Ist meine liebe zum Stoff größer, als zu meiner Wunschfam.?

[ziellos]

Seit 10 Jahren bin ich mit meiner Lebensgefährtin zusammen, seit acht Jahren durch Sie auch wunschvater einer Tochter. Sie brachte noch ein Mädel mit in die Beziehung mit 9Jahren und mit einer Tetraspastik, mit Handicap von 100% und Rolli. War vor der Beziehung ca 6 jahre Heroinabhängig, ging freiwillig zum Haftantritt von 3 J. und schaffte es, mich so runter zu dosieren, das ich 0,1 Gramm Heroin am Tag nasal konsumierte. Stellte mich und hatte kaum Entzug, es blieb beim durchfall und etwas Unruhe. Aber in der Zelle war der Gedanke wo anderst und nicht bei dem Beschaffungsweg. Da ich wegen Verstoß BtmG in Haft musste, ist es schwer in den Freigang zu kommen, aber da ich nix brauchte und meine Uk sauber waren in den 5 Monaten Aufenthalt und zu dem Selbststeller, gab man mir die Chance in den Freigang verlegt zu werden. Auf Heimaufenthalte am Wochenende, lernte ich meine jetzige LG kenn und lieben. Wollte keine Lücken im Leben und erzählte ihr alles, auch von vergangener Heroinsucht. Versprach hoch und heilig das es vergangen war!Dann passierte so viel Mist, das es hier zuviel wäre, aber Sie hielt zu mir, wartete fast zwei Jahre auf mich mit Unterbrechung die ich in einer Therapeutischen Einrichtung in der Nähe machte und nach 4 monaten durfte ich mich wieder im Vollzug stellen, auch wenn LG schwanger war, Kind im Rolli, ohne Rückfall oder Diziplinarisch, nur weil eine Ärztin meint, ich wäre zu glatt und bin nur da um meine Haftzeit zu verschönern! So wurde mir der §35 wegen Nichtbedürftigkeit entzogen. Es gab keine Gründe zu verschieben oder auszusetzen, zurück in Haft! Um es kurz zu machen! Habe die Geburt verpasst meines Wuschkindes, habe so viel Mist erlebt und meine Strafe bekommen, warum greif ich dann zu dem Scheiß und nehme es, obwohl ich die Konseqenz kenne, meiner Frau weh tue, kinder kein Vorbild oder Vater! Fühle mich stolz und frei wenn ich entzogen hatte und das war oft, auch oft kalt. Und doch greif ich wieder zu, nicht mal lange halte ich es aus die finger weg zu lassen! Was ist nur los mit mir? Schaffe ich es nicht clean zu bleiben, ich fange an mich zu hassen und zu verachten.

[ulla79]

Hallo ziellos!
Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, nur von der Seite deiner Frau eben. Vielleicht mit dem (Vorteil – wie man es nimmt) das noch keine Kinder im Spiel waren. Er hat es auch nicht geschafft, obwohl er auch dachte, er sei am Ziel seiner Wünsche! Die richtige Frau, die noch dazu noch nie was mit Drogen am Hut hatte. Und kaum war er draußen, hat es ihn wieder runter gerissen!
Es heißt ja immer Heroin ist stärker als alles andere! Ich frage mich auch immer und immer wieder, es muss doch einen Weg geben! Auch wenn es leider nur 3 % schaffen!
Du sagst, du hasst dich dafür, das kenne ich und man macht es dann trotzdem, daran sieht man wieder mal diese unendliche Stärke von diesem Sch…
Ich kann dir leider auch kein Rezept verraten…. Sonst wäre ich hier auch nicht angemeldet und würde statt dessen glücklich mit Kind und Kegel im Haus sitzen…
„meiner“ ist auch gerade im Knast, wenn er raus kommt, weiß er, dass wieder mal so eine, wenn nicht die letzte Chance auf ihn wartet. Er hat einen guten Job, kann weiter aufsteigen usw… Mal sehen…

Was mir an deinem Thread gerade aufgefallen ist, du sagtest, du hättest dich vor Haftantritt runterdosiert um keinen Entzug zu bekommen. Das ist also, wie ich es deinem Beitrag entnehme möglich? Das schafft man durchzuhalten? „nur“ weil man keinen Entzug im Knast haben will…
Leider glaube ich gerade, dass sich meine Vermutungen sehr bestätigen….

LG Ulla

[Yolande]

Nun, das ist vermutlich das, was mir hier lange versucht wurde, als Sucht zu erklären. Nach dem du stolz auf deinen xten Entzug bist und dich frei fühlst, hast du vermutlich die Schmerzen so weit verdrängt und vergessen, dass dir dein Suchtteufel ein Schnippchen schlägt und dir vorgaukelt, dass es doch nicht schlimm wäre, auch nur einmal zu probieren. Deine Gründe davon loszukommen sind möglicherweise nicht intrinsiver Motivation und das lässt dich immer wieder schwach werden. Aber bitte, denk nicht darüber nach, ob deine LIebe zum H größer ist als die Liebe zu deiner Frau. Ich glaube, beide Dinge haben nur wenig miteinander zu tun und es wäre gemein, deiner Freundin gegenüber an deiner Liebe zu ihr zu zweifeln, nur weil du Suchtdruck hast.

Lg

[ziellos]

Danke erst mal für die ehrlichen Antworten!
Viele Versuche und genauso oft versprochen, es wäre das letzte Mal. Seit so langer Zeit gibt sie mir chance um chance! Es macht sie schon krank, leidet sehr unter meiner Unfähigkeit die Sucht zu bekämpfen, wenn mir meine Fam so am Herzen liegt, wie ich es sage! Schaffte es nicht und wenn ich mich noch so schuldig und besch... fühle. Wie tief noch, um mit 43 J endlich um zu schalten? Zerstöre alles um mich herum und schaue dabei zu! wie erbährmlich und das will ein Mann sein?! Es ist so, das ich mir nicht mehr glauben kann, nicht an mich glauben und nicht weiß was oder wer ich bin. was soll ich tun? mir wächst alles übern kopf und ich habe fast kein Schutz mehr, bin nur noch Sklave meiner Sucht und mir fehlt ein lehrer für den Weg zurück zum Leben!

[Yolande]

Also ich weiß auch nicht, aber ich finde, mit jammern kommst du nicht von der Sucht los. Sorry, aber wenn du das, was du schreibst, wirklich glaubst, dann kann es doch gar nicht so schwer sein, es nicht mehr zu tun. Du beschreibst dich hier als absoluten Versager, stellst in Frage, ob du so ein Mann sein kannst. Ja, könntest du, wenn du zu dem stehst, was du tust. Tust du aber nicht, du jammerst. Damit wirds nicht besser, auch nicht für deine Frau. Und wenn du wieder stolz auf dich sein willst, dann such dir Hilfe, nimm dein Leben endlich selbst in die Hand. Das kann doch nicht so schwer sein. Aber tu es nicht für deine Familie, sondern ganz allein für dich.

Würdest du gern konsumieren, wenn es deine Familie nicht gäbe? Beantwortest du dir die Frage mit JA, dann solltest du ernsthaft deine Motivation in Frage stellen und ggf. deiner Familie die Chance geben, ein Leben ohne Sucht zu führen. Entweder, in dem du aufhörst mit den Drogen oder in dem du dir den Druck nimmst und ihr beide dazu steht, dass du Drogen nimmst oder in dem ihr euch trennt. So hast du deine Drogen und sie ihre Freiheit.

LG

[ziellos]

wie soll ich nicht jammern? habe bis heute es nicht geschafft mein mann zu stehn! wie kann ich zu meinem tun stehen, wenn es sich widerholt und bis jetzt immer in die falsche richtung verlief? glaube das wenn ich nun aufhöre zu jammern, ich auch aufgeben würde. soll ich dazu stehn, es widermal nicht geschafft zu haben? Dafür schäme ich mich eher. Meine Fam. schützen vor der Enttäuchung es nicht zu schaffen, hatte ich im Sinn. Kein Mut einfach zu gehen, denn die kleine wollte es nicht, weshalb auch?! Hab nicht aufgegeben, würde wohl sonst nicht jammern oder hier schreiben.kann und will es nicht hinnehmen ein abhängiger zu sein, kenn das Leben auch anderst, da ich erst mit 26 j. auf hero per Nase und immernoch Nase, drauf kam, meine Lehre machte als lagerfachkraft und mittlere reife mit Abschluss der lehre erhielt. Lebe ein doppeltes Leben, möchte mich für ein leben ohne heroin entscheiden, aber ich kann nicht loslassen. frage mich warum, habe kein kick oder nehme es als verdrängmittel oder als triebmittel! fühle mich toll nüchtern! halte es aber nicht lang aus, es ruft mich. keiner verführt mich oder hält es mir unter die nase. und deshalb such ich hilfe, denn ich muss die letzten 18 J. vergessen, in denen alles sich um die Droge H handelte und das mehr als 8 std am Tag und Stress an jedem tag davon. es ist illegal, aber die sucht kennt kein weihnachten, tag oder nacht und keine gesetze, sie treibt einfach vorwärts zu ihr und das muss ich ändern.Aber das sind nur 3 % von dem was ich tun muss und schon beim schreiben jetzt, ratterts im kopf, so das ich nicht mehr weiß wo mir der kopf steht, denn es passiert in so einem überleben fast jeden tag was schräg. werde grade etwas durcheinander und beende nun hier erst mal. evtl. kommen weiterhin antworten, auch kritik! brauch alles an info was helfen könnte!
Danke