Zweiter Benzodiazepinentzug in zwei Jahren

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Thorhall
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.05.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich befinde mich seit fast fünf Jahren in psychiatrischer UND psychotherapeutischer Behandlung. Als ich vor zwei Jahren alprazolamsüchtig wurde, war es auch dieser Psychiater, der mir die Rezepte ausstellte.
Was das Thema Psychotherapie angeht, muß ich leider feststellen, daß die erste überhaupt nichts gebracht hat. Und bei der zweiten, die mittlerweile auch schon wieder seit anderthalb Jahren andauert, ist auch noch nichts Brauchbares herausgekommen.

Übrigens bin ich jetzt seit vier Tagen clean, habe aber noch gewaltig mit den psychischen Entzugssymptomen zu kämpfen.
Wenn ich jetzt eine Panikattcke habe, kann ich nicht mehr `ne Pille nehmen und zehn Minuten später ist alles wieder gut.Das ist echt beängstigend!
Wie geht Ihr mit solchen Problemen um?

Gruß
Thorhall
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RainerSkeptiker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thorhall,
man wird doch von einer Tablette nicht wieder abhängig. Benzos helfen nun einmal am besten gegen Panik. Warum willst Du dir diese Quälerei antun? Die Psycho Schwafler scheinen wohl nicht zu helfen. Du bist nicht gläubig genug!
Alles Deine Entscheidung. Es soll auch Menschen geben, die bei hochgradig krebskranken Patienten Morphin ablehnen. Das macht nämlich süchtig.
Gruß
Rainer
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thorhall,

ich bin angstgestört seit einigen Jahrzehnten und habe als Notfallmedikament Tavor-tabs, wovon ich bei Bedarf eine Viertel bis drei Viertel Tablette nehme. Bedarf hieß bei mir nie immer wenn ich eine Panikattacke habe, sondern nur in Ausnahmefällen. Eine Pille einzuwerfen ist der einfachste Weg, der für mich also nicht in Frage kommt, weil der Schuss letztendlich nach hinten los geht. Ich habe mittlerweile drei Therapien gemacht, gehöre leider nicht zu denen, die hier besonders erfolgreich wären, aber ich konnte schon einiges verbessern und verändern. Unterm Strich war ich mit den Therapien auf jeden Fall besser dran, weil sich insgesamt bei mir viel getan hat.

Eine Therapie ist immer schwer und man muss sich schon drauf einlassen können und ehrlich an die Sache gehen, sonst bringt das natürlich gar nichts. Wenn Rainer dir Pillen als "bestes Mittel" verordnen würde, wird das sein Umgang mit Angst sein. Wer von "Psycho Schwaflern" spricht, scheint die Aufgabe eines Therapeuten nicht verstanden zu haben oder war noch nie da. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich heute nicht noch ein zweites Problem neben der Angst habe, nämlich mit Sucht zu tun habe, sondern mir das sehr gut vom Leibe halten kann. Aber das muss sich halt jeder selbst überlegen. Meine Empfehlung ist ganz eindeutig: Pillen? - NEIN!
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag, ebenfalls @ Thorhall

Eine gezielte Psychotherapie ist die einzige Chance überhaupt mit der Möglichkeit auf Heilung. Alleine deshalb sollte man m. E. das wenigstens versuchen und eine Therapie abschließen. Pillen bieten gar keine Chance.
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rainer,

es gibt genug Angstpatienten, die nach einer Therapie nur noch höchst selten ein Benzo brauchen. Ich bin einer davon.
Schade, daß Dir Therapie nichts bringt, behaupten, das wäre alles Unsinn, mußt du deshalb auch nicht gleich.
Mir hat Therapie geholfen. Ich hab Benzos nur noch für Ausnahmen oder mal zum Spaß.
Find ich daneben, wie du da selber schwafelst, du lügst dir mit deiner Sucht echt die Hucke voll.
Was Therapie mit Guru zu tun hat, würde mich mal interesseiren...
Der Thera hört zu, spiegelt, refelktiert... oder begleitet in phobische Situationen...
Du mußt ja arg Angst haben vor deinen Untiefen, sonst würdest du nicht so daherreden.
Die Trauben die zu hoch hängen, schmecken bitter... Laughing Laughing

Ach so, Benzos heilen, hallo, aus dir spricht die Sucht...

LG Jelly
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Rainer:
Wenn man sich einredet, ein Suchtmittel zu brauchen, weil nichts anderes angeblich hilft, dann ist das ne bequeme Rechtfertigung.
Leb mit deinem Selbstbetrug, aber red anderen nicht Chancen aus, die es definitiv gibt, jedenfalls nach der Erfahrung vieler anderer, weil du es selber nicht auf Reihe kriegst oder was auch immer dich zu deinen verbitterten und zynischen Kommentaren veranlaßt.
Wenn Du Dich zudröhnen willst, dann mach es halt aber schieb nicht angeblich nicht anders behandelbare Ängste vor weil Du nicht ehrlich mit dir und anderen sein kannst.
Ängste bekommen viele Menschen mit Therapie in den Griff, Benzodröhnegefühl macht halt bloß ein Benzo.
Also nenn die Dinge beim Namen!
Andere Benzo-User sind ja nicht blöd!

LG Jelly
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RainerSkeptiker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wie war das noch beim Fragesteller?:

"Was das Thema Psychotherapie angeht, muß ich leider feststellen, daß die erste überhaupt nichts gebracht hat. Und bei der zweiten, die mittlerweile auch schon wieder seit anderthalb Jahren andauert, ist auch noch nichts Brauchbares herausgekommen."

Kann ich leider nichts dafür. Aber die Fakten leugnen bringt auch nichts!
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab auch einige Versuche gemacht, bis es wirklich geklappt hat und ich den richtigen Thera hatte, zu dem ich Vertauen hatte und der auf meiner Wellenlänge war.
Ich würd einfach dranbleiben, das macht halt den Unterschied.
Es gibt einige Theras, die nicht besonders viel drauf haben und noch mehr, wo die Chemie nicht stimmt, dann muß man suchen, bis man das richtige hat...
Nicht gleich sagen, bringt nix...
Das Konzept Therapie ist was anderes, als schlechte Theras.
Das klappt, auch wenn es viel Nieten gibt, die damit Geld verdienen wollen.

Nach meinem zweiten Versuch hatte ich auch noch einiges auf dem Buckel, kommt halt drauf an, ob man für oder gegen was reden will.

Und man muß halt auch motiviert sein und n bißchen offen und nicht erwarten, daß der Thera die Arbeit machen - der gibt bloß Hilfestellung, ist halt anders als beim Pillenschlucken...


LG Jelly
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2012 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

bin alkoholabhängig und wäre beinahe auch benzoabhängig geworden. Ich habe bedingt durch zahlreiche Selbstentzüge letztendlich auch eine Angststörung mit heftigen Panikattacken entwickelt. Ich lebe alleine, konnte oft meine Wohnung nicht mehr verlassen und hatte schließlich auch Angst vor der Angst. Das hat sich alles zugespitzt und die Tavor helfen natürlich prompt. Super auch, dass man keinen Alkentzug mehr spürt. Logisch, die Dinger hauen genau in die selbe Kerbe. Hätte ich die ständig zur Verfügung gehabt, hätte ich die wie Bonbons gefressen.
Nun, es ist ein langer und beschwerlicher Weg. Du musst schon bereit sein, was zu tun und der Angst praktisch in die Augen sehen. So ist der therapeutische Ansatz. Es gibt ein gutes Selbsthilfebuch "Wenn plötzlich die Angst kommt", in der das genau beschrieben ist. Ich habe viel ausgehalten, konnte lange Zeit nicht an meinen Arbeitsplatz, weil ich dort die erste heftige Panikattacke entzugsbedingt erlebt habe. Das sitzt tief in dir drin und ich hatte damit noch ein knappes Jahr zu tun. Es wurde aber mit wieder steigendem Selbstbewusstsein immer besser. Du musst dir aber Zeit geben. Ich wusste ja, die ganze Angstgeschichte resultiert aus meiner Sucht und ich hatte einen langen Leidensweg, bis ich mir eingestehen konnte, abhängig zu sein. Lebe heute frei von Alk und Benzos und brauche beides nicht mehr zum Leben. Und nur deshalb geht es mir gut.
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RainerSkeptiker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2012 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
wer Interesse an einem unabhängigen Forum über Angststörungen, Panik und Medikamente hat und auch einen persönlichen Austausch will (!), der gebe über Google meinen Nick ein. Ich plane ein unabhängiges Forum und auf diese Art kommen wir in Kontakt!
Gruß
Rainer
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2012 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rainer,

ich hab nichts gefunden über Google.

Was planst Du für Themen?

Sorry, wenn ich Deine Beiträge lese, frage ich mich, was du den Leuten raten willst.

Therapie findest Du ja jwd., AD magst Du auch nicht, da stimme ich Dir zu, aber was beleibt dann übrig? Welche Inhalte hast Du in Deinem Blog?

LG Jelly
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RainerSkeptiker
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2012 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jelly,
da hast Du mich aber falsch verstanden. Es geht nicht um MEINE Meinung und ich will niemand bevormunden. Wichtig ist der freie Austausch. Wer mit AD oder VT klar kommt, der ist doch gut dran!
Also bei blog.de bekommst Du über meine Nick sicher Kontakt mit mir. Für Hilfe und Interesse bin ich immer dankbar.
Gruß
Rainer
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2012 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

@ RainerSkeptiker

Selbst wenn der Threaderöffner bereits mit Psychotherapie Erfahrung hat und bisher wenig Erfolge verbuchen kann bleibt die Psychotherapie noch immer die einzige Möglichkeit, seine Ängste in den Griff zu bekommen. Das ist mit Pillen bzw. konkret Benzos nicht möglich. Damit unterdrückt man Emotionen nur, wird schlimmstenfalls abhängig. Ein Großteil der Angstpatienten, die Benzos verschrieben bekommen, ggf. nur als Notfallmedikament, haben irgendwann ein Suchtproblem, weil sie die einfache Problemlösung praktisch finden. Nur, langfristig gesehen, ist das keine wirklich gute Entscheidung, denn die Ängste tauchen mit Sicherheit wieder auf!

Ich würde prinzipiell nicht pauschal Benzos und auch ADs verteufeln. Es gibt halt ein paar Spielregeln zu beachten bei der Einnahme von Medikamenten. Was dem einen nicht hilft kann für einen anderen als Medikament eine echte Hilfe sein. Bei Medikamenten, die abhängig machen, natürlich nur vorübergehen. Ich kenne kaum Medikamente, die wirklich nutzlos sind. Gerade fallen mir da Appetitzügler ein, die ich zur Gewichtsreduzierung völlig unnötig finde, aber selbst die können sogar sinnvoll eingesetzt werden bei völlig anderen Erkrankungen.

Um nochmal auf meine Angststörung zu kommen: Ich habe mittlerweile drei Therapien hinter mir. Eine Zeitlang war auch ich nicht mehr in der Lage einkaufen zu gehen. Das - wie einige andere Dinge auch - habe ich aber durch die Therapie wieder schaffen können. Es gibt halt noch andere Situationen, die ich nach wie vor meide, aber vielleicht schaffe ich das auch noch. Mittlerweile bekomme ich Tavor völlig problemlos verschrieben, was ich ein ganz großes Glück finde. Aber darum habe ich mich auch sehr bemüht, denn statt wie viele andere zwischendurch mal eine Pille einzuschmeißen, wenn's gerade mal nicht gut läuft, bin ich bei meinen Ausnahmen geblieben.
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