Clean werden auch ohne Therapie?

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Kampfsau
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 03:32    Titel: Clean werden auch ohne Therapie? Antworten mit Zitat

Alles angefangen hat es dann wohl mit 14 Jahren. Das erste mal ein Alkoholabsturz und das erste mal mit Cannabis in Berührung gekommen. Zu dieser Zeit war in meinen Augen eigentlich noch alles gut. Ab und zu (1x im Monat ca) ein Joint und am Wochenende mit den Kumpels ein bisschen "Saufen" gehen. Mit 15 eskalierte mein Cannabis Konsum immer mehr, was ich auch eindeutig in der Schulleistung wiederspiegelte. Meine Eltern (Dauerkiffer) sind im Thema Drogen noch nie ein gutes Vorbild für mich gewesen. So ziemlich genau vor 8 Monaten (16 Jahre alt), also im Januar wurde mir dann das erste mal Ecstasy angeboten. Diese wurde mir als "Pille ins Glück" angeboten und harmlos geredet. Ich dachte ich hätte alles unter Kontrolle (wie eigendlich jeder Confused ) und eine Woche darauf Konsumierte ich das erste mal Speed. Ich wollte immer mehr und immer öfter Drogen während ich den Bezug zur Realität immer mehr verlor. In den nächsten Monaten probierte ich immer mehr aus und meine Hemmschwelle zu härteren Drogen verschwand immer mehr. In ca 6 Monaten probierte ich Pilze, Meskalin Kaktus, Methylon, Trüffel, Ecstasy, Speed, LSD, Cannabis-Kräutermischungen und Tilidin. Vor ca 2 Monaten merkte ich langsam, was die Drogen eigendlich alles anrichten. Wenn ich Abends kein Graß mehr hatte konnte ich nicht mehr einschlafen. Anstatt 82kg wog ich nur noch 64kg. Psychisch war und bin ich immer noch total im Eimer und Besserung ist nicht in Sicht. In den letzten 2 Monaten ist es mir gelungen (erstaunt mich selbst) fast komplett mit jeder Droge aufzuhören. Mit Graß und Speed hab ich mich leider ein bisschen zu gut angefreundet. Das Kiffen ist aufs Wochenende verlagert worden und das klappt auch ganz gut. Nu das Sch*** Speed will nicht aus meinem Hirn raus. Jedesmal wenn ich wieder eine Deprifase bekomme greife ich zum Speed. Ich weiß nicht wie ich das Problem mit dem Speed in Griff kriege und wenn ich keine andere Möglichkeit mehr sehe dann lasse ich mich auch Therapieren aber vorher will ich alles ausprobieren um loszukommen, da eine Suchtherapie das ende meiner Ausbildung zur Folge hätte. Also wenn jemand vorschläge hat ich bin offen für alles Very Happy
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 05:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hi. Erst mal Glückwunsch dass du es geschafft hast von einigen Drogen loszukomen. Aber du siehst ja selber, dass das mit den Depressonen nicht so einfach ist und deswegen immer pepp ins Spiel kommt.
Und das ist ja Suchtverhalten und du bist noch genauso gefährdet wie eh und je. Es muss nur irgendwas passieren wo du wieder denkst "Scheiss drauf" und es einen Absturz gibt.
Im übrigen kannst du Therapie machen ohne deine Ausbildungsstelle zu verlieren. Ein Freund von mir ist auch grad auf THERAPIE und ist freigestellt worden für 8 Monate vom Ausbildungsbetrieb. Er ist zwar schon 35 Jahre aber macht trotzdem noch ne Ausbildung.

Schon mal mit ambulanter Therapie versucht oder mal zu den DROBS gegangen?
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Kampfsau
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.08.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mir wurde bis jetzt von jedem gesagt, dass Therapie das Ende der Ausbildung bedeuten würde. Aber wenn du sagst es geht auch anders werde ich mich mal Informieren was für Möglichkeiten ich habe. Ich mein ich Arbeite ja eh im Krankenhaus, dann kann ich da ja mal in den Suchtbereich und mich Informieren. Am 3.9 geht´s für mich wieder mit dem Arbeiten los. Ich glaube das Umfeld ist mein größtes Problem. Wenn sich alle ein paar Trips geben und mir sogar jemand eine Nase anbietet ist es für mich schwer nein zu sagen. Und den Krieg in meinem Kopf gewinnt dann meistens das Pep. Ich kenne zwar auch noch viele die keine Drogen nehmen und ein geregelte Leben führen, aber in der Drogenszene bin ich einfach schon zu tief drinnen.
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Salve Kampfsau, Razz

ich denke schon, dass du mal zur Suchtberatungsstelle gehen solltest. Du schreibst schließlich, dass du psychisch total im Eimer bist. Das ist ja der springende Punkt. Bei jedem bisschen was da kommt, wirst du dir irgendwas reinhauen.
Bei uns gibts auch Motivationsgruppen, SHGs, etc. Ein wenig Anschluss und suchtfreie Kontakte sind wirklich wichtig und bauen dich auch wieder auf. Ich weiß natürlich nicht, wie ernst es dir wirklich ist.
Ich wollte auch immer gefühlte tausend Mal aufhören, weil ich immer abgestürzt bin. Ein wenig später war dann aber doch alles gar nicht so schlimm und schließlich kam dann auch mal ne Zeit, wo der Konsum moderater war. Aber das wechselt dann alles immer wieder und da du einfach nie aufhörst, biste eben irgendwann richtig derbe abhängig. Bei mir wars halt primär der Alk, bei dir isses halt was anderes, aber das sollte eine untergeordnete Rolle spielen. Das Prinzip ist immer das gleiche bei uns Suchtis.
Ich denke du hast schon gute Möglichkeiten da wieder rauszukommen. Deine Karriere ist ja noch nicht so lange. Du musst dir aber schon eingstehen können, süchtig zu sein und dafür was tun zu wollen. Sonst geht mal gar nix und das anzunehmen ist im jungen Alter nicht leicht. Ich bin inzwischen 41 mit 20 jähriger Karriere und tue mich auch heute noch schwer. Es gibt keinen Tag, wo ich nicht an irgendwelche Suchtmittel denke bzw. auch konsumiere, aber keinen Alk. Ich sag dir, es ist richtig kacke, wenn du außer Sucht bald nix mehr kennst, deshalb nutze deine Chance.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kampfsau,

das stelle ich mir enorm schwierig vor, eine Situation ändern zu wollen, wenn man solche Kontakte hat und keiner von denen Interesse an meiner Veränderung hat. Du kannst deine Chance auf ein cleanes Leben erhöhen, indem du dich selbst veränderst z.B. durch einen Umzug, bestenfalls Wohnortwechsel und diese Leute konsequent meidest.

Nun wird ja immer wieder argumentiert, Drogen bekäme man ja schließlich überall, deshalb sei ein Wohnortwechsel unsinnig. Das ist tatsächlich so, aber die eigene Hemmschwelle an einem neuen Ort wieder mit Drogen anzufangen und etwas erstmal organisieren zu müssen, sollte man nicht unterschätzen. Wenn du dir mal anhörst, was Drogenabhängige unternommen haben, bis sie erfolgreich clean waren, wirst du immer wieder genau das hören: Veränderung der Umgebung z.B. Umzug. Wer dir trotz des Wissens, dass du keine Drogen mehr nehmen möchtest, hartnäckig Drogen anbietet, kann nicht dein Freund sein. Also, was soll's?
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2012 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

hi,

also aus meiner erfahrung ergibt sich, dass viele süchtige leute ihren vormals politox-konsum einschränken können, aber am schluß bleibt meist eine "grundsubstanz", von der man nur sehr schwer loskommt. oft sind das opiate. aber bei manchen auch koks, speed, gras oder benzos...

ich finde es gut, dass DU SELBST ein problembewusstsein entwickelst. und logo: du hast angst um deine ausbildung bzw. deinen job. grad in der heutigen zeit isses ja echt nicht so easy, was zu bekommen.

aber es müßte auch ambulante hilfestellungen geben (ambulant: du gehst regelmäßig zur therapie, lebst aber zu hause u. kannst i.d.regel auch arbeiten usw.; stationär: du bist 24std/tag in einer klinik bzw. einrichtung).
außerdem ist es von mensch zu mensch verschieden, was jemand braucht. manch einer kommt ohne stationären aufenthalt gar nicht mehr klar, während andere gerade in ihren ggf. verbliebenen, positiven alltagsstrukturen gehalten werden sollen.

mal kurz was zu mir: ich hab während meiner meines studiums zum schluß immer konsumiert und gedacht, es wird schon alles besser, wenn ich erstmal meinen abschluss habe... und ich kenne echt viele leute, die auf biegen und brechen ihren job/ihr studium/ihre ausbildung usw. behalten wollten und quasi "nebenher" aufhören wollten...
meist liefs dann so: man schleift sich durch, bis man ganz fertig ist und stellt ERST DANN fest, wie kaputt man inzw. doch ist... also es kann durchaus gut sein, auch mal innezuhalten und zu reflektieren, ob der job überhaupt der richtige ist...

wie viele freaks sind hier im forum schon gewesen, die geschrieben haben, sie seien beruflich "megaerfolgreich", aber konnten ohne stoff morgens gar nicht mehr zur arbeit gehen und haben es nüchtern gar nicht mehr im büro ausgehalten...

ich hab ne zeitlang mal für n großen deutschen privatsender gearbeitet.. da hab ich jeden morgen koks gebraucht, um da hinzugehen, weils mich innerlich so abgefucked hat...

zwar hab ich immer sehr genau in mich hineingehört, was ich wirklich tun will usw., aber ich bin bislang fast immer unglücklich mit meinen jobs gewesen.. nirgends hielt ichs länger aus, immer wurde ich depressiv, aber das hab ich immer brav übertüncht durch konsum..
erst mein studium hat mir wirklich spass gebracht, aber danach konnte ich leider nicht beruflich in der richtung weitermachen und nachdem ich noch was anderes gemacht hab, bin ich inzw. schon ne längere zeit arbeitslos und auf hartz...

dieser weg ist sicherlich nicht prototypisch, aber gerade bei konsumenten hab ich es oft schon ähnlich erlebt.. meist kommen diese richtigen abstürze aber erst ab ca. 30 jahren aufwärts...
wichtig ist, dass man sich dann wieder fängt und gegenlenkt... ich weiß nicht, wie alt du bist, aber als AZUBI doch bestimmt noch jünger, oder? also mach was draus und nutze den großen vorteil, dass du "nur" auf speed bist und nicht auf opiaten und/oder benzos...
ich weiß, dass das für betroffene blöd klingt, weil sie süchtig sind. aber nach allem, was man so mitkriegt, kommt man von pep leichter weg als zb. von opiaten.. aber eigtl. ist das ne saudumme aussage, denn für dich ist das kein trost und es nützt dir nix.. ich hab es trotzdem gesagt, damit du siehst, dass der karren noch nicht so tief im dreck steckt.. noch kannste den nämlich rausziehen...

viel erfolg!
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MissElly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2012 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

erst einmal Glücknwunsch,dass du den Entschluss gefasst hast aufzuhören.Das finde ich schon mal super!

Ich wollte dir mal kurz beschreiben wie es damals bei mir war.Hatte auch massive Probleme mit Gras und Pep.Irgendwann kam dann auch bei mir die Einsicht so kann und will ich nicht weiter machen,vor allem das Pep hat mir so langsam die letzte Kraft geraubt.Stand damals relativ am Anfang meines Studiums und mir war es auch wichtig,dass ich es nicht unterbrechen muss.
Ich habe es mit eiserner Disziplin,einem Psychiater der mir dann auch einen Psychotherapieplatz organisierte geschafft davon los zu kommen.Und nebenbei habe ich mein Studium weitergemacht.Es war sehr sehr anstrengend,hat mich viele Tränen und Nerven gekostet und oft dachte ich,es hat doch alles keinen Sinn.Aber ich habe es durchgehalten,immer mit dem Bewußtsein,dass der Konsum auf Dauer tausendmal schlechter wäre.

Es kann also auch so klappen.Das wollte ich dir damit nur mal erzählen.Natürlich kommt es immer auf die Person und die individuelle Situation an ob so etwas funktioniert.
Aber vielleicht stimmt es dich etwas positiver,ich könnte mir vorstellen,dass du es evtl. auf eine ähnliche Art und Weise schaffen kannst.

Wünsche dir viel Glück und Erfog!
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