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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 11. Sep 2012 09:46 Titel: Gibt es so etwas wie eine Orte-Sucht? |
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Ich wußte nicht genau, wo ich dieses Thema hier im Forum anders verorten sollte, deshalb hier unter "Fragen und Antworten":
Ich frage mich gerade, wenn man das zwanghafte Bedürfnis hat, immer wieder an bestimmte Orte oder Plätze zurückzukehren, ob man dann auch süchtig ist? Gibt es so etwas wie eine Orte-Sucht? Lustiger Gedanke, wenn das Suchtmittel ein Strand am Meer, ein Wasserfall in den Bergen, ein stilles Plätzchen im Wald oder ein anderer schöner Ort ist. Wenn man nun das zwanghafte Verlangen hat, in regelmäßigen Abständen an einen dieser Orte zurückzukehren, weil nur dieser Ort (oder eben "solche" Orte) das Wohlbefinden wieder herstellen kann, man also abhängig ist von diesem Ort, ist man dann süchtig nach diesem Ort? Wenn dieser Ort nun ein Kurort ist, und nur dort (oder an "solchen" Orten) die Gesundheit wieder hergestellt werden kann, ist die Abhängigkeit dann noch krankhaft?
Gibt es eine Orte-Sucht?
Eure Antworten :>
CFZ |
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veilchenfee Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 11. Sep 2012 12:14 Titel: |
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Lieber CFZ,
mit diesem Thema fühle ich mich dann schon ein bisschen verschaukelt von Dir. Ist nicht Dein Ernst, oder? Beim Thema Sehnsucht steckt die Sucht immerhin noch im Wort drin, aber hier wird es ziemlich absurd. |
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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 11. Sep 2012 12:28 Titel: |
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Ja, mag auf den ersten Blick recht absurd erscheinen, ist aber nur konsequent zu Ende gedacht. Ich meine, ein Begriff wie "Sehnsucht" ist ja schließlich nicht aus heiterem Himmel entstanden, irgendwann einmal hat schließlich irgendein Mensch auf der Welt die Entscheidung getroffen, ein bestimmtes Phänomen, nennen wir es mal Gefühl, als Sehnsucht zu bezeichnen, und vermutlich wird er sich dabei etwas gedacht haben. Vielleicht ist bis jetzt ja nur einfach noch niemand auf die Idee gekommen, die emotionale Abhängigkeit von Orten auch als Sucht zu bezeichnen? Vielleicht haben wir diese Form der Abhängigkeit bisher nur verkannt und noch gar nicht entdeckt, daß es auch so etwas wie "Orte-Sucht" geben kann. Ich meine - das Beispiel ist jetzt ein bischen blöd, zugegeben - aber, denk mal an die ganzen Typen, die sich nachts heimlich auf irgendwelchen Parkplätzen treffen, wo viel gefummelt wird und so. Ich meine, nicht alle fahren da hin um mitzufummeln, sondern sie wollen einfach nur dabei sein. Allein, ganz allein an so einem Ort zu sein, versetzt solche Leute in Erregung, ohne daß da was stattfindet. Ist das nicht irgendwie krank?
Gruß
CFZ |
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veilchenfee Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 11. Sep 2012 12:39 Titel: |
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Um das ganze mal auf eine andere Ebene zu hieven: Es gibt auch Menschen, die sich z.B. sehr gerne im Theater oder Museum aufhalten, obwohl sie weder Schauspieler noch Maler oder Bildhauer sind. Diese Leute genießen einfach die Atmosphäre, haben was zu träumen und kommen mal aus ihrer schäbigen 2-Zimmer-Plattenbau-Wohnung raus.
Mit Sucht hat das meiner Ansicht nach nix zu tun. |
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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 11. Sep 2012 12:48 Titel: |
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veilchenfee hat Folgendes geschrieben: | Mit Sucht hat das meiner Ansicht nach nix zu tun. |
Na ja, ein Glas Wein in der Woche ist ja auch noch keine Abhängigkeit. Außerdem beantwortet das die Frage nicht. Gibt es eine Orte-Sucht, fällt das oben genannte Beispiel in die Kategorie Sucht? Oder ist so ein Verhalten gar nicht krankhaft und ansonsten genauso, wie einmal in der Woche ein Glas Wein trinken? Ich meine, so richtig schaden tut das Ganz-allein-auf-dem-Parkplatz-Wichsen ja eigentlich nicht. Aber normal ist auch nicht, vor allem dann nicht, wenn man es nicht mehr lassen kann und nur noch auf Parkplätzen zum Organsmus gelangen kann. Oder fällt das dann in die Kategorie "Sexsucht"?
Gruß
CFZ |
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veilchenfee Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 11. Sep 2012 13:15 Titel: |
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Da ich mit Parkplatz-Wichsen nun mal keinerlei Erfahrung habe und auch niemanden kenne, der Erfahrung damit hat, muss ich mich an dieser Stelle aus der Diskussion verabschieden. Und nochmal: NEIN, zwanghaftes Parkplatzwichsen ist meiner Ansicht nach KEINE Sucht. Höchstens eine Verhaltensstörung, die, solange sie niemanden gefährdet, auch nicht therapiebedürftig ist. |
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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 11. Sep 2012 13:21 Titel: |
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veilchenfee hat Folgendes geschrieben: | Da ich mit Parkplatz-Wichsen nun mal keinerlei Erfahrung habe und auch niemanden kenne, der Erfahrung damit hat, muss ich mich an dieser Stelle aus der Diskussion verabschieden. Und nochmal: NEIN, zwanghaftes Parkplatzwichsen ist meiner Ansicht nach KEINE Sucht. Höchstens eine Verhaltensstörung, die, solange sie niemanden gefährdet, auch nicht therapiebedürftig ist. |
Na ja, ich hatte ja gesagt, daß es ein blödes Beispiel war. Aber es gibt doch auch ähnlich gelagerte Fälle, wo kein Sex im Spiel ist, wo es nur darum geht, an einem bestimmten Ort zu sein? Ich meine, wenn Du jetzt anfängst, Süchte von Verhaltensstörungen zu unterscheiden, und Sucht selbst eine Verhaltensstörung ist, was sind dann die anderen Verhaltensstörungen, was unterscheidet andere Verhaltensstörungen von einer Sucht? Was sind die Merkmale einer Sucht? Wann ist es zulässig, von einer Sucht zu sprechen und wann nicht?
Gruß
CFZ |
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veilchenfee Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 11. Sep 2012 21:10 Titel: |
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CFZ schrieb:
Zitat: | Wann ist es zulässig, von einer Sucht zu sprechen und wann nicht? |
Was zulässig ist, kann mir eigentlich wurscht sein. Nur soviel: Was mich persönlich angeht, habe ich mich nie als "süchtig" bezeichnet, obwohl ich jahrelang ein süchtiges Verhalten an den Tag gelegt habe. Warum das? Wenn ich mich als süchtig bezeichne, bedeutet das für mich, dass ich die Kontrolle über mein Verhalten verloren habe und gar nicht anders kann, als zu konsumieren. Das habe ich für mich immer abgelehnt und daher konnte ich auch ohne Zwangsmaßnahmen clean werden. Man hat IMMER die Wahl.
Ein klein wenig anders sieht der Fall aus, wenn man durch einen Entzug tödliche Krampfanfälle zu befürchten hat. Dann hat man tatsächlich für den Moment keine Chance, sein Verhalten zu ändern.
Das Wort "Sucht" mag ich trotzdem nicht. Irgendwie. Bin halt ein Kontrollfreak. |
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Yolande Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011 Beiträge: 1438
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Verfasst am: 11. Sep 2012 21:33 Titel: |
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Orte-Sucht? Eine emotionale Abhängigkeit nach bestimmten Orten ist vielleicht das, was andere unter dem Gefühl von Heimat verstehen und nach der hat man ab und an Heimweh. Das muss nicht immer der Ort sein, an dem man geboren ist, es gibt da viele andere Dinge, dir einem das Gefühl von Heimat geben kann. Es wird niemanden geben, der zwanghaft ans Meer beispielsweise reist...mal abgesehen davon, ist eine Orte-Sucht vielleicht eher ein Fetisch!
Aber echt CFZ, du bist wirklich ein Spinner
LG |
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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 11. Sep 2012 21:53 Titel: |
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@veilchenfee
Nach Deinen Worten wäre Sucht dann etwas, das sich gar nicht mehr genau bestimmen ließe, weil es allein von der eigenen Auffassung abhängig wäre. Der Begriff der Sucht würde damit jede Bedeutung verlieren, weil man sich unter Sucht nichts genaues mehr vorstellen könnte. Ist es dann sinnvoll, überhaupt noch von Sucht zu sprechen und den Suchtbegriff nicht vollständig aufzugeben? Wenn es im Gegenteil doch besondere Merkmale einer Sucht gibt, die sich auch einheitlich bestimmen lassen, welche Merkmale wären das dann? Du hattest körperliche Abhängigkeit genannt. Wo beginnt körperliche Abhängigkeit, wo hört emotionale Abhängigkeit auf? Was sind die Anzeichen?
Du sagtest, süchtig zu sein würde für Dich bedeuten, die Kontrolle über sein eigenes Verhalten verloren zu haben und gar nicht anders zu können. Würdest Du sagen wollen, daß es das Wesensmerkmal einer Sucht ist, die Kontrolle über sein eigenes Verhalten verloren zu haben? Befreit Dich dabei die Entscheidung, Dein - nach anderen Gesichtspunkten - süchtiges Verhalten selbst nicht mehr als süchtig zu bezeichnen, von der Tatsache, daß Du süchtig bist, oder gaukelt es Dir nur die Illusion vor, nicht mehr süchtig zu sein? Gibt Dir die Entscheidung, Dein Verhalten nicht mehr als süchtig zu betrachten, mehr Kontrolle über Dein Verhalten? Läßt sich am Ende eine Sucht allein damit überwinden, daß man das Verhalten gleich von vornherein nicht mehr als Sucht und damit als Krankheit auffaßt? Wäre es in diesem Fall nicht geradezu angezeigt, bei - nach anderen Gesichtspunkten - süchtigem Verhalten in Zukunft generell nicht mehr von Sucht zu sprechen, weil sich dies als Heilmittel erweist?
Wenn es eindeutige Merkmale einer Sucht gibt, dann müssen sich diese Merkmale auch eindeutig benennen lassen können. Einzig auf solch eine Bestimmung bin ich aus, damit ich Verhaltensweisen unter solchen Merkmalen zusammenfassen oder über sie ausschließen kann. Der Suchtbegriff darf nicht diffus sein. An einem diffusen Suchtbegriff kann sich kein Mensch orientieren.
Gruß
CFZ |
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veilchenfee Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 11. Sep 2012 22:15 Titel: |
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Zitat: | An einem diffusen Suchtbegriff kann sich kein Mensch orientieren.
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Das ist das Problem: Der Mensch braucht Orientierung. Ich dagegen sehe mich als Freigeist. Nach außen hin bin ich ein "Spießer" wie alle anderen auch (naja, vielleicht auch nicht, da müsste man meine Mitmenschen fragen), aber im Geist bin ich frei ... ich habe alle Optionen. Ich brauche keine festen Orientierungspunkte, ich bin flexibel. Mich nicht als süchtig zu bezeichnen, gibt mir die Freiheit, jederzeit aufzuhören. Habe nie explizit darüber nachgedacht, aber so in etwa sehe ich das.
Habe mich in den 80ern auch nie als Punk oder Öko oder Psychobilly oder Grufti bezeichnet. Bin punkig rumgelaufen, manchmal auch etwas Grufti, habe mich aber von keiner Gruppe vereinnahmen lassen.
Ich war unabhängig.
Dieses ´rumgeheule fand ich immer grauenvoll ... "wo krieg ich jetzt die Droge XY her" ... klar, GIERIG war ich auch oft, aber das Gejammere von Anderen fand ich zum Kotzen. Wenn nix da ist, brauche ich mich nicht auch noch mit Gewalt runterziehen (lassen).
Insofern würde ich den Begriff Sucht tatsächlich aufgeben. Er nimmt den Menschen die Freiheit zum selbstbestimmten Handeln. Nur in lebensbedrohlichen Situationen (Benzo/Alkoholentzug) würde ich das als Krankheit anerkennen, verursacht von unmäßigem Konsum von Alk bzw. Benzos. So in etwa.
Kann grad nicht mehr schreiben, muss mich um was anderes kümmern. Bis dannn. |
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CFZ Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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TomasG Platin-User
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 12. Sep 2012 06:12 Titel: |
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für mich gibts sucht überhaupt nicht.
bei meiner MPU und in der mpu-vorbereitung hieß es wer süchtig ist kann den konsum ohne fremde hilfe nicht mehr einstellen.
das würde heißen man kann erst nach dem tod feststellen ob jemand süchtig war, denn es kann ja sein das man 30, 40 50 jahre lang fleißig konsumiert, und dann den konsum doch einstellt.
ist doch alles blödsinn.
wir sind übrigens alle *schlafsüchtig*, und *wassersüchtig*
ich habe noch keinen getroffen der es dauerhaft geschafft hätte nicht zu schlafen, und wasser trinken tun auch alle, sie können es einfach nicht sein lassen, diese suchtbolzen
gewisses verhalten als sucht abzustempeln ist einfach blödsinn.
körperliche abhängigkeit beginnt da, wo nach absetzen des medikamentes entzugserscheinungen auftreten.
ist ganz einfach, und diese entzugserscheinungen lassen sich meist auch von außen beurteilen (schweiß, zittern, durchfall, krämpfe)
das hat mit sucht aber nichts zu tun. |
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