Ab morgen wird auch nicht mehr gequalmt ! ! !

[mesut76]

Sehr Aufmerksam Melinda

Du hast völlig richtig gerechnet und ich habe im Krankenhaus wieder angefangen zu rauchen.

Ich war neugierig darauf, ob ich überhaupt ein völlig Suchtmittelfreies Leben führen kann oder nicht. Weil es eigentlich eine reine Suchtverlagerung war, ich habe mir vor einem Jahr gesagt, ich rauche lieber eine Schachtel Kippen, bevor ich mir jeden Tag Koks gebe, das war die erste Zeit im Krankenhaus. Ich war bereit das einzutauschen, ist ja ein Unterschied ob ich 150 € oder 2500 € im Monat ausgebe, da war mir das Rauchen lieber.

Was mich motiviert ist, das ich mich völlig verändert habe. Geld war immer das ALLER wichtigste in meinem Leben und ich wollte immer als der Supermegaerfolgreiche Mann dastehen. Und hab gedacht das mich das glücklich machen würde, aber je mehr Geld ich verdiente umso mehr habe ich Drogen genommen.

Um mal auf deine Frage zu kommen, es ist natürlich sehr viel passiert in über 5 Jahren Drogen. Aber in meiner Lebenssituation hat sich nix geändert, ich lebe in der gleichen Wohnung, hab meine Traumfrau noch nicht gefunden, bin auch nicht Vater geworden. Also so einen richtigen Effekt gabs eigentlich nicht, irgendwann kam die Entscheidung in der Klinik, wo ich mir gesagt habe,
wie lange willst du dich noch im Kreise drehen ?

Junge in dir steckt soviel Potential (steckt übrigens in jedem Menschen, egal ob Sonderschüler oder Hochschulabsolvent) also Mach auch was daraus

Und nach ca 15 Wo Klinik, habe ich mir Ziele gesetzt, die für mich Wichtig sind und die habe ich auch größtenteils erreicht und nun kam das mit dem Rauchen.

Also ich geile mich jeden Tag daran auf, wenn ich aufstehe und selber entscheide was ich tun werde. Und dafür bin ich dem lieben Gott sehr Dankbar, das ich dieses noch erleben durfte.

Wenn du Freizeit hast, kannst du endlich auch mal was für andere tun, ich meine es ist doch so, das viele Junkies doch eigentlich nur davon träumen ein liebenswerter Mensch zu sein, für die Familie da zu sein, für Freunde da zu sein, ein guter Vater/Mutter/Onkel/Tante zu sein, ich meine wer will das nicht ?! Und was habe ich jahrelang praktiziert, hab mich zuhause eingeschlossen und Kokain genommen, Handy aus, und völlig am hängenbleiben. Ich meine das ist doch bescheuert und alle die ich kennengelernt hab in meiner Drogenkarriere, waren größtenteils alles sehr sensible Menschen und nicht irgendwelche bösen Junkies mit nem Messer in der Hand und auf der Suche nach Ärger.

Und ich persönlich glaube, dass es das schwierigste ist, sich von diesem High-Gefühl zu verabschieden, ich meine das sind doch nur irgendwelche Gefühle, die man in einem normalen Leben fast gar nicht bekommen kann, und es sind doch nur Künstlich hervorgerufene Gefühle. Das man das nach einer kurzen Zeit dann nur noch wegen den Entzugserscheinungen macht, um nicht mehr die negativen Gefühle zu spüren, habe ich leider erst nach vielen Jahren gemerkt,

aber lieber später, als gar nicht !

Aber ich weiß ganz genau, das jetzt nicht alles vorbei und gut ist. Deshalb bin ich weiterhin sehr vorsichtig und haben großen Respekt vor einem Rückfall. Gestern auf der Arbeit hat mir mein Chef wieder ein kleines Feierabend Bierchen angeboten, und ich finde es soooo geil da wieder nein gesagt zu haben. Und ich hoffe ich werde diesen Weg noch lange so weitergehen . . . .

[newlife]

schön zu lesen, mesut. Deine eigene Entwicklung und deine Entscheidung. Bei dir hat sich da im Kopf was bewegt und du handelst entsprechend. Gefällt mir sehr gut, weil es in dir gewachsen ist unabhängig von einer äußeren Einwirkung.

Ich bin da noch lange nicht angekommen. Macht aber nix. Ich weiß zwar sehr viel, träume aber dennoch oft in der Vergangenheit. Ich kenn halt auch nichts anderes, als ein Leben mit Suchtmitteln. Mein Leben zuvor war total daneben und ich hab mich nur Kacke gefühlt und war oft alleine. 20 Jahre Alkkonsum und hin und wieder Drogen machten mir Spaß. Hab viel erlebt in der Zeit, was ich sonst nicht erlebt hätte. Es gab auch ebensoviele Tiefschläge, aber die schiebt der süchtige Mensch gerne beiseite, kennen wir ja alle.

Ich glaube aber, es hört nie wirklich auf. Ich hab mich zwar zur Zeit im Griff, merke aber meine angenehme, zufriedene Haltung, wenn ich mich mal wieder schön mit irgendwas berauscht habe. Das hält dann auch an, ich brauche es nicht ständig, will aber auch nicht verzichten. Dann noch etwas Extrem-Sauning mit 5 Aufgüssen oder mehr, bis nix mehr geht und ich bin wieder entgiftet. Habe aber zwei Jahre auf jeglichen Drogenkonsum bis auf Nikotin verzichtet und mir wurde es in der Tat zu anstrengend.

Mein Respekt für deine Entwicklung. Vielleicht erlebe ich das auch mal so.

[mesut76]

Danke für die netten Worte Newlife, soetwas kann ich immer gut gebrauchen

Du hattest geschrieben "du weißt sehr viel, träumst aber in der Vergangenheit" was meinst mit "träumst in der Vergangenheit" ?

Und zum Thema Nichtrauchen : Also heute ist der 12. Tag, die Entzugserscheinungen sind schon seit einigen Tagen weg und ihr werdets nicht glauben . . . ich glaube ich habe gestern nicht ein einziges mal daran gedacht eine zu qualmen:-))))

Was aber richtig heftig ist, ist der Schlaf . . . .ich geh ins Bett und wache ungelogen 20 min später auf und denke "wie spät ist es" ? Ich bin da schon so fixiert drauf, das gibst überhaupt gar nicht. Dat geht jede Nacht so, ich wache so 7 - 15 mal pro Nacht auf. Und dem entsprechend bin auch dann auch tagsüber etwas Müde und nicht so gut gelaunt, wie es vorher war.


Ich hoffe das es jetzt irgendwie klappt, ich meine ich geh auch arbeiten und bin auch dementsprechend Müde, aber ich kann einfach nicht durchschlafen, wenigsten 3 - 4 Stunden, das wäre richtig schön


Ich trinke schon Nachmittags keinen Kaffee mehr, leg mich Nachmittags auch nicht mehr hin und bewahre mir den schlaf eben für die Nacht auf. Schlaftee habe ich auch, der wirkt auch echt gut zum einschlafen.

Ich meine ich könnte ja mal bei meiner Mom vorbei und ne halbe Zopiclon holen, aber ich weiß nicht so Recht, kann das vielleicht ne Hilfe sein für die erste Zeit ?

[Yolande]

Hey Mesut,

halte durch, es lohnt sich. Ich rauche ja nun seit 8 Monaten nicht mehr, natürlich hauptsächlich wegen dem Baby in meinem Bauch. Dieses Mal fiel es mir wirklich sehr schwer, nicht zu rauchen und obwohl mir anfangs sehr sehr übel war, hatte ich ständig Lust zu rauchen. Mittlerweile hebt es mich sogar, wenn ich Qualm nur rieche und ich hab das erste Mal das Gefühl, danach nicht wieder anfangen zu müssen.

Also, ich drück dir ganz fest die Daumen!

LG

[newlife]

Hi mesut,

mit den Träumen meine ich nichts anderes als meine Sucht. Ich weiß viel und bringe es auch fertig, mit meinem Verstand so zu agieren, dass ich nicht abrutsche. Zumindest gelingt mir das zur Zeit.

In meinem Leben ist nicht viel passiert. Ich habe Probleme im zwischenmenschlichen Bereich und kriege es nicht gebacken, emotionale Nähe so zuzulassen, dass ich eine Partnerschaft eingehen könnte. Ein psychisches Problem, wo ich aber auch nicht ran will. Viel zu sehr klebe ich gedanklich an der Vergangenheit und habe mir mein Leben immer so ausgerichtet, dass ich möglichst viel Freiraum habe und mich der Sucht widmen kann. Wie gesagt, ich kenne nichts anderes und das sitzt richtig tief. Als ich mir mein Leben noch "schöntrinken" konnte und noch keine nenneswerten Entzugsprobleme hatte, hatte ich für meine Begriffe überhaupt keine Probleme. Mir ging es gut.

Nun, es hat mich dann im Laufe der Jahre so zerrüttet und da ich das wirklich nicht nochmal erleben möchte, will ich wenigstens vom Alk abstinent leben. Ginge ich jetzt aber eine Partnerschaft ein, weiß ich, dass mir das innerhalb kurzer Zeit wohl auch alles wieder zuviel werden würde.

Was dein Schlafproblem angeht, dass ist richtig übel, weil du dich darauf eingeschossen hast. Wenn du dir schon vorher sagst, es klappt sowieso nicht, dann ist es auch so. Zopiclon kannste als Übergang mal nehmen, aber nicht so lange. Machen auch abhängig und sind sowas wie ein Benzoverschnitt. (Z-Drugs). Ich habs sogar drei Tage in der Entgiftung bekommen, weil ich keine Minute mehr schlief. So mit Tavor und Distra gings ja, aber das ist nun absolut keine Lösung.

[mesut76]

Danke Yolande, ich werd mein bestes versuchen Und ich finds gut, dass dun es jetzt nicht mehr so schwer hast, das ist nämlich ganz wichtig, das man sich davon verabschiedet, weil wenn ich nach Monaten noch die Minuten zähle, läuft das irgendwie gegen die Wand, finde ich auf jeden Fall.

@Newlife

Das ist natürlich ein Thema mit Nähe "Zulassen" und Beziehung. Finde ich sehr schwierig, finds aber gut, dass dir das Klar ist und du damit halbwegs gut umgehen kannst.

Das mit dem Partner teile ich nicht so mit dir, es kann sein das du Spaß darin findest und etwas ganz neues entdecken tust. Und wenn du dich so gibst wie du wirklich bist und auch sein möchtest, findest du vielleicht genauso jemanden der zu dir passt, ohne das du dich irgendwie verstellen musst usw . . . wer weiß denn schon, was morgen passieren wird

[newlife]

ja, Partnerschaft kann sicher auch schön sein. Ich bin leider vorbelastet und ich denke, es liegt an meinem Elternhaus. Was ich früher mit ansehen musste und auch heute gelegentlich noch sehe, widert mich nur an, ein elendes Zusammenleben voller Kontrolle. Schrecklich, mir läuft es schon eiskalt den Rücken runter, wenn ich nur dran denke. Ich wollte nur noch in Ruhe gelassen werden.

[mesut76]

So Leute, habe heute das erste mal 4,5 Std am Stück durchgeschlafen, YEEEES man ich froh und ich fühle mich Topfit, ich muss dazu sagen, das ich Baldrianwurzeln und Hopfenzapfen in Tablettenform genommen habe.

Wünsche allen einen schönen Sonnigen Sonntag

[newlife]

ja super.

Ich genieße noch die schöne Abendsonne an der Süd-West-Seite. Ist noch sehr warm im Süden Deuschlands.
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[mesut76]

Hallo Yolande,

sagmal hab gerade gelesen das du aufgehört hattest in der Schwangerschaft, was ich wirklich Klasse finde und jetzt ist ja das Baby da und hast du wieder angefangen oder belisbt du Nichtraucherin ?

[schokomuffin]

hallo mesut

wie geht es dir mittlerweile?
ich habe vor ca 6 wochen mit dem rauchen aufgehört und schlafe immer noch nicht ganz durch. diese durchschlafstörung kann einem ganz schön zu schaffen machen.

[mesut76]

Hallo Muffin

mir gehts ganz gut soweit, ich hoffe dir auch

Jetzt als Nichtraucher kann es ja nur gut gehen, gell )

Ich glaube bei mir waren es so ca 7 bis 8 Wochen, bis ich wieder schlafen konnte.

Ich hab mich auch nachher selber verrückt gemacht, immer wenn ich zu Bett ging war ich schon so angespannt und hatte bissel Angst vor der Nacht

6 Wochen ist schon ne Top Zeit finde ich, Glückwunsch und weiter so !

Das wird auch bald wieder mit dem schlafen funktionieren

Beste Grüße

[schokomuffin]

vielen dank! es ist gar nicht so schlimm, finde ich.

herzlichen glückwunsch auch an dich!

nach so 2 wochen habe ich mich mit dem schlafproblem irgendwie abgefunden. zuerst hab ich es mit baldrian probiert dann habe ich ein schlafmittel (zolpidem?) probiert, das half auch nicht. konnte weder einschlafen, geschweige denn durchschlafen also hab ichs gelassen.

es freut mich aber zu hören das es auch wieder aufhören wird.