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Stehaufmännchen Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 28. Aug 2012 14:27 Titel: |
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@ Pagem, sabotage, CFZ,
daß sich an der Drogenpolitik im allgemeinen, noch viel mehr in D / EU ändern muß, steht auch für mich ausser Frage. Natürlich soll oder muß Drogenkonsum entkriminalisiert werden, canabis meinetwegen gleichgestellt werden mit Alk. Nur, wie soll das aussehen? Und Gesellschaft ist nicht Gesellschaft. Was in Holland oder Portugal funktioniert, muß noch lange nicht in Deutschland funktionieren. Und was in Bayern paßt, paßt in NRW oder Berlin bestimmt nicht.
Hier wird immer wieder von den Begleitumständen und deren Verantwortung für das entsozialisieren des Konsumenten geschrieben. Die Entscheidung sich in eine kriminalisierte Randgruppe zu bewegen fällt der Konsument, bewußt und zu oft unbewußt.
Nehmen wir den Kiffer. In der Clique meiner Söhne sind viele Kiffer. Von 6 arbeiten 2. Die anderen hauen sich morgends lieber ein paar Köpfchen ins Hirn. Würden sie arbeiten und kiffen, sich unauffällig benehmen, kämen sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Gesetzeskonflikte und könnten Ihren Konsum selbst finanzieren. Aber die wenigsten bekommen das in den Griff, bzw. wollen das. Da beklaut man lieber Mama oder wird zum Kleinkriminellen und Schmarotzer. Ist leider viel zu oft so. Wie soll sich eigentlich ein hart arbeitender Otto fühlen, wenn der Nachbarssohn lieber im Bett bleibt, kifft und H4 empfängt?
Extremer Kokakonsum führt zu Paranoia bis zu Realitätsverlust. Klar gibts genug Menschen die koksen und damit klar kommen, das sind aber meist Party/Wochenendkonsumenten. Richtige Kokser stürzen meist tief, sehr tief.
H führt zur Selbstaufgabe. Niemand zwingt einen Junkie kriminell zu werden oder sich zu prostituieren. Klar, es ist immer einfacher die pöhse Gesellschaft verantwortlich zu machen. Die wenigsten konsumieren H um Spaß zu haben oder etwas zu leisten, die meisten konsumieren weil sie mit sich selbst und dem Leben nicht klar kommen. Ich finde es immer noch besser Ihnen den Weg zurück ins Leben zu ermöglichen, z.B. mit Therapie, als sie mit der Illusion H in Ihrem eigenen Scheitern allein zu lassen.
Sollte das Kind schon in den Brunnen gefallen sein, OK, Substitution. Nur, wer finanziert das eigentlich? Bitte kommt jetzt nicht wieder mit den Qualitätsmorphinisten, die die alles im Griff haben. Die mags geben, vieleicht 3 auf Hundert. Aber sind die eigentlich bereit den Konsum der anderen 97 zu finanzieren? Solidarität, wirkliche Solidarität habe ich unter Junkies eher nicht kennen gelernt.
Wenn ich mir die Drogenpolitik der letzten Jahre anschaue, hat sich schon vieles zum besseren gewendet. Das ist doch schon mal was. Aber ich bin der festen Meinung, das kontrollierte Sub eine Alternative ist, eigenverantwortliche Sub ist unrealistisch. Ist meine Ehrfahrung,weniger an mir als an meinen Mitsubstituierten. Kaum einer der sich an einfache Regeln wie "keine Geschäfte in der Nähe der Sub" oder "keine bierflaschetrinkenden Grüppchen auf dem Spielplatz neben der Sub" oder "kein Beikonsum" oder "das Take Home nicht weiter veräussern" halten konnte.
Wie gesagt, Eigenverantwortung ist für Fixer ein Fremdwort, sonst wären sie keine Fixer ...
Ich nehme mich da nicht aus.
Zitat: | Nur aus Gründen der Höflichkeit: Vielen Dank für Deine Anerkennung! Aber ich denke, es wäre wirklich besser, wir würden Persönliches - ob positiv, ob negativ - möglichst aus diesem Thema ausklammern. Ich würde es mir zumindest wünschen. |
Ist ja witzig CFZ,
ich hatte den Eindruck das gerade Du schnell gerne persönlich wirst. Aber mir solls Recht sein, auch wenns mir eigentlich Schnurz ist.  |
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Anja33 Gold-User

Anmeldungsdatum: 24.03.2011 Beiträge: 347
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Verfasst am: 28. Aug 2012 14:53 Titel: |
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@CFZ: Nee, Quatsch, natürlich weiß ich, dass du das nicht glaubst. Ich wollte das Kompliment von Stehaufmänni an dich bestätigen, da ich finde, dass es verdient war. Nur dann musste ich diesen Teil seiner Aussage, dass du eben der einzige bist etc. ausnehmen, da ich mich Stehaufmännchen in dem Punkt nicht mehr anschließen wollte/konnte. Es war mir wichtig, dass deutlich wird, dass ich nicht nur deine Beiträge gut finde.
Schade, dass du es dadurch dann als Kritik aufgefasst hast. Ich wollte dir und anderen einfach nur was nettes sagen, denn mir fällt so oft auf, wieviel Gutes hier manchmal steht, auch zu anderen Themen.
Schließlich hätte dich so eine Bestätigung ja auch freuen können.
Das Thema hier kenn ich, hatte mich dazu auch schon geäußert.
Ich kenne auch das Problem des Zuspammens fremder Threads, aber manchmal bleibt einem keine Wahl, ein eigener Stehaufmänni Thread war mir nun doch zuviel des Guten.
Das ganze hatte eine Vorgeschichte, dachte, dass sei deutlich geworden. Wenn du Bock hast, kannst du die Beiträge von S. und mir mal lesen. Da wird dir auffallen, dass es sonst selten meineArt ist, jemanden zu kritisieren, währens S. in seinen Beiträgen kaum was anderes tut, als aus dem Glashaus heraus mit Steinen zu werfen.
Die Zeit war einfach überreif, darauf mal was zu erwidern.
wenn es dir nicht gefallen hat und du dich sogar genötigt gefühlt hast, ihm Schützenhilfe zu leisten, tut es mir leid. Aber glaub mir, das war unnötig, das kann er auch selbst ganz gut. |
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Stehaufmännchen Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 28. Aug 2012 16:28 Titel: |
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Anja33,
ich urteile nicht über Dich, auch nicht über andere Junkies. Wenn auch Du Deinen Konsum im Griff hast, Respekt. Aber damit bist Du eine Ausnahme die die Regel bestätigt. Ich habe viele Freunde an H verloren. Ich verurteile mit Sicherheit die Droge H.
Meine Meinung ist einfach die das Menschen die sich mit Ihrem Konsum abfinden, sich selbst aufgeben. Nur mein Kampf mit mir selbst hat mich dorthin gebracht wo ich jetzt bin. Wenn Du der Meinung bist ich hätte lediglich meine Sucht verlagert, was solls? Ich lebe ein zufriedenes Leben mit guten Freunden, eigenverantwortlich und durch meine Hände Arbeit finanziert. Ich trinke mit Freunden mal am Wochenende, selten rauche ich nen Joint am Beach. Was spielt es für ne Rolle wo und wie ich aufgehört habe, wichtig war es nur mir mein Leben meinen Entsprechungen nach zu verändern. Du nennst es Flucht, ich nenne es meinen Traum zu leben.
Das ist mehr als die meisten Junkies haben. Damit möchte ich mich nicht über sie stellen, aber aus meiner Sicht, einem der unter Junkies Junkie war und andere Erfahrungen als Du gemacht hat, nennt es sich "leben". Sich einzig mit seinem Konsum und Geldbeschaffung zu beschäftigen, wie es ausser Dir die meisten tun (müssen), halte ich rückbetrachtend für unwürdig, nicht wirklich lebenswert. Das ist meine persönliche Meinung. Es erstaunt mich wie persönlich angegriffen Du dich fühlst.
Eine Frage hätte ich noch. Ich war lange genug drauf um zu wissen wie teuer gutes H und die eigene Sucht damit ist. Wie finanzierst Du das denn. Lebst Du die Gnade der reichen Geburt, bist Du in nem Vorstand, Ärztin oder was? Ich war (beschaffungs) Krimminell, so wie die meisten. Ich war asozial. Heute bin ich es nicht mehr. Und das ist gut so.
Die nächsten Sätze bitte nicht persönlich nehmen. Ich habe Freunde aus meiner Clique verloren, einige Überdosis als Unfall, 3 Überdosis mit Abschiedsbrief. Auf der Scene / in Therapie habe ich viele kennengelernt die sich selbst zerstörten, verstümmelten, Ihre Familien verletzten oder fern jeder Realität bewegten. Ich muß leider kotzen wenn jemand H schönschreibt. Dazu habe ich selbst zuviel Leid durch die Droge erfahren und bei anderen mitbekommen. Um so mehr bemitleide ich Menschen die noch immer an das gute im H glauben. Leute die es propagieren ...  |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 28. Aug 2012 20:12 Titel: |
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Hallo zusammen,
gerne würde ich mich als jemand, der mit H keine Erfahrungen hat, mal in die Diskussion einmischen. CFZ möchte ich folgendes fragen: wenn du sagst, du möchtest, dass die Gesellschaft den Umgang mit Heroin lernen soll, dann frage ich mich, wozu es gelernt werden soll?
1. Soll H als Medikament verwandt werden, um z.B. Patienten mit Depressionen zu helfen oder soll es zum Zweck des Rausches verwendet werden?
2. Und auch, wenn dir das vielleicht als eine sehr allgemeine oder platt formulierte Frage vorkommen wird: warum soll der Gesellschaft der Umgang mit Heroin gelehrt werden? Um der Freiheit willen oder zur Suchtprävention bzw. um die Verelendung der H-Szene zu unterbinden?
3. Wie stellst du dir die Umsetzung vor? Als Maßstab möchte ich darauf hinweisen, dass es weiten Teilen der Bevölkerung nicht bekannt ist, wie man sich gesund ernährt. Damit meine ich, dass viele Menschen denken, dass industriell verarbeitetes Essen genügend Nährstoffe erhält, um auf Dauer gesund zu sein und zu bleiben. Oder anders formuliert: wenn bei einem so essentiellen Thema wie Ernährung eine Aufklärung nicht möglich ist, obwohl Krankenkassen viel daran setzen, wie kann dein Konzept die Aufklärung über einen verantwortungsvollen Umgang mit einer Droge sicherstellen, deren psychisches Suchtpotential schon beim ersten Gebrauch verhängnisvoll für den Konsumenten sein kann?
4. Diese Frage ist dir vielleich zu persönlich, doch vielleicht kannst du sie sehr allgemein beantworten: warum genau sollen deiner Meinung nach Drogen wie Heroin in unserer Gesellschaft einen Platz haben? Damit meine ich nicht die Teile der Gesellschaft, die ohnehin schon konsumieren, sondern die große Mehrheit, die mit der Droge Heroin bisher noch nie Kontakt hatte und dahingehend auch keine Ambitionen hat?
Die Fragenkomplexe konnte ich nicht immer klar voneinander abgrenzen und es gibt sicher Überschenidungen in den Antworten.
Vielleicht verstehe ich dann dein Konzept, das du ja schon mehrfach in verschiedenen Threads erklärt hast, etwas besser. Denn der Nutzen für die Gesellschaft, den habe ich nocht nicht verstanden. Kannst du helfen?
Lieben Gruß
Sabiote |
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BlancheNeige Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.10.2011 Beiträge: 694
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Verfasst am: 28. Aug 2012 20:31 Titel: |
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Hm, ich hab auch noch Senf im Glas, den ich loswerden möchte..
Wenn überhaupt, könnte ich mir Diacetylmorphin als Medikament höchstens in seiner Ursprungsdarreichungsfrm vorstellen. Sprich, oral eingenommen im zweistelligen Milligramm Bereich. Für Menschen mit schweren Depressionen, Angsterkrankungen oder Bipolaren Störungen (falls bewiesen hilfreich).
Und als Substitut neben Buprenorphin, als Ersatz für Methadon/ Polamidon.
Viel Ahnung oder fundiertes Wissen habe ich nicht, das wäre nur das, was ich mir als Laie vorstellen könnte.
Für hoffnungslose Opiatahängige fände ich es wirklich gut.
Ich wüsste jetzt aber nicht, wie es dann konsumiert werden sollte...?
Diese Vergabe-Sache finde ich irgendwie nicht so passend.
Und es sich dann auch noch drücken...ich weiß nicht. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 28. Aug 2012 21:20 Titel: |
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Da drängt sich mir schon eine Frage wieder auf: Was ist denn ein hoffnungslos opiatabhängiger Mensch? Das ist ein so endgültiges Urteil bei dem man nur noch müde mit den Schultern zucken und einen Opiatabhängigen mit seinen Drogen zuballern kann. Aufgegeben könnte man auch dazu sagen. Wer sagt denn, wann gar keine chance auf ein cleanes Leben mehr besteht? Gerade solche Härtefälle überraschen immer wieder dadurch, dass sie plötzlich entgiften und konsequent clean leben.
Andersherum werden es immer mehr, die sich selbst als hoffnungslose Fälle bezeichnen, nur halbherzige Versuche unternehmen clean zu werden, mit Dauer-Substitution weitgehend zufrieden sind, aber lieber noch H serviert bekommen möchten.
Also, ich tue mich damit ausgesprochen schwer und denke, jeder (!) wäre mit entsprechendem Willen und Durchhaltevermögen und anschließenden Angeboten durchaus in der Lage ein cleanes Leben zu leben, wenn er es denn ernsthaft möchte.
CFZ, auch ich verstehe absolut nicht, warum die sog. Gesellschaft an Heroin herangeführt werden sollte. Wobei sich mir allerdings auch gleich wieder die Frage stellt, warum denn nur Heroin? In logischer Konsequenz müsste unsere sog. Gesellschaft dann ja auch an alle anderen Drogen herangeführt werden. Macht für mich schon wieder keinen Sinn. Wie soll das aussehen? Das kann ja eigentlich nur bedeuten, dass ich selbst auch Heroin konsumieren müsste, um als Teil der Gesellschaft akzeptiert zu werden... Kann ich mir nicht vorstellen. |
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BlancheNeige Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.10.2011 Beiträge: 694
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Verfasst am: 28. Aug 2012 21:31 Titel: |
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Hoffnungslos Abhängige sind genau die Fälle, die du schilderst. Du nennst es willenlos oder geringes Durchhaltevermögen. Gut. Ich nenne es eben hoffnungslos opiatabhängig. Wenn man 20 Jahre lang seine Gehirnchemie durcheinander bringt, womöglich krank ist und generell physisch wie auch psychisch schwer angeschlagen ist, dann denke ich, hat es weniger mit der Bequemlichkeit zutun als mit der Ohnmacht der Betroffenden.
Dieses "man muss es nur wollen" kann man nicht auf Alles und Jeden ummünzen.
Das sollte auch bis zu der letzten Person durchgedrungen sein.
Was willst du machen, wenn die Person ums Verrecken nicht clean wird / bleibt?
Wenn die Person 48 Jahre alt ist, Hep C hat (oder HIV), ein Nierenleiden, whatever, und es einfach nicht packt? Dann sagst du, du musst es nur wollen?
Ich finde das schwierig. Besser als politox durch die Gegend zu laufen find eich, dass diesem Menschen ein etwas "besseres" Leben ermöglicht werden soll.
Wenn das dadurch überhaupt geht. Aber einen Versuch wäre es Wert.
Ich plädiere nun wirklich nicht für "free drugs". Und es war auch nur ein Statement emienrseits, was ich bezgl. H überhaupt vertretbar fände.
Mehr nicht.
Ich hab doch keine Ahnung von Substitution am eigene Leib. |
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Speechless Gold-User

Anmeldungsdatum: 07.10.2011 Beiträge: 673
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Verfasst am: 28. Aug 2012 21:59 Titel: |
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Pimpinelle hat Folgendes geschrieben: |
Also, ich tue mich damit ausgesprochen schwer und denke, jeder (!) wäre mit entsprechendem Willen und Durchhaltevermögen und anschließenden Angeboten durchaus in der Lage ein cleanes Leben zu leben, wenn er es denn ernsthaft möchte.
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Funktioniert allein bei den Schmerzpatienten schon nicht.Denen zu sagen das ja jeder clean werden kann wird nur für Lacher sorgen.Davon ab kann und schafft es eben nicht jeder.Denn teilweise sind die Menschen durch Krankheiten oder die Psyche so schwer gebeutelt das ein Entzug nicht durchführbar wäre/ist.Warum diesen Menschen dann die Hilfe verwehren?Nicht jeder denkt sich das man ja gern drauf bleiben will weil es ja so toll ist.Ich zb würde sehr gern vom Pola entziehen und kann zur Zeit nicht da es mich körperlich umwerfen würde.Also bleibt mir nur erstmal die Dosis beizubehalten und dann irgendwann langsam abzudosieren.Und das ist wahrlich keine Freude..Sorry aber dieses Satz mit dem ernsthaft wollen stösst mir auf.Es ist eben nicht alles schwarz oder weiss.Ich weiss das das Einzelfälle sind,denen es so geht wie mir,aber gerade deswegen sollte man das pauschalisieren lassen. |
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CFZ Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 28. Aug 2012 22:03 Titel: |
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Hey Leute,
ich finde das richtig geil, wie das hier läuft! Whow! So stelle ich mir eine sachliche Diskussion vor. Ich hoffe sehr, wir können das Niveau halten und werden nicht durch irgendwelche persönlichen und unpassenden Bemerkungen aus der Bahn geworfen. Ich für meinen Teil habe Lust, auf diese Art weiterzumachen, nur bin ich heute Abend ein bischen zu müde, hab' heut' schon wieder 14 Stunden Arbeit hinter mir. Also, morgen werde ich versuchen, offene Fragen zu beantworten und die Diskussion mit ein paar Ideen und Ansatzpunkten zu beleben, und dann können wir ja mal sehen, ob etwas daraus werden kann. Anregungen, Kritik, Fragen oder auch bloß mal so ein paar Gedanken sind immer willkommen.
Gruß
CFZ
Yippiyeh! |
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Speechless Gold-User

Anmeldungsdatum: 07.10.2011 Beiträge: 673
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Verfasst am: 28. Aug 2012 22:08 Titel: |
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Und die Gessellschaft soll nicht an Heroin herangeführt werden sondern die die eh schon ein Suchtproblem haben sollen damit entlastet werden.Ich seh es wie Blanche,ich bin auch nicht für free Drugs,aber wenn es erforderlich wäre eben auf dieses Medikament wechseln zu können.Wir in DE haben schon das Morphin nicht zugelassen zur Substitution,obwohl es erheblich weniger Nebenwirkungen hat als Pola und co.Trotzdem wird es nicht eingeführt,dabei zeigen unsere Nachbarländer wie gut es damit laufen kann.Pola macht antriebslos,depressiv und hat auch einige körperliche Nebenwirkungen.Jemand der diese Mittel aber braucht und das für länger könnte dann mit nebenwirkungsärmeren Mitteln versorgt werden und um mehr gehts gar nicht.
Pimpinelle,ich hab schon mehrfach bemerkt das Du hinter allem und jedem gleich Missbrauch siehst.Aber das ist nunmal verkehrt.Nicht jeder missbraucht seine Medikamente,belügt den Arzt um an mehr zu kommen etc.Und nur weil einige andere das nicht auf die Reihe kriegen verantwortungsvoll mit sich und Medies umzugehen werden pauschal wieder alle bestraft in dem bessere Mittel nicht freigegeben werden.Das kann es auch nicht sein. |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 28. Aug 2012 22:24 Titel: |
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Hier ist ein Link für eine Dokumatation, in der vier Heroinsüchtige mit Heroin vom Staat versorgt wurden und die man 10 Jahre später wieder besucht hat, um zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Eine Frau wird seit 10 Jahren vom Staat mit Heroin substituiert und übt dabei einen körperlich sehr anstrengenden Beruf aus - Kellnerin. Das ist für unsere Diskussion sicher interessant, aber auch die anderen Fallstudien.
http://www.youtube.com/watch?v=NJkKbHHtiOE
Was ich hier lese ist, dass viele oder fast alle sich einig sind in dem Punkt, dass Heroin zumindest als Substituionsstoff bzw. als Medikament verabreicht werden kann unter gewissen Auflagen.
Stimmt das so?
Lieben Gruß
Sabiote555 |
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Speechless Gold-User

Anmeldungsdatum: 07.10.2011 Beiträge: 673
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Verfasst am: 29. Aug 2012 00:12 Titel: |
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Ja das siehst Du richtig.Es wird ja auch schon ausgegeben aber unter Voraussetzungen die man kaum erbringen kann wenn man versucht ein geregeltes Leben zu führen oder wieder eines auf die Beine zu stellen.Und dazu kommt dann noch das man es im Moment nur intravenös bekommt und das scheidet eben auch für einige aus.Wenn es das ganze als Tabletten oder Saft gäbe wäre das schon ein guter Anfang. |
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CFZ Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 29. Aug 2012 12:15 Titel: |
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Ich will versuchen, hier möglichst zusammenfassend zu antworten.
Zunächst einmal zu den Zwecken:
In der aktuellen Diskussion wird immer die Frage gestellt, warum Heroin legalisiert werden sollte. Ich denke, da ist schon der Ansatz falsch. Die Frage sollte lauten: Warum nicht? Was spricht also dagegen, Heroin zu legalisieren? Nun, auf diese Frage wird von den Gegnern immer gern die "Gefährlichkeit" von Heroin ins Feld geführt, und als Argument werden immer zahllose Beispiele aus der Gegenwart genannt, also die aktuelle Situation der derzeitigen Konsumenten, das Suchtpotential von Heroin und und und, und es wird immer behauptet, daß Heroin eine Substanz sei, die nicht kontrolliert werden könne (weshalb sie ja auch so gefährlich sei), und daß der Beweis schließlich gegeben sei, was man ja an den zahllosen "Opfern" des Heroins erkennen könne. Soweit die Argumente der Gegner.
Fragt man also warum Heroin legalisiert werden sollte, dann kann es darauf nur eine Antwort geben, und das ist die der Freiheit. Es muß - zumindest im Grundsatz - in einer freiheitlich orientierten Gesellschaft jeder Mensch das Recht haben, das mit sich selbst zu tun, was ihm da beliebt. Ich betone: Im Gundsatz. Es versteht sich von selbst, daß dieser Grundsatz Einschränkungen erfahren muß. Zum Einen darf das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit nicht so weit gehen, daß dadurch die selben Rechte anderer verletzt werden, zum Anderen hat der Einzelne auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, sprich: Gesundheit, und der Staat und die Gemeinschaft haben die Pflicht, dieses Recht zu wahren und die Gesundheit des Einzelnen zu schützen und - und darauf kommt es in der Diskussion an - zur Not auch gegen den Willen des Betroffenen selbst zu schützen. Wenn sich also ein Mitglied der Gesellschaft selbstzerstörerisch verhält oder einen Schaden an der Gemeinschaft verursacht, dann hat der Staat das Recht, auch gegen den Willen des Betroffenen einzugreifen und somit gleichsam das Recht auf Freiheit außer Kraft zu setzen. Auf dieser Argumentation baut das heutige BtMG im Großen und Ganzen auf. Man sagt also, Heroin muß verboten werden, weil der Staat die Pflicht hat, die Bürger vor dieser Substanz zu schützen. Im Prinzip ist der Gedanke richtig, nur in der Realität führt diese Politik zu Verwicklungen, die den Unsinn der Vorgehensweise deutlich werden lassen. Der Unsinn besteht einfach darin, daß man den Bürger vor der Substanz schützen will, wo man eigentlich den Bürger vor sich selbst schützen müßte. Heroin ist vollkommen ungefährlich solange es verpackt auf dem Tisch liegt. Niemand braucht sich davor zu fürchten. Gefährlich wird es erst dann, wenn es in die Hände von Menschen gerät, und hier auch erst wieder dann, wenn damit falsch umgegangen wird.
Es ist falsch, in der Diskussion nach den Zwecken zu fragen. Die Zwecke, zu denen Heroin verwendet werden kann, sind zahlreich und sie müssen vom Prinzip her immer dem Verwender überlassen bleiben. Die moralische Beurteilung der Zwecke kann dabei nur nach den gleichen Maßstäben erfolgen, nach denen auch alle anderen Mittel beurteit werden. Wenn jemand also ein Päckchen Heroin dazu verwenden möchte, um einen wackeligen Tisch abzustützen, dann muß das vom Prinzip her genauso erlaubt sein, wie wenn er sich damit einfach nur mal einen schönen Abend machen will. Wenn jemand Heroin dazu verwendet, jemanden zu vergiften, dann benutzt er Heroin als Waffe (was genauso möglich ist) und muß entsprechend bestraft werden. Man darf bei Heroin also keinen Unterschied mehr machen zwischen den Zwecken, und der Gebrauch darf vom Prinzip her nicht mehr an bestimmte Zwecke gebunden sein. Heroin muß moralisch zunächst mal ein Mittel sein, wie alle anderen Mittel auch.
Ich möchte hier einfügen, daß es in diesem Thema zwar um Heroin geht, das als eines der gefährlichsten Drogenmittel gilt, gleichzeitig gilt das hier gesagte aber für alle Mittel, die sich in irgendeiner Form verbrauchen lassen. Ich unterscheide hier zwischen den GE-brauchsmitteln und den VER-brauchsmitteln. Für Gebrauchsmittel haben wir in Deutschland schon zahlreiche Regelungen. Bestes Beispiel sind die Fortbewegungsmittel, also Fahrzeuge zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Ganz besonders für die Fortbewegungsmittel haben wir umfangreiche Regelwerke, die den Gebrauch sicherer machen. Dabei machen wir aber keine Einschränkungen, was die Zwecke angeht. Theoretisch lassen sich alle Gebrauchsmittel auch zu allen Zwecken verwenden, nur im Detail, da werden besondere Maßstäbe angelegt. Es ist also jedem das Fliegen auch zum reinen Vergnügen erlaubt, ja, selbst das Fliegen von Düsenjets ist nicht an bestimmte Zwecke gebunden, nur daß es für die meisten Menschen unerschwinglich ist, einen eigenen Düsenjet zu fliegen. Dabei ist das Fliegen von Düsenjets oder das Fliegen im allgmeinen unter Umständen noch weitaus gefährlicher, als z.B. Heroinverbrauch, weil bei einem Absturz vermutlich nicht nur der Pilot selbst, sondern wahrscheinlich auch andere Menschen zu Schaden kommen. Auch Waffen dürfen zu Sport- und Freizeitzwecken verwendet werden, es ist zulässig auf Deutschlands Straßen mit dem Panzer zu fahren, just for fun, und wenn Deutschland nicht so ein enges und dicht bevölkertes Land wäre, dann dürft man wohl auch mit dem Panzer auf besonderen Geländen mal mit scharfer Munition auf ein paar Bäume schießen, nur zum Spaß eben. Es gibt unter den GE-brauchsmitteln so gut wie keine Mittel, die nicht auch zu allen Zwecken dienen dürften - zumindest grundsätzlich.
Vergleicht man nun die VER-brauchsmittel mit den GE-brauchsmitteln, so zeigt sich schnell, daß wir für die Verbrauchsmittel keine oder eben sehr widersprüchliche Regelungen haben. Verbrauchsmittel sind alle Mittel, die unmittelbar dem Organismus zugeführt werden und dabei vernichtet werden, die sich nach dem Verbrauch also nicht wiederverwenden lassen. Dazu zählen alle Nahrungs- und Genußmittel, Duftstoffe, Aromastoffe, Kosmetika und natürlich auch die Arzneimittel und eben unsere lieben Drogen. Betrachtet man die Verbrauchsmittel einheitlich, so zeigt sich, daß für einige Mittel gar keine Regeln bestehen (Nahrungsmittel, Genußmittel, Kosmetika etc.), einige Mittel im Grundsatz zwar erlaubt, bis zu einem bestimmten Alter aber verboten sind (legale Drogen wie Alkohol und Tabak), einige Mittel im Grundsatz verboten, zu besonderen Zwecken aber erlaubt (Arzneimittel) und wieder andere vollständig verboten sind (bestimmte Drogen). Aus dieser widersprüchlichen Gesetzeslage heraus kann es dem Verbraucher nicht gelingen, Maximen für das eigene Verbrauchsverhalten abzuleiten, denn es sind keine klaren Richtlinen erkennbar. Dem Verbraucher bleibt also im Grunde gar nichts anderes übrig, als sich den Gesetzen zu beugen und auf den Staat zu hören. Das wäre im Prinzip nicht einmal das Schlimmste, unbrauchbar wird dieses Verhalten aber genau dann, wenn der Verbraucher mit Mitteln in Berührung kommt, zu denen überhaupt keine Regelungen bestehen, also vor allem den legalen Drogen wie Tabak und Alkohol, aber auch mit Nahrungsmitteln und Genußmitteln. Stichworte sind hier Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen durch Übergewicht und ganz besonders die Karies durch zu viele Süßigkeiten. Alkoholsucht und Nikotinsucht muß da eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden. Der Schaden am Gemeinwesen, der durch solches Fehlverhalten von Verbrauchern entsteht, geht jedes Jahr in die Milliarden. Dies ist ein guter Grund, daran etwas zu ändern.
Man könnte jetzt natürlich dahergehen und sagen:"Du, lieber Bürger, verbrauchst ab heute nur noch soundsoviele Kilokalorien, du nimmst Nahrung mit sosundsoviel Fettanteil zu dir, verbrauchst soundsoviele Süßigkeiten, Kartoffelchips, Sojaquark" und weiß der Kuckuck noch was, aber das würde logischerweise in den genormten Menschen führen, es würde eine Gesellschaft nach Aldous Huxley hervorrufen, eine "Schöne neue Welt" eben. So etwas würde kein Mensch wollen und ich glaube nicht einmal, daß so etwas überhaupt umsetzbar wäre.
Also, ist hier die Frage: Wie kann man den Bürger dazu ermutigen, gesund zu leben, ohne dabei die Freiheit aufzugeben? Hier kann eigentlich nur die Antwort sein, den Bürger möglich genau und möglichst umfassend darüber in Kenntnis zu setzen, was Verbrauchsmittel bewirken, welches Maß als zuträglich angesehen werden kann und welches Maß als schädlich gelten muß, und es dann dem Bürger selbst zu überlassen, welche Mittel er in welchem Maß verbrauchen möchte. Dabei muß sich der Staat vergewissern, daß die Aufklärung auch tatsächlich beim Bürger angekommen ist, er muß sich also vom Bürger schriftlich bestätigen lassen, daß der Bürger die Aufklärung verstanden hat und wenn sich der Bürger nicht an die Auflagen hält, dann wird entweder die Erlaubnis zum Verbrauch versagt, der Bürger kommt selbst für die Folgen seines Fehlverhaltens auf und trägt die Kosten oder sogar beides. Dies alles gilt für normale Bürger, nicht für Bürger mit sozialen Defiziten oder sog. Persönlichkeitsstörungen. Solchen Menschen kann auch in Zukunft nur schwer der eigenverantwortliche Umgang mit besonders gefährliche Substanzen erlaubt werden. Die bedeutet aber nicht, daß solche Menschen grundsätzlich nicht in den Genuß von Drogen kommen sollen dürfen. Auch Heroin kann für eine gewisse Zeit zur Stabiliserung der Lebensführung beitragen, und kann, wie alle anderen Arzneimittel auch, weiterhin als therapeutisches Mittel unter ärztlicher Kontrolle verschrieben werden. Ich denke, die Versuche mit Heroin auf Rezept zeigen ganz gut, daß dies funktionieren kann. Langfristig muß immer die Freiheit das Ziel aller Bemühungen sein. Der Bürger, ob krank oder gesund, muß immer in der Lage sein oder zumindest in die Lage versetzt werden, als freies und verantwortliches Mitglied in der Gesellschaft zu leben und all seine Entscheidungen aus freien Stücken ohne Zwänge zu fällen.
Ich denke, das reicht für's Erste. Wenn interesse besteht, dann führe ich das hier später fort.
Gruß
CFZ |
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anny Gold-User

Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 464
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Verfasst am: 29. Aug 2012 16:27 Titel: |
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Hallo ihr Lieben,
ich habe mich nun schon lange nicht mehr schriftlich hier im Forum geäußert, aus verschiedenen Gründen, welche alle nicht in dieses Thema gehören. Ab und an habe ich aber mal reingeschaut und quer gelesen.
So auch vorgestern und gestern. Dabei kam ich gar nicht drumherum mich mit CFZ's Konzept zu beschäftigen, zumindest mit den groben Umschreibungen die er (?) hier zum Besten gibt.
Mir als Ex-Heroin Userin stellen sich da ein paar Fragen. Wenn diese schon woanders beantwortet wurden tuts mir leid, ich habe nicht alle Beiträge in allen Themen gelesen.
Also lieber CFZ, wenn du antworten magst, hier meine Fragen/ Gedanken zu deinem "Konzept":
1. Habe ich es richtig verstanden, dass jeder Bürger das Recht auf diese (ich benenn es mal ganz salopp) "Heroinschulung" haben soll? Wenn ja, gäbe es eine Art Altersbeschränkung, wie zB beim Alkohol oder Nikotin?
Ich habe selber eine sehr bewegte Vergangenheit zum Thema Drogen, mein Kampf gegen Heroin war elendig lang und schwer.
Deshalb habe ich ein sher gespaltenes Verhältnis, speziell zu dieser Droge, und zu Drogen im Allgemeinen.
In meinen Draufzeiten und während der zig Therapien habe ich mir zahlreiche Lebensgeschichten anhören dürfeb. In fast allen lief deutlich was schief, LANGE BEVOR die Menschen zum Heroin griffen, lange bevor sie rauchten, tranken, kifften, what ever.
Meist ging schon in der frühen Kindheit was daneben, oft gar nichts offensichtiliches, aber viele kleine Dinge führten in der Summe zu einer einem gestörten Verhalten, in welcher Art auch immer. Jeder einzelne wusste um die gefahren des Konsums, viele konnten jahrelang mit Heroin leben ohne auffällig zu werden. Dennoch kam es immer irgendwann zum Absturz, nicht weil das Heroin so schlecht wäre, sondern weil diese Menschen irgendein "Defizit" aus der Vergangenheit mit sich herum schleppen, welches das Heroin nun ausfüllte.
Dazu kamen die Fälle, in denen es um Mißbrauch, Gewalt, Vernachlässigung etc. ging. Diese Menschen haben alle eins gemeinsam, sie müssen es lernen zu leben.Nicht nur zu überleben, sondern ein ausgefülltes Leben zu führen, ihre Stärken zu nutzen, die Schwächen einzugestehen und damit umzugehen.
MMn ist es ein Irrglaube, dass man den wirklich suchtgefährdeten Leuten helfen kann, indem man ihnen eine Anleitung zum "richtigen" Konsum" gibt. Da muss ganz woanders angesetzt werden, viel, viel früher. Sicher, in der Theorie werden es sogut wie alle begrifen. Aber die Praxis ist ein anders Blatt, dazu tut Heroin in diesen Fällen erstmal viel zu gut.
Möglich wäre ein geregelter Konsum bestimmt bei "normalen" Menschen, wozu aber brauchen diese Heroin?Bestimmt braucht es die Mehr heit nicht so dringend, als dass es den Aufwand, den dein Konzept verlangt rechtfertigt.
Liebe Grüße |
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CFZ Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 29. Aug 2012 19:54 Titel: |
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Hallo anny,
ja, natürlich sieht das Konzept eine Altersbeschränkung vor, bei Heroin würde ich persönlich da nicht unter 18 Jahren, eher bei 21 Jahren ansetzen. Ich hatte auch weiter oben schon erwähnt, daß es ein Fehler wäre, die derzeitige Situation auf die gesamte Gesellschaft "hochzurechnen". Derzeitige Heroinkonsumenten sind in der Regel Menschen mit großen sozialen Defiziten. Diese Defizite sind eigentlich immer vor dem ersten Heroinkonsum entstanden. Solche Defizite müssen getrennt vom Heroinkonsum betrachtet werden. Das Konzept ist ein Drogenkonzept. das für die gesamte Gesellschaft gedacht ist, also für alle Konsumenten, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Es ist vor allem ein Konzept für die weitaus größere Zahl der Konsumenten von legalen Drogen. Die Effekte, die von dem Konzept für die Gesellschaft als Ganzes ausgehen, werden sich aber auch positiv auf die Situation der derzeitigen Heroinkonsumenten auswirken.
Wie gesagt, nochmals ganz deutlich gesagt: Es ist ein einheitliches Konzept das ALLE Drogen unter einen Hut bringt. Dieses Konzept MUß einheitlich sein und darf nicht wie bisher bestimmte Verbrauchsmittel ausnehmen, weil einheitliche und klare Linien geschaffen werden müssen, an denen sich Konsumhandlungen ausrichten lassen können. Ob jemand Heroin braucht oder nicht, ob er es verwenden möchte oder nicht, das muß immer seine eigene Entscheidung bleiben. Wenn Du persönlich also schlechte Erfahrungen mit Heroin gemacht hast, dann wird Dich auch in Zukunft niemand zwingen, Heroin zu nehmen, es sei denn, Du möchtest es selbst so. Ob andere Heroin nehmen möchten oder nicht und ob es dann für diese anderen gut ist oder nicht, das müssen dann andere entscheiden. Aber es kann nicht pauschal von Deinen oder von den Erfahrungen der besonderen Situation der Gegenwart abhängig gemacht werden. Das wäre eben falsch, weil man damit das Besondere auf die Allgemeinheit übertragen, sprich: hochrechnen würde.
Gruß
CFZ
P.s.: männlich, 47 Jahre alt. |
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