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*ElleDriver* Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.05.2012 Beiträge: 156
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Verfasst am: 19. Sep 2012 09:04 Titel: |
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Ich habe nie bestritten, dass Cannabis auch Heilmittel sein kann - die Dosis macht das Gift, das wusste ja schon Paracelsus.
Aber: Dies ist kein Vorwand, um sich seinen Konsum schön zu reden. Sorry.
Naja, muss jeder selber wissen, was er tut, inzwischen ist es mir egal, da ich keinen Cannabis-abhängigen Anghörigen mehr habe und mir in Zukunft auch keiner mehr ins Haus kommt.
Von dem her ist es mir im Grund sch...egal, wer konsumiert und sich seinen Konsum eben schön redet...
Dass ich - nach mehreren Jahren Partnerschaft mit einem Süchtigen - aufgrund meiner Erfahrungen und Erlebnisse wirklich NICHTS von Cannabis & Konsorte halte, daraus mache ich kein Geheimnis.
Ich selbst fühle mich ohnehin zu "alt" und zu "erwachsen", um mich mit irgendwelchem XYZ zuzudröhnen...
Nein, danke!
Brauche ich nicht. |
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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 19. Sep 2012 09:29 Titel: |
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@ElleDriver
Gehört zwar nicht so ganz zum Thema, aber:
Ich meine, daß Du hier einfach ein bischen zu hart mit Cannabis-Konsumenten ins Gericht gehst. Ich meine, Cannabis-Konsum ist schließlich nicht gleichbedeutend mit "Zudröhnen". Gerade bei Cannabis würde ich sagen wollen, ist zumindest tendenziell eher das Gegenteil der Fall, denn Cannabis ist schließlich auch eine bewußtseinserweiternde Droge.
Ganz allgemein:
Ich würde mir wünschen, wir alle würden Drogen mehr als eine Bereicherung des Lebens ansehen, denn als eine Gefahr oder gar Behinderung. Das sind Drogen nämlich auch, ganz allgemein. Wir sollten nur endlich mal lernen, richtig damit umzugehen und anfangen, die Regeln dafür zu entwerfen, anstelle immer nur die selbe alte Leier zu predigen, daß Drogen schädlich sind. Solange wir damit nicht anfangen, werden wir uns auch immer nur im Kreis drehen und immer nur wieder die selben negativen Erfahrungen machen.
Gruß
CFZ |
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*ElleDriver* Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.05.2012 Beiträge: 156
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Verfasst am: 19. Sep 2012 10:49 Titel: |
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Jedem seine Meinung.
Für die einen ist es Duplo, für die anderen die "längste Praline der Welt".
Klartext: Für die einen ist es eben "Bereicherung", für die anderen "unnützer Sch..., den die Welt nicht braucht".
Jeder mag es sehen, wie er will. Niemand muss lernen, Drogen als Duplo oder als längste Praline der Welt anzusehen - jeder hat seine Meinung.
Gefährlich finde ich es, wenn sowas wie "Kiffen ist nicht schädlich" ein Jugendlicher oder ein junger Erwachsener liest, der noch nicht reif genug ist, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst seine Meinung zu bilden.
Dass Jugendliche vor Suchtmitteln, übrigens auch Zigaretten, gewarnt werden, finde ich SEHR GUT.
Ich würde JEDEM jungen Menschen raten "fang mit dem Sch... nicht an!" |
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Raver Gold-User
Anmeldungsdatum: 25.02.2012 Beiträge: 640
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Verfasst am: 19. Sep 2012 11:17 Titel: |
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Kann ja *ElleDriver* schon irgend wo verstehen: Schlechte Erfahrungen prägen eben, und wenn diese Prägung zum Schluss gebracht hat, nichts mehr mit Cannabiskonsumenten (egal ob "Nutzer" oder "Zudröhner") oder Konsumenten anderer Drogen geführt hat, dann müssen wir das so akzeptieren.
Zitat: | Gefährlich finde ich es, wenn sowas wie "Kiffen ist nicht schädlich" ein Jugendlicher oder ein junger Erwachsener liest, der noch nicht reif genug ist, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst seine Meinung zu bilden. |
Absolut. In der Kindheit und Jugend kann Cannabiskonsum durchaus schädlich sein und gravierende Folgen haben. Kann...muss nicht. Und -wir waren ja alle mal jung, und wer weiss das besser als wir hier?!- in der Jugend neigt man ziemlich schnell zu unreflektiertem Übertreiben.
Mir ist es aber sehr wichtig den Cannabiskonsum von Kids & Jugendlichen und von Erwachsenen strikt differenziert zu betrachten, denn das muss man. Die Fähigkeit zur (Selbst-)Reflektion ist nun mal eine Fähigkeit, die mind. 2 Jahrzehnte brauch um sich zu entwickeln, aber eine Vorraussetzung ist, um mit berauschenden Substanzen (auch Alkohol) und potentiell gefährlichen (Lebens-)Situationen umgehen zu können. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und das Thema Alkohol und Jugend wird mE. immer noch viel zu legere behandelt.
Mir persönlich ist übrigens ein Mensch, der sich grad 2g durch die Bowle in die Alveolen gepfiffen hat lieber, als ein Mensch der sich`ne Flasche Vodka rein geschüttet hat.
Aufklärung, *ElleDriver*, ist übrigens etwas, wo wir absolut selber Ansicht sind: Die Effektivität merkt man sehr deutlich an den stark gesunkenen Zahlen der (jugendlichen/jung erwachsenen) Raucher durch die verstärkten Aufklärungskampagnen in den Schulen, in denen aber die Gefahr des Alkohols immer noch nicht deutlich genug veranschaulicht sind (hab verschiedene Unterrichtsmaterialien hier liegen, bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann man sich das alles umsonst zuschicken lassen, falls es jemanden interessieren sollte: http://www.bzga.de/ ). Eve&Rave, eine Drogenaufklärungsorganisation, verfolgt übrigens schon seit vielen Jahren eine interessante Strategie: Die, die Drogen konsumieren wollen, tuen es sowieso, auch wenn es verboten ist (und manchmal gerade auch WEIL es verboten ist), daher "Aufklärung" statt "Verbot". Wirkung, Gefahren, Dosierung...das sind Themen, die im Vordergrund stehen. Ihr Motto: Just say know |
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*ElleDriver* Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.05.2012 Beiträge: 156
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Verfasst am: 19. Sep 2012 13:12 Titel: |
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Raver hat Folgendes geschrieben: | Kann ja *ElleDriver* schon irgend wo verstehen: Schlechte Erfahrungen prägen eben, und wenn diese Prägung zum Schluss gebracht hat, nichts mehr mit Cannabiskonsumenten (egal ob "Nutzer" oder "Zudröhner") oder Konsumenten anderer Drogen geführt hat, dann müssen wir das so akzeptieren. |
Hmmmm...ja, muss da ein wenig konkretisieren: Ich persönlich (!) habe mich nun mal für ein "geregeltes Spiesserleben" entschieden. Daher habe ich mit einem "nonkonformen" Cannabiskonsumenten (täglich-Kiffer & "Zudröhner") einfach nicht zusammen leben können (beendete daher meine letzte Beziehung).
Meine Weltanschauung ist einfach eine ANDERE.
Deshalb bin ich zum Schluss gekommen, dass zu mir und meinem "geregelten Spiesserleben" nur ein "entsprechender Spiessermann" passen kann.
Alles andere ist mir immensen Schwierigkeiten verbunden, auch wenn man versucht, seinen Horizont zu öffnen, seine eigenen Prinzipien verleugnen, mag man natürlich auch nicht.
So muss ich es sagen.
Zitat: |
Aufklärung, *ElleDriver*, ist übrigens etwas, wo wir absolut selber Ansicht sind: Die Effektivität merkt man sehr deutlich an den stark gesunkenen Zahlen der (jugendlichen/jung erwachsenen) Raucher durch die verstärkten Aufklärungskampagnen in den Schulen, in denen aber die Gefahr des Alkohols immer noch nicht deutlich genug veranschaulicht sind (hab verschiedene Unterrichtsmaterialien hier liegen, bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann man sich das alles umsonst zuschicken lassen, falls es jemanden interessieren sollte: http://www.bzga.de/ ). Eve&Rave, eine Drogenaufklärungsorganisation, verfolgt übrigens schon seit vielen Jahren eine interessante Strategie: Die, die Drogen konsumieren wollen, tuen es sowieso, auch wenn es verboten ist (und manchmal gerade auch WEIL es verboten ist), daher "Aufklärung" statt "Verbot". Wirkung, Gefahren, Dosierung...das sind Themen, die im Vordergrund stehen. Ihr Motto: Just say know |
Ja, genau! Genau das meinte ich! Aufklären!
Wer Drogen nehmen will, wird es ohnehin tun. Aber wer sich noch nicht sicher ist, dem hilft Aufklärung und dem schadet Beschönigung und Schönreden! Ich bin Raucherin, bin mir aber der gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens durchaus bewusst und würde JEDEM Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der "mal probieren" will - STRIKT ABRATEN.
Erwachsene Menschen müssen selber wissen, was sie tun - die sind alt genug (davon gehe ich aus!) |
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Raver Gold-User
Anmeldungsdatum: 25.02.2012 Beiträge: 640
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Verfasst am: 19. Sep 2012 13:42 Titel: |
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Erwachsene ja...Kids eben nicht
Und gerade was das Zigaretten Rauchen angeht...bin selbst auch Raucher, und bereue es eigentlich Tag für Tag, aber bin noch nicht soweit damit aufzuhören. Teufelszeug...hätte mir damals auch mehr Aufklärung gewünscht, hätte es dann vielleicht nie angefangen. Aber wie war das mit der "verschütteten Milch hinterher weinen"...?!
Dein Entschluss zum "Spiesserleben" ist völlig in Ordnung, das muss jeder so akzeptieren und tolerieren...dennoch: Canabis zu verteufeln und prinzipiell als gesundheitsschädlich darzustellen -was es nämlich so nicht ist- ist auch nicht der richtige Weg. Dieses "Reefers-Madness"-Denken ist obsolet. Dass es in der Jugend erhebliche Gefahren und Folgen mit sich bringen kann, da sind wir uns absolut einig, auch dass das nicht verschwiegen/unterschlagen werden darf, aber dennoch im Erwachsenenalter völlig okay, wenn man sich denn nun dazu entschlossen hat das zu tun. Wie Du selbst sagst: "Die Dosis macht das Gift"...und ich kenne keinen Erwachsenen, der sich noch tatsächlich mit Cannabis "zudröhnt", was aber nicht heisst, dass es diese Menschen nicht gibt... |
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*ElleDriver* Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.05.2012 Beiträge: 156
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Verfasst am: 19. Sep 2012 17:33 Titel: |
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Raver hat Folgendes geschrieben: | Erwachsene ja...Kids eben nicht
Und gerade was das Zigaretten Rauchen angeht...bin selbst auch Raucher, und bereue es eigentlich Tag für Tag, aber bin noch nicht soweit damit aufzuhören. Teufelszeug...hätte mir damals auch mehr Aufklärung gewünscht, hätte es dann vielleicht nie angefangen. Aber wie war das mit der "verschütteten Milch hinterher weinen"...?! |
Bin in allen Punkten ganz bei dir! - 100 % unterschreibe.
Zitat: | Dein Entschluss zum "Spiesserleben" ist völlig in Ordnung, das muss jeder so akzeptieren und tolerieren...dennoch: Canabis zu verteufeln und prinzipiell als gesundheitsschädlich darzustellen -was es nämlich so nicht ist- ist auch nicht der richtige Weg. |
Wie ich schon sagte: Die Dosis macht das Gift.
Wie bei den Zigaretten würde ich sicherlich KEINEM Jugendlichen raten, "es zu probieren" bzw. damit anzufangen.
Natürlich ist AB UND ZU kiffen (wie auch Alkohol trinken) sicherlich nicht der Weg in die Hölle! ...die Betonung dabei ist aber das ab und zu.
Wie allerdings das Leben eines Langzeit-Dauerkiffers (täglich seit Jugend) seit über 20 Jahren aussieht, das konnte ich bei einem hautnah miterleben.
"Kopfüber in die Hölle und zurück" - muss ich leider dazu sagen.
Aber eben: Erwachsenener Mensch - muss selber wissen, was er tut.
Zitat: | Dass es in der Jugend erhebliche Gefahren und Folgen mit sich bringen kann, da sind wir uns absolut einig, auch dass das nicht verschwiegen/unterschlagen werden darf, aber dennoch im Erwachsenenalter völlig okay, wenn man sich denn nun dazu entschlossen hat das zu tun. Wie Du selbst sagst: "Die Dosis macht das Gift"...und ich kenne keinen Erwachsenen, der sich noch tatsächlich mit Cannabis "zudröhnt", was aber nicht heisst, dass es diese Menschen nicht gibt... |
Ooooh, ich kenne einen! Da kann ich dir einen nennen *lach* ...furchtbar!
Aber wie du sagst: Erwachsen!
Bei Erwachsenen sage ich: Die wissen selber, was sie tun und was nicht...
Leben und leben lassen... jedem seine Meinung, sein Entscheid, sein Lebensstil. |
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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 19. Sep 2012 19:58 Titel: |
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*ElleDriver* hat Folgendes geschrieben: | Dass Jugendliche vor Suchtmitteln, übrigens auch Zigaretten, gewarnt werden, finde ich SEHR GUT.
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Ich auch, nur wie gewarnt wird, das finde ich nicht gut. Ich hatte das hier im Forum bereits an anderer Stelle einmal erwähnt: Vergleicht man Drogen mit Verkehrsmitteln, so entspricht die sogenannte "Aufklärung" über Drogen etwa dem Versuch, den Straßenverkehr dadurch sicherer zu machen, indem man die Autoindustrie dazu verpflichtet, alle Kraftfahrzeuge mit einem Audruck zu versehen, etwa in der Art "Fahren kann tödlich sein" oder "Fahren kann zu Bein- Genickbruch führen. Fahren sie nicht!" oder auch "Fahren erhöht das Unfallrisiko. Ihr lokales Verkehrsunternehmen kann Ihnen dabei helfen, das Fahren einzustellen." Man stelle sich vor, die in der Drogenpolitik praktizierten Maßnahmen würden 1:1 auf die Verkehrspolitik übertragen werden. Das hätte ein heilloses Durcheinander zur Folge.
"Aufklärung" und Aufklärung sind eben zwei verschiedene Paar Schuhe. Mit lapidaren Hinweisen, daß etwas gefährlich ist, kann kein Mensch etwas anfangen. Und eine echte Aufklärung im eigentlichen Sinne des Wortes fängt einfach ganz woanders an. Sie beinhaltet zunächst eine klare Unterrichtung über die biologischen Zusammenhänge des menschlichen Organismus. Dazu gehört der gesamte Kladderadatsch, der auch im Biologie-Unterricht an den Schulen gelehrt wird. Dazu gehört weiter ein fortgeschrittener Unterricht der psychischen und neuronalen Zusammenhänge menschlichen Bewußtseins, Nervensystem, Rezeptoren, Transmitter etc. Dann gehört eine klare und umfassende Unterrichtung der Droge dazu, über welche Chemie verfügt die Droge, welche biochemischen Prozesse werden im Organismus ausgelöst, welche subjektiven und objektiven Wirkungen führt eine Droge herbei, Wirkspiegel, Halbwertszeit, kurzfristige Wirkung, Langzeitwirkung, Kreuztoleranz, Suchtpotential, lethale Dosis etc. Das würde ich Aufklärung nennen. Nur, wer erklärt sich dazu bereit? So etwas zu unterrichten kostet Fachpersonal, Fachpersonal will Geld und ist deshalb teuer.
Ich bin nicht für eine unkontrollierte Freigabe von Drogen. Solch eine Freigabe würde auf eine Bevölkerung treffen, die seit einem Jahrhundert in Bezug auf Drogen in Unmündigkeit gehalten wird und deshalb würde es diese Bevölkerung mehr oder weniger vollkommen unvorbereitet treffen. Es wäre etwa so, als würde man einem Buschvolk mal eben so ein paar Tausend Autos, Trecker und Flugzeuge in den Dschungel setzen, sich dann verabschieden und sagen: "So, nun macht mal schön!" Was wäre die Folge? Klar, eine mittelschwere Katastophe, ein umgepflügter und abgeholzter Urwald und Verkehrsunfälle am laufenden Band.
Als in Europa die ersten Autos auf den Straßen auftauchten, gab es ebenfalls viele Kritiker. Als die Eisenbahn erfunden wurde, hielt man Geschwindigkeiten über 30 km/h für nicht auszuhalten für den Menschen und dachte, höhere Geschwindigkeiten seien tödlich. Kein Scherz, das war so. Die Industrialisierung ging zügig voran und die Regeln und Gesetze für alle technischen Neuerungen hielten stets Schritt. Wenn heute eine neue Technologie auf den Markt kommt, dann durchläuft sie viele Schritte der Prüfung bis sie für die Bevölkerung freigegeben wird. Bei Technologie ist das scheinbar möglich, warum nicht also auch bei Drogen? Die Antwort ist im Grunde ganz einfach: Bei Drogen ist der Nutzen für die Allgemeinheit nicht so offensichtlich wie bei anderen Mitteln. Drogennutzen ist meist subjektiv, er läßt sich nicht messen. Deshalb findet sich bis heute kein Mensch bereit, Regeln für den Umgang mit Drogen zu entwerfen. Was für Technologie wie Verkehrsmittel heute ganz selbstverständlich ist, das wird für Drogen seit 100 Jahren vollkommen vernachlässigt. Deshalb sind wir heute hier und führen immernoch die leidige Diskussion über Nutzen und Schaden von Drogen, weil kaum einer wirklich Ahnung davon hat. Das müssen wir ändern, sonst nichts.
Gruß
CFZ |
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Raver Gold-User
Anmeldungsdatum: 25.02.2012 Beiträge: 640
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Verfasst am: 19. Sep 2012 20:53 Titel: |
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Nunja, ob diese lustigen Aufdrucke auf den Zigarettenschachteln tatsächlich etwas bewirken/bewirkt haben halte ich auch für fragwürdig...aber die Präventionsbemühungen per Aufklärung an den Schulen hat sich erheblich verbessert, und auch das Werbeverbot halte ich für eine sehr gute Maßnahme. Auf jedem Fall sind die Zahlen der rauchenden Teenys deutlich zurück gegangen und sind auch weiterhin rückläufig. Gut so. Ich bin da mit meinen fast vierzig Lenzen in ganz anderen Zeiten aufgewachsen... |
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*ElleDriver* Silber-User
Anmeldungsdatum: 17.05.2012 Beiträge: 156
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Verfasst am: 21. Sep 2012 12:03 Titel: |
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Hm. Also zu der Sache mit der Aufklärung und der Politik möchte ich jetzt mal ganz die "alte Schrulle" raushängen lassen, aber mal Tacheles:
Früher, als wir (Generation 35+) noch Teenies waren, wurde die "Aufklärungsarbeit" von unseren ELTERN übernommen. Da gabs noch kein "Nanny-State" mit all den Verboten und Vorschriften und "Achtung. XY kann Ihre Gesundheit gefährden". Es gab auch noch keinen "Gesundheitswahn" (Ich wage es, dieses Phänomen mal so zu nennen!).
Trotzdem - oh, Wunder, oh, Wunder! - sind viele von uns "was geworden", wir sind nicht in Drogen versumpft, sowas wie "Flatrate-Saufen" kannten wir nicht, wir haben einen "bodenständigen Beruf", verdienen eigenes Geld (z.T. gutes Geld) und kommen im Leben eben einigermassen zurecht.
Als ich ein Kind / Teenie war, da gab es weder Handy, noch Playstation, noch Facebook, da ging man noch nach DRAUSSEN spielen, sich an der frischen Luft bewegen, man spielte Fangen, Verstecken, Räuber und Gendarm, usw.
Da wurden Erziehungsaufgaben noch von den ELTERN wahrgenommen und weder auf Staat noch auf Lehrkräfte einfach abgeschoben!
Ach, wie konnte bloss ohne all die Verbote und Vorschriften, was "Anständiges" aus uns werden? |
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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 22. Sep 2012 09:15 Titel: |
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@ElleDriver
Auch wenn das hier über alle Maßen off-topic ist, denn das Thema lautet ja "Wo liegen die Grenzen für schadlosen Cannabiskonsum?", so gehört es wohl doch irgendwie zum Thema dazu, also, wat shall's...
Sicher, früher hatte man einfach sehr viel weniger Regeln. Die Menschheit ist aus dem Tierreich entstanden und hat sich ihre Regeln erst nach und nach entwickelt. Das Tierreich kommt auch ohne Rechtswesen aus, bei Streitfragen wird da einfach mal kräftig zugebissen. Wenn uns Menschen überhaupt etwas vom Tier unterscheidet, dann ist es sicherlich unsere Kultur, und dazu gehört die Schriftsprache und eben auch geschriebene Regeln.
Wenn Du sagst, früher kam man auch ohne Regeln aus und vieles hat einfach die Erziehung geregelt, dann ist das indirekt ein Argument dafür, Cannabis ohne Regeln freizugeben und es dem Lauf der Zeit zu überlassen, wie sich der Umgang in Deutschland damit entwickelt. Man würde es damit quasi dem Schicksal überlassen, ob und wie sich eine Drogenkultur bildet. Heute wie damals ist Cannabis in Deutschland noch verboten, was die Bildung einer Kultur verhindert.
Es sind immer die leidigen, alten Argumente, die da hin und her geschoben werden. Die einen sehen in Cannabis eine gefährliche Droge und sagen, daß Cannabis (indica) nicht nach Europa gehört. Die anderen halten dagegen, daß in anderen Kulturen Cannabis zum Alltag gehört. Dagegen halten die einen wieder, daß andere Kulturen eben anders sind, womit sie natürlich auch Recht haben. Dann wird wieder der Nutzen diskutiert, dann wird wieder auf die aktuelle Situation verwiesen, Cannabis zur Einstiegsdroge erklärt und so weiter und so fort. Ich kann mir diese Diskussionen schon gar nicht mehr anhören.
Ich frage mich einfach, wo die Vernunft liegt, und da bin ich einfach der Ansicht, daß wir Kultur erst schaffen müssen. Ich persönlich halte illegale Drogen für zu gefährlich, um sie einfach freizugeben. Das hatte ich jetzt ja schon oft genug gesagt. Nur wie kann der sinnvolle Weg aussehen? Was kann man tun, wenn Verbote nicht der richtige Weg sind und ebensowenig eine unkontrollierte Freigabe? Wie kann man in Deutschland eine Rauschmittelkultur schaffen? So wie ich die Sache sehe, geht das nur über Regeln. Wir leben nicht mehr in archaischer Stammeskultur, wir sind nicht mehr bei den Nomaden, bei den Kelten und Normannen. Wir leben in einer modernen Industriegesellschaft und unsere Kultur vollzieht sich nur noch in Teilen in dörflichen Gemeinschaften, der überwiegende Teil ist landesweit, wir sind ein Staat mit rund 80 Millionen Mitgliedern. Wenn wir in Deutschland eine Drogenkultur schaffen wollen, die sinnvoll ist, dann muß diese Kultur auch an die gegenwärtigen Verhältnisse angepaßt sein, sie muß sich an modernistischen Maßstäben orientieren, nicht an historischen, und diese bedeutet eben Parlament anstatt Thing, es bedeutet Gesetz und Verwaltungsvorschrift anstatt Ritus, es bedeutet Arzt anstatt Schamane.
Ich könnte das noch ewig so weiterführen, aber ich habe im Augenblick keine Zeit mehr, muß außer Haus und Geld verdienen, sorry.
Gruß
CFZ |
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