42 ml Polamidon!

[Firefish]

Hallo,

ich schreibe hier von meinem Freund mit dem ich seit über 6 Jahren eine relativ glückliche Beziehung führe.
Ich bin nicht suchtkrank, mein Freund ist es seit ca. 22 Jahren.
Er wird seit 10 Jahren substituiert, die meiste Zeit bis heute mit Pola.
Beikonsum ist schon seit mehreren Jahren nicht mehr, außer gelegentlich mal was rauchen,
ist aber nicht das große Problem, passiert vielleicht 5-6 mal im Jahr, wenn´s nicht mehr geht als kleine Stütze bevor was schlimmeres passiert.
Über die Jahre hinweg gab es immer ein wahnsinniges Auf und Ab, so daß der Substitutionsarzt ihm bei jedem Rückfall die Poladosis erhöht hat.
Somit ist er jetzt bei 42ml angekommen und lebt damit seit etwas über einem Jahr rückfallfrei.
Das ist aber keine Lösung, da er immer mehr gesundheitliche Probleme hat.
Er hat eine chronische Lungenkrankheit, bei der das Pola nicht förderlich ist.
Dazu kommen Verengungen der Nervenbahnen, Depressionen, Rastlosigkeit, Schweißausbrüche,Schlaflosigkeit, Müdigkeit, also das volle Programm. Mache mir große Sorgen.
Das macht ihn alles total kaputt.
Ich kann auch den Arzt nicht verstehen, der meint das geht jetzt für den Rest seines Lebens so. Aber so kann man doch nicht leben.
Er hat ein stabiles Umfeld, wir gehen beide arbeiten.
Aber, ich sehe auf Dauer wird er das alles nicht mehr so packen.
Frage mich eh, wie er seinen 3-Schicht Dienst aushält.
Er gibt sich echt Mühe und kämpft, nur fehlt hier ne Hilfestellung.
Er möchte ja entgiften, aber keine Therapie mehr.
Gibt es eine Einrichtung in der man langsam Entgiften kann ohne Therapie.
Die Dosis ist ja sehr hoch, so nimmt ihn doch keiner auf...
Es muß auf jeden Fall was passieren, sonst fällt er mir irgendwann um.
Habt ihr vielleicht ne Idee an wen ich mich wenden kann?
War schon bei der Drops, die kennen aber nur die örtliche Klinik, in der die ganzen Junks vom Bahnhof rumlaufen, denen er immer aus dem Weg geht.
Was gibt es noch für Möglichkeiten?
LG

[gema1509]

holla!

42ml polamidon / tag ist wirklich eine sehr hohe dosis!

ich bin selbst mit 70mg methadon am tag substituiert & auch seit vielen jahren (mit mehreren unterbrechungen)

ich würde mir mal die meinungen von mehreren profis holen (substitutionsärzte, entgiftungsstationen, drobs, etc) und wirklich mal pro und contra entgiften / therapie durchgehen. wegen der höhe der dosis und der länge des zeitraums wird es zu massivem körperlichen - evtl lebensgefährlichen - entzugserscheinungen kommen.

eventuell mal über die lebenslange substi nachdenken oder eine methadongestützte therapie - wobei er selbst dafür die dosis verringern muß. in den kliniken wied im westerwald beispielsweise kann man therapie mit höchstdosis 40mg/tag machen...

abwägen, ob überhaupt nochmal totaler ausstieg funktioniert?

peace!

g.

[babsi]

Hallo Firefish,

ich selber werde auch substituiert mit Methdon , ich bekomme 140mg das sind 14ml.

das habe ich ja noch nie gehört das jemand 42ml bekommt , das ist sehr sehr viel. ich finde meine dosis ja schon viel. ich brauch aber so viel.

lg
babsi

[Firefish]

Danke erstmal für eure Nachricht gema und babsi!
Ja , er hat die höchste Dosis von allen die im Programm sind.
Denke jedoch, das er zumindest irgendwie runterkommen muß, wenn auch nicht ganz.
Ich merke, daß sein Suchtdruck wieder steigt, kenne ihn ja sehr gut.
Doch wenn er jetzt noch höher geht crepiert er und ich weiß nicht was passiert wenn er jetzt nen Rückfall hat.
Es geht ihm richtig schlecht und noch hat er sich nicht aufgegeben.
@gema1509 Wie ist denn die Klinik in Wied, hast du da Erfahrungen gemacht?
Kann ich mich evtl. auch an die Krankenkasse wenden,ob die was wissen ?
Wie gesagt die Drops und den Arzt kann ich vergessen...

[C21H23NO5]

krass..
wie kann bei 42 Milli Pola der Suchtdruck steigen
er ist voll bis weit über den Rand..
ich möchte weder in seiner noch in deiner Haut stecken!
in der Regel ist mit 8-12 ml ein ausreichender Blutspiegel erreicht, auch bis zu 20 ml finde ich noch vertretbar für willensschwache, langzeitabhängige Menschen mit hoher Toleranz..

mann ey, sofort in eine Entgiftung, möglichst in eine ländliche, Ziel: erstmal runter auf 15-20 ml.
dann Pause, Dosis halten..
dann in großen Schritten runter auf 8-12 ml. Je schneller das abdosieren, desto erfolgversprechender, weil kürzer.. in diesen ml-Bereichen geht das noch..
Dosis halten, Wille beweisen.. hat er den nicht, stellt euch auf eine lebenslange Substitution ein..
Für all das wäre eine mindestens halbjährige Berufsunfähigkeit aus Reha-Gründen unerlässlich, aber es geht ja um sein Leben, wa..

Wish you the best.. es ist zu schaffen, zwar kein Kindergeburtstag, aber es lohnt sich!
ich spreche aus erfahrung, das man den letzten schritt dann auch noch schaffen kann..

[marshel.madders]

oh man das ist ja eine hohe dosis,

meine höchste war 20ml/tag u. da war ich schon einer der höchsten bei uns in der praxis,
ich werde momentan 0,5ml die woche runterdosiert u. denke damit wirds klappen runter zudosieren
bei der dosis deines freundes, kann ich mich nur anschliessen, er sollte in eine entgieftung gehen u. sich dort runterdosieren lassen

ich wünsche euch viel kraft u. durchhaltevermögen, wie auch immer euer weg sein mag

lg

[bullit01]

also das ist echt heftig bei uns bekommt man ab 15ml mehta kein take home mehr ich bekomme 11ml aber so hoch oh oh und dann noch such druck


Immer das beste hoffen (nämlich das der PC läuft), das schlechte kommt von alleine (nämlich der Absturz).

PS: Rechtschreibfehler sind kostenlos von mir zur Verfügung gestellt worden, Finder dürfen sie behalten.

[C21H23NO5]

hallo firefish!

mich würde mal interessieren wie es euch - oder besser gesagt deinem Freund - so ergangen ist?
wenn du Lust hast kannste ja mal wieder schreiben, wa

LG - C

[Tear30]

also ich kenne eine frau die bekommt 40 ml am tag und dazu morphium spritzen ...aber... sie hat aids was seit 96 ausgebrochen ist, hat leberzirrhose...sie wiegt nur noch 38 kg... aber es ist hier auch die höchtmenge...

ich habe damals alles an metha hier aufgekauft und war am ende auf 100 ml metha... meine ntzug dauerte 1 jahr

[C21H23NO5]

100 ml jeden Tag rahahahahahaha
omgomgomgomgomgomgomgomgomgomgomg
Hab ja schon viel Scheisse gehört, aber das ist echt zum nur noch zum Lachen

sorry

[Speechless]

So lustig ist das nicht..Ich selbst habe mit einem Mädel zusammen gewohnt die jeden Tag am Ende 70 bis 80 ml iv konsumiert hat.Ich habe keine Ahnung wie man das überhaupt überleben konnte,sich einen solchen Schuss an 20 ml zu setzen aber es geht..Und das Mädel ist mittlerweile verstorben..Hat sich innerhalb kürzester Zeit zugrunde gerichtet...

42 ml empfinde ich auch als sehr hoch,da sollte dringend was getan werden,das kann auf Dauer nicht gut gehen was der Körper da verarbeiten muss.Vielleicht über einen Substitut Wechsel nachdenken?

LG

[daniel77]

Nach oben gibt es keine Grenzen finde ich.
Auf 50ml am Tag ist man ziemlich schnell wenn man will. Früher war das auch alles viel lockerer vom Arzt her. Da ist man jede Woche gleich 5ml höher gegangen wenn man gesagt hat das es noch nicht reicht.
Wir haben damals unser Metha mit ner Sprudelflasche beim Doc auffüllen lassen. Das war dann immer die Wochenration.
Später dann ging es nur noch über die Apotheke in so kleinen 50ml Fläschchen per Rezept.
Tja, aber früher ist vorbei. Heutzutage gibt es tatsächlich Ärzte, die max. nur noch 10ml am Tag verschreiben. Hab ich alles schon erlebt.
Deshalb bin ich jetzt mit meinen 20ml eigentlich ganz zufrieden.

mfg

[tuutsweet]

hey,
ich war selbst schon in Phasen, wo ich neben der normalen Substidosis von 18 ml Pola, mir regelmässig noch 20 ml i.v. injezierte, meistens spät abends,weil ich dachte das turnt noch. Aber irgendwann sind die Rezeptoren voll und du kannst dir 100ml reinhauen , ohne Effekte.
dein freund müsste eine Entscheidung treffen,das ist erstmal das A&O.Runterdosieren und dann in eine Klinik,die Süchtige nicht nur verwaltet nach schema F, sondern wirklich Hilfe anbietet.Ich Kann nur die Entgiftung Göttingen empfehlen, da haben sie mich auch schon von 30 ml runtergeholt,ganz soft und mit aller zeit die ich brauchte und wenn es 7 Wochen dauerte.Das Konzept ist locker und die Leute wollen einem wirklich helfen,Alternativen zu finden.42 ml bei diesem Wetter,30 grad im schatten , da kann man eigentlich nur stumpf in der ecke liegen,es fehlt jeglicher Antrieb.Manchmal muss man weite Wege in Kauf nehmen, ich komme aus Bremen und fahre zum Entgiften nach Göttingen, weil ich noch nix besseres kennengelernt habe und ich habe in 20 Jahren Opiate schon zig Entgiftungen durch, von stuttgart bis Hamburg.Er sollte mal anrufen und sich auf die Warteliste setzen lassen 05514021888. Ausserdem muss man ja nicht gleich das volle Abturnprogramm machen,step by step eben.Viel Glück

[gast01]

opwohl ich denke das es 0,5% ist und ich bekomme 1% mehta also kann das schon hinkommen ist zwar trotzdem extrem hoch aber nun ja da verstehe ich die ärzte auch nicht die sowas rausgeben bzw aufreiben...

[Speechless]

Substitution wird eigentlich nur mit dem einprozentigen gemacht,damit die Umrechnung Metha > Pola leichter ist..So wurd es mir zumindest erklärt.. LG