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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 16. Mai 2012 23:33 Titel: Kokain - Wie gehe ich am besten weiter mit ihm um? |
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Ich versuche es mal in der Kurzfassung. Mein Ex nimmt Koks. Ich war völlig unerfahren und dumm was das Thema angeht. Er hat mir gesagt er lässt es für mich. Hat es aber natürlich nicht geschafft. Ich habe mir bereits einiges zu dem Thema durchgelesen und bin also nicht mehr so dumm und naiv.
Nun zu ihm. Er hat einen geregelten Job, nimmt in der Woche nichts. Allerdings koksen seine zwei besten Freunde auch. Mit anderen Leuten unternimmt er kaum etwas. Wir waren zwei Mal zusammen (kennen uns jetzt seit etwas über einem Jahr) und beide Male ist es schief gegangen weil er sich mir gegenüber total scheiße verhalten hat. Und ich damit nicht umgehen konnte und ausgeflippt bin. Nun meint er es bringt ja nichts weil es eh nicht klappt obwohl von beiden Seiten noch Gefühle da sind.
Letztens meinte er dann (wir waren grade aus dem Urlaub wieder da) er hätte festgestellt dass er sich von seiner Persönlichkeit her sehr verändert hat durch das Koks und er überlegt ne Therapie zu machen. Dass die Beziehung nicht geklappt hat würde daran liegen dass er mit zu viel Nähe nicht umgehen kann und ihm würde alles leid tun. Ich weiß dass er das in seiner Depriphase nach dem koksen gesagt bzw geschrieben hat. Aber letztens habe ich nochmal mit ihm darüber gesprochen und er scheint seine Meinung darüber nicht geändert zu haben. Im Moment arbeitet er daran ne Wohnung zu bekommen, weil er eigentlich schon seit über nem Jahr nur bei Freunden oder mir gewohnt hat. Den Kontakt zueinander abzubrechen klappt nicht, ne reine Freundschaft auch nicht. Und ich will ihn ehrlich gesagt auch nicht alleine lassen weil er sonst nur seine Kokser hat und ich die Angst habe dass er es dann gar nicht schafft. Ich weiß auch dass zu ner Therapie drängen nichts bringt. Ich weiß einfach nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Ich liebe ihn immernoch und ich denke bereits wirklich dass seine zwei völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten mit dem Koks zusammenhängen. Die eine liebe ich und die andere hasse ich. Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht weiter. |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 17. Mai 2012 00:08 Titel: |
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Zitat: | beide Male ist es schief gegangen weil er sich mir gegenüber total scheiße verhalten hat. Und ich damit nicht umgehen konnte und ausgeflippt bin. |
Du musst auch nicht damit umgehen können, wenn er Dich schlecht behandelt. Da solltest Du Dir keinen Vorwurf machen. Wobei ausflippen nichts bringt. Behandelt er Dich nur in Zusammenhang mit Koks schlecht? Wie sieht das unter der Woche aus, wenn er nichts nimmt?
Kokain ist eine sehr unsoziale Droge. Eine Ego-Droge. Der Abtörn ist grausam und es ist klar, dass er überhaupt nicht beziehungs- oder kommunikationsfähig ist. Wie Du mit ihm umgehen sollst, kann ich Dir auch nicht sagen. Bei mir war das so:
Meine beste Freundin brach den Kontakt zu mir ab und ich gab mich meiner Kokainsucht hin. Nach zwei Jahren - ich war inzwischen clean - meldete ich mich wieder bei ihr und wir setzten unsere Freundschaft fort als wäre nichts gewesen. Alles Andere hätte auch nichts gebracht. Jeder Mensch muss seinen Weg gehen, bis er sich entschließt, die Richtung zu ändern. Oder auch nicht.
Du kannst ihm sagen, dass Du wartest, bis er zur Vernunft gekommen ist und endgültig die Finger vom Kokain lässt. Aber Du wirst nicht ewig warten. Mach Dich auf keinen Fall zur Co-Abhängigen. |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 17. Mai 2012 00:54 Titel: |
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Mir ist erst vor kurzem klar geworden dass er so extrem unterschiedliche Persönlichkeiten hat. Und das höchstwahrscheinlich durch das Koks. Mal ist er total lieb und verhält sich wie jeder normale verliebte und dann stößt er mich sozusagen weg und macht zu wenn man auch nur über normale Sachen, die nix mit den Drogen zu tun haben, reden will. Das mit dem ausflippen kam dann eigentlich nur weil ich das Gefühl habe ihm ist alles wichtiger als ich. Wobei er ja sagt dass ihm da eigentlich die Nähe zu viel war.
Was ich meine mit, wie verhalte ich mich am besten, war eigentlich darauf bezogen dass er ja bereits von selbst gesagt hat er überlegt ne Therapie zu machen. Und er hat von sich aus festgestellt dass sich seine Persönlichkeit geändert hat. Ich habe Angst davor mich falsch zu verhalten und er macht doch keine Therapie oder ich verhalte mich falsch und er schiebt es immer weiter weg. Einsicht ist doch eigentlich der erste Weg zur Besserung, oder?
Vorher hat er immer gesagt er hat ja eigentlich kein Problem. Und konnte es dann doch nicht lassen. Oder er hat gesagt Koks ist ja nicht schlimm. Also hat sich seine Einstellung ja scheinbar schon irgendwie in die richtige Richtung bewegt, oder? |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 17. Mai 2012 01:00 Titel: |
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Unter der Woche ist es mal so und mal so. Aber da mir das alles erst vor kurzem klar geworden ist, habe ich ehrlich gesagt nicht darauf geachtet wie lange vor oder nach dem Koks er sich wie verhält. Ich weiß nur dass es mit seinen extremen, depressiven Stimmungen, die er immer Sonntags hat in letzter Zeit immer schlimmer wird. Dann meldet er sich auch meist nur bei mir. Aber er redet an solchen Tagen auch immer öfter über Selbstmord. Und es ist immer wieder das Thema dass er die Beziehung mit mir ja nicht hinbekommen hat. Das scheint ihn schon sehr mitzunehmen. |
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mesut76 Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 17. Mai 2012 09:49 Titel: |
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Bei mir war es so, dass ich auch sehr oft Agressiv war und wenn ich was genommen hatte, war ich immer der Liebste und der Netteste Mensch auf Erden.
Zu der Zeit gabs zwei Menschen in mir, einmal der Eine der wusste dass er Abhängig ist, Stoff braucht und sich im Kreis dreht.
Und der andere war, wenn ich was genommen hatte,da bin ich oft auf die Setimentale Schiene gekommen und hab über viele Dinge ganz normal und refektiert gesprochen. Die Gespräche gingen dann meist über Liebe,meine Gefühle, zwischenmenschliche Dinge, Kindheit usw
Aber heute würde ich behaupten beide Personen gabs irgendwie nicht wirklich. Das war nicht ich selbst und war einfach nicht Echt.
Einmal gabs den, der unter Drogen für den Moment zufrieden und Glücklich war und einmal gabs den Ungeduldigen und Agressiven der nur noch an die nächste Ladung dachte und völlig Unzufrieden war.
Ich finds gut das du für ihn da bist und er weiß, da ist jemand der an ihn glaubt und unterstützt. Ganz ehrlich, wenn ich das nicht hätte, dann wäre ich nieeeee und nimmer 8 Monate im Krankenhaus geblieben. Ich hab die Therapie mindestens zu 50 % für meine Angehörigen gemacht um die nicht zu enttäuschen.
Und Gott sei Dank, bis Heute hätte es nicht besser laufen können |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 17. Mai 2012 13:59 Titel: |
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@ mesut 76
Also sehe ich das nicht so ganz falsch dass er jemanden braucht der für ihn da ist und mit dem ganzen Zeug nichts zu tun hat?
Dazu muss man sagen dass er auch keine Familie hat die für ihn da ist. Er hat im Prinzip ganze vier Leute die ihm wirklich sehr wichtig sind und ich bin die einzige davon die damit nix zu tun hat.
Ich hab halt die Befürchtung dass wenn ich den Kontakt zu ihm abbreche, er es gar nicht schafft. Genauso wie ich die Befürchtung habe dass wenn ich für ihn da bin und gar nichts mache außer für ihn da zu sein, er auch nicht aufhört.
Ich hab den Eindruck dass egal was ich mache, es nur verkehrt ist. |
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Catinka0472 Gold-User
Anmeldungsdatum: 12.12.2011 Beiträge: 430
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Verfasst am: 17. Mai 2012 16:19 Titel: |
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Natürlich braucht er jemanden - wer nicht?
Und ich finde es auch wichtig, dass er jemanden hat, der mit Drogen nix am Hut hat.
Aber Du darfst Dein Tun nicht von IHM abhängig machen.
Zitat: | Ich hab halt die Befürchtung dass wenn ich den Kontakt zu ihm abbreche, er es gar nicht schafft. |
Die Entscheidung für ihn da zu sein, macht nur Sinn, wenn DU das wirklich willst und das auch ohne größere Probleme leisten kannst.
Es hilft keinem, wenn Ihr beide über den Handel drauf geht.
Wenn Du das Gefühl hast, es bereitet Dir keine größeren Probleme, für ihn da zu sein, dann mach es. Es wird ihm sicher - irgendwie - helfen.
Eine Garantie, dass er aufhört, ist das aber sicher noch lange nicht.
Diese Entscheidung muss er ganz alleine für sich treffen und auch durchziehen.
Ich weiß, wie schrecklich so eine Situation ist. Aber wirklich helfen - das weißt Du - kann da leider keiner! |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 17. Mai 2012 16:55 Titel: |
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Ich habe mir jetzt überlegt dass ich vielleicht mal generell mit ihm darüber sprechen werde. Natürlich will ich für ihn da sein. Aber es hilft ja nicht wenn er es nicht will. Also habe ich mich für morgen mit ihm verabredet und werde mit ihm sprechen. Mal schauen was dabei rum kommt. |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 17. Mai 2012 17:53 Titel: |
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Da fällt mir noch eine Frage ein, die ich mir bisher noch nirgendwo beantworten konnte. Vielleicht könnt ihr mir ja was dazu sagen.
Mein Ex findet sich selbst "so geil". Also rein optisch. Und in diesem Ausmaß habe ich das auch noch nie bei jemandem gesehen. Kann das auch mit dem Koks zusammenhängen. Angeblich hatte er es früher nicht so mit Selbstbewusstsein. |
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mesut76 Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 18. Mai 2012 10:04 Titel: |
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Ja sowas habe ich auch mal gelesen, das Koks den Ego stärkt usw. Ich hab auch Kokain genommen, aber bei mir war das eher nicht so. Ich hab aber zu der Zeit oft damit angegeben, wie Erfolgreich ich doch bin und was für einen tollen Job ich doch hab usw. . . .aber das hatte ich irgendwie schon immer, auch als Jugendlicher war das so
Vielleicht glaubt er das wirklich, aber vielleicht will er nur ne nochmal Bestätigung von dir, das kann auch sein |
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Antonymus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 18.05.2012 Beiträge: 86
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Verfasst am: 18. Mai 2012 10:14 Titel: Die Sorge um den EX |
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Wenn es Dein Ex ist, wieso spürst Du dann die Verantwortung bei IHM etwas zu verändern? Wäre es nicht möglich vor der eigenen Türe zu kehren? Klammerst Du Dich an ihm und seiner Krankheit fest, um Deine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen? |
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Adeline Anfänger
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 7
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Verfasst am: 18. Mai 2012 10:53 Titel: |
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Ich will bei ihm nichts verändern. Er hat es mehrmals angesprochen dass er etwas verändern will und ich will ihn so gut es geht unterstützen, weil er mir wichtig ist. |
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