Abhängigkeit = Behinderung?

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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 14. Okt 2012 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

es ist nur dann von Vorteil, wenn du einen Arbeitsplatz hast und diesen auch behalten willst. Ich hatte zumindest mal darüber nachgedacht. Mir gings wirklich damals hundsmiserabel, ich glaubte sogar, dass ich wohl nicht mehr alleine wohnen kann. Lange hats gedauert, aber aus mir ist wieder ein fittes Kerlchen geworden. Fühle mich nicht krank, bin aber dennoch chronisch suchtkrank. Wenn du ne körperliche Abhängigkeit von irgendwas hast, dann ist das so. Das ist eben nicht mehr heilbar. Fange ich an zu saufen, bin ich in kurzer Zeit wieder soweit.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 14. Okt 2012 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

@yolande...dswg hatte ich ja auch geschrieben das das meistens eh ausgelegt wird wie die firmen das wollen bzw richter gerne den firmen nach der pfeife tanzen und auf die, die eigentlich recht bekommen sollten, und oder unterstützung benötigen auf gut deutsch scheißen.
und das behinderte dann gerne als billige, subventionierte arbeitskräfte missbraucht werden...ist bekannt.
wollte dir da auch nicht widersprechen...sondern einbringen, das die gesetze eigentlich schon da sind...das es an der umsetzung hapert liegt wieder an anderen geschichten...aber machen wir das jetzt nit zu gesellschaftskritisch hier.

lg

flippy
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 14. Okt 2012 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, der liebe Gesetzgeber...

Nach allgemeinem Verständnis sind Behinderungen wohl nicht gleichzusetzen mit Krankheiten. Ein Beinbruch wäre nach diesem Verständnis eine Krankheit, denn er ist heilbar, ein amputiertes oder verkrüppeltes Bein ist nicht heilbar, und deshalb wohl eine Behinderung. Im ärztlichen Sinn gelten wohl auch amputierte oder verkrüppelte Beine als Krankheit. Letztendlich ist jede Krankheit eine Einschränkung der Fähigkeiten, und somit zumindest eine temporäre Behinderung.

Ich würde Drogenabhängige nicht mit Behinderten (nach allgemeinem Verständnis) gleichsetzen wollen, fast würde ich sie nicht einmal mit Kranken gleichsetzen wollen. Drogenabhängigkeit ist immer eine Folge von Defiziten, also einem Mangel. Dieser Mangel findet sich in nicht erlernten Fähigkeiten im Umgang mit anderen und sich selbst. Es ist also im Wesentlichen ein Kenntnis-Defizit, das durch lernen ausgeglichen werden kann. Die Fähigkeiten selbst sind Ergebnis des Sozialisationsprozesses, den jeder Mensch durchläuft, sie sind nicht angeboren. Wenn solche Fähigkeiten von einzelnen nicht erlernt werden, dann ist die soziale Umgebung dafür verantwortlich, weil sie die Inhalte nicht gelehrt hat. Dieses Nicht-Lehren der Inhalte kann dabei gleichsam als Mangel aufgefaßt werden, es sind also auch in der Umgebung Defizite vorhanden, die als Krankheit aufgefaßt werden können. Mit anderen Worten: Wenn Drogenabhängige behindert sind, dann deshalb, weil die Gesellschaft behindert ist. Die Behinderten (nach allgmeinem Verständnis) hatten bereits vor Jahren einmal den Satz formuliert: 'Wir sind nicht behindert, sondern wir werden behindert'. Kaum mehr trifft dieser Satz zu als auf die Drogenabhängigen.

Behinderte mußten lange Zeit dafür kämpfen, als "normale" Bürger in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Es hat mehr als ein Jahrhundert gedauert, bis sich die deutsche Gesellschaft dazu entschlossen hatte, auf Behinderte entsprechend deren eigenen Bedürfnisse einzugehen und die Einrichtungen des öffentlichen Lebens anzupassen. Daß man anfing, Bürgersteige tiefer zu legen, an schwer zugänglichen Stellen Rampen und Fahrstülhle einzubauen und ähnliche Maßnahmen, liegt erst wenige Jahrzehnte zurück. Damals mußte man uns Schüler noch lehren, daß man zu Behinderten nicht Krüppel oder Spasti sagen darf, heute existieren für behinderte Menschen sogar eigene Olymische Spiele.

Man kann Drogenabhängige nicht mit 'normalen' Behinderten vergleichen, denn normale Behinderte sind unheilbar krank. Man könnte Drogenabhängige als temporär behinderte Menschen auffassen, letztendlich also als krank. Aber auch hier zeigen sich wieder Schwierigkeiten, die darin bestehen, die eigentliche Krankheit festzumachen. Wenn bereits der Konsum von Rauschmitteln Ausdruck einer Krankheit ist, dann muß sich diese Gesellschaft dazu bekennen, krank zu sein. Dies will aber niemand und letztendlich sieht auch niemand eine Veranlassung dazu. Die große Mehrheit der Gesellschaft verbraucht zwar regelmäßig Rauschmittel von irgendwelcher Art, gleichwohl würde diese Mehrheit sich selbst als gesund befinden. Den Zustand der Gesellschaft als Ganzes würde wohl ebenfalls die Mehrheit als gesund bzw. normal befinden. Deshalb kann der Gebrauch von Rauschmitteln allein nicht Ausdruck einer Krankheit sein, zumindest nicht für die Mehrheit.

Es müssen also schon besondere Formen des Konsums ausgemacht werden, um überhaupt von einer Sucht sprechen zu können. Diese Merkmale sind aber nur selten eindeutig. Im Unterschied zu herkömmlichen Krankheiten, die sich objektiv nachweisen lassen, wie z.B. Viruserkrankungen oder organische Schäden, kann die Sucht nur an Verhaltensmerkmalen ausgemacht und somit nicht direkt beschrieben werden. Insbesondere Gefühle können nicht objektiviert werden, sie sind nur dem Subjekt bekannt. Deshalb ist es im Grunde schon per se falsch oder unzulässig, bei Drogenabhängigkeit von emotionalen Störungen oder Krankheiten zu sprechen. Es ist sogar zutiefst anmaßend. Der Mensch ist emotional eine Black-Box. Was darin vorgeht, läßt sich nur vermuten. Wenn sich Sucht an etwas festmachen läßt, dann ist es das Verhalten.

Will man sich also dazu bereit erklären, Drogenkonsum zu einer Krankheit zu erklären, dann wird man sich bemühen müssen, diese Krankheit klar zu definieren. Damit muß man sich aber gleichzeitig dazu bereit erklären, auch die gesunden Formen des Konsums zu bestimmen, denn davon grenzt sich die Sucht schließlich ab. Die gesunden Formen des Konsums festzulegen, hält die Mehrheit nicht für nötig. Oder man erklärt sich pauschal bereit dazu, jeden Rauschmittelkonsum als krankhaft anzusehen und setzt mit der Therapie konsequent bei der Gesellschaft an. Eben hier zeigt sich das Dilemma, denn zu einer Therapie der Gesellschaft ist kein Mensch bereit.

Vielleicht sollten es die Drogenabhängigen so machen wie die Behinderten und mal eigene Olympische Spiele organisieren, natürlich mit "drogenkonsum-gerechten" Parkplätzen und Spritzenautomaten auf dem Klo. Wink

Gruß
CFZ
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2012 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

drogenabhängigkeit hat immer mit einem defizit zu tun?
hat man sich früher so zu erklären versucht, aber ich wäre vorsichtig mit solchen äusserungen, die lassen sicht nicht verifizieren,
ausser, man wagt sich an die aufgabe, zu erklären, wie dann jemand ohne defizite aussieht.
nach den weltgesundheitsorganisationskriterien ist z.b. heroinabusus eine krankheit und hat eine icd - nummer,
aber krank ist in meinen augen jemand, der nicht arbeiten kann, oder jedenfalls nicht alles.
wenn also jemand seinen konsum auf die reihe bekommt, sein leben, wieso ist er/sie dann krank?
oder gar behindert?
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2012 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

ich hab das in meiner LZT auch so mit den Defiziten erklärt bekommen. Da ist sicher auch was dran, aber es ist nicht der alleinige Grund. Vielmehr sollten wir uns mal fragen, an was es liegt, dass uns der Drogenkonsum so gefällt.

Es gibt Personen, die probieren eine Droge aus, finden es blöd und wollen es nicht mehr. Andere hingegen fahren total drauf ab, werden abhängig. Manche von ihnen kriegen nix mehr gebacken, wieder andere pendeln sich auf einem Konsummuster ein und bekommen es hin. Hat meineserachtens schon viel mit Veranlagung und Genetik zu tun, auch wenn einige jetzt wieder glauben, ich rede mir meine Sucht schön, aber so wirklich ausgesucht hab ich es mir trotzdem nicht.
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TomasG
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

dann sollten 99% der zigarettenraucher in deutschland einen behindertenausweise beantragen, und sich in rente schicken lassen!
den fast alle raucher sind süchtig nach zigaretten, jedenfalls nach den üblichen kriterien für sucht.

so ein unfug
ich weis auch von leuten die auf grund ihrerer heroinsucht eine frührente oder wie auch immer das heist bekommen.
das finde ich aber nicht richtig!

vorallem weil solche ine sucht oder abhängigkeit eben auch überwunden werden kann, noch nach jahren.

und dann kassieren die trotzdem weiter ihre rente...

bei z.b. einem doppelt amputierten (arme/oder beine) hingegen ist sicher das das nie wieder nachwachsen wird, und er somit 100% sicher nie wieder ohne diese behinderung sein wird.

in östereich oder der schweiz? ist das soweit ich gehört habe gang und gäbe das die substituierten als behindert gelten, und dann eine (kleine) rente bekommen, und somit auch aus den arbeitslosenstatistiken verschwinden.
richtig ist das aber in keinem fall.

ich bin mit meinen 9ml pola auch immer arbeiten gewesen.
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ TomasG

Es geht darum, dass man durch die Krankheit, in diesem Fall die Sucht, im Leben GEhindert wird, Dinge zu tun oder bei Tätigkeiten BEhindert wird.
Es geht um Leute, die aus physischen oder psychischen Gründen nicht in der Lage sind zu arbeiten.
Das gibt es durchaus, sehr oft sogar.
Was bitte hindert einen Raucher am arbeiten? Hat der Raucher psychische Leiden durchs Rauchen? Wird er im täglichen Leben gehindert normale Dinge auszuführen? Nein. Der Raucher wird erst in diese Gruppierung eingegliedert, wenn er z.B schwer lungenkrank wird und arbeitsunfähig ist.

Diese Regelung ist gut nachvollziehbar, finde ich. Das bedeutet nicht, dass jeder, der zwei Jahre Folie geraucht hat oder Kokain genommen hat zwangsläufig als "behindert" gilt.
Erst, wenn der Kokainkonsument z.B paranoid geworden ist oder eine schwere Psychose hat und somit arbeitsunfähig ist & dieser Zustand eine gewisse Zeit anhält + es ein Gutachter erklärt- dann bekommt er diesen "Status".
Das ist ein Prozess.

Also, wie du siehst, nicht jeder Kiffer bekommt einen Behindertenausweis
Wink
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TomasG
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

naja dann hat die behinderung aber eben wenn überhaupt nur indirekt was mit der droge zu tun.

ich habe auch heroin gespritzt, morphin, oxycodon, hydromorphon, und war arbeitsfähig.

habe auch zeitweise aufputschmittel wie amphe, meth oder pemolin genommen.

also wird jemand eher deswegen krankgeschrieben weil er eben psyschiche probleme hat, die vermutlich schon vor der droge da waren.

ich halte eine *drogensucht* daher eher für ein symptom einer bereits vorher zumindest latent bereits vorhandenen psyschichen erkrankung.

wenn einer nicht von einer droge lassen kann, dann doch deswegen weil es ihm mit der droge zumindest kurzzeitig besser geht!
also weil er eine erkrankung hat, die mit der droge gelindert wird.
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

ich fühle mich relativ gesund,
perverserweise fühle ich mich sogar gesünder, wenn ich was genommen habe (heroin)
ich bin krank, o.k., ich brauche mein medikament,
auf diese definition kann ich mich einlassen,
aber behindert fühle ich mich nicht,
mit oder ohne heroin,
ich kann alles machen,
behindert?
thomasg, auch du nimmst scheinbar drogen, um dich normal zu fühlen
oder um zu funktionieren, gehst arbeiten,
bist du behindert?
hört sich nicht so an,
obwohl es leute gibt, die behindern sich mit drogen und sind nicht mehr lebensfähig,
können ihr leben oft nicht mehr alleine regeln,
aber liegt das an den drogen?
wenn jemand lange viel alkohol trinkt,
irgendwann sein gehirn nicht mehr vollständig arbeitet,
magenbluten hat und diese dünnen beine bekommt,
da kann man schon von einer behinderung sprechen,
aber toi toi toi funktioniert bei mir alles noch gut
(nach 25 jahren konsum)
und verdammt,
ich bin nicht behindert!
deshalb fände ich eine allgemeine schubladisierung von usern als behindert nicht sinnvoll,
es kommt darauf an,
ob es drauf ankommt.
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

bewa

hast du gelesen, was ich geschrieben habe?
Ich bezweifel das...

Ich habe am Anfang geschrieben, dass ich mit meinr psych. Erkrankung diesen Status habe, sofern ich irgedn so einen Wisch beantragen würde.

Zu Süchtigen habe ich geschrieben

Zitat:
Es geht darum, dass man durch die Krankheit, in diesem Fall die Sucht, im Leben GEhindert wird, Dinge zu tun oder bei Tätigkeiten BEhindert wird.


oder

Zitat:
Es geht um Leute, die aus physischen oder psychischen Gründen nicht in der Lage sind zu arbeiten.


nicht jeder, der DRogen nimmt ist gleich behindert. Vollkommener Schwachsinn.
Erst, wenn man durch jahrelangen Konsum beeinträchtigt ist.
Sei es körperlich oder psychisch.

Also, wenn es bei dir nach 25 Jahren Heroin nicht so ist- toi toi toi.
Dann zählst du zwar zu den chronisch Kranken bsit aber natürlich nicht behindert .

Es geht einzig und allein darum, wenn man nicht mehr arbeits-oder gesslschaftsfähig ist durch den Abusus von Drogen.
Als Schutz für den Erkrankten. Logisch? Logisch.

@ Tomas

Du hast schon Recht, ich verstehe, wie du das meinst. mache sind erst "gesund§ durch Tabletten oder Drogen. Oder meinen es zumindest.

Sonnige Grüße Wink
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2012 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Menschen, die durch ihren Konsum nicht wirklich im Leben eingeschränkt sind, sind sicher auch nirgends gemeldet, musstet bislang nicht das staatliche Hilfesystem in Anspruch nehmen und gelten daher wohl eher nicht als behindert. Die Gesetzeslage dient ja eher dazu, jenen zu helfen, die durch ihre Suchterkrankung am Leben der Gemeinschaft nicht mehr vollumfänglich und für sie selbst befriedigend teilnehmen können. Das macht sie "behindert"...das deutsche Wort ist etwas irreführend und hat bisweilen einen negativen Beigeschmack...Menschen mit Handicap klingt da sicher besser. Deshalb liest man auch kaum von behinderten Menschen, sondern von Menschen mit Behinderungen im Sinne von Beeinträchtigung.

LG
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2012 07:19    Titel: Antworten mit Zitat

blanche, ich habe deinen beitrag gelesen,
die frage war doch aber, ob drogennehmer allgemein behindert sind,
bzw als behindert einzustufen sind.
wenn jemand nicht mehr am leben teilnehmen kann,
egal aus welchem grund,
ist er/sie behindert, logisch!
ob drogeninduzierte psychose
oder bein ab
unfall oder spritzabszess,
aber ich habe auch garnicht speziell auf deinen beitrag geantwortet,
das war mehr so reflex:
ICH, BEHINDERT?
schönen sonntag...
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tuutsweet
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 21. Okt 2012 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

moinmoin,
ich gelte lt. Gesetzgeber als seelisch behindert und bin erwerbsunfähig aufgrund meiner Drogenkrankheit, HIV und Hepatitis C, die mittlerweile aber erfolgreich ( Interferon ) behandelt wurde.
Ich habs auch beim Versorgungsamt versucht einen Schwerbehindertenausweis zu "ergattern" wurde aber nur mit 40 % eingestuft, was mir leider keine kostenlosen Bus/Zugtickets beschert hat. Schade eigentlich, weil ich doch wirklich ein "krankes Schwein" bin.
Ich habe jetzt meine Dauerrente durch und Gottseidank mit dem Arschlochamt/Hartz IV nix mehr am Hut.

Ich bin echt froh , dass die Interferonbehandlung angeschlagen hat, denn ich persönlich halte Hepatitis C und andere Arten von Lebererkrankungen für gefährlicher als HIV, weil es keine gute, intensive und flächendeckende Aufklärung bezüglich Hepatitis gibt.
Ich kenne viele Leute , z.B. welche mit denen ich zusammen auf Therapie war, die poppen ohne Gummi rum , obwohl sie wissen , dass sie Hepatitis C haben und verheimlichen das auch noch, weil sie entweder nicht aufgeklärt sind oder weil sie die Gefahr einer Ansteckung soweit herunterspielen , dass es ihnen letztlich scheissegal ist was passiert, Geilheit siegt.

Summasummarum, ich fühle mich nicht schlechter , weil ich als seelisch behindert gelte, ich fühle mich auch nicht ausgegrenzt oder sowas, sondern ich gehe mit meiner Krankheit offensiv um , wer darauf nicht klarkommt, kann ja gehen, Freunde werden wir sowieso nicht.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis aber auch viele , die erst sehr zurückhaltend reagierten , aber nach Auseinandersetzung mit der Thematik das Gespräch mit mir suchten und schliesslich keine Berührungsängste mehr hatten.
lg
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TomasG
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2012 07:49    Titel: Antworten mit Zitat

ich hab 2 kolleginnen die zu ich glaube 50% behindert sind laut ausweis.
ich arbeite in einer kleinen firma, und mein chef muss denen mehr urlaub geben, und bekommt da vom staat keinerlei zuschüsse oder ausgleich!

das find ich scheiße, wiel so krank scheinen die mir nicht..

und selbst wenn, müsste es da vom staat einen ausgleich geben, speziell für kleine firmen
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2012 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Am Anfang der Einstellung bekommen die Firmen über das Integrationsamt zumeist einen Ausgleich. Deshalb stellen ja viele Firmen Menschen mit Behinderung ein.

Auch wenn dir die beiden vielleicht nicht wirklich krank erscheinen...selbst Diabetis kann dazu führen, dass du 50 % behindert bist. Das hängt natürlich von Engagement der Person ab, die die % und damit diverse Vorteile will oder diverse Nachteile verhindern will.
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