Polamidon - nur bei Heroin, oder auch bei anderen Drogen?

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Svensk
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.05.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2012 21:53    Titel: Polamidon - nur bei Heroin, oder auch bei anderen Drogen? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

mein Bruder (30 Jahre) hat sich nun endlich zu einem (Alkohol-) Entzug entschlossen. Als ich ihn heute dort besuchte, kam heraus, dass er seit letztem Jahr auf Polamidon eingestellt ist. Drogen (Speed, Kokain, Hasch, etc) hat er über Jahre hinweg genommen - genau kann ich nicht sagen, was und wie lange. Insgesamt nimmt er seit 15 Jahren Drogen. Polamidon lese ich immer nur im Zusammenhang mit Heroin. Dies bestreitet er. Da ich ihm nicht oder nur kaum etwas glaube - stimmt dies? Sollte man nicht in einem Entzug auf alle Substitutionsmedikamente verzichten?

Between: Wenn 2 Therapien abgebrochen worden sind, zahlt die Kasse auch noch eine Dritte? Oder wird dies dann von den Angehörigen gezahlt?

Danke und Gruß,
Svensken
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AzAyA86
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo! Ich denke, dein Bruder macht einen sogenannten Teilentzug. Da geht es einfach nur darum, zum Beispiel auf Polamidon zu bleiben, aber vom Alkohol, oder oftmals auch von Tabletten runter zu kommen. Für viele Abhängige ist ein Teilentzug manchmal leichter, als alles auf einmal wegzulassen und dann völlig durch zu drehen, oder womöglich wieder rückfällig zu werden. Denn ein Rückfall ist ja eigentlich nicht der Sinn der Sache... Aber, leider oft der Fall... Crying or Very sad

Ich hoffe, dein Bruder packt den Entzug und vllt bessert sich ja eure Beziehung auch wieder!

LG, AzAyA
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AzAyA86
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Und zu der Frage mit der Therapie würde ich sagen, wenn er clean ist, also auch vom Pola weg ist, dann bezahlt ihm die Krankenkasse eventuell doch noch eine. Aber Angehörige müssen keine Therapie bezahlen. Das habe ich in meinem Leben noch nie gehört.


Alles, alles Liebe und Gute für Euch!
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AzAyA86
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldigung, ich habe jetzt das Wichtigste vergessen! Confused

Also, du wolltest ja wissen, was das mit dem Pola auf sich hat. Normalerweise ist das ja für Opiatabhängige. Aber, mein Freund, der bekommt auch Subutex (auch ein Substitut!) und das, obwohl er eine ganze Zeitlang gekokst hat, aber eigentlich hatte er nie ein Problem mit Heroin... Ausser, wenn er mal kein Subutex hatte, dann hat er vllt ein, zweimal Heroin genommen. Das Einzige, was das Substitut bewirkt, ist den Suchtdruck zu mindern. Aber im Prinzip ist er von eine Droge auf die andere umgestiegen. Crying or Very sad Seitdem fasst er aber kein Kokain mehr an!
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Svensk
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.05.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 06:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo AzAyA86,

vielen Dank für diese Info. Ich kann nun verstehen, dass er zunächst nicht von Pola runter muß. Subutex hatte er auch vor glaube ich 3 Jahren erhalten... Ich hätte gerne, dass er eine Langzeit-Therapie machen würde - allerdings hat er hiervor Angst. Auch den Entzug macht er nun nur uns zu liebe...Letztendlich ist es seine Entscheidung. Nur ist es emotional und finanziell anstrengend, insbes. für meine Mutter. Mein Vater gibt ihm nur noch Essen; ebenso ich. Ihn aber - wie es so häufig empfohlen wird - komplett auf die Schnauze fliegen zu lassen, geht nicht. Erst im Februar haben wir ihm aus dem Gefängnis ausgelöst (wg Schwarzfahren)...

VG Svensken
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Svensk,

du schreibst, den Entzug würde er euch zuliebe machen, letztendlich sei es seine Entscheidung. Wie denn nun? Euch zuliebe oder ist es sein Entschluss gewesen? Beides zusammen geht nicht. Wink

Ich tippe mal darauf, dass er aufgrund von Problemen mit dir und deiner Familie mehr oder weniger dahin "geschoben" wurde, also euch zuliebe die Therapie macht. Hat wenig Sinn m. E., denn ohne die Einsicht ein Problem zu haben, wird er wahrscheinlich beim nächsten passenden Anlass wieder konsumieren. Und nur mal angenommen, es würde zwischen euch in ein oder zwei Jahren nicht mehr gut laufen und du möchtest dich trennen, wäre das der allerbeste Grund wieder zu konsumieren, denn die Therapie hatte er ja "nur euch zuliebe Gemacht". Ich hoffe, du weißt was ich dir damit sagen möchte.

Die Idee deines Vaters ihn nur mit Essen zu unterstützen finde ich angebracht. Angehörige rutschen leicht in eine Co-Abhängigkeit, wenn sie glauben helfen zu können, indem sie Geld zuschustern. Sollte man bleiben lassen, denn indem du ihn finanziell unterstützt, förderst du indirekt auch seine Sucht, weil er ja mit keinen Konsequenzen zu rechnen hat (z.B. Knastaufenthalt).

Und ich bin der Meinung, dass Subutex und Polamidon Ersatzmittel für H bzw. andere Opiate sind Kann mir keinen Grund vorstellen, wozu Pola sonst eingesetzt werden sollte. Ich tippe nach wie vor darauf, dass dein Freund Opiats genommen hat/nimmt.

Alle Gute

Pimpinelle
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei mir war es so, das ich 2 Monate in der Entgiftung war. Ich sag euch, es war die Hölle für mich. Mit den ganzen Süchtigen und bekloppten (ich gehörte natürlich auch dazu), 24 Std unter einem Dach, jeden Tag . . . das war eine Nummer zu groß.

Ich hätte da schon nach einigen Wochen zu 100 % abgebrochen, weil es für mich zu Hart war. Ich liebe einfach meine Freiheit und ich hätte es in dem Käfig nicht ausgehalten.

Aber ich wollte meine Angehörigen nicht enttäuschen und bin echt nur Ihretwegen geblieben und es hat trotzdem was gebracht.

Zu deinen Fragen:

Ich hatte éinen nachher auf der Therapie, der hatte schon die 5 Therapie genehmigt bekommen und davon hat er 4 abgeschlossen. Das sollte kein Problem werden.

Und Medikamente braucht nicht jeder beim Entziehen, sind aber eine Hilfe erstmal. Ich hab ca 5 Monate noch Medikamente genommen, dann war gut.

Meine Therapie hat insgesamt 8 Monate gedauert, das war auch nötig nach über 5 Jahren Kokain.
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AzAyA86
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit der Angst vor der Therapie kenne ich nur zu gut! Aber, ich hab sie trotzdem gemacht, naja, ich hab sie allerdings abgebrochen, war wieder eine Zeitlang rückfällig, aber seit ich mit meinem Freund zusammen bin, läuft alles superklasse! Very Happy
Sogar so gut, dass ich immer wieder Feedbacks von meiner Drogenberaterin und Co bekomme, weil die unheimlich stolz sind, dass ich mich soo gut halte! Ich bin in der 30. Woche schwanger mit einem kleinen Jungen und gehe regelmässig einmal die Woche zur Drogenberatung und habe auch einmal in der Woche ein Gespräch mit meinem Substitutionsarzt. Bei den Gesprächen bin allerdings ich diejenige, die redet und er hört mir immer zu. Smile Ich bekomme zwar noch Subutex, aber bald kriege ich das sogar mit nach Hause, weil meine UK`s immer sauber sind! Very Happy Very Happy Very Happy

Also, es geht auch, wenn man die Therapie vorzeitig beendet hat! Ist aber, meines Wissens nach nicht allzu oft der Fall. Confused

Ich hab halt das wahnsinnige Glück gehabt, dass ich einen Mann an meiner Seite habe, der unheimlich liebevoll ist. Und, um ihn nicht zu verlieren habe ich alle Kontakte abgebrochen, die ich früher noch gepflegt hab!
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

AzAyA86 hat Folgendes geschrieben:
Entschuldigung, ich habe jetzt das Wichtigste vergessen! Also, du wolltest ja wissen, was das mit dem Pola auf sich hat. Normalerweise ist das ja für Opiatabhängige. Aber, mein Freund, der bekommt auch Subutex (auch ein Substitut!) und das, obwohl er eine ganze Zeitlang gekokst hat, aber eigentlich hatte er nie ein Problem mit Heroin... Ausser, wenn er mal kein Subutex hatte, dann hat er vllt ein, zweimal Heroin genommen. Das Einzige, was das Substitut bewirkt, ist den Suchtdruck zu mindern. Aber im Prinzip ist er von eine Droge auf die andere umgestiegen. Crying or Very sad Seitdem fasst er aber kein Kokain mehr an!


Häääh?!

Kein Mensch bekommt Polamidon oder Subutex, wenn nicht zuvor ein Opiatkonsum bis zur Abhängigkeit stattgefunden hat. Hat dein Freund kein Heroin genommen, so dann aber Subutex, wie du selbst schreibst, was ebenfalls ein Opiat ist. Opiate sind nicht nur in Heroin, die gibt es auch in Tablettenform und in Hustensaft.
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2012 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

@ alle,
was ist ja gerade die Diskussion, angeregt von Krankenkassen und Politikern, dass eine stationäre Entgiftung nur noch bezahlt wird, wenn im direkten Anschluss danach was weiterführendes geplant ist, sei es eine Therapie , stationär/ambulant oder etwas in Richtung betreutes wohnen ( meist betreutes Ballern). weil wenn man nach 3wochen hardcore entzug " geheilt" entlassen wird, geht ´der entzug (bei benzos) erstmal richtig los, das haben die Entgiftungseinrichtungen jetzt vielleicht endlich mal geschnallt und die gefahr eines krassen oder lebensgefährlichen Rückfalls steht meiner meinung nach bei 99%, wenn nicht im anschluss nach einer stationären entgiftung eine betreute massnahme erfolgt.Da wird eine menge an steuergeldern verballert, manche leute gehen am 20. eines monats auf entgiftung, weil kein cash mehr vorhanden und sind am 30. verschwunden , weil es dann hartz4 gibt und man ja wieder sein geld in 3 tagen verballern kann, so kann es sein , dass ein mancher 20 entgiftungen im jahr macht,raus geht und sofort wieder rückfällig wird, weil der Abstand zur szene und zur Droge in 3 wochen nicht zu verwirklichen ist.Wenn du wirklich Abstand haben willst . ist das ein langer, steiniger weg, auf dem du dich jeden tag oft mehrmals für pro/contra entscheiden musst.
Mir hat vor 10 Jahren der knast das Leben gerettet, weil es einfach nix gab, mangels Liquidität.
lg
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