ist das normal?

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Zornbrocken
Gast




BeitragVerfasst am: 13. Jan 2009 23:46    Titel: ist das normal? Antworten mit Zitat

hi leute,

ich hab heute mal wieder ne frage.

bin doch jetzt seit fast 8 wochen im pola-programm, und hatte seit dem ersten tag da meinen h-konsum wirklich 100% eingestellt, auch keine rückfälle bisher, und das fiel mir auch gar nichtmal so schwer, also will sagen, zurzeit fühle ich mich mit dem pola eigentlich ziemlich gut, da auch meine vorerkrankungen, die schon lange vor der h sucht da waren und die ich durch h selbst zu medikamentieren versucht habe, was aber nicht so richtig gelang, die sind auch seit ich pola bekomme, richtig besser geworden.

kurzum, ich fühle mich seit jahren das erste mal wieder einigermaßen gut und zufrieden, was ich nie gedacht hätte, erst recht nicht, wo ja doch so sehr viele trotz der substi regelmäßig beikonsum haben und ich vorher echt schiss hatte, dass es trotz pola so schwer wäre, dass ich es nicht schaffe, aber ganz im gegenteil, alles läuft gut.

nun aber ist es so, war gestern wieder beim arzt, der mich fragte, ob ich beikonsumfrei sei, was ich ja guten gewissens bejahen kann, obwohl mich so eine frage doch wundert, denn da sollens doch lieber öfter uk's machen, damit auch das take home in größere nähe rückt, und hatte erst eine uk, seit ich dort bin, aber gut, das nur nebenbei.

jedenfalls meinte er, da ich keinen beikonsum habe und mich ansonsten auch gut zu fühlen scheine, will er, dass wir anfangen, abzudosieren. sein vorschlag, 02mg alle 14 tage.

das hat mich ehrlich gesagt total schockiert, denn ich will noch nicht abdosieren, auch wenn das wirklich ja nur minischritte wären, aber das sumiert sich ja mit der zeit auch, und ich habe riesen schiss, dass ich mich dann über kurz oder lang wieder schlecht fühlen werde, was noch nichtmal so sehr mit der angst vor entzugssymptomen zu tun hat, sondern vielmehr damit, dass ich riesenschiss habe, dass die symptome meiner anderen krankheiten dann wieder auftreten werden, und das werden sie sicherlich, aber das würde ja dann über kurz oder lang sicher doch wieder zu rückfällen führen, weil ich mir mit dem h wenigstens ein bisschen habe helfen können, wenn auch längst nicht so gut wie mit dem pola...

was kann ich nun tun, wie könnte ich versuchen, meinen arzt davon zu überzeugen, mich noch nicht abzudosieren oder habe ich da gar keine chancen, was sagt ihr?

ich habe sogar echt schon überlegt, absichtlich einen rückfall zu machen, nur damit ich nicht runtergesetzt werde, aber wie gesagt, das will ich nicht, ich bin saufroh ohne das heroin, ich will es wirklich nicht mehr nehmen, aber vielleicht wäre ein rückfall der einzige weg, dem arzt zu zeigen, dass ich noch nicht so weit bin, wie er denkt?

lg und danke für eure hilfe

zornbrocken
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2009 01:21    Titel: Re: ist das normal? Antworten mit Zitat

Zornbrocken hat Folgendes geschrieben:
h

jedenfalls meinte er, da ich keinen beikonsum habe und mich ansonsten auch gut zu fühlen scheine, will er, dass wir anfangen, abzudosieren. sein vorschlag, 02mg alle 14 tage.

das hat mich ehrlich gesagt total schockiert, denn ich will noch nicht abdosieren, auch wenn das wirklich ja nur minischritte wären, aber das sumiert sich ja mit der zeit auch, und ich habe riesen schiss, dass ich mich dann über kurz oder lang wieder schlecht fühlen werde, was noch nichtmal so sehr mit der angst vor entzugssymptomen zu tun hat, sondern vielmehr damit, dass ich riesenschiss habe, dass die symptome meiner anderen krankheiten dann wieder auftreten werden, und das werden sie sicherlich, aber das würde ja dann über kurz oder lang sicher doch wieder zu rückfällen führen, weil ich mir mit dem h wenigstens ein bisschen habe helfen können, wenn auch längst nicht so gut wie mit dem pola...

was kann ich nun tun, wie könnte ich versuchen, meinen arzt davon zu überzeugen, mich noch nicht abzudosieren oder habe ich da gar keine chancen, was sagt ihr?

ich habe sogar echt schon überlegt, absichtlich einen rückfall zu machen, nur damit ich nicht runtergesetzt werde, aber wie gesagt, das will ich nicht, ich bin saufroh ohne das heroin, ich will es wirklich nicht mehr nehmen, aber vielleicht wäre ein rückfall der einzige weg, dem arzt zu zeigen, dass ich noch nicht so weit bin, wie er denkt?

lg und danke für eure hilfe

zornbrocken

Diese Wahnsinnigen mit ihrem Abstinenzparadigma. Sie glauben tatsächlich, man muss nur einen Entzug machen, und alles ist wieder in bester Gesundheit.
Du musst ihm klar machen, dass Du noch nicht über die Stabilität verfügst, die er bei Dir vermutet. Druck ist das was Du jetzt wirklich nicht gebrauchen kannst.
Vorsichtshalber, sie können einfach keine Ruhe geben, solltest Du Dich schon mal über alternative Ärzte informieren. Die Psychosoziale kann ja bleiben.
Es ist ein Kreuz.
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Zornbrocken
Gast




BeitragVerfasst am: 14. Jan 2009 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

hi bright,

cool von dir zu lesen, wie geht's dir? danke für deine antwort.

du, kannst du dich noch dunkel erinnern zufällig an meinen damaligen ellenlangen post über die tortour, die nötig war, um hier bei uns in der stadt überhaupt in ein programm zu kommen?

demnach ist deine idee, sich nach alternativen ärzten umzusehen zwar von der sache her logisch, aber hier bei uns in der gegend wäre ds so ähnlich wie im rettungsboot das paddel abwerfen oder anders gesagt, dann könnte ich bei den restlichen 3 oder 4 ärzten, von denen ich 2 kenne und sicher weiss, da isses noch viel schlimmer, mich trotzdem erstmal hinten in der warteliste anstellen, und die ist verdammt laaang (mind. 6-eher 12 monate).

und vor allem, das wichtigste ist, ich mag den arzt, hätte ich selbst nie gedacht, dass das passieren könnte, aber der iss echt ok, kennt sich sehr gut aus, hört zu, bringt verständnis auf (zumindest bisher), z.b als ich schlafprobleme bekam, hat er mir nicht unterstellt, dass das fakerei meinerseits wäre, um mehr pola zu kriegen, sondern er verschrieb mir anstandslos ein ordentliches bedarfsmedi, doxepin, das wollte ich gern haben, denn das kannte ich aus nem früheren entzugsversuch und wusste, das hilft mir gut, damals auch in verbindung mit h, also dachte ich mir, dann klappts sicher auch zusammen mit pola, und so weit also bisher dort alles super, aber jetzt, nach nichtmal ganz 2 monaten bringt der mir so was?!

ich war mir vorher sicher, man könne erstal ne ganze weile auf ersatzvergabe bleiben und entscheidet selbst, wann man so weit ist und sich abdosieren will, und wie gesagt, ich hab nichmal angst wegen dem suchtdruck, denn 0,2mg wird man wirklich kaum merken, aber mir geht's so gut wie ewig nicht mehr, denn bevor ich h anfing, hatte ich psychische krnkheiten, war in behandlung, und niemand konnte mir helfen, keine medis wirkten so, dass es mir besser ging. mit h gings nicht gut, aber besser, und jetzt, mit dem pola iss es einfach genial wunderbar. ich hatte die hoffnung seit jahren aufgegeben, ein medikament zu finden, was meine derealisationsanfälle sowie panikattacken und schwere depressionen (alles zusammen, bedingt sich ja auch alles gegenseitig) lindern könnte und andere ärzte sagten mir auch früher, gerade gegen die derealisation könne man nix machen, damit müsse ich leben, aber ich hab jahre meine wohnung nicht verlassen können, aus angst usw.

und jetzt bekomm ich pola und all das ist weg, ich fühle mich endlich normal, so gut gings mir mit allem heroin zusammen nicht, und genau dieses will ich nicht aufgeben, von so einem mdikament habe ich jahrelang geträumt, verstehst du?

deswegen dachte ich, vielleicht hat hier irgendjemand eine idee, wie man den arzt überzeugen könnte oder wie ich es schaffen könnte, das pola als medikament gegen meine anderen erkrankungen zu bekommen, denn ich weiss, pola ist nicht nur zur substi zugelassen, aber die frage ist, hätte ich irgend eine chance, das durchzkriegen, was meinst du?

da fällt mir wieder das thema ein, theoretisch heroin einzuklagen, aber ohne scheiss, das will ich nichtmal mehr (für mich, anderen würd ich es natürlich trotzdem von herzen gönnen, denen das pola nicht so gut hilft wie mir, denn ich denke mal, das iss eher die ausnahme bei mir, und auch nur, weil das nix mit dem drogenentzug zu tun hat, sondern wie gesagt mit meinen grunderkrankungen).

von daher, nur mal theoretisch, mal angenommen, man wolle sein recht auf ein bestimmtes medikament richtig einklagen: wie müsste man das genau anstellen? wie fängt man das an?

freue mich auf deine antwort bright, und natürlich genauso, wenn mir noch andere leutz hier was dazu schreiben könnten,

lg und gut nacht nun

zornbrocken
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worstcase
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2009 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

hi zornbrocken!
du schreibst, dass du deinen arzt magst, er zuhören kann und verständnisvoll ist. ich würde ihm an deiner stelle genau das sagen, was du uns hier geschrieben hast. (wenn du das ihm gegenüber nicht so gut formulieren kannst, schreibs nochmal auf und gibs ihm zu lesen). wenn du ihm erklärst, dass du erst längere zeit stabil sein willst, bevor du dir selber zutrauen kannst, ohne substi clean zu bleiben, dann müsste er das verstehen. wenn du dir jetzt schon sicher bist, dass es momentan ohne substi nicht geht, dann ist das ja sowas wie eine "self-fulfilling prophecy".
es klingt so, als ob es dir wichtig wäre, dass euer arzt-patienten-verhältnis auf ehrlichkeit basiert. wenn du jetzt einen rückfall baust, dann setzt du nicht nur deine gesundheit und deinen substi-platz aufs spiel, sondern zerstörst wahrscheinlich auch das gute verhältnis zu deinem arzt. ich würde ihm viel eher davon erzählen, dass du in deiner verzweiflung ernsthaft daran gedacht hast, einen rüchfall zu bauen, nur, um noch nicht runterdosiert zu werden.
in den letzten monaten hat sich dein arzt ja anscheinend dein vertrauen verdient, was nach deinen erfahrungen sicher nicht einfach so passiert ist. also setz jetzt auf dieses vertrauen und versuche, mit ihm zu reden.
ich wünsch dir viel glück!
lg, karo
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anja
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2009 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zornbrocken
Es ist schon ein Kreuz mit diesen Ärzten,ist meiner Meinung nach noch viel zu früh um abzudosieren,er sollte doch froh sein das es Dir im Moment mit Deiner Dosis soweit gut geht. Ich verstehe auch nicht das da so Unterschiede gemacht werden, mein Arzt ist ja auch ziemlich streng, bin nun 4 Monate im Programm und muß immer noch täglich antanzen. Gesetzliche Vorschriften heist es dann. Aber wie ich schon hörte, gibt ein anderer Arzt im gleichen Ort schon nach 2 Monaten Take- Home. Bei mir ist es genauso ,das Subutex ist das Medikament das auch bei mir total gegen meine Depressionen und Angstzustände hilft. Ich würde im Moment auch nicht abdosieren wollen. Und dann gibts da ja auch Leute die sind schon 15 Jahre oder noch länger im Programm. Das soll einer verstehen.Einen Rückfall würde ich auf keinen Fall machen, damit schädigst Du Dir nur selbst.Wenn er gar nicht mit sich reden lässt und Dich abdosiert würde ich gleich Tage danach jammern, das es Dir nicht gut geht Du nicht schlafen kannst ,Suchtdruck hast.Ich hoffe für Dich er sieht das ein.
L.G.
Anja
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Zornbrocken
Gast




BeitragVerfasst am: 15. Jan 2009 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

hi caro und anja,

danke für eure antworten *freu*

ja, also wirklich ernsthaft einen rückfall zu bauen liegt mir natürlich total fern, ich bin superfroh, dass ich bisher ohne groß suchtdruck sauber bin und mich dazu auch noch richtig wohl fühle, was mit heroin niemals auch nur annähernd so gut war - von daher ekelt mich im moment auch nur der pure gedanke daran, jetzt wieder heroin anzufassen, das steht fest.

ich kann mir aber eben zurzeit absolut noch nicht vorstellen, ohne ersatzmedi gut leben zu können, wie gesagt, mehr wegen der positiven nebenwirkungen, aber so oder so bin ich nichtmal ganz zwei monate dabei und stelle gerade mein leben darauf ein und um, und da soll ich schon beginnen, runterzudosieren?

ja caro, das vertrauensverhältnis zum arzt ist mir in der tat total wichtig und ich finde, ohne das hat das ganze auch keinen sinn, aber ihm das nun so offen zu sagen, weiss ich nicht, ob er das nicht für schleimerei oder so hält?

und was du schreibst anja, wegen dem rumjammern, wenn er abdosieren sollte: naja, ansich keine dumme idee, hatte ich mir auch schon überlegt, aber wie gesagt, der würde "nur" in 0,2mg schritten runtergehen, alle paar wochen, und ehrlich gesagt kann ich wirklich kaum glauben, dass man diese winzige dosisänderung (iss ja weit weniger als 1mg, und das wäre schon wenig) wirklich täglich merken würde und ich denke mal, wenn ich dann wegen der 0,2mg anfinge, richtig abzujammern, wie kacke es mir plötzlich geht, wo ich bisher ja sagte, es geht mir recht gut, dann glaube ich, könnte ich mich irgendwo doch ganz schön lächerlich machen oder er würde merken, dass das gelogen ist, und das will ich ja nicht. denn wie gesagt, normalerweise, also wenn es hier für mich wirklich nur ums runterkommen ginge, denke ich schon, so könnte eine ausdosierung gut klappen, in so winzigen schrittchen á la 0,2mg, und später wohl sogar in 0,1mg - also das sollte ja wirklich kein problem sein, oder? aber das is es ja halt nich, sondern für mich ist die sache, dass ich nicht in paar wochen dann schon 1,0mg weniger und dann bald noch weniger und irgendwann ja doch auf sehr wenig und dann bald auf null wäre, sondern ich möchte meinen jetzigen einigermaßen guten zustand gern eine weile erhalten und mich stabilisieren, und wie du auch schriebst, es ist wirklich komisch, wie die unterschiede gemacht werden - manche sind 10, 15 jahre in einem programm und hier fangen die schon nach paar wochen solchen mist an, ehrlich, ich raffs nicht.

besonders ärgert mich daran, dass ich mir richtig doll mühe gebe, also ich hatte mir ja vorher vorgenommen, eine wirklich "gute patientin" zu werden. ich mache alles, was der sonst so verlangt, also alle möglichen zusätzlichen arztbesuche, was der dort von den substi patienten fordert, ich kümmere mich, ich gehe immer ordentlich zur psycho-sozialen betreuung, ich bin immer pünktlich dort, ich bin freundlich (klingt blöd jetzt zwar, aber iss ja trotzdem so, denn wenn ich mir dort in dem wartezimmer einige oder besser gesagt die meisten anderen so ansehe, dann scheint mir das eben bei weitem keine selbstverständlichkeit zu sein, wenn ich so höre und sehe, wie die anderen sich da im wartezimmer, den schwestern gegenüber usw. benehmen usw...) - so und das beste: vom allerersten tag an bin ich ohne beikonsum geschweigedenn rückfall, und ich hatte eigentlich gedacht, wenn man sich dort an die spielregeln hält (denn was soll's, mit allem anderen schadet man sich ja am ende eh nur selbst, also kann man es ja zur abwechslung auch mal probieren, sich ordentlich und unrebellisch zu verhalten), dann bringt einem das auch was ein, aber stattdessen kommt es mir nun irgendwie eher wie die größte bestrafung vor, dass ich -wahrscheinlich, weil ich alles so ordentlich hinbekomme- so stabil erscheine, dass man glaubt, ich sei bereits so stabil, um abdosiert werden zu können, während andere ständig beikonsum haben, uks faken, unregelmäßig hingehen, die anderen sachen vernachlässigen usw. und dann zur belohnung eben jahrelang ohne probleme weiter ihre substi kriegen, denn sie sind ja "so schwach", dass sie nichtmal ohne beikonsum schaffen, also kann man sie ja erst recht nicht abdosieren - ist das fair? und dann wundern die sich am ende, wenn man wirklich nen rückfall baut, als letzten ausweg quasi, wenn alles reden und beteuern, dass man noch nicht so weit sei, nichts hilft und einem keiner glaubt oder die halt denken, dass das nur ausreden seien, um noch länger pola zu bekommen.

naja ich werde auf alle fälle nochmal mit ihm darüber sprechen, mal sehen, was er sagt, ansonsten weiss ich auch nicht, wie's dann weiter geht, aber fakt ist, seit montag stehe ich wieder unter spannung und druck, denke ständig darüber nach und habe totale panik, weil ich echt noch nicht so weit bin, das schaffe ich nicht, so blöd das klingen mag, aber ich weiss das ganz genau.

danke fürs zuhören ladys und der herr Smile

lg

zornbrocken
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ich-zornbrocken
Gast




BeitragVerfasst am: 3. Feb 2009 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

worstcase hat Folgendes geschrieben:
hi zornbrocken!
das passt zwar überhaupt nicht hierher, aber ich wusste nicht, wo ich sonst schreiben soll. wollte nur fragen, wie die sache mit deinem arzt wegen runterdosieren und so ausgegangen ist?
hoffe, dir gehts gut! lg karo


so hab's gefunden Smile

also eigentlich iss es fix erzählt: ich hab mit meinem arzt gesprochen, habe ihm offen gesagt, dass ich angst habe, jetzt schon mit dem runterdosieren anzufangen, weil ich mich noch nicht so stabil sehe wie er vielleicht und dass ich gern noch damit warten würde, wenn das ok wäre. sagte ihm auch, dass ich momentan halt grad dabei bin, mich zu ordnen und mein leben zu ordnen, viele wege zu erledigen, ämter usw., was halt so alles ansteht und was in den letzten jahren eben liegen blieb und ich total habe schleifen lassen bzw. eben auf post z.b. gar nicht mehr reagiert habe, weil mir das alles so über den kopf gewachsen war und immr, wenn ich mal nen lichten moment hatte und mir bewusst wurde, wieviel scheisse sich über mir zusammengebraut hat, dann bekam ich natürlich immer noch mehr panik und nahm demnach noch mehr drugs um mich zu betäuben - aber jetzt gehe ich das halt alles an, schritt für schritt und oft fällt es mir schwer, aber ich ziehe es durch, weil ich es will, aber zu diesen ganzen sachen jetzt noch runtergehen mit dem pola, das traue ich mir einfach noch nicht zu.

ja, so habe ich es in etwa erklärt, und er hat nur ein paarmal genickt und gesagt, ist ok, lieber so als rückfall und wenn ich meine, ich brauche noch zeit, dann ist das völlig ok.

kannst dir vorstellen, welch stein mir vom herzen plumste Smile

danke der nachfrage karo, und wie geht's dir so?

lg und bis bald
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worstcase
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 4. Feb 2009 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

hi zornbrocken!
hey, das freut mich so für dich, dass das so gut gelaufen ist! kann mir vorstellen, dass dir ein ganzes gebirge vom herzen plumbste!

ist das bei dir auch so? man ist von früher schon so gewöhnt daran, dass alles immer schlecht und schief läuft, dass man dann völlig überrascht und von den socken ist, wenns doch mal klappt?!
bei mir häufen sich solche erfolgserlebnisse zunehmend seit ich trocken bin. liegt sicher auch daran, dass ich, wenn dann doch mal irgendwas nicht so gutes passiert, es nicht mehr so ernst nehme bzw besser damit umgehen kann.
ich hab das gefühl: wenn man clean/trocken und psychisch stabil (evtl durch substitution oder antidepressiva gut eingestellt) ist das oft ein "positiver teufelskreis". je mehr man auf die reihe kriegt, desto besser gehts einem, desto mehr kriegt man wieder auf die reihe.... Very Happy

auf jeden fall: super, dass du das deinem arzt so gut verständlich machen konntest und auch super, dass er das verstanden hat! immerhin hat dir das auch bestätigt, dass er dir zuhört und dich versteht und dich in dieser hinsicht auch unterstützt! ich denke mir, es ist voll wichtig, dass du einen substi-arzt hast, auf den du dich voll verlassen kannst!

mir gehts ziemlich gut, danke. die letzten wochen waren etwas mühsam, weil ziemlich viel passiert ist. aber ich bin da durch -ohne alk oder sonstiges- und das hat mich irgendwie noch stärker gemacht...zu sehen, dass ich jetzt auch situationen bewältigen kann, in denen ich mich früher betäubt hätte.

wünsch dir einen schönen tag!
lg karo
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miramööp
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2009 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Zornbrocken,

hab diesen Thread von dir iwie eben erst entdeckt, und mir wurde ganz kalt als ich den Startpost gelesen hab....hab mir vorgestellt, mein Arzt würde das morgen von mir verlangen...

Mir fällt ein Stein von Herzen zu lesen, dass es sich doch so schnell und gut für dich regeln ließ. Es geht mir genau wie dir: ich fühle mich zum ersten Mal wirklich durchgehend gut (es sei denn, ich bau mal n rückfall, was schon zwei drei mal passiert ist - wenn etwas ganz krasses passiert, wie eben gerade, um mal einen abend den kopf ausschalten zu dürfen ), die Vorerkrankungen, gegen die mir das h auch geholfen hat, der Grund warum ich mich in die Substanz verlieben musste - ich fühlte mich gesund!

Naja, jedenfalls kann und will ich, wenn es nach mir ging, das Subu noch nicht hergeben. Ich hoffe darauf, dass ich in der Zeit, in der das Subu meine Psyche stabilisiert, an den grundlegenden Problemen, den Strukturen meiner eigentlichen Krankheiten arbeiten kann, so dass, wenn ich eines Tages abdosiere, ich genug "dazugelernt" habe, wie ich mit mir und der Welt umgehen muss, um mich gut zu fühlen.

Dann kann ich auch die Opiate wieder hergeben, und wenn die Stoffwechselvorgänge im Gehirn sich wieder normalisiert haben, so hoffe ich dass ich von dem profitieren kann, was ich mit der "Krücke" gelernt und verändert habe. Aber die Zeit muss sein. Sonst ist man schneller als der Entzug vorbei ist wieder da, wo man angefangen hat. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zumindest...

grüße, Mira
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Zornbrocken
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.02.2009
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

huhu mira und karo,

erstmal total vielen dank für eure anteilnahme und dass ihr euch da so gut reinversetzen könnt, das finde ich echt wahnsinnig cool.

manchmal tut es mir richtig leid, dass wir uns hier nur via internet unterhalten können - mit solchen leuten wie euch würde ich mich durchaus gern auch mal direkt austauschen wollen, das würde bestimmt gut tun und auch spaß machen. mein sozi aus der PSB hat mir grad gestern wieder den gang in eine selbsthilfegruppe nahe gelegt, sozusagen als eine der stützen im aufbau eines drogenfreien lebens, aber das möchte ich eigentlich halt nicht. erstens wegen meiner sozialphobie und zweitens weil ich von hause aus irgendwie wie ein eremit bin, der die einsamkeit durchaus liebt und nicht unbedingt immer menschen um sich rum braucht, denn mir fehlt da eigentlich nix oder zumindest kommt es immer drauf an, ob es die "richtigen" leute sind, bei denen sofort die chemie stimmt und die man auf anhieb mag, aber wenn ich ehrlich sein soll, und das mag jetzt vielleicht etwas böse klingen, aber damit muss ich dann leben. ich will mal versuchen zu erklären, was ich damit meine:

also auch während meiner aktiven drogenzeit habe ich mich fast komplett von anderen drogenleuten ferngehalten, die meisten waren mir ehrlich gesagt echt zu asozial im wahrsten sinne des wortes. keine hygiene, keine ehre (denn auch sucht kann kein grund sein, andere menschen zu bestehlen oder auszurauben, erst recht nicht die eigenen bekannten oder gar freunde) und allermeistens vor allem auch nicht mal eine gewisse grundbildung oder ein klein wenig allgemeinwissen oder emotionale intelligenz vorhanden, und sowas ändert sich ja dann auch nicht, wenn man im programm ist, also der charakter eines menschen bleibt ja gleich und was er in der birne hat auch, und wenn ich dann überlege, dass in solchen selbsthilfegruppen ja genau die leute sitzen, die zwar nun vielleicht keine drogen mehr nehmen, aber ansonsten ja doch noch dieselben sind, na dann muss ich das einfach nicht haben.

klingt krass, ja, aber so empfinde ich das nunmal, zumal ich eben auch schon immer zwischen so genannten "Morphinisten" und junkies unterschieden hab, genau wie mit anderen drogen auch. einige hauen sich lsd rein und wissen nichtmal warum eigentlich und andere machen dies ganz rituell und mit klar gesteckten zielen für ihre bewusstseinserweiterung.

so oder so, mit geistlosen leuten kann ich nix anfangen, aber wenn ich eure posts lese, dann freue ich mich immer, denn ihr seid irgendwie anders, wie auch noch einige andere wenige hier (z.b. anja, bright usw.), aber ich glaube eben auch, dass eben auch von hause aus fast nur der typ mensch sich in so einem forum anmeldet und sich hier aktiv beteiligt, der eben nicht so hirnlos ist, sondern für den opiate halt bewusst als medizin gedient haben und der jetzt dran arbeitet und sich weiterentwickelt, wobei das ja nicht nur durch abstinenz oder substi möglich ist, sondern ich habe auch größten respekt vor den leuten, die für sich entschieden haben, sie nehmen weiter ihre droge (ohne programm), aber können das halt auch begründen und reflektieren trotzdem und nachdenken und überlegen und sich austauschen... usw.

naja, vllt. wisst ihr ja, was ich meine Smile

so, nun nochmal fix auf eure texte eingehend...


karo hat geschrieben:

worstcase hat Folgendes geschrieben:

ist das bei dir auch so? man ist von früher schon so gewöhnt daran, dass alles immer schlecht und schief läuft, dass man dann völlig überrascht und von den socken ist, wenns doch mal klappt?!


ja exakt. genau das beobachte auch ich momentan immer mehr. ein gutes gefühl, das sich da breit macht, nicht wahr?


mira hat geschrieben:

miramööp hat Folgendes geschrieben:

Es geht mir genau wie dir: ich fühle mich zum ersten Mal wirklich durchgehend gut (es sei denn, ich bau mal n rückfall, was schon zwei drei mal passiert ist - wenn etwas ganz krasses passiert, wie eben gerade, um mal einen abend den kopf ausschalten zu dürfen ), die Vorerkrankungen, gegen die mir das h auch geholfen hat, der Grund warum ich mich in die Substanz verlieben musste - ich fühlte mich gesund!

Naja, jedenfalls kann und will ich, wenn es nach mir ging, das Subu noch nicht hergeben. Ich hoffe darauf, dass ich in der Zeit, in der das Subu meine Psyche stabilisiert, an den grundlegenden Problemen, den Strukturen meiner eigentlichen Krankheiten arbeiten kann, so dass, wenn ich eines Tages abdosiere, ich genug "dazugelernt" habe, wie ich mit mir und der Welt umgehen muss, um mich gut zu fühlen.

Dann kann ich auch die Opiate wieder hergeben, und wenn die Stoffwechselvorgänge im Gehirn sich wieder normalisiert haben, so hoffe ich dass ich von dem profitieren kann, was ich mit der "Krücke" gelernt und verändert habe. Aber die Zeit muss sein. Sonst ist man schneller als der Entzug vorbei ist wieder da, wo man angefangen hat. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zumindest...


ganz ganz genau so ist es bei mir auch. habe jetzt echt überlegt, welche textpassagen von dir ich löschen könnte, damit nicht so viel stehen bleibt, aber das fällt mir echt schwer, denn so ziemlich jedes wort von dir trifft den punkt, und darum habe ich es so stehen lassen.

einen schönen abend noch und bis bald, lg

zornbrocken
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

huuuuuuuhuu zornbrocken!
schön, von dir zu hören...lesen!!!
ich schreib dir morgen zurück, wollte jetzt nur kurz ein "gute-nacht" schicken.
lg karo
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