Und immer wieder holt es einen ein...

[Caitleen93]

...Das ist doch ein Elend mit der "normalen Bevölkerung". Da lernt man einen netten Mann kenne, alles passt und könnte perfekt sein..und dann gehts los...Ich war mal drauf, unendlich viele Jahre im Programm, drei Kinder mit drei Vätern (bis dahin war er ja noch tapfer) und der Totestoss: Hep.C...batsch.
Ich bin grad nur noch sauer und weiß gar nicht auf was, warum fragt er nicht nach, nein, da wird der übelst üertriebene Dreck im Internet gelesen, da bekomme ich selbst ja Angst vor mir Ich habe viele Katastrophenjahre hinter mir gelassen und trotzdem holt mich die Vergangenheit immer wieder ein.
Ja, ich weiß, dann war es nicht der Richtige, muss dich so akzeptieren wie Du bist...Bullshit, das kann ein normal Denkender nicht akzeptieren. Und jetzt hab ich wieder den Schaff den zu vergessen.
Und das Übelste...das alles im relativ neuen cleanen Kopf, das alles war übelst anstrengend, zwischen glücklich sein, hoffen, bangen, sich freuen...boah..so ging es mir das letzte mal mit 19 J. als ich den Mann kennen gelernt habe, der mir diese Welt gezeigt hat, und dann doch fürn A...
Das musste ich nur mal los werden, darf natürlich gerne kommentiert werden.
Es geht mir einfach tierisch auf den Nerv das mich die Vergangenheit immer wieder einholt und alles versaut was echt kurze Zeit, nach laaanger Zeit, perfekt war.
LG an alle.

[Yolande]

Hallo du,

das ist natürlich bitter und es tut mir sehr leid für dich. Jetzt liegt mir natürlich auf der Zunge zu sagen: Tja, da hättest mal besser eher dran gedacht! So denken Menschen ohne Suchterkrankung tatsächlich, aber das ist zum einen wirklich gemein und zum anderen hilft es dir nicht weiter. Das wäre so, als wenn ich vom Auto überfahren werden und dann sagst: "Ätsch, wärste mal nicht über die Straße gegangen."

Was ich nicht ganz verstehen, dass du mehr Bedauern darüber äußerst, dass der Typ gegangen ist als die Diagnose? Ich meine, du hast drei Kinder, die dich brauchen und nun eine Krankheit, die dein Leben vermutlich etwas auf den Kopf stellen wird. Ich kann verstehen, dass du dir da eine emotionale Stütze wünscht, einen Partner, der das mit dir durchsteht, aber du bist in allererster Linie Mutter und hast deine ganz eigene Aufgabe. Umso toller, dass du endlich clean bist. Sei stolz auf dich, stolz darauf, dass du auch in einer Extremsituation clean bleiben kannst und bedauere nicht, dass das perfekte Leben nur kurz anhielt. Und vielleicht muss der Typ ja auch erstmal mit der neuen Situation klar kommen. Ich meine, welcher halbwegs normale Mensch bindet sich in der heutigen Zeit eine solche Verantwortung ans Bein...drei Kinder, eine suchtkranke Frau und dann noch Hepatitis C. Da müsste schon sehr sehr sehr viel Liebe im Spiel sein, dass man sein eigenes Leben ein Stück weit aufgibt, um sich so viele Probleme ins Leben zu holen.
Also bleib tapfer, denk an deine Kinder und an dich, kümmere dich um eine ausgeprägtes soziales Netzwerk. Der Rest kommt dann von ganz allein.
Ich wünsch dir ganz viel Glück.

LG

[Pimpinelle]

Hallo Caitleen,

darf ich fragen, was du über seine Vergangenheit weißt? Vielleicht hat er schon Erfahrungen mit einer süchtigen Partnerin gesammelt? Wäre auch noch eine Möglichkeit. Ich selbst würde mich wahrscheinlich nicht mehr auf eine Partnerschaft mit einem Süchtigen einlassen, ggf. wenn er jahrelang abstinent gelebt hätte. Dann wäre das noch zu überlegen. Also, ich kann sehr gut verstehen, dass sich ein möglicher Partner den Schritt in eine feste Beziehung dreimal überlegt und sich evtl. sogar dagegen entscheidet, quasi als Vorsichtsmaßnahme. Krankheiten wie HIV und HepC verschrecken möglicherweise auch leicht. Das wäre beispielsweise für mich überhaupt kein Grund.

Mir tut es sicherlich für dich leid, dass du dir Hoffnung machtest und letztendlich war es wieder nichts. Das ist bitter, aber - wie du schon schreibst - war es vielleicht nicht der Richtige. Es gibt da ohnehin nur wenige Möglichkeiten, warum er gegangen ist. Entweder sucht er vorsorglich das Weite oder er liebt dich nicht wirklich.

Ich finde aber, auch wenn es gerade sehr schmerzlich für dich ist, sollte dich dieses Erlebnis nicht entmutigen. Du bist auf einem guten Weg und bestimmt wird sich irgendwann der richtige Partner finden.

Gruß

Pimpinelle

[Caitleen93]

@Yolande:
Hi, das waren wohl etwas zu wenig Hintergrundinfos )
Also, ich habe die Hep. seit über 14 Jahren, damit habe ich mich schon lange abgefunden, ausserdem hab ich mich schon darum gekümmert, stehe in der Uni Frankfurt auf der Liste für die neuen Medis, Heilungschance über 90 % (hab ich ihm auch erzählt und gezeigt)
Ich bin sozial gefestigt, ich habe Sachen erlebt, das wirft mich jetzt nicht aus der Bahn, es depremiert nur ein paar Tage. Ich habe viele gute Bekannte und beste Freunde, einen tollen Job als Krankenschwester und geniale Kollegen. Seit ich clean bin hat sich vieles von alleine geregelt, und zwar alles zum Besten, das wäre dann eben mal perfekt gewesen, aber gut.
Zu meinen Kiddis, die drei sind mein ein und alles und für die tu ich alles, wir haben jede menge Spass, vor allem im letzten Jahr, und die drei sind mir bis hierhin echt super gelungen, wenn man bedankt was sie durch haben war das Höchstleistung von mir. Hach ich muss ja grad mal bemerken das der Typ was verpasst Männer wie ihn gibts überall, Frauen wie mich dagegen selten ))))
Musste grad mal sein...
Nochmal zum Anfang, deswegen bereue ich das er damit nicht klar zu kommen scheint, denn der Rest in meinem Leben bleibt hoffentlich so (bis auf das ich die Hep. bald los sein will, was ja auch passieren wird)

Und zu dem "hätte ich vorher dran denken sollen" der war gut Aber dann darf ich ja nur noch Abhängige auswählen...bitte...die haben doch alle Krankheiten und spritzen sich Haschisch in die Halsvene, ne Danke ))))))

Dank Dir aber für Deine Antwort, liebe Grüße

[Caitleen93]

@Pimpinelle:
Hallo, nach von "liebt mich wirklich" kann man ja nach 2 Wochen noch nicht reden, die Sucht war nicht sein Problem, habe ich ihm am ersten tag gesagt, die Kinder auch nicht, das ganze Drumherum nicht, er war gerne hier.
Ich hatte die Hep. (und ich schwöre so war das) total vergessen, weil die in meinem Kopf auch schon ne zeitlang unter erledigt läuft da ich ja bald die neuen Medis in Frankfurt bekomme, bis meine Freundin mich daran erinnert hat. Er wusste nicht mal was das ist, ließ sich alles erklären und meinte es wäre ok. Erst ein Tag später wurde er seltsam (daheim mal seinen besten Kumpel gefragt oder so, und das was im Internet steht ist ja auch der Knaller). Er hatte niemals eine Abhängige, definitiv nicht. Klar verstehe ich das das alles bisschen viel ist, aber ich verstehe nicht das er das nicht sagen kann, wobei ich mehrmals gesagt habe das ich das verstehen könnte, aber jemand in der Luft zabbeln zu lassen ist scheisse.
Liebe Grüße auch an Dich )

[Pimpinelle]

Ja, Caitleen, das glaube ich dir sogar. Deshalb hatte ich geschrieben, dass solche Krankheiten auch Menschen leicht "verschrecken".

Normalerweise sollte man das schon besprechen. Da hast du vollkommen recht und ich finde, das kannst du auch verlangen. Sich einfach zu verpissen ist völlig daneben. Hat er aber nicht. Schwamm drüber, würde ich sagen. Unter solchen Umständen wäre das auch nichts geworden, meiner Meinung nach.

Gruß

Pimpinelle

[Caitleen93]

@Pimpinelle:
Weißt Du, mich nervt das, wenn ich bedenke das mein letzter Druck über 1 Jahrzent her ist, ich war zwar noch lange im Programm, aber hier leben Millionen Medikamentenabhängige, ich werde niemals mehr etwas in die Richtung nehmen, das ist für mich so klar wie das Amen in der Kirche. Ich habe mich mit jungen,dummen 21 jahren angesteckt, bin jetzt 35 und habe die letzten Jahre verdammt viel dazu gelernt und ein echt hartes Stück Arbeit geleistet um das es jetzt so ist wie es ist, ich bin durch etliche Höllen und wollte auch des öfteren mein Leben beenden, habe ich nur wegen den Kids nicht gemacht. Aber Fakt ist das es jetzt wirklich gut ist, das ich aber immer wieder von meiner Vergangenheit eingeholt werden, das ist nervig und teils echt übel. Die Hep ist nur über Blut übertragbar, ich habe meine Kinder nie angesteckt und auch sonst keinen, denn ich laufe eigentlich nie Blutüberströmt durchs Haus wenn meine Kinder oder sonst wer mit dicken Wunden hier sind. Und wenn ich dann so Dinge höre wie, warum sollte man sich eine Abhängige nehmen mit dem ganzen, na deshalb, genau weil ich es geschafft habe aus der Hölle raus, weil ich tausende gute Eigenschaften habe, da ich verdammt viel gelernt habe, die andere nie bekommen, weil ich halt einfach anders bin als "normale" Frauen, besser will ich nicht sagen, aber auf keinen Fall zum Nachteil für andere, ich habe gelernt mein Leben zu lieben mit allem, bin nicht unzufrieden, nicht zickig, absolut ehrlich usw. Deswegen...aber da fehlen wohl bei manchen "nicht Abhängigen" (wobei er nicht wenig raucht, also genauso süchtig ist) an entscheidender Stelle was. Eier gibts im Penny...

[Catinka0472]

Hi Caitleen,

kann Dich gut verstehen. Finde toll, dass Du es geschafft hast, von Deiner Sucht loszukommen und Dir mit Deinen 3 Kindern ein neues Leben aufgebaut hast! Respekt!
Umso schlimmer ist es dann, wenn man - aus Gründen, die in Deiner Vergangenheit liegen - abgelehnt wird. Sei es jetzt von einem potientiellen neuen Partner, Arbeitgebern, "Freunden" o. ä.

Wie Du selbst schon erkannt hast - sein Wunsch mit Dir zusammen zu sein, war nicht groß genug, dass er sich mit der Krankheit und vielleicht mit der Sucht auseinandersetzen und mit Dir darüber sprechen wollte/konnte.

Ich kann nur für mich sprechen. Als mein Freund mir damals von seiner Sucht erzählt hat, hab ich mich umgehend über die Sucht, die Droge und was damit zusammenhängt informiert und viel mit ihm darüber gesprochen. Weil ich mit ihm zusammensein wollte!

Wäre die Situation wie bei Dir gewesen, hätte ich Dich wohl mit "Handkuss" genommen !
Lass den Kopf nicht hängen! Auch Du wirst wieder einen Partner finden, der mit Deiner Vergangenheit, Deiner Krankheit und mit allem zurecht kommt und zu Dir steht!
Drücke die Daumen, dass die Hep-Therapie bald beginnt und so anschlägt, wie Du gesagt hast!

LG

[Speechless]

Und ich kann Dir dazu nur sagen gib nicht auf.Ich bin ein Paradebeispiel dafür das es anders geht.Ich hab HIV und HEP C,wurde sehr frü infiziert von jemandem der mir nicht sagte das er krank ist.Dazu die Sucht und etliche andere Probleme.Und ich habe trotzdem einen Partner gefunden der zu mir steht.Eier hat wie Du es ausdrückst.Er raucht nicht,trinkt nicht,ist kein Macho oder Egoist,arbeitet und ist immer und überall für mich da und trägt mich auf Händen.Oftmals macht mir das aber ein schlechtes Gewissen,denn er ist so..so..perfekt gegen mich..Und manchmal hab ich auch Angst das es ihm zuviel werden könnte,das ich ihm zuviel werde.Aber er sagt dann immer:Schatz ich wollte niemals heiraten,NIEMALS.Und das ich Dich dann zur Frau nahm müsste Dir zeigen wie sehr ich Dich liebe und schätze und das ich Dich nie wieder loslassen will.Also,gib nicht auf,klappen kann es immer.Und vor allem dann wenn man am wenigsten damit rechnet oder danach sucht.Lieben Gruss

[Caitleen93]

Danke Speechless
Ich werde die Hoffnung dann doch nicht aufgeben.
Wie habt Ihr Euch kennen gelernt? Brauchte er nicht ein paar Tage um sich daran "zu gewöhnen"?

[Yolande]

@Caitleen, es sieht so aus, als habe ich deinen Beitrag komplett falsch verstanden. Sorry, dass tut mir leid. Wo ist nun aber das Problem?
Im Grunde ist doch alles gut.

@Speechless, ach Mensch, du...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich weiß, du willst immer kein Mitleid und ich will dich auch gar nicht bemitleiden, aber es tut mir so leid zu sehen, dass du so gern ein "normales" Leben ohne Drogen führen würdest und auf so einem gemeinen Weg dahingerutscht bist und dann auch noch mit zwei solchen Krankheiten zu kämpfen hast. Das Schicksal hat einen wirklich eigenartigen Sinn für Humor...Ich bewundere dich sehr, wie du das alles packst, dich nicht unterkriegen lässt, kämpfst. Wirklich, das meine ich sehr ernst. Ich wüsste nicht, wie ich das wegstecken würde. Ich schicke dir ganz viel Kraft und denke fest an dich. Du bist ein ganz toller Mensch.
Diejenigen, die deine Kindheit ruiniert haben, gehören echt...na ja, ihr könnt es euch denken. Umso schöner ist es allerdings zu lesen, was trotzdem aus dir geworden ist...ein mutiger, liebevoller, ehrlicher Geist.

LG
LG

[Caitleen93]

@Yolande:
Das Problem ist das ich den Mann echt gemocht hab und er mich auch, und diese Tatsache das leider kaputt gemacht hat.
Zu wenig Zeichen...lalala...das nervt auch.

[Yolande]

Du hast also im Grunde eher Liebeskummer, ganz unabhängig von der Suchtproblematik? Nun, der Richtige hätte es sicher ausgehalten. Blöder Spruch, aber eben auch ein wenig wahr. Leider ist es in der heutigen Zeit so, dass alles so schrecklich austauschbar geworden ist und gerade, wenn man erst so kurz jemanden kennt und emotional gar nicht aneinander gebunden ist...es einfach schwer ist, dass ohne problematische Leben noch zusätzlich zu problematisieren...

LG

[Caitleen93]

Hey Yolande, so einfach habe ich das noch gar nicht betrachtet, ja, ist Liebeskummer, hätte nach soviel Jahren in denen ich alleine war gar nicht gedacht das mir das nochmal passiert...und ich etwas angesäuert weil ich keine Chance mehr kriege zu zeigen das ich auch Vorteile habe...dumm gelaufen

[Speechless]

Da hat Yolande nicht unrecht.Was mein Mann schon an fiesen Sprüchen und anderen Dingen ausgehalten hat im Zuge meiner Erkrankungen ist wahnsinn.Ich bin dann immer diejenige der es schlecht geht und er sagt immer das man drüber stehen muss.Wenn mir zu dolle zugesetzt wird setzt er sich auch mit den Personen auseinander von denen böse oder diskriminierende Sprüche kommen,ruhig und freundlich natürlich.
Wir haben uns kennengelernt auf der Szene.(Ich bin nun mal ehrlich,war ich hier sonst nie was meinen Mann betraf weil es eben niemanden was angeht,eigentlich)Ich habe dort angeschafft und er hatte MittagsPause.Ich hatte ihn angesprochen und wollte das er mitgeht.Und er ist nicht mitgegangen.Da er mich aber anzog und faszinierte blieb ich bei ihm stehen und wir unterhielten uns sehr lang.Als würden wir uns ewig kennen.Von da ab kam er öfter.Zum quatschen,zum Kaffee trinken.Ab und an half er mir mit Einkauf aus.Aber nie mit Geld.Und in der Zeit erzählte ich ihm von meinen Erkrankungen und von der Sucht.Er nahm es locker auf,das sah ich anhand seiner Reaktion,er war interessiert und wir hatten ab da ein Thema mehr was es galt durchzusprechen. Es dauerte dann auch nicht mehr lang und wir kamen zusammen,ich liess die Szene hinter mir,und versuche seitdem einen anderen Weg zu gehen.Mit Rückschlägen,Rückfällen aber trotzdem ganz viel Liebe.Und er hatte auch keine Probleme damit sich gleich voll damit auseinanderzusetzen.Aber ich denke das ist bei jedem unterschiedlich.Hätte er Zeit gebraucht hätte ich sie ihm gegeben.

@Yolande danke für Deine lieben Worten und die gesendete Kraft.Ich schick Dir auch welche denn so ganz leicht und unkompliziert ist es bei Dir ja auch nicht zur Zeit.

Caitleen ich denke wirklich das so etwas nicht zwischen euch stehen darf,denn dann kann und wird es nie funktionieren.Da hat Yolande Recht,wenn er das nicht aushält war es nicht der richtige.Es ist nunmal nichts alltägliches,und man darf und kann niemandem einen Vorwurf machen wenn er sich damit nicht auseinander setzen mag,aber wenn es dann so ist dann passt es auch.Alles Liebe euch beiden.