ist clean sein wirklich so langweilig?

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freeway
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2012 20:04    Titel: ist clean sein wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

hatte folgenden text schon im begrüssung forum gepostet - bis ich gelesen habe - dass man sich dort nur vorstellen sollte.
ich kopiere somit den gleichen text noch einmal hierrein damit man es dort wo es nicht hinein gehört gelöschen werden kann - meine niederschrift aber erhalten bleibt.

hoffe es löst keine verärgerung aus (oops smiley)

ich bin 30 jahre alt und seit meinem 13 lebensjahr sucht mittelabhängig.
ich habe mich hier angemeldet um vielleicht einen oder mehrere gleichgesinnte zu treffen.
mein problem ist folgendes: mit 20 bin ich auf shore und koks iv. gekommen
ich habe beides so ziemlich direkt gespritzt im januar 2008 hatte ich eine überdosis und habe nach einem intensiv stations aufenthalt - direkt eine therapie gemacht.
nun bin ich seit 2008 komplett clean (bis auf zigaretten und kaffe in mengen )
vor knapp 3 jahren habe ich mich dazu entschlossen eine ausbildung zu machen ( die ihk abschluss prüfung steht am 14.5 an ) und paralell gehe ich nach der umschulung noch auf´s abendgymnasium wo ich dann bis 21.30 sitze.
ich habe also einen ziemlich straffen und ausgefüllten tag.
die wenige freizeit die ich habe - verbringe ich mit meiner freundin - die ich seit 6 jahren habe oder lerne gelegentlich mit klassenkameraden.
ich eigentlicher hauptschüler - der anfang nächsten jahres sein abitur haben könnte und mit glück in knapp 2 wochen eine berufsausbildung abgeschlossen hätte - bin irgendwie dennoch unzufrieden und hoffe - dass es mit dem prüfungsstress zusammen hängt.
ich merke - dass wenn ich auf die strassenbahn warte - ich mich immer in die nähe der junkys stelle -und neugierig beobachte was dort so getrieben wird.
irgendwo hier im forum habe ich gelesen, dass es jemanden gibt - der seit jahren nur für diesen einen tag clean lebt - so ist es bei mir auch - nur dass ich meine zeitspannen länger halte als einen tag - anfangs habe ich mir vorgenommen - zumindest die entgiftung bleibst du clean -> dannach - die therapie bleibst du auch noch clean - nachsorge und so weiter und sofort - zur zeit ist mein ziel - dass ich auf jedenfall bis zum abi clean bleibe.

ich merke aber schon - dass es ein unbefriedigtes etwas in mir gibt.
wird die katze von der freundin mit der spritze gefüttert weil sie krank ist - kommen sucht gedanken hoch oder wenn ich bei der blutplasma spende sitze, sitze ich beim einpicksen der nadel - immer mit einem leichtem lächeln dort.
anfangs meiner cleanzeit hatte ich gar keinen suchtdruck (ärzte gaben mir auch nur noch ein jahr zu leben )
und bis auf meine freundin - hatte ich gar nichts.
jetzt wo ich - bis auf psychotische schübe (durchs koksen und damals peppen)die ich habe - geht es mir eigentlich gut und habe so viel erreicht aber dennoch merke ich - dass ich selbst nach diesen 5 jahren immer noch nicht "geheilt" bin.
ich habe ein verlangen nach drogen was irgendwie immer stärker wird - ich mir aber auch nichts versauen will.


gibt es jemanden in der gleichen situation oder kann mir jemand mut machen
und mir nochmal verdeutlichen wie teuflisch die heroin sucht ist?

ich selbst kann mich nur noch an den wahnsinnig guten kick und dem kompletten fallen lassen - der sorglosigkeit nach einem schuss erinnern.

vielleicht wollte ich mich auch nur einfach einmal mitteilen - in selbsthilfe gruppen habe ich mich noch nie zurecht gefunden und allen die im moment so stolz auf mich sind - kann ich mich ebenso wenig mitteilen.

einen dank + gruss


ich Embarassed Embarassed
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maik79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.03.2009
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2012 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Man vergisst immer zuerst die schlechten Sachen. Deswegen war früher auch alles besser Very Happy Also denke ich mal, dass das Trauma, welches du durch die Überdosis hattest, langsam weg geht. Das ist natürlich gefährlich. Geheilt bist du nie, du wirst immer suchtkrank bleiben. Schau dir Charlie Sheen an, in den ersten Folgen von Two and a half Men. Mehrere Jahre clean gewesen, sah top aus, dann gings wieder abwärts. Heute ein alter Mann. Sowas motiviert mich wirklich clean zu bleiben. z.B. Jerry Garcia von den Grateful Dead, Herzinfarkt mit 50 in einer Entzugsklink. Was ich sagen will, mit 15,20 macht der Körper noch viel mit, aber über 30 geht es rapide bergab und ich will nicht mit 50 in einer Entzugsklink sterben oder mich wie 80 fühlen.
Falls es doch passiert. Die Cleanzeit ist trotzdem ein Erfolg, schnell wieder clean werden.
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