Was tun?

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Laila2012
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2012 21:43    Titel: Was tun? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe mich eben registriert, weil ich nicht mehr wirklich weiß, was ich tun soll.

Ich habe vor vier Jahren einen alten Schulfreund wieder getroffen, den ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte, und mich in ihn verliebt. Am Anfang lief alles super, nach vier Monaten war ich schwanger und er zog bei mir ein. Mir waren zwar seine Stimmungsschwankungen und seine extreme Eifersucht - fast schon Paranoia - aufgefallen, aber ich dachte, daß sei einfach seine Unsicherheit und würde sich legen... falsch gedacht.
Nach und nach stellte sich heraus, daß er kifft, mindestens täglich. Da ich selbst mit so etwas keinerlei Erfahrungen habe, ist mir lange gar nicht klar geworden, was da eigentlich mit ihm passiert. Zwischenzeitlich hatte ich sogar den Verdacht, er litte unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Diese ganzen Aufs und Abs, die sich durch unsere Beziehung zogen, waren einfach grauenhaft - für einen Menschen, mit unvernebeltem Geist kaum auszuhalten - von Drohungen, Anschreien, Demütigungen bis hin zu wortreichen Entschuldigungen und Beteuerungen aufzuhören das volle Programm. Oft genug lief das Ganze auch, wenn die Kinder (inzwischen zwei Smile dabei waren, so daß ich immer wieder die Kinder einpackte und weg fuhr oder mir ihnen spazieren ging.
Er kümmert sich nicht wirklich um die Beiden und wenn, dann nie lange, da sie ihm zu "stressig" sind. Er tut ihnen auch nicht gut, weil er dazu neigt, alles schlecht zu machen - auch die Beiden...
Nach langem Hin und her habe ich ihn gebeten auszuziehen, was er nun auch endlich getan hat...
Zwischenzeitlich lief es dann kurz besser, bis er irgendwie wieder in Stress kam (wovon - keine Ahnung! Außer seinem Job hat er keinerlei Verpflichtungen.) und unberechenbar wurde. Es gipfelte darin, daß er sich auf dem Kinderspielplatz, wo wir mit den Kids waren einen Joint drehte und ausflippte als ich meinte, das könne doch wohl nicht sein Ernst sein. Ich schnappte mir also wieder die Kinder und fuhr heim, er kam später und meinte, ich würde total übertreiben, das sei ja nicht schlimm und überhaupt, was wolle ich denn? Ich habe dann Schluß gemacht, mich aber wieder überreden lassen, als er einige Tage später beteuerte, er würde jetzt endgültig damit aufhören.
Passiert ist natürlich nichts, es lief ein paar Tage gut und dann gings wieder rapide abwärts. Ich habe diesmal schnell die Konsequenzen gezogen und mich gleich wieder getrennt. Jetzt erfahre ich im Nachhinein, daß er nicht nur kifft, sondern auch Amphetamine (keine Ahnung, was genau - kenne mich da nicht aus) nimmt und er meint, ohne mich schaffe er es nicht, aufzuhören.
Ich stehe eigentlich auf dem Standpunkt, daß er erstmal entscheiden muß, was ihm wichtiger ist, und wenn diese Entscheidung getroffen ist, ist es seine Aufgabe, endlich einmal selbst etwas zu geben...?

Bitte, erklärt mir jetzt nicht, das ist alles nicht weiter schlimm... nur mal einen Joint... für mich kommt das nicht in Frage! Ich bin selbst mit einem Alkoholiker groß geworden und das werden meine Kinder auf keinen Fall miterleben müssen! Weder Gras, noch Speed oder wie die ganzen "schönen" Dinge so heißen - es ist mir ein Rätsel wie man freiwillig so benebelt durchs Leben gehen kann und dann noch andere davon überzeugen möchte, das sei super - oder zumindest normal. Noch weniger kann ich verstehen, wie man in diesem Zustand Anderen gegenüber treten und diese dann nieder machen, belehren, beleidigen oder was auch immer kann... ich verstehe es einfach nicht und ich will meine Kinder schützen. Ich habe ihn schon kiffen sehen, während er unsere Tochter auf dem Schoß hatte, mir hat sich fast der Magen umgedreht und ich bin so wütend und enttäuscht, daß er mich immer und immer wieder verantwortlich macht - so auch jetzt, denn ohne mich schafft er es ja nicht...
Muß ich wirklich weiter dabei sein? Ist es wirklich zuviel verlangt, sich mal endlich wie ein erwachsener Mensch, wie ein Vater zu verhalten und ein bißchen Verantwortung - zumindest für sich selbst, und damit automatisch auch für die Kinder - zu übernehmen?
Lieben Dank erst mal für´s Lesen, ich hoffe, ich habe niemandem auf die Füße getreten...
Liebe Grüße

Laila
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2012 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laila,

auf die Füße getreten bist Du hier sicherlich niemandem. Wenn Du schon ein bisschen hier gelesen hast, wirst Du festgestellt haben, dass Du hier nicht die einzige bist, die sich mit einem Drogen konsumierenden Partner auseinandersetzen muss.

Es ging halt ein bisschen schnell mit Euch. Nach vier Monaten schon zusammenziehen und schwanger sein ... nunja ... wenn man frisch verliebt ist und die rosarote Brille aufhat, sieht man manche Realität eben nicht. Du hättest Dich im Vorfeld gründlicher mit ihm auseinandersetzen bzw. Dich besser informieren sollen.

Im Grunde hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du bleibst mit ihm zusammen, leidest still und hoffst, dass er irgendwann vernünftiger wird, oder Du machst einen radikalen Schnitt und trennst Dich... Confused
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Laila2012
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2012 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veilchenfee,

meine Schwester würde sagen: hätte, hätte, Fahrradkette Wink
Jetzt ist es halt wie es ist, und ganz ehrlich, wäre ich nach einem Jahr erst schwanger geworden, das hätte nicht allzu viel geändert, da ich erst nach drei Jahren überhaupt dahinter gekommen bin, wie das alles zusammen hängt - und ich möchte betonen, ich bin grundsätzlich weder naiv, noch doof. Nur kenne ich mich in dieser Materie wirklich überhaupt nicht aus.
Getrennt habe ich mich ja schon, nur meint er jetzt, er würde es nur schaffen, die Finger von dem Ganzen zu lassen, wenn ich ihn unterstütze. Zu einer Beratung möchte er nicht, er kann es alleine, sagt er.
Mein Gegenargument ist, daß er es die ganze Zeit (ist ja nicht die erste Krise mit Trennung) ja auch nicht getan hat... muß ich mir Vorwürfe machen, weil ich finde, er könne erst mal selbst Hilfe suchen und mit dem Mist aufhören und dann können wir weiter reden?
Gibt es überhaupt eine Chance auf ein gemeinsames Leben ohne irgendeinen Stoff?
Liebe Grüße

Laila
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2012 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
... wenn ich ihn unterstütze. Zu einer Beratung möchte er nicht, er kann es alleine, sagt er.

Ja wat nu: Du sollst ihn unterstützen, aber er kann es alleine. Schon klar Rolling Eyes . Lass Dich da bloß nicht von ihm einspannen, ich nehme an, Du brauchst kein drittes Kind, oder? Die CHANCE auf ein nüchternes, glückliches, gemeinsames Leben gibt es immer, aber nach dem, was Du schreibst, liegt das noch in weiter Ferne ...
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Laila2012
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2012 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Halo Veilchenfee,

pfuh, das war genau das, was ich erhofft hatte zu hören! Ich fange ja zwischendurch immer mal wieder an, die Vorwürfe zu glauben, die er mir so macht... aber ich liege wohl nicht so falsch damit, daß er erst mal selbst schauen muß, wo er hin will...
Schade das Alles, denn unter dem ganzen Wust ist er eigentlich einer von den Guten. Leider ist das aber so überdeckt von irgendwelchen Substanzen, daß kaum mehr was davon übrig bleibt.
Ich lasse mich nicht mehr einspannen, weigere mich momentan sogar mir die Vorwürfe anzuhören... aber ich hoffe noch ein bißchen, daß er irgendwann von selbst drauf kommt, daß es noch ein anderes, besseres Leben gibt...
Vielen Dank Dir!
Liebe Grüße

Laila
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laila,

Zitat:
aber ich hoffe noch ein bißchen, daß er irgendwann von selbst drauf kommt, daß es noch ein anderes, besseres Leben gibt...


süchtige Menschen ticken anders. Das ist mir gerade bei deinem Thread hier aufgefallen.
Ist es normal, so benebelt durch den Tag zu gehen bzw. sich schon morgens wieder darauf zu freuen?
Das sind alles Gedanken, die du überhaupt nicht kennst und auch gar nicht nachvollziehen kannst, weil in Deinem Leben kein Suchtmittel eine Rolle spielt.

Sei du einfach stolz drauf, dass du drogenfrei lebst und keine Sucht hast. Ein konsumierender Partner ist sicherlich nichts für dich, aber entscheiden musst du selbst, was du willst. Es ist aber leider so, dass die Welt eher viereckig wird, als dass ein süchtiger Mensch aufhört. Er wird in aller Regel erst dann versuchen aufzuhören, wenn der Leidensdruck richtig heftig ist. Probleme im Alltag, heftige Entzugserscheinungen, etc. Zumindest wird sich der Betroffene dann mal ein paar Gedanken machen. Es kann aber auch sein, dass er nie was ändert und dann eben den ganzen Tag nur noch konsumiert, weil es nicht mehr anders geht. Sucht ist einfach kein Spaß. Das Suchtmittel ist immer die Nr. 1 und wichtiger als alles andere.
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CFZ
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Laila,

was Du zu Deinem Freund/Lebenspartner beschreibst, klingt sehr nach chronischen Drogenkonsum. Die Launenhaftigkeit, der Pessimismus, die Nachlässigkeit. Wenn Dein Freund täglich konsumiert - egal was es ist - dann ist er mit Sicherheit abhängig. Man kann sein Leben nicht auf Drogen aufbauen und Drogen wie einen Schalter benutzen. Einmal in der Woche oder einmal im Monat zu konsumieren ist ok, täglich nicht. Wenn Dein Freund also täglich konsumiert (auch wenn es "nur" Cannabis ist), dann bestelle ihm einen schönen Gruß von mir, und sage ihm, daß er ein Problem hat. Er sollte seinen Konsum deutlich reduzieren. Wenn ihm das schwer fällt, dann ist das ein Indiz dafür, daß er abhängig ist. Das sage ich, und ich bin 47 Jahre alt und verfüge über mehr als 30 Jahre Drogenerfahrung, ich weiß also, wovon ich spreche.

Und ja, die Chance auf ein Leben ohne Stoff gibt es immer.

Gruß
CFZ
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Drachenläufer
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Da melde ich mich doch auch mal.

Das Profil Deines Partners ist katasprophal für "Eure" (eher Deine) Kinder. Du hast eine große Verantwortung für sie und eine gesunde Entwicklung. Du bist ja noch gar nicht in's Detail gegangen, inwiefern er sie runterzieht mit seiner negativen Art. Aber ich sehe aufgrund der bisherigen Episoden ÜBERHAUPT keinen Grund, "Euch" eine positive, gemeinsame Zukunft zu prognostizieren.

Ich hoffe, der Schritt, Dich zu trennen, wird insofern leichter fallen, weil er ja wohl eh schon wenig Unterstützung war. Wenn ich mir das vorstelle... ich meine, es gibt Mütter, die sich sorgen, der Omma die Kids für zwei Stunden zum Babysitten zu überlassen, weil Omma abends Schnaps trinkt. Aber Du kannst ja die Kids nicht mal bei ihrem eigenen Vater lassen - Amphetamine und Kinderprogramm PASSEN nicht zusammen. Ich find's zu krass, echt. Ich will gar nicht anfangen mit den Medienberichten, wo die Überforderung von "druffnen" Amphetamin-Eltern (und gerade Vätern) die Kinder das Leben gekostet hat. Sorry, aber es ist so.

Und hier schreibt nicht ein weltfremder Spießer. Ich habe auch schon alles durch. Und ich kiffe sogar täglich eine kleine Haschpfeife abends, wenn ich auf der Couch lande. Und ich war auch schon angetrunken, wenn ich mit meiner Tochter Barbie gespielt habe. Aber Koks oder Speed im Familienkontext geht gar nicht! ...drogeninduziert überfordert oder unkontrolliert im Zusammenhang mit meiner Tochter, das würde ich mir nicht verzeihen!

Sammle Deine Kräfte und mache einen konstruktiven Plan. Überlege, wie gut es sein wird, Dein Leben mit Deinen Kindern auf eine neue Basis zu stellen und diese ständige Belastung und letztlich Bedrohung ein für allemal zu beseitigen!
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CFZ
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Drachenläufer hat Folgendes geschrieben:

Aber Koks oder Speed im Familienkontext geht gar nicht!


Da muß ich mich aber auch noch mal zu Wort melden. Was bedeutet hier "im Familienkontext"? Koks und Speed zu Hause im Beisein der Kinder, oder mit ein paar guten Freunden am Wochenende am Baggersee oder in der Disco?

Ich würde sagen, es kommt nicht auf die Droge an, sondern allein auf das Maß und die Umstände. In der Regel ist es in der aktuellen gesellschaftlichen Situation wohl so, daß die meisten Amphe- oder Koks- Konsumenten ihr Leben nicht so richtig im Griff haben und über die Stränge schlagen, Betonung liegt hier auf "die meisten", denn es gibt wohl auch viele, die das Maß ganz gut allein ausloten können und ohne fremde Hilfe zurechtkommen. Deshalb: Das Maß ist die Tugend, das Maß und nur das Maß allein.

Gruß
CFZ
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Drachenläufer
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Was bedeutet hier "im Familienkontext"? Koks und Speed zu Hause im Beisein der Kinder, oder mit ein paar guten Freunden am Wochenende am Baggersee oder in der Disco?


Disco = nicht gut
im Beisein der Kinder = nicht gut
Baggersee = völlig unproblematisch

Laughing

Sorry, Baggersee fand' ich einfach zu geil jetzt... Koks am Baggersee..

Nein, ich bezog mich auf den Teil des Alltags, des Lebens, den man gemeinsam mit der Familie teilt. Selbstverständlich muss es auch Familienvätern (jawoll!) möglich sein, mal auf Piste zu gehen mit den Jungs und sich was einzubauen. Da kommt halt Deine "Maßvoll-Regel" in's Spiel. Wenn die Psyche aber so destabilisiert ist, dass er auf dem Kinderspielplatz mit seinem scheiß Joint austickt, so dass Frau und Kinder den Spielplatz verlassen müssen... komm' schon. So einen Scheiß braucht sich doch niemand geben!
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Laila2012
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten!
Ich bin derzeit so frustriert, weil ich merke, daß ich mich langsam von einer gemeinsamen Zukunft verabschieden muß. Er sagt, er hätte ja den Entzug jetzt schon hinter sich und sei aus dem Gröbsten raus. Ich glaube ihm nicht, denn er hat es schon so oft gesagt... außerdem meint er auch, er werde ohnehin rückfällig, wenn ich weiter getrennt bleibe... und ich möchte keine Zukunft mit kurzen Phasen, in denen er mal clean ist und dann wieder monatelangem Horror!

Ich möchte einfach nur in Frieden leben, ein ganz normales glückliches Leben. Ich möchte darin keine Drogen (muß sagen, ich rauche wieder/noch - aber das ändert nicht mein Bewusstsein), nicht mal Alkohol, sondern einfach nur mit allen Sinnen dieses Leben leben, meine Kinder wachsen sehen, meinen Job machen...
Das alles kommt gemeinsam für mich aber nur in Frage, wenn er sich Unterstützung holt - die ich nicht leisten kann und will. Ich bin genug gefordert mit Arbeit, Kindern, Haushalt etc. ich möchte nicht noch als Drogenberater fungieren, zumal es ja ohnehin nichts bringen würde, denn er lügt mich ja doch nur an.

Zu dem Umgang mit den Kindern: Ich bin da gespalten. Einerseits finde ich es schon wichtig, daß sie Kontakt zu ihrem Vater haben, daß sie wissen, daß er da ist. Nur ist das eben bekifft oder wie auch immer benebelt nicht möglich. Wenn er sie mal nimmt, und das kommt sehr selten vor, achte ich penibel darauf, daß er "normal", also nicht gereizt oder irgendwie merkwürdig ist. Er hat sie dann auch nie lange, das Maximum waren mal drei Stunden, sonst eher eine Stunde. Am Liebsten wäre mir schon, er würde sie nicht nehmen - oder wenn, dann nur hier sehen. Aber momentan hasst er mich ja, weil ich ihn so schlecht behandeln würde - nämlich darauf bestehe getrennt zu bleiben, bis er tatsächlich was tut, zu einer Beratung geht oder Ähnliches.
Aber ihm die Kinder ganz entziehen? In der kurzen Zeit, die er sie hat, kann er doch keinen bleibenden Schaden anrichten, oder? Ich glaube ihm auch, daß er seine Kinder liebt. Er hat sie schon mehr als einmal sehr schnell zurück gebracht, weil er zu genervt war von ihnen. Ich denke, das wird er weiterhin tun, denn dann kann er mir auch gleich wieder Vorwürfe machen, daß sie ja so furchtbar sind. Tatsächlich sind es tolle, aufmerksame und fröhliche Kinder. Ich wüsste auch nicht, wie ich es ohne immensen Krieg fertig bringen sollte, daß er die Kinder nicht mehr sehen kann... das geht ja dann nur übers Jugendamt und für den Fall, daß ich das Jugendamt einschalte, hat er mir von zerstochenen Reifen, bis zur Ermordung meiner Hund schon mit allem gedroht!

Nur noch mal zum Ausgehen: Was er gemacht hat, wenn er unterwegs war, hat mich nie interessiert. Er geht in merkwürdige Klitschen, in die ich nie einen Fuß setzen würde. Dort trifft er merkwürdige Menschen, um mit ihnen gemeinsam was auch immer zu sich zu nehmen. Ich halte von all dem nichts - aber das ist seine Sache. Ich habe ihn nur gebeten, mich dann in Ruhe zu lassen, wenn er derart aufgeleiert heim kommt, daß er meint, die Welt steht still, weil er jetzt auftaucht. Ich hatte ja bereits erwähnt, daß ich mit einem Alkoholiker groß geworden bin und dieses wirre Gestammel, an daß sich am Morgen keiner - außer mir - mehr erinnert, muß ich wirklich nicht wieder haben.

Mal wieder vielen Dank fürs Lesen... und liebe, frustrierte Grüße

Laila
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Drachenläufer
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2012 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist immer schwierig, mit so ein paar Texten gleich zu glauben "Ah, ich verstehe genau, in welcher Situation die andere Person ist", wie sie fühlt etc.

Aber ich meine schon, behaupten zu können, dass meine Frau quasi die Light-Version mit mir durchgemacht hat - und mir in vielen schmerzhaften Gesprächen klar gemacht hat, dass das Familienleben nicht von meinen alkohol- und drogenverursachten Katerstimmungen an den Wochenenden (tagsüber) und meinen euphorisch-skurrilen Ausschweifungen auf gemeinsamen Silvesterparties etc. bestehen soll und kann. Sie hatte schon keine Lust mehr auf Grillparties bei uns am Haus, weil irgendwann ich der Partybuster war, mit angesoffen und bekifft peinlich war.

Ich schreibe das nur, weil ich durch diese Gespräche überhaupt erst begriffen habe, dass derjenige (Du bzw. meine Frau), der nicht in dieser Parallelwelt des Rausches lebt, dass derjenige eine unglaubliche Frustration dabei verspürt, weil er ja erkennt, dass im "echten Leben" alles liegen bleibt, sich nichts entwickelt, nichts gesehen, gelebt, in Angriff genommen, gestaltet, bewältigt... wird. Und den unverdienten Belohnungskick hat diese Person auch nicht. Wo liegt da eine Perspektive, mit einem "Alles Kaputtmacher" zusammen zu bleiben, sich jede Freude zu nehmen...

Warum glaube ich, eine Chance in meiner Familie verdient zu haben - und warum gewährt meine Frau mir diese? Und warum sehe ich so schwarz für Euch? Das frage ich mich selber ehrlicherweise. Ich habe keine Ausraster, ich liebe meine Tochter abgöttisch und sie mich auch. Und wir gehen zu einem Coach, wo wir alles auf den Tisch legen - unsere Gedanken, unsere Erwartungen. Es passiert derzeit ziemlich viel in mir - zwischen uns (sind 10 Jahre zusammen, Tochter ist bald 6 Jahre alt).

Ich sehe diese Bausteine in Deinen Schilderungen nicht, aber evtl. hast Du ja Anhaltspunkte. Ab einem bestimmten Punkt ist es aber Dein Recht und Deine Pflicht, einen Schlussstrich zu ziehen.

Wegen des Umnagns von ihm mit den Kindern. Du kennst ihn besser. Was ich diesbezüglich geschrieben habe, ist ja Statistik und trägt den individuellen Konstellationen gar keine Rechnung. Wenn DU (!) es für vertretbar hältst, dass er die von Dir akzeptierte Zeit mit den Kids zusammen ist, dann wird das auch OK sein!
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Oldmen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 185

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2012 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laila,

Nun das ist für einen Partner nicht nachvollziehbar was in eine Konsumenten vorgeht.Ich selber lebe nun seit dem Feb. diesen Jahres mit meiner Partnerin zusammen sie ist auch 1 Monat später bei mir eingezogen.

Allerdings offenbarte Sie mir das sie Heroinabhängig (Blech) ist nach 2 Tagen.

Für mich brach eine Welt zusammen aber ich habe es tolleriert, hinzu kam das sie eine Auflage hatte sich in den Entzug zu begeben oder in der Knast zu gehen, wir haben dann ersteren Weg beschritten und nun geht Sie dieser Tage in Therapie mit Null.

Du must für dich selber Wissen ob du deinen Partner liebst und du must es hinnehmen das er ein Konsument ist. Du kannst Ihn nur begleiten ohne Druck auf ihn auszuüben, das er sich davon befreit und los kommt.

Was die Vorwürfe angeht die er Dir macht das ist bei Konsumenten so, solltest Du nicht ernst nehmen. Meine Partnerin hat auch immer in meinem Beisein konsumiert bis sie zur Umstelleung auf Pola in die Klinik gegangen ist.

Zwischendurch haben wir auch die ein oder andere Tüte geraucht.

Wenn dein Freun nur bei Canabis beliebn würde so geht es eigentlich aber nimmt ja noch Speed und das ist ein Dreckszeug (selber Nie getestet).

Mein früherer Chef nimmt das Zeug seit 20 Jahren er bekommt dann echt geile Kicks wie Wohnung und Büro aufräumen in 24 Std, aber wenn er dann so alle 14 Tage seine Tochter hat dann nimmer 1 Woche vorher nichts.

Dann macht man aber von den Gefühlen her einen wahren Vulkan mit das geht wie bei Dir mit Beleidigungen und Vorwürfen los obwohl man seinen Mann/Frau steht.

Ich arbeite bei ihm nicht mehr deswegen!

Ihr könnt nur langsam an die Sache mit dem Entzug ran gehen und es gemeinsam Versuchen, auch wenn es manchmal zu einem Rückfall kommen wird.

Nur so schafft ihr es, wenn er es nicht möchte, dann Trenne dich von Ihm und bleibe ihm ein guter Freund.

LG

Oldmen
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Laila2012
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2012 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Drachenreiter,

ich befürchte auch, da sind wenig Anzeichen vorhanden... er sieht ja gar keine Notwendigkeit, sich Hilfe zu holen. Danke für Deine Ausführungen - bei Euch scheint es ja so zu sein, daß Ihr Beide aneinaner arbeitet , das ist bei uns nicht der Fall. Ich werde sehen, ob er seine Entscheidung für uns oder für seine Verneblung trifft.

Hallo Oldmen,

pfuh, das könnte ich nicht. Hätte ich auch nur ansatzweise geahnt, was da los ist, ich hätte nicht einen einzigen Abend gemeinsam verbracht! Die Vorwürfe nicht ernst nehmen sagt sich so leicht... wie gesagt, ich bin hier diejenige, die sich um alles kümmert, ob Kinder, Haushalt, Einkauf oder auch das Verdienen meines Geldes - er tut in dieser Richtung gar nichts! Und dann lasse ich mich zum Dank dafür noch regelmäßig behandeln, als käme ich auf direktem Weg aus der Gosse und er wäre der große Held? Nein, sorry, so ist für mich auch keine Freundschaft möglich! Meine Freunde sind Menschen, die es auch interessiert, wie es MIR geht und deren Welt sich nicht einzig um sich allein dreht. So kann man doch kein Freund sein...?!
Wenn er sich dafür entscheidet so weiter zu leben wie bisher, werde ich den Kontakt auf das nötigste beschränken und schauen, daß die Kinder - soweit es machbar, er also klar ist - ihren Vater nicht verlieren. Und das war´s dann auch schon, mehr hat er von mir dann nicht mehr zu erwarten. Sorry.

Liebe Grüße und einen schönen Abend Euch!

Laila
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Laila2012
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2012
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Okt 2012 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

also langsam und gemeinsam wird wohl nichts. Er beschimpft mich inzwischen nur noch, macht mir Vorwürfe und ist selbst beleidigt, wenn ich irgendwann mal entsprechend reagiere und nicht mehr mit ihm sprechen möchte. Ich bin inzwischen nur noch wütend und traurig, weil es sich so ungerecht anfühlt. Er sagt, es macht alles nur dann Sinn, wenn wir zusammen sind und versteht nicht, daß ich ihm einfach nicht mehr glauben kann, solange nicht wirklich etwas passiert ist. So sehr ich auch versuche die Angriffe nicht persönlich zu nehmen, es geht derart unter die Gürtellinie, daß ich einen Moment lang heute Mittag wirklich dachte "So siehst Du deine Kinder nie wieder!". Und genau das wollte ich nie. Ich wollte nie jemand sein, der eigenen Verletzungen auf die Beziehung zwischen dem Vater und den Kindern überträgt, aber es ist so grauenhaft derzeit, daß schon die Abholsituation ein einziger Horror ist. Er schreibt, wann er die Kinder sehen will und ich habe zu spuren. Antworte ich nicht sofort ( ich neige dazu das Handy nicht ständig griffbereit zu haben, um nur ja auf Abruf zu sein ), kommen unverschämte sms oder er ruft an, wird laut und diktiert mir, wann er welches Kind holt. Nach einer solchen Situation heute Mittag war ich so kurz davor, die Kinder nicht zu ihm zu lassen - obwohl er klar war und zu den Kindern nett. Hätte ich nicht solche Angst vor ihm, wäre es sicher dazu gekommen, daß ich den Umgang heute unterbunden hätte. Ein furchtbarer Balanceakt, und so langsam gehen mir die Kräfte aus. Da scheint manchmal der leichtere Weg zu sein, die Beziehung einfach weiter laufen zu lassen und zu hoffen, daß sich irgendwann was tut - aber das ist eben auch keine Lösung...
Und wieder frage ich mich, wie komme ich da raus? Was kann ich tun, damit die ganze Situation sich irgendwie entspannt?
Liebe Grüße

Laila
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