologeneinzelgespräch.

Der erste Psychologe der mit mir über all das gesprochen hatte (in Wittichen als ich 17 war), diagnostizierte bei mir eine "Identifikationsstörung" und verschrieb mir prompt in der kalten Entgiftung Zyprexxa. Dort bekommt ein "Junkie" gerade mal Magnesium, wenn er/sie Glück hat und ich bekam als Minderjährige dort schon solch heftigen Sachen.
Und mit 17 war ich noch nicht auf H, sondern auf allem andern, besonders Partydrogen.

Also dass ich direkt das "Burnoutsympthom" habe glaube ich irgendwie nicht, denn ich hab ja auch schon solche Leute gesehen. Ich verletzte mich ja nicht regelmässig oder jeden Tag. Das kommt evtl. ein bis zwei Mal in nem halben Jahr vor, wenn überhaupt, wenn ich z.B. nen heftigen Streit mit meinem Freund habe oder ich wieder wegen Eifersüchteleien durchdrehe. Dann reisse ich mir z.B. manchmal Haare aus, schlage mit den Fäusten auf meinen Kopf - sowas halt. Wohl weil ich die Schmerzen innerlich irgendwie nicht ertrage - dieses komische nervenfressende Gefühl, welches auch irgendwie schmerzt.

Ja, du hast den Nagel auf den Punkt getroffen! Ich stehe mir selber im Weg, es geht ja schließlich alles von mir aus. Aber ich möchte gerne wissen wo der Ursprung meines Fehlverhaltens liegt... Deshalb habe ich mich entschlossen im Herbst eine Therapie anzutreten und zu beenden! Natürlich hauptsächlich um vom Methadon wegzukommen. Aber ich denke dass ich dort alles sehr gut mit meinem persönlichenTherapeuten aufarbeiten kann.

Danke, ich wünsch dir auch alles Gute! Und vielen Dank dass du dich so intensiv mit mir beschäftigt hast!

PS: Ich habe mir deine Zeilen gespeichert, weil sie mir echt Mut machen!

@Sorgenkind: Danke fürs "Willkommenheissen" - bin ja wirklich noch neu hier *ggg*

Wie gerade bei wertz beschrieben denke ich persönlich nicht dass es Borderline sein könnte. Ich dachte eben immer dass diese Leute sich regelmäßi, in kurzen Abständen verletzen.

Aber die beiden Stichpunkte "Selbsthass" und "Selbstzerstörerisches Verhalten" treffen tatsächlich auf mich zu, wobei der erste Punkt mehr auf mich zutrifft.

Danke für deine persönliche Einschätzung und deine Hilfe!

Wie gerade auch nochmal bei wertz geschrieben, werde ich im Herbst auf eine Langzeittherapie gehen - stationär. Ich werde alles dafür tun endlich mal einigermaßen "normal" fühlen können.

Danke auch für den Buchtipp - ich schau mir das Buch mit Sicherheit mal an - vielleicht als Therapielektüre? *ggg*

Dir wünsche ich ebenfalls alles Gute und bin mir sicher dass du es auch schaffen kannst!

@Tollkirsche: Danke für deine nette Antwort, hab mich sehr gefreut!

Also Entgiftung allein würde bei mir, so bin ich mir ziemlich sicher, nichts bringen. Ich MUSS einfach eine Therapie machen - und das will und werd ich auch!

Ich entscheide mich dann wohl für Weg 1 mit Weg 3 "Therapie" *lol*

Hat mir gefallen deine Möglichkeiten Smile

Hast du denn nun einen guten Psychologen gefunden oder hattest du schon jemanden gehabt?

Ganz liebe Grüsse und auch viel Glück weiterhin!


@BlancheNeige: Auch ein liebes und letztes "Hallo" an dich!

Also natürlich sollte man immer ehrlich sein zu den Therapeuten, aber in diesem Fall wüsste ich selber nicht was ich machen soll.

Was aber wirklich notwendig ist ist der körperliche Entzug von den ganzen Mittelchen. Das sage ich sogar als "Junkie&Substitutionspatient", obwohl ich Entgiftungen auch gerne meiden würde.

Wie sollen die Therapeuten denn mit dir richtig arbeiten wenn du leicht vollgedröhnt bist?

Ich merke selber an mir, wenn ich reichlich Methadon intus habe bin ich stark,unantastabr (naja fast) dann bringt mich nichts so schnell aus der Fassung - habe ich jedoch nichts, dann bin ich ohne Ende depressiv und weine sogar wenn nur ein trauriges Lied im Radio/Fernsehen ertönt.
So ist das ja sicher auch bei dri, nimmst du nix, kommen die besagten Träume etc.

Aber dies alles muss man eben aufarbeiten - im Normalzustand!

Und wenn möglich ist das Ziel einer Therapie danach ohne diese "Hilfen" einigermaßen "normal" leben zu können.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
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Januzs
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2012
Beiträge: 109

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 06:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Juwela,

auf alles will ich jetzt nicht eingehen.

Generell ist es so, das kein Psychoth dich behandeln darf wenn du noch im Drogenkonsum bist.
Die Verordnung der Kassen fordert dann immer vorrangig Drogenth..
Kannst das nat verschweigen, so wie ich das schon machte, wenn du glaubst erstmal von deinem Subst nicht runterzukommen u trotzdem den Bedarf nach bischen Therapie hast.
Mit Subst kommst du ja auch fast in keiner stat. Psychtherapie unter, es sei denn du verschweigst das, aber wie soll das gehen, musst ja regelm zum Subdoc.

Das du da dann nicht so in die Tiefe kommst, logisch, kann aber trotzdem hillfreich sein. Allerdings auch abh von der Menge mit 10ml ist man wohl noch zu "dicht".

Entgiftung, dann st. Suchttherapie. Versuch doch bis zum Herbst schon mal runterzudosieren.
Zum Borderline : Nicht jeder mit ne BPS rizt sich regelm selber, manche tuns auch garnicht. Schau doch mal bei Wikip nach BL.

Ich empfehle dir auch dich früh genug um ne anschließende amb. Therapie zu kümmern ( Wartezeit 3-12Monate ). Lass dich bei mind 10 Th auf die liste setzten, wenn 5 übrigbleiben- kannst bei jedem 5 Probest machen- ist die Chance größer jemand zu finden der zu dir passt. da gibts nähmlich auch viel Schrott bei den Psychologen und mit ner abgeschl Entg/therapie sind noch lange nicht alle Probleme veschwunden.

Info dich doch schon mal im Netz über M.komplexe, Selbsthass etc., da kannst du ja schon mal selbst anfangen dich besser zu verstehen.

Alles Gute weiterhin für dich

J
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich macht es durchaus Sinn, dass jemand, der Drogen nimmt, nicht therapiert wird. Das ist m. E. Zeitverschwendung. Bei einer Psychotherapie ist erforderlich, dass du Gefühle zulassen kannst und somit Dinge aufarbeitest, was bei Konsum z.B. von Opiaten kaum möglich sein dürfte in der Form, wie es erforderlich wäre.

Wie Janusz schrieb, kann es jedoch auch erforderlich sein, dass man sich langsam an diese Emotionen herantastet und Medikamente Exclamation können hier unterstützend wirken. Das sollte dann aber mit dem Therapeuten bzw. einem Psychiarter abgesprochen werden.
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longtime
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2009
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

es haben ja hier schon einige geschrieben. es macht einfach keinen sinn, das grundproblem hinter der sucht zu bearbeiten, wenn die sucht noch aktiv ausgelebt wird.

dann gibt es nämlich für einen selbst, keinen grund das wirklich zu bearbeiten.

Zitat:
Solte man nicht erst das Problem beseitigen oder mindern, bevor man den Rest bearbeitet?


drogen nehmen, ist eine problemlösungsstrategie. niemand wird sich ernsthaft dem grundproblem widmen, wenn man es doch wegballern kann. jeden schritt, den deine thera mit dir in die richtige richtung macht, haust du hinterher mit der nächsten pille oder dem nächsten schuß wieder zu klump. es ist also wirklich zeitverschwendung, deine und die des thera.

gruß longtime
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Seeler12
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich konsumiere pi mal Daumen drei- bis viermal die Woche Benzos ( Tavor, Dias oder Tetrazepam ) und Opiate / Opioide. Also eine körperliche Abhängigkeit ist definitiv nicht gegeben!"

...also sei mir bitte nicht böse aber genau das muss dein Ansatz sein das man dir hilft bzw. du musst erstmal für dich realisieren das du, genau du körperlich Abhängig bist!

Mir ging es genauso...allerdings mit dem Unterschied das ich die Benzos komplett unterschlagen habe und eine Therpie angefangen habe bis ich gemerkt habe das ich mich selbst belüge.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2012 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Seeler12

Genau das trifft es. Danke für deinen Beitrag.

Drogen zu nehmen wird ja auch immer wieder damit erklärt oder gerechtfertigt, dass Probleme und Gefühle vorhanden sind, die der Konsument nicht zulassen möchte. Bedeutet also im Umkehrschluss, dass eben dieses Konsumverhalten erstmal abgestellt werden muss. Wer Gefühle nicht ansatzweise zulassen möchte, kann sich auch m. E. die Therapie sparen. Ich weiß selber, wie schmerzhaft eine Therapie ist. Das kann man mit Pillen nicht vereinfachen, sondern genau da muss man durch, ohne Wenn und Aber und Hilfsmittelchen.
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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2012 02:52    Titel: ...Danke... Antworten mit Zitat

Hallo Janusz,

erst einmal Danke dass du auf meinen Beitrag eingegangen bist!

Smile

Naja, also wie soll ich das nun sagen: Ich möchte ja nicht mit dem Psychologen über mein Drogenproblem reden (obwohl dies ja eigentlich auch grundlegend zur Situation gehört), sondern endlich mal eine Diagnose bekommen was mit mir los ist.

Einfach mal zu wissen was ich habe und dann kam man evtl. schauen was man dagegen tun kann.

Ist das echt nicht rausgekommen dass du was nimmst (beim Psychologen)?

Ich werde im Herbst auf eine Drogen- bzw. Suchttherapie gehen. Habe noch keine ausgesucht. Ist eben auch sehr schwer für mich wegen meinem Partner - ich denke dass dann unsere Beziehung in die Brüche geht wenn ich das wirklich durchziehe, denn er ist ja auch im Methaprogramm.

Aber runterdosieren will ich mich noch nicht Sad Das schaffe ich im Moment ehrlich nicht.

Danke für den Tipp mit den ambulanten Therapien nach der eigentlichen Therapie. Das ist ne super Idee und das werde ich machen - falls ich es schaffe.

Confused

Wegen Borderline, da werd ich mich nochmals informieren.
Über Selbsthass etc. hab ich mich schon mal informiert und die Symptome passen auch zu mir.

Eine Diagnose von einem Psychologen war mal eine Identifikationsstörung.
Aber das war auf ner Entgiftung und der hat wirklich nur 2-3mal mit mir gesprochen, deshalb denke ich dass das evtl. ne Falschdiagnose war.
Denn bei Identifikationsstörungen sollen auch multiple Persönlichkeiten auftauchen und das habe ich definitiv nicht.

Danke lieber Janusz ich wünsche dir auch alles erdenklich Gute! Embarassed
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Raver
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2012 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Juwela,

mit "Wegen Borderline, da werd ich mich nochmals informieren.
Über Selbsthass etc. hab ich mich schon mal informiert und die Symptome passen auch zu mir."
wäre ich mal ganz vorsichtig, denn das ist ein Phänomen das fast jeder in der Ausbildungszeit zu einem medizinisch-sozial-pflegerischen Beruf durchmacht...es gibt auch`n Fachwort dafür, das ich leider vergessen habe. Je mehr man weiss (oder glaubt zu wissen) desto öfter "entdeckt" man Symptome an sich, und glaubt eine "sichere Selbstdiagnose" stellen zu können. Das geht bis zu "Hirntumor, weil man exakt an der Stelle hin und wieder Kopfschmerzen hat" (oder haben zu glaubt). Aber gerade bei sozial-psychiatrischen Störungen ist da Vorsicht geboten. Und die größte Gefahr ist, sich da in etwas rein zu steigern, was nicht da ist.

Je mehr man weiss, je mehr "Symptome" wird man an sich selbst entdecken. Aber da wir niemals "absolut gesund" sind, ist das völlig normal. Und gerade bei "psychiatrischen Diagnosen" sind die Grenzen verschwommen und unscharf. Wo hört "Selbstzweifel" auf, und fängt "Selbsthass" an? Und ist "Selbsthass" auf der selben Skala wie "Selbstzweifel", oder resultiert der Selbsthass aus den Selbstzweifeln? Ist es ein wirklicher Minderwertigkeitskomplex, ist der krankhaft, oder rede ich mir da nur etwas ein, was gar nicht da ist, und Symptome zeigt, weil ich es mir über Jahre eingeredet habe? Liegt der Hase vielleicht wo ganz anders im Pfeffer...? Ab wann ist "Selbsthass" pathologisch, also krankhaft oder krank machend? Schwierig, schwierig, schwierig...

Stell Dir eine Skala vor, sagen wir mal 0 -10. 0=absolut gesund, 10=absolut krank. "Absolute gesund" ist man nie mehr, wenn man geboren wird und den Bakterien, Viren, Strahlungen etc. der Welt ausgesetzt ist. "Absolut krank" ist man im Moment des Todes. Wir Menschen kräuchen ständig irgend wo auf dieser Skala rum, und in Deinem Anfangsthread hast Du schon so treffend bemerkt:

"...denn ich denke dass jeder Minderwertigkeitskomplexe hat, auch wenn es sich nicht ständig äussert.". Das ist exakt das, was ich meine.

Du bemerkst also an Dir, dass Du Dich nicht zwischen 1-3, sondern 4, vielleicht 5 oder 6 bewegst. Jedenfalls auf einem Level, das höher ist als bei anderen. Aber bedenke: Niemand ist bei "0". Das hast Du ja schon selbst festgestellt. Aber das macht Dich nicht zu einem "kranken" Mensch, verstehst Du? Sondern, und auch das hast Du ja schon festgestellt, zu einem Mensch, der sein Level verändern möchte, und dafür Hilfe brauch bzw. gern hätte.

Den Wind "Ich bin krank, ich habe XX-Diagnose" musste ich Dir jetzt einfach erst mal aus den Segeln nehmen. Hör auf, nach Diagnosen zu suchen und Dich da rein zu steigern. Defizitorientierung (boah, ich bin bestimmt auf 8, oder so) ist kontrainduziert, das Positive sollte immer im Vordergrund stehen (Ich bin nicht auf 9).

Das aber erst mal vorweg...Ändert nichts daran dass Du Hilfe suchst, und auch nicht aufhören solltest zu suchen. Konzentrier Dich auf Deine "Ressourcen", behalt Deine "Defizite" im Hinterkopf, und versuch nicht Deine "Symptome" in eine "Diagnoseschublade" zu stecken. Versteif Dich nicht auf das "Kranksein" sondern darauf, dass Du eben Probleme hast, die Du gerne durch eine Therapie beheben würdest. Und auch so solltest Du den Psychiatern begegnen: "Ich habe Probleme, die ich nicht selbst beheben kann. Ich brauche Hilfe dafür."

Solltest Du "in der sicheren Annahme, Borderliner zu sein" dort aufkreutzen, wirst Du nicht ernst genommen und als Hypochonder abgestempelt werden.

Vielleicht bist Du eigentlich auf einer "2", weisst es nur nicht, weil da etwas in Deinem Unterbewussten schlummert, das das nicht zulässt (Freud) und erst mal "geknackt" werden muss, damit Du auch wahr nehmen kannst, auf einer "2" zu sein...? Vielleicht bist Du aber auch auf`ner 7 oder 8...aber leg mal die Bücher aus der Hand, hör auf Energie in die "Diagnosensuche" zu setzen, investiere die Zeit und Energie sinnvoll und suche jemanden, der diese Bücher alle schon längst gelesen hat, und sich damit wirklich auskennt Wink

Viel Erfolg und beste Grüße
-der Raver
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