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Adico Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.03.2012 Beiträge: 31
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Verfasst am: 11. Jul 2012 15:48 Titel: merci |
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Danke an SubuMD - dieser Einblick hat mir geholfen... hab ja auch schon einiges Stehen und liegen lassen, ihn vor meinen Eltern gedeckt usw. Und danke auch für die anderen Beiträge. Ja, wenn es jemand nicht will...dann geht es einfach nicht. Es ist alles völlig verfahren.
Auf dem Festival hatte er zwar Tabletten dabei - allerdings haben die eben nicht gereicht. Am Festival-Samstag musste ich ihn schließlich zu den Sanis bringen, die haben ihn ins Krankenhaus gebracht. Da bekam er dann Tramal, in die psychiatrische Klinik wollte er dort, 700 km entfernt von daheim, nicht. Bis Montag war dann halt alles "okay" ... (welch Ironie). Gut an der Sache war, dass ich ne nette Sanitäterin kennengelernt habe, die so etwas Ähnliches mit ihrem ExFreund mitgemacht hat und mich verstanden hat. War auch was wert. War nämlich völlig fertig. Und dass der Arzt mir noch gesagt hat, wie naiv ich bin, hat das ganze nicht besser gemacht. Dass bei mir inzwischen einige Schräubchen locker sind, ist mir klar.
Inzwischen - also eine Woche später - in der sich nicht viel getan hat, weiß ich, dass er eigentlich gleich vom Festival aus, als er wieder aufgepeppelt war, in der Entzugsklinik hätte anrufen könnnen. Hat er aber bis jetzt nicht. Stattdessen liegt er daheim herum, bemitleidet sich selbst und macht einfach nur noch nen erbärmlichen Eindruck. Obwohl er sich ja echt mal am Riemen reißen könnte. Einen Job hat er auch in Aussicht. (Glücklicherweise gibt es immer nette Bekannte). Voraussetzung wäre halt, dass er sauber ist. Tja. Er will nicht auf den Klinikplatz warten und die Geduld seines Hausarztes ist nun auch schon erschöpft. Dabei hätte er ja schon zwei Plätze gehabt. Und immer wieder hat er kurz vorher abgesagt...Das ist einfach ein völliger Eiertanz...Ja, und ich werde ausgenutzt. Und inzwischen fühlt sich mein Herz an wie ein schwerer Stein. Er liegt nur schwach da, wird immer dünner. Obwohl er ja eigentlich Zeig hat. Da passt echt nix mehr. Normalerweise könnte er da doch den Arsch hochbekommen. Ich bin einfach nur noch wütend, sauer, enttäuscht, erschöpft und verzweifelt.
Er nimmt weiterhin was "zum Überbrücken", wie er meint. Und "zum Überbrücken" weiterhin Opiate welcher Art auch immer zu nehmen, ist ja nur der Fall, wenn man einen Platz in der Entzugsklinik in Aussicht hat.
So verarscht er eigentlich alle, die ihm helfen wollen... Bin mit meinem Latein am Ende. Metha will er "zum Überbrücken" nicht, weil er meinte, der Entzug sei so schlimm. Aber doch nicht, wenn man das zwei oder drei Wochen nimmt, oder? Kenne mich da nicht aus.
Nun freue ich mich, dass ich am Montag ein Vorstellungsgespräch in HH hab - also 600 km von daheim entfernt. Bleib dann gleich mal drei Tage im Norden. Ne Freundin kommt evtl auch noch mit.
@Saubermann...Danke für den Einblick. Ich kenne Kokain, Amphetamin,MDMA, THC. Von letzterem wurde mir nur schlecht und den Zustand fand ich katastrophal, der Rest hat zwar schon etwas gebracht, aber da ich ADHS hab, ist das halt alles immer etwas seltsam. Und zu geizig bin ich für den ganzen Kram eh. Dass Opiate "in Watte" packen und man es den Leuten nicht ansieht, hab ich schon festgestellt. da wird es halt krass, wenn die Wirkung nachlässt. Bei den von mir aufgezählten Sachen kommt es wohl auch auf die Person an. Manche können nicht schlafen - das Problem gab es bei mir nie. Manche werden aggressiv, ich werde ruhig. Aber ich hab noch nie etwas genommen, um mich "besser" zu fühlen. Eher aus "experimetierfreude." Verursacht ja auch alles Hirnschäden, wie Alkohol auch. Und ich brauche meinen Kopf definitiv - und meinen Führerschein sowieso.
Dass für ihn die Substitution am besten wäre, dachte ich auch. Der Substi-Arzt in unserer Stadt macht das irgendwie so, dass man die ersten drei Wochen täglich um 8 Uhr kommen muss, um seine Ration zu holen. SChafft man es nicht - Pech. Mitgegeben wird das ganze erst nach nem Monat. Da der Job, den er in Aussicht hat, Montage beinhaltet, wird das kompliziert. Aber ich versuche, das nun nicht mehr mein Problem sein zu lassen.
Bin einfach so wütend und enttäuscht. Er ruft nicht in den Kliniken an, nicht bei den Ärzten. Sagt von vornherein "bringt nix". Es ist, als spräche ich gegen eine Wand.
Ich glaub heute ist so ein Tag, wo echt alles an Hoffnung zusammengebrochen ist. Aber kann ja nur besser werden... ne Singlezeit sollte nun wohl gut sein. Aber ne richtige...
@antonymus: Hilfeschrei ist relativ. Ja, ich hab mir Hilfe in nem Hilfeforum gesucht. Also sucht man nach Hilfe. Wie viele. Aber nicht, um meinen Narzissmus zu befriedigen oder so, sondern eine Lösung für das Problem zu finden. Inzwischen ist ja klar, dass ohne Entzugswillen der betroffenen Person alles für den Allerwertesten ist. Ich kann mein Ego auch nicht am Erfolg oder Misserfolg messen. Denn bei einer Sucht gibt es nur Verlierer...
So,
DAnke nochmals an alle. Bin echt gespannt, wie es weitergeht... Frei, hoffentlich |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 14. Jul 2012 10:07 Titel: |
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hi!
leider ist abzusehen, wie das ganze weitergehen wird...
und ich denke auch, dass dein freund noch nicht tief genug drin steckt, denn wenn er es noch schafft, das äffchen mit tramadol zu bekämpfen usw., dann ist er definitiv noch nicht tief genug drin.. und solange er leute um sich rum hat, die ihm nutella um den arsch schmieren, wirds nicht besser... er hat "nette bekannte", die ihm jobs besorgen usw.. wovon lebt er eigentlich? er muß seine sucht ja finanzieren? ewig kann man das mit hartz4 oder den eltern nämlich nicht machen...
ich will ihm aber auch nicht so viele vorwürfe machen, da exakt diese ganze scheiße halt zur sucht gehört.. genau wie dieses gesülze vom "überbrücken".. ich "überbrücke" im grunde seit 5 jahren... DAS IST SUCHT!
und während man thc, koks usw. meist noch einfach weglassen kann, sieht das bei opiaten anders aus. ich kenne den mist doch selbst.. mein ehrgeiz ist völlig weg, es ist eine apathie in mein leben gekommen, die letztendlich durch den opiatkonsum extrem verstärkt wird.. evtl. ist das inzw. sogar die ursache für meinen stillstand.. ich weiß für mich nur eines: SO kann man keine gesunde beziehung führen.
ich möchte aber noch etwas sagen: wir kennen nur deine seite der story... sicherlich nimmt er vieles anders wahr.. letztendlich bleibt aber das problem mit der sucht... es ist extrem schwer, als heroinsüchtiger konstanz in sein leben zu kriegen. das geht nur unter gewissen bedingungen. und für ihn wäre es ja schon ein fortschritt, wenn er "nur" medikamente nehmen würde... methadon, subutex, tramadol, codein.. da hat er zumindest sauberen stoff und selbst bei "privater beschaffung" dieser sachen ist man finanziell immer noch deutlich besser dabei als mit shore.. aber all das gerede bringt nix, wenn er nicht bereit ist. und so hart das für dich ist: auch das muß man akzeptieren.
alles gute und berichte weiter! |
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Adico Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.03.2012 Beiträge: 31
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Verfasst am: 28. Jul 2012 03:35 Titel: und jetzt...? |
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Wie es weitergehen wird... hm. Gute Frage.
In einem Monat werde ich wegziehen. 700 km von zuhause habe ich nun eine Job, der mich weiterbringen wird. Weit weg... Fest steht, dass es eine ganze Weile brauchen wird, bis ich wieder weiß, wer ich bin und was die ganze Situation mit mir angestellt hat. Mich in diesem Forum anzumelden, war/ist einerseits eine Art öffentliches Tagebuch, andererseits auch einfach eine Dokumentation des Ganzen.
Mein Freund/Ex wie auch immer, genau weiß das irgendwie niemand mehr, hat mich in meinem Vorhaben bestärkt. Er weiß, dass es wichtig für meine Zukunft ist, zu gehen. Mitkommen wird er nicht. Seit Mittwoch ist er in der Klinik. Seine ganze Familie weiß nun Bescheid, wie es um ihn steht. Jeden trifft es auf seine Weise. Bis er nun in der Klinik war, fand wieder die berühmte "Überbrückung" mit allem drum und dran statt. Traurig an der Sache war, dass er diesmal - wie ihm die Klinik geraten hat - beim Substi-Arzt in unserer Stadt angerufen hat. Die Klinik meinte, er könne kontaktiert werden, wenn es darum geht, die Wartezeit zu überbrücken, bis man einen Klinikplatz hat. Tja, in unserer Stadt war das leider nicht der Fall. Der Arzt meinte, er hätte schon zwei Patienten im Programm und mehr nehme er nicht auf. Mein Freund solle sich nochmal in einem Monat melden. Auch über ein Zeitraum von zwei Wochen werde er nicht mit Methadon aushelfen. Als mein Ex/Freund in der Klinik anrief, um dies mitzuteilen und um zu fragen, ob er eventuell früher kommen könnte, da eine Substitution - auch nur über zwei Wochen - nicht möglich sei, meinten die, dass sie wüssten, dass es in Kleinstädten oft ein "Versorgungsproblem" gäbe. Tja. Mit Lyrika und Zeug wurde dann die "Wartezeit" überbrückt. Ein anderer Substi-Arzt, der etwa 30 Kilometer entfernt ist und zu dem die meisten Metha-Leute dieser Stadt gehen, hat ebenfalls Wartezeiten von ein bis zwei Monaten. Was soll man davon halten... keine Ahnung. Klar, man sollte nicht jeden "Junkie" unterstützen und substituieren. Und allzu viele nutzen dieses Angebot aus, haben weiterhin Beikonsum usw. andererseits kostet dieser Ersatzstoff, der ein halbwegs normales Leben ermöglicht, eigentlich doch nicht die Welt, oder? Aber das ist ein anderes Thema. Kenne mich da zu wenig aus, um darüber ein objektives Urteil fällen zu können.
Inzwischen hab ich mich an eine Therapeutin gewandt. Man riet mir, auf alle Fälle in der neuen Stadt weiter in Therapie zu gehen, wenn ich wegziehe, da es zu einer Art von "Entzugssymptomen" kommen könne. Mir wurde hier ja vorgeworfen, mir durch "Hilfsbedürftige" Liebe und Selbstwertgefühl zu versprechen und meine "Sucht" auf dem Rücken eines Abhängigen ausgetragen zu haben.
Nun, fest steht, dass sich unsere beide Leben so vermischt haben, dass es schwer geworden ist, ein klare Grenze zwischen meinem, seinem und dem Willen der Krankheit zu ziehen.
Die Aussage, die Antonymus am 18.5. hier gemacht hat, "So wie er seinen Junk braucht, (miss)brauchst Du ihn als Junk", hat mich damals ziemlich gekränkt. In abgeschwächter Form entspricht dies evtl. dem, was ein Co-Abhängigkeit ausmacht. Dass man in gewisser Weise zum Empath wird, der alles andere fühlen kann, nur sich selbst nicht mehr wirklich. Es ist schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. Nur die Menschen, die es betrifft, wissen irgendwie um was es geht. Ein trauriger Exklusivclub, in den ich nie eintreten wollte.
Was man als "Co-Abhängiger" in einer Therapie nun lernen soll ist, dass man die eigenen Verhaltensweisen besser reflektieren, analysieren und daran arbeiten kann. Warum fühlt man sich immer zu einem gewissen Typ Mensch hingezogen? Gibt es Muster usw. usw. Bin mal gespannt, was dabei herauskommt. Andererseits habe ich auch Angst davor. Was, wenn ich wirklich völlig gestört oder geisteskrank bin und eine Verrückte, die sich keinen Parnter, sondern "Opfer" sucht? Eine gesunde Beziehung hatte ich ehrlich gesagt noch nie wirklich. Keine Ahnung, ob ich dazu fähig bin. Fakt ist, dass ich mich erstmal von jeder Art von Beziehung fernhalten sollte, bis geklärt ist, was da alles schief läuft und vor allem warum... Das ist aber ein anderes Kapitel. Jeder hat ja sein Päckchen zu schleppen.
Dass sich die aktuelle "Beziehung" wieder erholen wird, ist aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich. Eine Fernbeziehung will mein Ex/Freund nämlich auf keinen Fall. Dass er mitkommen wird, ist ausgeschlossen. Es heißt wohl "loslassen."
Was nicht verschwinden will, ist das Gefühl, völlig versagt zu haben. Vielleicht zu lange geschwiegen, geduldet und teilweise als "normal" angesehen zu haben.
Fand ich noch vor zwei Jahren allein die Vorstellung schrecklich, zu sehen, wie jemand dieses Zeug konsumieren kann, ist es inzwischen irgendwie Alltag geworden... dass man sich an so etwas Schreckliches gewöhnen kann, ist für mich unerträglich. Und immer wieder muss ich mir einreden "das ist alles nicht normal!"
In etwa drei Wochen kommt er eventuell aus der Klinik raus. Vorzeitig abbrechen wird er hoffentlich nicht. Von mir fühlt er sich im Stich gelassen, weil ich in den letzten Wochen seit dem Festival sehr auf Abstand gegangen bin. Aber es war einfach zu viel...
Und es musste ja irgendein Faktor geändert werden, damit irgendetwas passiert... |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 28. Jul 2012 20:04 Titel: Re: und jetzt...? |
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Adico hat Folgendes geschrieben: |
Was nicht verschwinden will, ist das Gefühl, völlig versagt zu haben. Vielleicht zu lange geschwiegen, geduldet und teilweise als "normal" angesehen zu haben.
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finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. denn es macht schon einen riesenunterschied, ob jemand opiate konsumiert, um sein wohlbefinden zu steigern oder ob jmd. kinder mißbraucht. ich finde, du redest über konsum eher wie über etwas völlig schändliches. du mußt das gar nicht so pathologisieren. und dich auch nicht. woher hättest du denn erfahrung und referenzwerte haben sollen, um einschätzen zu können, was man da am besten macht..?
"versagt" hat in eurem fall niemand. letztlich ist das handeln deines freundes langfristig zwar schädlich, kurzfristig steigert es jedoch das wohlbefinden ganz enorm. und mit deiner vita wirst du auch darauf gedrillt sein, belohnungen zu verschieben... also genau das, was ein süchtiger nicht machen will.. im übrigen finde ich diesen in unserer kultur so zentralen wert der aufgeschobenen belohnung inzw nur noch grotesk, weil zu viele von uns sich aufgrund dieser norm verarschen lassen.. da wird in die eigene ausbildung alles reingebuttert an zeit, mühe und geld, weil sich das ja "später mal auszahlt".. und wann kommt dieses "später"? da verwundert es mich nicht mehr, dass so viele leute sich auch mal ne sofortbelohnung fürs gehirn abholen wollen...
ok, das ist jetzt nicht nah am thema, aber mir gings grad durch den kopf... |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 29. Jul 2012 16:20 Titel: |
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Adico, Co-Abhängigkeit bedeutet nicht zwangsläufig, dass du dir auch "Opfer" suchst, sondern es könnte ebenso gut sein, dass du gewissermaßen zwangsläufig in diese Rolle reingerutscht bist. Zeige mir eine Partnerschaft, wo der nicht konsumierende Partner nicht in die Sucht des anderen gezogen wird. Angefangen mit Kleinigkeiten wie "einmal kurz mit Geld aushelfen sollen". Tust du es nicht, werden Sprüche wie "den 10er bin ich dir nicht wert?" auch gerne mal genommen. Schlechtes Gewissen ist die Folge. Leihst du ihm Geld, das du eh nie zurück bekommen wirst, hast du ein schlechtes Gewissen, weil du die Sucht unterstützt hast. Das schlechte Gewissen macht sich bei Angehörigen und Partnern nämlich schneller breit, als sie gucken können. Und da Angehörige und Partner sich auch noch schnell einreden lassen, die Sucht verursacht zu haben, sind sie auch genau an dem Punkt ganz schnell zu packen.
Was du gerade fühlst, ist nicht normal, aber normal für dich als Partnerin eines Suchtkranken. Du hast auf ganzer Linie versagt. Das ist eine Tatsache. Aber mal unter uns: Du hättest ebenso kläglich versagt, hättest du anders reagiert. Das schlechte Gewissen kann dir nämlich niemand nehmen, man kann es dir aber gut einreden.
Ich glaube, selbst wenn du alles tust, um eine Co-Abhängigkeit zu verhindern, also ein konsequentes "Nein" regelrecht demonstrierst und nur noch Hilfe im Notfall und bei ernsthafterm Veränderungswunsch des süchtigen Partners anbietest, wirst du es nicht los. Auch wenn das der einzige Weg ist, sich selbst zu schützen und nicht selbst in eine kranke Geschichte abzurutschen. Damit wäre es dir zwar besser gegangen, aber auch nicht gut.
Saubermanns Posting kann ich gar nicht begreifen. Was hat das mit Kinderschändung zu tun? Sucht ist für Angehörige und Partner alles andere als normal und wenn ich bedenke, dass genau das die Leute sind, die die Konsequenzen oft tragen finde ich deine Forderung, das alles nicht so verbissen zu sehen doch etwas absurd. Ganz so locker läuft es in der Realität eben nicht. Mir wäre es wurscht, wenn jemand seine Opiate täglich konsumiert, hinge da niemand mit am Fliegenfänger. Statistiken berichten von durchschnittlich 5 Personen je Süchtigem. |
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Adico Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.03.2012 Beiträge: 31
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Verfasst am: 6. Aug 2012 18:01 Titel: status |
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Danke für eure Posts.
Inzwischen habe ich mir in meiner Heimatstadt eine psychologische Beratungsstelle gesucht. Morgen geht's wieder hin.
Mein Pseudo-Freund ist nun in der Entzugsklinik. Also seit zwei Wochen. Alle möglichen Quellen in dieser Stadt werden gerade nach und nach eingesperrt. Was gut ist... Allerdings ist sicher, dass bestimmt wieder welche nachrücken werden...
@Saubermann. Ja, irgendwo geht es einem Abhängigen mit seinem Stoff ja "gut" - aber wie lang? Ohne Geld? Ohne Dach über dem Kopf? Eine Sucht, die locker 2000 Euro im Monat kostet, kann man weder mit Hartz IV noch sonst einem "normalen" Job finanzieren. Und dieser gesellschaftliche Abstieg ist das eigentliche Übel. Dass H nur wenig körperlich, dafür umso mehr psychisch schadet, sollte evtl auch nicht außer Acht gelassen werden... Aber naja...
@Pimpinelle: Ja, das mit den Rollenbildern. Ich ziehe "komische" Menschen einfach magisch an. Das liegt auf alle Fälle an mir. An wem denn sonst. Ob ich das nun bewusst oder unterbewusst mache, Fakt ist: ich tu' es. Wenn ich in den hohen Norden zieh, werde ich mich dort auch nach nem Therapeuten umsehen, der meine losen Schräubchen wieder festzieht und die Ursache für dieses falsche "Beuteschema" findet. Probieren kann man'S ja mal. Ob'S etwas bringt, werde ich sehen.
Nun versuche ich, diese Schuldgefühle weg zu bekommen. Ja, ich hab ihn finanziell unterstützt, habe ihn herumgefahren, mich um sein Behördenkram gekümmert und auch darum, dass er so wenig Balast wie möglich hat, um in Ruhe "gesund" zu werden. Aber so bin ich. Wenn jemand Hilfe braucht, bin ich da - blöd nur, dass der Kopf es nicht versteht, wenn er AUF KEINEN FALL einem Süchtigen helfen darf, in dem er ihm alles abnimmt. Das ist einfach so paradox und verwirrend. Diese "Hilfe durch Nicht-Hilfe"... Katastrophe.
Aber eins versuche ich nun auch in meinen Kopf zu kriegen: ich war nicht diejenige, die ihm vor 10 Jahren das Zeug unter die Nase gehalten hat und gesagt hat "nimm es." Das war er allein. Und er ist erwachsen und imstande, sich Hilfe zu holen, wenn er welche möchte. Das muss ich nun einsehen.
Nun ist die Lage so, dass er in der Klinik ist. In eine Therapie will er danach immer noch nicht. Allerdings will er wegziehen und bei einem Bekannten arbeiten. Den Plan, dass er mit mir mitkommt, haben wir verworfen. Bzw. er hat nichts in der Richtung getan, um mitzukommen. Sich nirgends in der Nähe beworben, ob nun um eine Ausbildung oder ein Studium.
Ursprünglich war das 'mal der Plan. Aber dass diese Beziehung wieder funktionieren wird, ist glaube ich ausgeschlossen. Er sieht das ähnlich. Dennoch gibt er mir das Gefühl, ihn im Stich zu lassen. Aber er kann ja mit... nur durchfüttern werde ich ihn sicher nicht. Kann ich auch nicht.
Andererseits ist durch die ganze Geschichte in den letzten Monaten soviel zerbrochen, dass ich mich selbst gar nicht mehr kenne. Wir sind beide nicht mehr die, die wir noch vor zwei Jahren waren. Und DAS ist das Traurige an einer Suchtbeziehung... Wenn die körperlichen Schäden auch gering sein mögen - aber das Soziale Umfeld und die Psyche sind völlig kaputt. Als Angehöriger fühlt man sich matt, machtlos, leer - wie ausgesaugt. Im Moment hab ich fast Angst vor meiner neuen Stelle, ob ich den hohen Anforderungen dort gewachsen bin...Klar, ich wurde eingestellt - aber wie stabil bin ich, wenn er aus der Klinik kommt? Das wird etwa eine Woche vor meinem Umzug sein.
Wie verhält man sich denn da? Verabschiedet man sich noch kurz, um dann jemanden, der frisch aus dem Entzug kommt und eigentlich nicht allein sein will, wieder zu verlassen? Ist zur ZEit echt blöd. Aber es gibt kein zurück. Und ich muss hier auch weg, um mich selbst zu schützen...Chancen hatte er ja eigentlich genug... |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 7. Aug 2012 12:04 Titel: |
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hi adico, gehts nach hamburg?
du sagst, H schade psychisch. hmmmm.. ich bin mir da nicht sicher. ich glaube eher, dass die umstaende einer sucht schaden. methadon hat auf mich zb gewisse negative wirkungen, aber so richtig schaden tuts mir mmn nicht psychisch. klar, man mutiert zum willenlosen waschlappen usw, aber koks u pep schaden der birne bei weitem mehr. und das sag ich nicht, um die scheisse zu beschoenigen.
vg |
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Adico Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.03.2012 Beiträge: 31
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Verfasst am: 9. Aug 2012 01:17 Titel: schäden? |
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Leider muss ich Dir in diesem Punkt widersprechen, Saubermann. Vielleicht ist es bei Dir so...aber Fakt ist eigentlich, dass Drogen einen Menschen verändern. Egal welcher Art. Sonst würden sie die Leute ja auch nicht nehmen, wenn es nichts bewirken würde, oder?
Mein Pseudofreund war früher offen, umgänglich und rebellisch. Auf dem Gymnasium war er der intelligente Mensch, der den Lehrern solange (berechtigt) Contra gegeben hat, bis ihm nahegelegt wurde, die Schule zu wechseln, was er dann auch tat und ein 1,4 Abi hingelegt hat. Klar, er war schon immer depressiv und fasziniert von Personen wie Kurt Cobain... Mehr als sechs Jahre hatte er seine Sucht eigentlich auch im Griff. Aber er war immer der "Edel-Punk", der eine ganze Clique um sich geschart hat, ein Mädel nach dem anderen flachlegte und eigentlich täglich im Fitness-Studio war.
Er war ein Freigeist, der sich nichts und niemandem unterwerfen wollte, Theater gespielt hat und im Mittelpunkt stand. Das habe ich auch an ihm bewundert. Denn ich war immer eine Einzelgängerin, während er wie selbstverständlich vor dem Publikum stand -egal ob nun auf der Bühne, hinter seinen Drums oder im "wahren" Leben.
Nun ist er aber eigentlich nur noch ein Schatten, der von seiner Angst getrieben wird. Schauspielern kann er nicht mehr, ausgehen und Party machen fallen ihm schwer. Lieber ist er zuhause auf der Couch und schaut Filme an.
Sozial hat er sich (eigentlich uns beide) isoliert, eine geregelten Tagesablauf mit Arbeit usw. bekommt er nicht hin, die - mentale - Kraft für ein Studium hat er auch nicht. Die körperliche ist schon lang dahin.
Es fällt mir deshalb schwer, zu glauben, dass es keine psychischen Schäden gibt. Sie sind nämlich definitv da. Denn ein "normales" Leben sieht anders aus. In einer gesunden Beziehung geht man mal zusammen ins Kino, feiert auch mal ausgelassen - aber man kümmert sich nicht darum, wie man den Tag überlebt. Das ist einfach krank...
Gut, ich hab mir nun therapeutische Unterstützung geholt, um wieder zu sehen, wie eine gesunde Realität sich gestaltet - auch wenn jeder Normalität wohl anders definiert - aber normal ist es sicher nicht, alles was man hat, liebt und verdient gegen H einzutauschen.
Mein (Pseudo)Freund wollte nie Hilfe annehmen - inzwischen ist er fast so hilfebedürftig wie ein Pflegefall. Weiß nichts mit seinem Leben anzufangen, kann nicht allein sein, weil er sich gleich einsam fühlt und braucht mich als Anker, um nicht vollends zu ertrinken. Noch vor zwei Jahren (vor seinem Rückfall) war er voller Energie, wollte Freiräume und eine Beziehung, die ihm diese gestattet. Inzwischen dreht er durch, wenn er mich nicht sofort erreicht oder ich einmal nicht an mein Handy gehe, weil ich es nicht höre. Das IST eine Veränderung in der psychischen Konstitution.
Ich will dich nicht anklagen, Saubermann, ich weiß auch nicht, inwiefern dich H beeinträchtigt - aber das was ich gesehen habe, die Menschen, deren Augen nicht mehr leuchten und die einen nur ansehen, als bitteten sie erlöst zu werden, machen es mir echt schwer zu glauben, dass H keine Spuren hinterlässt. Wenn auch nicht direkt - aber indirekt ist es einfach der Teufel. Und wenn man sich mit dem einlässt, verändert man nicht den Teufel, sondern der Teufel verändert die jeweilige Person.
Ja, vielleicht ist es eine Art "Begleiterscheinung" - aber Fakt ist doch, dass H die Ursache dafür ist, wenn jemand seine Lebensfreude verliert, weil er all sein Geld und all seine Kraft, die er noch hat in dieses verfluchte Zeug steckt. Mein "Freund" hat imme rmehr seinen Lebenswillen verloren, seine Kraft, daran zu glauben, dass alles gut wird (woe es ein gesunder Mensch kann) und auch jegliche Hoffnung.
Heute ist er aus der Klinik draußen. Seit vier Tagen ist er clean - hat sich allerdings selbst "entlassen"... gegen 20:40, als ich gerade mit meinem besten Kumpel 'was Trinken war, was auch lang ausgemacht gewesen ist, rief er an und wollte abgeholt werden. Ich war überfordert und perplex. Er ist nun sauer, weil ich nicht zu ihm komme - aber es ist nach Mitternacht, ich hab 'was getrunken und bin wie geagt einfach überfordert, weil ich nicht wusste, dass er da ist. Nun soll ich in ein Taxi steigen und zu hm fahren - wie es mir dabei geht, ist ihm egal. Er ist ja der "Schwächere." Ich hab ihm gesagt, dass ich morgen komme... ich pack' das einfach nicht. Aber er hat kein Verständnis dafür. Schließlich ist er ja clean...
Ja, ich müsste zu ihm fahren. Aber in mir wehrt sich gerade alles dagegen, weil ich Angst hab. Am Telefon klang er unnachgiebig, gestresst, fast etwas aggressiv. Aber was ich fühle, ist egal. Und so war er eigentlich nie.
Tja, woher weiß ich nun, wo der echte Mensch ist und wo H ein "Lämmchen" aus ihm gemacht hat?
Da eine psychische Veränderung zu leugnen...schwer...
Sorry...aber was soll man da sagen? |
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Adico Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.03.2012 Beiträge: 31
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Verfasst am: 9. Aug 2012 15:35 Titel: clean...nur wie lange |
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Nun kam er gestern aus der Klinik raus. Nach vier Nulltagen. Eigentlich sollte er noch bis Montag bleiben - hat sich aber vorzeitig entlassen. Machte gestern einen stabilen Eindruck, auch wenn ich die Aktion von ihm überhaupt nicht gut fand und etwas skeptisch bin. Launisch ist er nämlich... Nachdem ich gestern völlig überrumpelt und irgendwie auch überfordert war, dass er so plötzlich kommt, wo ich doch am Dienstag noch von Nichts wusste, war es dann doch okay. Haben uns auch sehr lange unterhalten, was auch mal nötig war.
Dass eine Trennung nicht mehr abzuwenden ist, ist eigentlich klar. Ab Montag will er in eine andere Stadt zum Arbeiten, Ende August ziehe ich in eine andere Richtung. Abstand ist wahrscheinlich gut.
Es sah auch so aus, als wenn er das nun wirklich durchziehen will. Doch heute wollte er, dass ich ihn nochmal"spontan" in die Klinik fahre, obwohl ich weder die Zeit habe noch fit bin,da ich durch die lange Unterhaltung und diese Aufgewühltheit nur wenig geschlafen hab. Vor allem will ich nicht - weil er mit nem anderen Typ,der gestern ebenfalls entlassen wurde, Metha in die Klinik "schmuggeln" will - hätten die anscheinend versprochen. Ich finde das einfach unter aller Sau und kann das nicht gutheißen. Das ist echt mal ne totale Verarsche. Er meinte, er nehme ja nichts - dann kann ich doch fahren. (Und im Unterton schwang mit, dass ich, wenn ich das nicht tu, er evtl. selbst was konsumiert - also Erpressung)...nur weil er es irgendwelchen Menschen, die er zwei Wochen kennt, dies versprochen hat. Was ist mit mir?
Nun, ich bin bei meinem "nein" geblieben, auch wenn es paradoxerweise schwer war, weil irgendwas in mir ernsthaft überlegt hat, wie das umzusetzen sei. In mir hat sich aber alles gesträubt, mir war speiübel und ich wollte nur noch weg, weil mir der Druck in dem Moment zu hoch war, worüber er sich eigentlich lustig gemacht hat. Als ich ging, war er ziemlich "angepisst"... was er nun tut, ob er Zug fährt, oder sich was holen geht (um mich zu "bestrafen") ist mir gerade echt egal. Ist ja kriminell. Obwohl ich echt kurz vorm Heulen war, als er mich dazu bringen wollte, ihn Herumzuchauffieren, hat er nicht aufgehört, auf mich einzureden.
Meldet sich nicht und will so Druck ausüben. Aber das zieht grad nicht... war einfach geschockt. Sowas kann man doch nicht versprechen? Und die Leute da drin sollen sich zusammenreißen und sich nicht Extra-Metha liefern lassen. Das is ja mal völlig daneben...
Nun, in der jetzigen Situation ist es schwer abzuschätzen, ob und wie lange er das durchhält. Besser wäre es wohl gewesen, er wäre bis Montag in der Klinik geblieben. ODer zumindest bis Samstag...und Montag arbeiten (er kann ja chillig anfangen)... Therapie will er nicht, weil er meint, dass er dort nur noch mehr Connections bekäme und es dort erst recht Mat gebe (was ich aber irgendwie nicht wirklich glauben will). Keine Ahnung, ob er seine "Drohung" in die Tat umsetzt. Wenn ja, kann ich ihn eh nicht davon abhalten. Am meisten schadet er eh sich selbst. Und diese Leid-Zelebrierung ist echt ein tyrannenhafter Egotrip, der seinesgleichen sucht... wer will denn noch helfen oder für jemanden da sein, wenn er erpresst wird?
Wenn er diesmal abstürzt, will und werde ich nicht mehr da sein... |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Aug 2012 15:47 Titel: Re: clean...nur wie lange |
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Adico hat Folgendes geschrieben: | Vor allem will ich nicht - weil er mit nem anderen Typ,der gestern ebenfalls entlassen wurde, Metha in die Klinik "schmuggeln" will - hätten die anscheinend versprochen. Ich finde das einfach unter aller Sau und kann das nicht gutheißen. Das ist echt mal ne totale Verarsche. Er meinte, er nehme ja nichts - dann kann ich doch fahren. (Und im Unterton schwang mit, dass ich, wenn ich das nicht tu, er evtl. selbst was konsumiert - also Erpressung)...nur weil er es irgendwelchen Menschen, die er zwei Wochen kennt, dies versprochen hat. Was ist mit mir?
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auf mich wirkt es so, als ob ihn junks irgendwie anziehen.. hmm.. ich hab so ein phänomen schon oft beobachtet, auch wenn ich selbst es nicht nachvollziehen kann und mit der szene am liebsten gar nix am hut hätte.
ich hab diesen leuten auch schon gefallen getan, aber so weit würde meine liebe dann doch nicht gehen.
dein freund scheint mir zwischenmenschliche defizite zu haben. wenn er nicht mal antizipieren kann, dass seine "ex"?-freundin solche aktionen eher weniger geil finden wird, dann ist da wohl schon mehr als eine sicherung lose...
Adico hat Folgendes geschrieben: |
Und die Leute da drin sollen sich zusammenreißen und sich nicht Extra-Metha liefern lassen. Das is ja mal völlig daneben...
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adico,
eigentlich halte ich dich für intelligent genug, als dass du solche sätze vermeiden solltest...
mach doch mal ne umfrage unter allen menschen, die schonmal affig waren: WAS WÜRDEST DU FÜR EIN BISSCHEN METHADON IN DEM ZUSTAND ALLES TUN? ich bin mir sicher, du würdest haarsträubende dinge hören...
du willst doch journalistin werden? dann solltest du auch genug phantasie besitzen, um dir das ausmalen zu können. und letztlich mußt du beachten, dass in suchtkliniken nicht alle leute freiwillig da sind, sondern dass dort mitunter sehr viele konsumenten sind, die "THERAPIE STATT STRAFE" machen, um eine haftstrafe zu vermeiden. |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Aug 2012 15:56 Titel: Re: schäden? |
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Adico hat Folgendes geschrieben: | aber Fakt ist eigentlich, dass Drogen einen Menschen verändern. Egal welcher Art. Sonst würden sie die Leute ja auch nicht nehmen, wenn es nichts bewirken würde, oder?
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das ist aber nicht unbedingt gleichzusetzen mit "EINER PERSON SCHADEN"...
wie viele menschen gewinnen durch die wirkungen von bestimmten substanzen an lebensqualität? sehr viele! sonst würden sie es ja nicht nehmen, gell?
man muß da ganz vorsichtig sein und differenzieren. so sehr ich die NW vom methadon auch verfluche - letztlich hat es mir auch in vielerlei hinsicht geholfen und war krückstock für meine seele.
gelegentliche rauschzustände können übrigens wunderschön sein.
worüber wir hier leider meist sprechen, ist ausufernder konsum mit weitreichenden negativen gesundheitlichen u. sozialen konsequenzen. ich möchte nur darauf hinweisen, dass das nicht passieren MUSS! |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Aug 2012 16:05 Titel: Re: schäden? |
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Adico hat Folgendes geschrieben: | Denn ein "normales" Leben sieht anders aus. In einer gesunden Beziehung geht man mal zusammen ins Kino, feiert auch mal ausgelassen - |
ach je.. da sind wir an einem punkt, wo ich sage, dass DU genau wie dein freund probleme hast. du hängst einer widersprüchlichen sehnsucht nach: einerseits fasziniert dich die andersartigkeit deines freundes; andererseits ist er dir damit letztlich "zu konsequent", denn in wahrheit schlummert in dir eine spießerin, die gern mit ihrem freund ins kino geht.
bleibt die frage, inwiefern das echte liebe war... oder ob es nicht schlicht verliebtheit war, die aus einer gewissen bewunderung resultierte?
mädels sind schon seltsam: in der jugend - bis max. dreißig - stehen frauen überwiegend auf den rebellen, den außenseiter, der seine meinung durchboxt. tja, in der schule hat man da noch keine echten konsequenzen zu befürchten. wechselt man halt die schule...
später steht man als rebell schon anders da: wer jetzt noch seine meinung sagt, hat es in uni und va. beruf schwer und bringt keine brötchen nach hause. und leider sind frauen dann doch so darauf fixiert, ihre eier ins sichere nest zu legen und suchen sich in dem alter plötzlich lieber den spießer..
dass gerade diese frauen sich mit mitte vierzig oft chronisch untervögelt und unzufrieden fühlen, ist kein geheimnis...
eine frau sollte sich m.m.n. entscheiden, was sie eigentlich will. beides geht nämlich nicht. den vorwurf mußt du dir gefallen lassen. |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 10. Aug 2012 16:09 Titel: Re: schäden? |
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Adico hat Folgendes geschrieben: |
Ich will dich nicht anklagen, Saubermann, ich weiß auch nicht, inwiefern dich H beeinträchtigt |
gar nicht. ich nehme doch gar keine shore. war auch nie abhängig davon. ich bin über die schmerzmittelschiene zu methadon gekommen, weil ich von tramadol u. tilidin abhängig geworden bin.
grüße
ps. die letzten beiträge waren evtl. etwas harsch formuliert. ist aber nicht böse gemeint, sondern max. etwas provokativ. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 10. Aug 2012 17:15 Titel: |
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Wahrscheinlich sind alle Angehörigen von Suchtkranken Spießer. Muss wohl so sein, wenn ich deinen Worten Glauben schenken würde, Saubermann, denn Probleme gehen schließlich nur von Angehörigen bzw. Partnern aus.
Der Junkie als Rebell! Ein Bild, das sich mir nicht vor meinem geistigen Auge auftun mag. Es mag sie sicherlich vereinzelt geben. Aber ich sehe nur immer den Rebellen, der teilnahmslos/berauscht in der Ecke liegt, nicht am gemeinsamen Leben teilnimmt, nichts zum gemeinsamen Leben beisteuert (wahrscheinlich soll die bloße Anwesenheit genügen, um mich glücklich zu machen), genau genommen eher sowas wie ein Schmarotzer ist, was sicherlich alles sehr rebellisch ist, weil völlig abseits der Norm. Ich gebe zu, ich kann mir ein solches Leben nicht als besonders erquickend vorstellen, aber das muss ich auch nicht, denn ich würde einen solchen Menschen mit solchen Verhaltensweisen nicht mehr in meinem spießigen Leben dulden. Lieber habe ich ein bisschen Spaß, Lebensqualität usw. und der Rebell muss gucken wo er bleibt in seiner Fantasiewelt. |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 14. Aug 2012 15:50 Titel: |
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Pimpinelle hat Folgendes geschrieben: | Wahrscheinlich sind alle Angehörigen von Suchtkranken Spießer. Muss wohl so sein, wenn ich deinen Worten Glauben schenken würde, Saubermann, denn Probleme gehen schließlich nur von Angehörigen bzw. Partnern aus.
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du scheinst nicht in der lage zu sein, differenzierter zu denken. schade, denn sonst hättest du den sinn meiner worte nicht so brutal vergewaltigt.
lies einfach mal meine gesamten beiträge in ADICO's thread und du wirst sehen, dass du einer glatten fehlinterpretation unterlegen bist.
ich weiß nicht, was du für erfahrungen mit drogen und süchtigen hast. aber offenbar bist du unfähig, gewisse dynamiken zu erkennen.
und wenn du dinge, dich ich als generelle beziehungsprobleme betrachte und analysiere, als drogeninduziert betrachtest, dann ist ohnehin hopfen und malz verloren. nicht alle probleme in einer beziehung basieren auf drogenkonsum - auch wenn wir hier in einem drogenforum sind...
pimpinelle, sei mir nicht böse wegen meiner worte. in letzter zeit wurde meine wortwahl etwas bissiger, da user recht oft meine beiträge verbiegen und vor allem nur extrem undifferenziert darauf eingehen. das macht mich wütend.
ich bin der letzte, der eine DROGENSUCHT verherrlichen würde. meine eigenen erfahrungen kann man in meinem "entzugsthread" nachlesen.
aber ich muß mir auch an die eigene nase packen, da ich es offenbar nicht immer schaffe, auf den punkt zu kommen und das zu sagen, was ich sagen will. da das hier ein diskussionsforum ist, will ich halt nicht jedes mal wieder bei adam und eva beginnen, wenn ich einen gedanken hier verfasse. dann baue ich i.d.r. auf meinen vorherigen ausführungen auf. wenn dann jmd. wie du daherkommt und nur einen einzelnen beitrag von mir zitiert und ihn so völlig aus dem zusammenhang reisst, macht mich das echt ein wenig sauer.
denn ich erlebe es im real-life immer und immer wieder, dass menschen nicht in der lage sind, beide seiten der medaille zu betrachten, sondern wirklich fast immer nur eine facette einer komplexen thematik aufgreifen und daraus dann schlußfolgerungen ableiten, die sie in stein meißeln.
das mag ich nicht.
viele grüße |
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