Besuche im Gefängnis und Drogenabhängigkeit

[ulla79]

@Anny:

Bei diesen „Feierleuten“ habe ich nicht pauschal alle Drogenabhängigen gemeint. Er ist selber heroinabhängig. Das hat nichts mit feiern zu tun!
Es geht bei den Feierleuten wirklich ausschließlich um Typen, die sich jedes Wochenende die Birne zuknallen und ihre Freizeit nur auf diesen Tagelang andauernden Elektropartys verbringen.
Es handelt sich dabei tatsächlich um „Feierfreunde“ von vor 10 Jahren! Sie haben sich alle zurückgezogen, als sie mitbekommen haben, dass er heroinabhängig ist. Sie wollten keinen Kontakt zu ihm! Da frag ich mich schon, ob es sich dabei um wirkliche Freunde gehandelt hat! Nun, jetzt wo er sein Leben wieder fest im Griff hat mit einer sehr guten Arbeit usw. kommen sie wieder an und wollen die üblichen Parties machen! Und preisen ihn die besagten „Partydrogen“ geradezu an!
Das es ihm auf Dauer schwer fallen wird, da NEIN zu sagen ist ja wohl klar! Abgesehen davon, dass diese besagten Typen eigentlich längst aus dem Alter draußen sein müssten..

Ich verteufel keinen Abhängigen, hab in all der Zeit auch andere Abhängige kennengelernt! Aber diese haben sich dann, z. B. wenn er einen Entzug gemacht hat, zurückgehalten und haben NICHT nach dem Motto gehandelt:

„JETZT SPRITZT DU NICHT MEHR; JETZT KANNST MAL WIEDER PILLEN SCHLUCKEN!“

Er hat auch andere Freunde, die genauso wie ich noch NIE im Leben irgendwas mit Drogen zu tun gehabt haben! Auch die sind genau meiner Meinung! Sie versuchen ihm wirklich Ablenkung an den Wochenenden zu geben, versuchen ihn wieder in ein ganz normales Leben zu integrieren. Sie fallen im Alltag ebenso genauso wenig auf, wie er und ich.

Abgesehen davon, ist er sehr stolz auf mich, weil ich so bin wie ich bin und noch niemals Kontakt mit dieser „Drogenwelt“ hatte. Er versucht es auch so gut es geht, mich da raus zu halten! Ich dürfte z. B. auch nie in gewissen Clubs in unserer Stadt gehen!
Das ist keine Abwertung anderen Menschen gegenüber, aber für mich ist es „nichts besonderes“ keine Drogen zu nehmen, sondern „normal“.

[Jelly]

Ich kann Anny nur zustimmmen.

Ich finde es auch schade, wenn jemand sich keinen Milimeter in seiner Denkweise bewegt,sondern im Prinzip stereotyp diesselben Dinge immer wieder sagt.

Ulla, hast du dich schon mit dem Konzept Co-Abhängigkeit beschäftigt?
Das wäre vielleicht eine Hilfe zum Selbstverständnis.

Ich kann´s nur nochmal sagen, wenn man anderen klar sagt, man will keinen Kontakt mehr, dann hat sich das normalerweise erledigt.

[ulla79]

[Jelly]

Hallo Ulla,

Du hast recht, daß gehört mehr in deinen anderen Thread, davon abgesehen, wie hast du gestern so schön geschrieben:

[Speechless]

Ich versteh nicht das man jedesmal wenn einem die Meinung oder Sichtweise eines anderen nicht gefällt den Vorschlaghammer rausholen muss in dem man dann schreibt:Halt Dich raus,was willst Du etcpp.Wenn man Fragen stellt und Antworten haben möchte muss man damit rechnen das auch mal Dinge kommen die einem nicht so schmecken.Das ist doch auch nicht schlecht,immerhin zeigt es einem andere Denkweisen.Man liest,versteht und überlegt dann was man daraus mitnehmen kann.Wenn nichts dabei ist,auch gut,aber nicht anfeinden.Wir sitzen alle irgendwie im selben Boot.Und wenn es gar nicht geht dann überlest euch,kommentiert den anderen nicht immer wieder oder kommt in den Thread.Das vereinfacht das ganze ein bischen.Für alle.So und nun einmal Gruppenkuscheln.

Ulla ich kenne Dich nicht und auch Deinen Freund nicht,von daher kann ich nicht wirklich urteilen aber teilweise fällt mir auf das Du wirklich fast immer vom Umfeld schreibst oder eben was andere in der Hinsicht auf ihn verkehrt machen.Es ist aber wirklich so,wenn er das alles nicht will/wollen würde muss er sich abgrenzen.Natürlich hast Du Recht das man gefährdet wird wenn man Stoff unter die Nase gehalten bekommt oder zum Feiern eingeladen wird.Aber genau deswegen muss ER sich schützen und mauern.Man sagt nicht ohne Grund das man,um clean bleiben zu können das Umfeld wechseln muss,am besten auch den Wohnort.Und wenn das nicht geht minimum die Kontakte einstellen.Es geht nunmal nicht anders.Ich kenne das von mir,ich war solange Beikonsumfrei und stabil,bis es mir an einem Tag passierte..Mir ging es sowieso schlecht und dann traff ich noch jemanden aus der alten Szene,schwubbs da wars wieder passiert...
Ich würde es Dir von Herzen gönnen das es besser wird,aber das kann es nur wenn er was tut,richtig was tut.Und nicht nur redet.Und Du musst langsam auch was für Dich tun.Verabschiede Dich von dem Denken das er gefährdet ist weil...Denke daran das er es schaffen kann wenn... Das sind positive Gedanken und die tun Dir gut.Und wenn es Dir gut geht kannst Du an manche Dinge lockerer rangehen.Was nützt es wenn Du zum nervlichen Frack wirst?Denk an Dich, tu Dir mal was gutes.

[CFZ]

[Sabiote555]

Hallo Ulla,

wie du weißt, habe ich dir schon mal geschrieben, dass du mich sehr an mich erinnerst. Ich kann alles, was du tust und schreibst gut nachvollziehen und bin ganz bei dir. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich damals blind war vor Liebe und alles dafür gegeben hätte, nur um ihn an meiner Seite zu haben. Nichts und niemand hat mich oder hätte mich von ihm wegbringen können.

Die bittere Wahrheit war, dass ich an mich und meine Grenzen nicht mehr gedacht habe. Der Mann, den ich so heiß und innig geliebt habe, hatte sich eigentlich durch sein Verhalten komplett disqualifiziert, doch mir war das egal. Sein Verhalten, seine Sucht haben mich innerhalb kürzester Zeit seelisch total fertig gemacht und das ganze kulminierte in einem Selbstmordversuch. Als ich mich davon erholt hatte, nahm mein Leben eine Wendung, mit Drogen habe ich nichts mehr zu tun und ich bin heute dankbar für diese Erfahrung. Vor allem dafür, dass aus UNS nichts werden konnte.

Heute muss ich mich wundern, was ich mir in meinem Liebeswahn selbst angetan habe (ohne es zu merken) und was ich mir antun ließ. Wenn ich hier sehe, wie du Thread um Thread eröffnest, nur um die Möglichkeit zu haben, dich statt eines anderen Themas mit seiner Sucht, seinem Umfeld, ihm, ihm und nochmal ihm beschäftigen zu dürfen, dann sehe ich da wirklich Parallelen. Bitte denke nicht, dass ich dich angreifen will. Ich denke nur, du bist co-abhängig, das haben ja auch andere schon vermutet.

Wo bleibst du denn eigentlich? Wann hast du das letzte Mal etwas nur für dich getan, ohne, dass er eine aktive oder passive Rolle gespielt hat? Das ist eine ernst gemeinte Frage, ich bitte dich, mal nach dir zu schauen. Als mir das Leute damals so gesagt haben, habe ich sie angeschrien und dachte, sie würden mir mein Glück nicht gönnen. Du darfst auch böse werden, gerne bleibe ich mit dir trotzdem im Kontakt, aber kümmer dich um dich. Du bist auch wer. Wenn niemand mehr bei dir ist, bist du noch für dich da. Er wird so oder so nicht immer bei dir sein.

Lieben Gruß
Sabiote555

[ulla79]

Hallo Sabiote!

Vielen Dank für deine Worte!

Natürlich schreibe ich ihr nur was das Thema Sucht angeht, mit wem ich wann was unternommen habe, kann natürlich hier nicht Thema sein.

Das hat nichts mit dir zu tun, aber mich ärgert es sehr, ich habe nur nach Besuchsregelungen in anderen Bundesländern und damit verbundenen Erfahrungen gefragt!
In seiner jetzigen Situation hat das nicht annähernd was mit ihm zu tun! Es kommt keiner ihn besuchen…

Ich habe es auch nur eben am Rande bei meinem Besuch wieder mitbekommen, wie sich ein anderer Besucher wieder so aufgeführt hat.
Ich weiß nicht, warum man darüber nicht einfach mal diskutieren kann?

Ich habe immer noch meinen, denselben Freundeskreis, den ich schon hatte, bevor ich ihn kannte. Wir haben immer noch und immer noch in gleicher Häufigkeit unsere Mädelstage bzw. Abende. Da geht es zwar auch um die Männer, aber in ganz anderen Zusammenhängen… Meine engsten Freunde wissen auch darüber Bescheid, und klar fragen sie mal der Neugierde halber, wie es so ist, jemanden im Knast zu besuchen
Mal ist er bei Treffen mit meinen Freunden dabei, mal ich bei seinen, wobei es sich dabei nur um ebenso „nicht Abhängige“ geht. Da wird das auch nie thematisiert, dann unterhält man sich über all die alltäglichen Dinge!

Es gibt tatsächlich Typen, aus seinem Umfeld, die ich nicht leiden kann, weil sie meiner Meinung nach kein Benehmen haben. Das hat aber nichts mit Abhängigkeit zu tun, die würde ich auch so nicht mögen!

Was das menschliche Verhalten angeht, hat er im Übrigen ebenso hohe Ansprüche wie ich. Sonst würden wir uns wahrscheinlich auch nicht so gut verstehen! Diese sagen wir mal nicht so ganz vorbildlich handelnden Personen (sonst werde ich gleich wieder beschimpft, wenn ich Assi sage) hat er, dass hat er auch selber gesagt, gebraucht um an sein Zeug zu kommen.

LG Ulla