Alles verspielt wegen Drogen...

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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 16:29    Titel: Alles verspielt wegen Drogen... Antworten mit Zitat

1 1/4 Jahre währte das vermeintliche Glück. Jetzt hat er alles verspielt.
Diese sch... Drogen waren wohl wichtiger als die Frau, die er angeblich so liebte...als die Kinder die er angeblich so lieb gewonnen hatte obwohl es nicht seine eigenen waren...ein (einigermaßen) geregeltes,"normales" Leben....
Weg damit!!! Wozu brauch man so etwas, wenn einem dieses Dreckszeug doch so ein schönes, warmes Gefühl vermittelt?!
Lügen...nichts als Lügen....mindestens die letzten 2 Wochen. Ich denke mitlerweile allerdings, das er mich vielleicht von Anfang an nur benutzt hat. Das all dieses "Liebes-Bla-Bla" nur dazu diente mich als Asyl und Bank zu "missbrauchen".
Nur mal gekifft...Haha...das ich nicht lache.
Meine Erfahrungen mit Drogen beschränken sich zwar auf gelegentliches Gras-Rauchen während meiner Jugend aber trotzdem habe ich an dem wahnsinnig "intelligenten" Ausdruck in seinen Augen erkannt, daß das, was er sich eingepfiffen hat wohl nicht (nur) Gras gewesen sein konnte.
Dieser bedröhnte Ausdruck in den Augen war so widerwärtig...ich fing an ihn zu verachten.
Freitagabend hat`s dann gereicht. Er packte ein paar Klamotten zusammen und ging zu irgendwelchen "Junky-Freunden".
Am Samstag bekam ich eine lange SMS in der er beteuerte, das er jetzt, wo er alles verloren hat, erst merkt was für Sch... er gebaut hat, das er mich doch sooo doll liebt, das er alles tun würde um das wieder hinzubiegen, das er zur Entgiftung geht, das er sich wieder substituieren läßt, und, und, und.
Ich glaube kein Wort davon. Der wollte nur, das ich ihn ganz schnell zurück hole, damit er sein verlogenes, berauschtes Leben so bequem und angenehm wie möglich weiterführen kann. Denn, so wie er schrieb, leben die (Freunde) genauso wie er früher....in einem Dreckloch ohne Strom.
Ich schrieb ihm Sonntagabend zurück. Zugegeben, diese SMS war nicht besonders mitfühlend aber das sollte sie auch nicht sein. Ich habe ihm geschrieben was ich denke, das ich nicht glaube das er mich liebt, das er alles leichtfertig verspielt hat, usw.
Ich fand bei mir im Gäste-WC (das er bevorzugte) zwei Diazepam...lagen einfach so am Waschbecken...ist doch egal das ich Kinder habe....ARSCHLOCH!!!!
Da wußte ich ja definitiv das die "Kiff-Geschichte" eine Lüge ist und war froh, das er weg war.
Gestern Abend fand ich dann zunächst noch eine Plastikhülle, bei der mein erster Gedanke war: "die gehört zu einer Spritze".
War mir aber nicht so sicher, weil die unten so geriffelt war...aber was hab ich schon für ne Ahnung von so was.
Naja und heute morgen sah ich auf dem Boden noch so ein kleines Kügelchen... Neugierig und mißtrauisch wie ich jetzt bin habe ich es aufgehoben...dachte erst es wäre ein kleiner Fetzen zusammengeknülltes Klopapier...aber nee...vielmehr handelte es sich um einen kleinen Fetzen eines Müllbeutels(?), wo ich mich frage: "wie konnte man das noch in sich verknoten??" Es war aber verknotet und darin ein winzige Menge/Überreste von etwas bräunlichem. Von seinen Erzählungen her war mir klar, das es sich wohl um H handeln mußte. Das hab ich ins Klo geschmissen und dreimal hinterher gespült. So eine verdammte Drecksau!!! Ich hatte ihm bereits von Anfang an gesagt, das ich so einen Mist niemals in meiner Wohnung haben will.
Als ich das gefunden hab starb in mir auch der allerletzte Rest Gefühl ab.
Bis dahin wäre ich ja vielleicht noch dazu bereit gewesen ihm eine weitere Chance geben....allerdings unter verschärften Bedingungen. Aber das ist nun endgültig vorbei.
Ich habe heute morgen seine restlichen Sachen gepackt...dabei habe ich noch einen Beutel mit weißem Zeug gefunden. Keine Ahnung was es ist...die Menge im Beutel fühlt sich an wie Mehl, einzelne Körnchen glitzern wie Zucker....vielleicht ist es auch nur Zucker aber ich werd den Teufel tun und es probieren. Neee.....so blöd bin ich nicht.
Es scheint mir auch ne ganze Menge zu sein....schätze mal so 200-300g?! Ich hab ja keine Ahnung was sowas kostet, glaube aber nicht, das er sich das mal eben so leisten konnte, wenn es denn Drogen sind. (Und warum sollte er so ein Fitzelchen H mit sich rumschleppen, wenn er da so nen großen Beutel mit was weiß ich was liegen hat?!)
Egal...für mich ist die Sache gegessen. Ich kann mit so jemandem nicht zusammenbleiben. Ich empfinde ihm gegenüber nur noch Mißtrauen und Verachtung.
Ich kann mir richtig schön vorstellen, wie er irgendwo in der Gosse hängt und jammert, das er immer Pech mit den Frauen hat...die sind ja alle so böse und gemein....
Wenn er doch nur endlich mal kapieren würde, das nicht die Frauen sondern die Drogen ihm alles kaputt machen.
Mit dem nüchternen Mann hätte ich alt werden wollen aber mit dem Junky....no chance!!! Ist mir viel zu "gefährlich" für meine Söhne und mich. Ich hab ja jetzt schon ständig Angst, das er den Jungs irgendwo auflauert und ihnen was antun könnte, nur um mir eins auszuwischen oder so. Was weiß denn ich, was in so einem bedröhnten Hirn vorgeht. Nee...der soll bleiben wo der Pfeffer wächst.
Naja...seit Samstag habe ich nichts mehr von ihm gehört. Keine Ahnung ob der Akku leer ist, die Karte leer, er einfach nur zu bedröhnt oder vielleicht sogar schon tot ist.
In diesem Sinne: Ein dreifach Hoch auf die heile Drogenwelt!!!
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

du hast für dich und für deine kinder die richtige entscheidung getroffen. bleib stark!
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anja
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Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Natürlich bist Du wütend und entäuscht, verstehe ich total, aber egal scheint Dir dieser Mann ja aber auch nicht zu sein,sonst würdest Du Dich nicht so aufregen und hier schreiben. Natürlich ist es auch unverantwortlich Drogen in der Wohnung herumliegen zu lassen ,wenn Kinder in der Wohnung sind. Komisch nur , dass er die Tüte mit 200-300g Inhalt( Speed, Koks?)zurück lässt, aber egal.Ich denke nicht das er nur Unterschlupf suchte bei Dir,1 1/4 Jahre? Da waren doch bestimmt nicht nur miese Zeiten oder? Süchtig zu sein, ist nichts anderes als krank zu sein und deshalb überlege Dir mal warum er im Moment so ne Phase hat wo er immer nur dicht sein will. Vielleicht hat er masive Probleme, von denen Du nichts weißt, vielleicht traut er sich nicht mit Dir darüber zu reden. Vielleicht schämt er sich zu sehr. Gründe wird er auf jeden Fall haben.Ich nehme mal an Du hast versucht Dein Bestes zu geben, hast mit ihm vernünftig darüber gesprochen.Ansonsten finde ich es gut das er gegangen ist und ihr zu Hause Ruhe habt. Aber mal erlich,Du hängst doch noch an ihm?Du kannst nur nicht begreifen, wie er Dir das antuen konnte, das ihm die Drogen wichtiger erscheinen. Ich bin davon überzeugt das ihm die Drogen nicht wichtiger sind wie Du,er findet nur selbst keinen Weg aus der Scheisse. Es ist gut das er nun weg ist, lasse es auch dabei, bleib stark, nur wenn Du noch Gefühle für ihn hast,sage ihm das, damit er einen Sinn sieht und aufhört und sich helfen lässt.Ansonsten male den Teufel mal nicht an die Wand,wenn er die ganze Zeit nicht gewaltätig war gegenüber Dir und Deinen Kindern, dann wird er es in Zukunft auch nicht sein. Ich denke eher,dass er sehr, sehr verzweifelt ist und unheimlich leidet und niemand hat der ihn versteht.
Anja
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
du hast für dich und für deine kinder die richtige entscheidung getroffen. bleib stark!

Das ist richtig, aber ich wäre als Süchtiger auch froh, so eine Partnerin nicht mehr zu haben.
Es kann einfach nicht passen. Und auf Droge scheint er dieses auch genau zu wissen.
Auf Entzug allerdings, wenn die Selbstzweifel wiederkommen, ist die DROGE Freundin wieder ein gewisser Halt, den man annehmen würde, selbst wenn man sich dafür SELBST noch so verleugnen und demütigen müsste. Völlig normales Suchtverhalten.
Sucht ist eben keine anerkannte Krankheit, und so wird ein Süchtiger als diese Drecksperson, als die er allgemein angesehen wird, sich damit abfinden müssen, alleine klarzukommen. Will er nicht ständig von irgendwelchen Leuten gegängelt werden, die ihr eigenes Glück der Gesundheit, die ich sogar in Frage stelle, gar nicht zu schätzen wissen.
Wenn Die Ärzte und Politiker sich endlich mal auf dem Stand von Forschung und Technik bequemen würden, würde es diese ganzen Probleme gar nicht geben.
Er würde dann wie ein Schmerzpatient oder Zuckerkranker einfach regelmässig seine Medizin nehmen, und bräuchte sich dieser ständigen Überdosis Moralin und "Ich gut Du böse" und diesen verfluchten Demütigungen, nicht auszusetzen.
Es ist die RASSE "Gutmensch", die mehr anrichtet, als die Drogen anrichten könnten. Weil der Gutmensch nur Gutmensch ist, wenn er einen Untermenschen hat, an dem er sich erhöhen kann.
Mir können diese Gutmenschen, alle gestohlen bleiben.
Ich kann die Frau verstehen, aber ich wäre froh sie nicht zu brauchen.
Und wenn der Typ nicht gerade affig ist, wird er es hoffentlich genauso sehen.
Ich wünsche ihm eine legale einigermassen ausreichende Medikation zu bekommen, bis es endlich die RICHTIGE Medizin für ihn gibt, und er sich unsüchtig einen Partner suchen kann. Einen den er will, und nicht braucht.
Und eine, die für sich selbst genug Liebe hat, damit sie seine nicht braucht.
Was ist schon geliebt werden wollen? Saugen ohne Sättigung! Selbst Lieben ist der Auftrag der Natur. Liebe für sich selbst muss mitgebracht werden. Zumindest von denen, die sagen dass sie gesund wären.
Dann gibt es auch keine Enttäuschung und Verachtung, keinen Hass.
Und dieser wurde doch wohl deutlich geäussert.
Erstmal selbst Lieben.
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

>>alleine klarzukommen<<.
Ja, wenn sie das wenigstens mal könnten!!!
Aber es ist als hätte man noch ein Kind dabei....immer wird nur rumgejammert...die Gesellschaft ist so böse....keiner mag mich...keiner versteht mich....
Ich denke NIEMAND wird ihm damals, als alles anfing, die Pistole an den Kopf gehalten haben und ihn somit gezwungen haben mit diesem Sch... anzufangen. Das war sein Entscheidung!! Und wenn er der Meinung ist, das er so leben will, dann bitte schön...nur ohne mich. Und wenn ER aufhören will, dann muß ja wohl auch er - und nur er - seinen Arsch hochkriegen und was dagegen tun.
Er hatte ja die ganze Zeit über Subutex bekommen...da war ja auch alles okay.
Ich wollte auch mit zur Drogenberatung um selber mal "aufgeklärt" zu werden...hätte auch Therapien "mitgemacht" (sofern möglich) aber nö....
Was mich ankotzt ist diese beschissene Lügerei!!!! Beklaut hat er mich ja auch noch.
Und das den sogenannten "Gutmenschen" alles auf nem Silbertablett serviert wird(klingt da oben so als hätten wir nie Probleme)ist lange nicht so!
Aber kann ich einfach den Arsch zukneifen und mich abschädeln?? Nein...denn ich habe Verantwortung zu tragen!!! Ich kann mir nicht einfach selber leid tun und meine Kinder sich selbst überlassen. Manchmal würde ich das vielleicht gerne, weil mir auch alles zu viel wird aber es geht eben nicht.
Und ER hat bewiesen, das er nicht mal imstande ist für sein eigenes, kleines Leben Verantwortung zu übernehmen.
Eben...wie ein Kind.
Sorry, aber bei mir ist das Helfersyndrom gottlob nicht allzu ausgeprägt.
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anja
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Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Warscheinlich hat er es als Kind auch gar nicht beigebracht bekommen für sein eigenes ,kleines Leben Verantwortung zu übernehmen.Er klammert sich an Dich, weil ihm die Kraft fehlt Entscheidungen zu treffen ,er will von Dir das Du ihm den richtigen Weg zeigst,er verlangt von Dir Verständniss,dass Du ihm nicht entgegenbringen kannst. Süchtig wird man nicht einfach so, er hat Probleme mit sich selbst, kommt nicht zurecht auf dieser Welt. Das hat mit lieben oder nicht lieben nichts zu tun. Es liegt natürlich ganz alleine bei Dir ob Du so eine Beziehung führen kannst oder nicht. Du hast Dich dagegen entschieden , gut, aber so richtig zufrieden bist Du anscheinend auch nicht mit Deiner Entscheidung, sonst würdest Du hier nicht schreiben. Er hat die ganze Zeit Subutex bekommen,da wars O.K.,aber warscheinlich hat ihm das in seiner schweren Phase in der er sich befindet nicht mehr ausgereicht. Ich weiß Du kannst das nicht verstehn.Es kann ein Nichtsüchtiger nicht verstehen.Es passt einfach nicht bei Euch, lebe Du Dein Leben mit Deinen Kindern und lasse ihn sein Leben leben,entweder es kommt der Zeitpunkt wo er sich helfen lässt oder auch nicht. Das sollte ja nun nicht mehr Dein Problem sein ,denn er ist nicht mehr da. So ein,, Drecksack ´´ist es ja nicht Wert das man sich Gedanken um ihn macht.
Anja
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Süchtig wird man nicht einfach so, er hat Probleme mit sich selbst, kommt nicht zurecht auf dieser Welt.
also ist er (über-)lebensunfähig??
Zitat:
sonst würdest Du hier nicht schreiben.
Dies ist die "Abteilung" Erfahrungsberichte. Hier berichte ich von MEINER gemachten Erfahrung. In den anderen Unterforen gibt es ja reichlich Threads von Leuten die Fragen zu einem Leben mit abhängigen Partnern haben.
Zitat:
Es kann ein Nichtsüchtiger nicht verstehen.

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht.
Zitat:
Es passt einfach nicht bei Euch

Ohne Drogen hat es sehr gut gepasst.
Zitat:
lasse ihn sein Leben leben

Na das habe ich doch. Soll er glücklich werden - aber nicht auf meine Kosten!

Was mir sauer aufstößt ist, das hier (teilweise) so getan wird als hätten nur Süchtige mit Problemen zu kämpfen.
Vermutlich wird kaum ein Mensch Mitleid mit einem Kinderschänder haben, der seine Taten auf seine eigene verkorkste Kindheit schiebt. (Krasser Vergleich, ich weiß)
Aber hier liest man häufig das Gleiche..."ach ich hatte es so schwer" usw.
Ich will das gar nicht bestreiten. Manch einer hat vermutlich tatsächlich die Hölle erlebt und in diesen Fällen ist es vielleicht auch nachvollziehbar das diese Menschen ihr Heil in einer Scheinwelt suchen, sei es nun das diese aus Essen, Alkohol, Fernsehen, PC oder Drogen besteht.
Aber ER wurde nicht misshandelt oder so.
Meine Eltern haben auch getrunken und sich permanent lautstark gestritten. So heftig, das ab und an auch die Polizei vor der Tür stand.
Mein älterer Bruder ist Alkoholiker. Er hat mich zu Tode erschreckt als er vor meinen Augen einen epileptischen Anfall bekam. Ich war etwa 12 und wußte nicht was los war...dachte er stirbt.
Nun ist er seit über 10 Jahren trocken und ich rechne ihm diese Leistung sehr hoch an.
Ich wurde auch nie in den Arm genommen, mit mir wurde auch nie geschmust, ich bekam auch kein "ich hab dich lieb" von meinen Eltern zu hören. Eigentlich müßte ich da doch heute auch an der Flasche hängen. Nee...im Gegenteil...diese Erfahrungen haben nur dazu geführt, das ich Alkohol und Besoffene widerlich finde. Klar hatte ich als junge Erwachsene mal den einen oder anderen Vollrausch aber ich mag weder den Geschmack noch den besoffenen Zustand im Kopf (vom "day after" ganz zu schweigen Wink ) also laß ich das Zeug weg.
Mit dem Kiffen hab ich mit 16 angefangen. Hab's so ca. 10 Jahre lang mit mehr oder weniger großen Pausen dazwischen gemacht.
Irgendwann stellte ich fest das es nichts mehr bringt. Machte nur noch müde. Also hab ich auch das gelassen.
Als ich 32 war, starb mein Mann. Plötzlich und unerwartet. Von einem Tag auf den anderen stand ich mit den Zwergen alleine da. Die Wohnung viel zu teuer, keine Ahnung von Ämtern und all dem Zeug. Glaub mir, da gab es eine Menge Tage an denen ich dachte, ich kann nicht mehr. Das wurd mir alles zuviel. Ich wollte mich zwar nicht "berauschen", dachte aber sehr oft über eine "Endlösung" nach.
Rückblickend muß ich sagen, das mich diese Zeit viel, viel stärker gemacht hat und das mein Leben eigentlich viel schöner geworden ist.
Was ich damit sagen möchte ist, daß das Leben auch für "Normal"-Bürger kein Zuckerschlecken ist.
Es hat halt Ecken und Kanten und kann auch mal sehr grausam sein aber weglaufen ist doch auch keine Lösung.
MAN HAT IMMER DIE WAHL!!!!!
Ja, ich bin stolz auf dieses kleine Stückchen (einigermaßen) "heile Welt" das ich mir und meinen Kindern geschaffen habe.

Und um noch mal auf ihn zurückzukommen....Du hast recht, er kann mir jetzt egal sein. Schade ist es nur um den tollen Kerl der hinter diesen trüben Augen steckt.
Und wütend bin ich viel mehr auf mich selbst, weil ich so dämlich war und ihm vertraut habe. Ich habe doch nichts unmögliches von ihm verlangt, nur Ehrlichkeit.
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Er würde dann wie ein Schmerzpatient oder Zuckerkranker einfach regelmässig seine Medizin nehmen,

Ein Diabetiker bekommt Insulin (und nur das), weil er sonst sterben würde.
Ein Süchtiger stirbt aber über kurz oder lang an den Sachen die er konsumiert, nicht daran, das er sie weglässt.
Darüber hinaus gibt es diese "Medikamente" doch schon längst...Methadon, Subutex und wie sie alle heißen.
Die kann doch jeder Süchtige bekommen....wenn er will.
Aber echter Stoff auf Rezept wäre natürlich viiiel besser, oder?!
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worstcase
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

o mann- komm mal runter.
sorry, wenn ich jetzt etwas respektlos oder unsensibel erscheine, aber: dein freund ist KRANK- er ist anscheinend ja drogenabhängi, was bedeutet, dass seine gedanken wahrscheinlich primär darum kreisen, wie er sie sich beschaffen kann und wann er sie konsumieren kann. dass er dich dabei bescheisst und belügt ist zwar schade, aber völlig normal- das ist teil der krankheit. das macht er nicht, um dich zu ärgern oder dir eins auszuwischen- er kann teilweise nicht anders. sucht ist keine entscheidung, die man trifft. niemand nimmt drogen und denkt sich: juhuu, heute werde ich abhängig.
die meisten leute denken fälschlicherweise, dass sucht eine willensschwäche, eine charaktersache ist. es ist leider irre schwierig, diese willenssache einem nichtsüchtigen zu erklären. natürlich braucht man zum clean-werden einen starken willen...aber auch, wenn man eigentlich aufhören WILL, ist die sucht sehr oft stärker- man wird quasi zur marionette der sucht.
ich will hier nichts und niemanden entschuldigen oder auch anprangern.
aber ich glaube nicht, dass dein ex das alles aus spass macht.
wenn du damit nicht klar kommst, dann hast du meiner meinung nach die einzig richtige entscheidung getroffen, nämlich ihn aus deinem leben zu streichen. du bekommst von ihm nicht, was du willst und brauchst und er anscheinend auch nicht.
aber jetzt nur herumzuschimpfen und ihn als böses monster darzustellen, geht meiner meinung nach gar nicht. vielleicht geht es ja nur mir so, weil ich selber zu der gruppe der süchtigen gehöre, aber ich finde, du machst es dir ein bisschen zu einfach mit deinen erklärungsversuchen. sucht ist eine sehr komplexe erkrankung, die sich, wie gesagt, niemand freiwillig aussucht! und zu sagen: er war eh auf subu, trotzdem hat ers nicht geschafft....da gibts ja einen grund dafür!!! anscheinend hat er durch die substi nicht das bekommen, was er gebraucht hätte.
du bist sicher auch ein opfer- es hat nicht geklappt, er hat dich belogen etc...das tut mir sehr leid für dich.
aber er ist genauso ein opfer, wenn auch auf eine andere art.
solange du das nicht kapiert hast, solltest du wirklich den kontakt weiterhin abbrechen. auch für dein eigenes "seelenheil".
lass deine wut raus! aber wirf nicht mit ungerechten schulzuweisungen und vorwürfen um dich!
so, ist etwas lang geworden, aber das musste raus. wenn ich mich wiederholt habe oder so, tuts mir leid, ich habe einfach drauf los geschrieben.
karo Mad
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Vorweg : Ich habe an Deiner Entscheidung nichts auszusetzen. Du musst, niemand sonst ist dafür zuständig Deine Interessen vertreten.



Anonymous hat Folgendes geschrieben:
>>alleine klarzukommen<<.
Ja, wenn sie das wenigstens mal könnten!!!
.

Wenn man den Süchtigen nicht ihre Medizin vorenthalten würde, würden sie alleine klarkommen. Süchtige leiden an einer nicht diagnostizierten und behandelten Mangelkrankheit. Sobald diese medikamentiert, ist, können Süchtige alles und alleine. Brauchen niemanden. Wenn nicht, bestimmen Ängst und Panik, Depression das Leben.

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Aber es ist als hätte man noch ein Kind dabei....immer wird nur rumgejammert...die Gesellschaft ist so böse....keiner mag mich...keiner versteht mich.

Er hat sogar recht.
Dieses „Verhalten“, ich würde es eher Dasein nennen, ist Teil seiner Sucht, und die Summe seiner Erfahrungen.
Das was ich Sucht nenne, ist in der Regel eine frühkindliche Traumatisierung.
Neudeutsch eine Posttraumatische Belastungsstörung. Ein Soldat der aus Afghanistan zurückgekehrt ist berichtete, dass er jetzt 12 verschiedene Medikamente einnimmt.
Früher besonders nach Kriegen, wenn diese, ich glaube alte Wunden wieder aufgerissen wurden, wurde um überhaupt leben zu können gesoffen, um diese ständige Anspannung zu lindern. Heute hat man, wie nach dem 1. Weltkrieg, das Laudanum, das Morphin wiederentdeckt. Und wird von Personen mit vorwiegend hohem Suchtpotenzial (grosser seelischer wunde) genutzt.
Die Not zum „Jammern“ wird er haben.
Die Gesellschaft ist böse, weil sie ihm enen angemessenen Zugang zu seinem Suchtmittel sogar mit Mitteln der Kriminalisierung verwehrt. Die Gesellschaft ist böse. Was auch Suchtverhalten ist. Gutmenschböse, um sich als was Besseres fühlen zu können. Gegenseitig sich in negativen Vorurteilen stützend. Mob ist das richtige Wort für diese Guten. Die mit dem gesunden Menschenverstand.
Und er hat recht, weil seine Krankheit als Versagen , Dummheit, Selbstschuld schlechte Angewohnheit abgetan wird. Mit für ihn fatalen auch Existenz und Lebensbedrohlichen Folgen verbunden ist.
Selbst Suizidgefährdung sagt noch nicht genug über diesen Alltag aus.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Ich denke NIEMAND wird ihm damals, als alles anfing, die Pistole an den Kopf gehalten haben und ihn somit gezwungen haben mit diesem Sch... anzufangen. Das war sein Entscheidung!!.

Sucht ist ein Zwang.. Unbewusst entschlossen, findet Sie ein Suchtmittel. Manchmal reicht eine Diät. Oder die erfahrene Entspannung über das Machtgefühl, wenn ich Gewalt gegen andere ausübe. Dies kann auch jeder andere Missbrauch von Macht sein.
Die wohl sozial unschädlichste Form der Suchtbefriedigung ist wohl selbst Drogen zu konsumieren. Davon geht der Planet nicht unter. Aber von einer anderen Sucht. Der Macht und Geldgier.
Sucht ist ein Mangel. Genaugenommen Liebesmangel. Bewusster Liebesmangel. Hier schrieb einer was von innerer Kälte seit er Abstinent ist. Ich würde das niemandem zumuten!
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Und wenn er der Meinung ist, das er so leben will, dann bitte schön...nur ohne mich. Und wenn ER aufhören will, dann muß ja wohl auch er - und nur er - seinen Arsch hochkriegen und was dagegen tun.
.

Du hast das recht Dich auf Deiner Basis zu entscheiden. Du entscheidest was Du willst und was Du nicht willst.
Aber er wird Diese Wahl nicht haben. Er bleibt in seiner Haut. Vielleicht ist der Weg den er jetzt beschreitet, genau der richtige um nach „Hause“ zu kommen. Zu sich!
Und Du denkst, wenn er schon lange durch ist, dass Du hättest früher auch Drogen hättest nehmen sollen, weil deine Kräfte nachlassen, und früher Verdrängtes, warum Du es auch bei Deinem Ex nicht richtig wahrnehmen konntest, jetzt durchkommt. Es gibt viele Möglichkeiten eines Endes.

Anonymous hat Folgendes geschrieben:

Er hatte ja die ganze Zeit über Subutex bekommen...da war ja auch alles okay.
Ich wollte auch mit zur Drogenberatung um selber mal "aufgeklärt" zu werden...hätte auch Therapien "mitgemacht" (sofern möglich) aber nö.... .

Er weiss wohl, dass die eigentliche Hilfe sich darauf beschränkt ihm seine Medizin abgewöhnen zu wollen. Sinnloser Stress und Druck, den er sich vernünftigerweise ersparen will. Du wirst für ihn sogar auf der Seite der Stresser sein.
Er wollte keinen Abstinenzdruck. Weil der kontraproduktiv destabilisierend wirkt.. Destabilisierend ist für den Süchtigen eine mit Panik besetzte Katastrophe . Als Lebensbedrohlich empfunden. Da kein Blut fliest, ist es von aussen auch nicht unbedingt sichtbar.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:

Was mich ankotzt ist diese beschissene Lügerei!!!! Beklaut hat er mich ja auch noch. .

Die Angst vor dem Entzug würde jeden auch noch so redlichen Menschen zum Dieb machen. Was zu grossen Selbstwertgefühlverlusten bei den Süchtigen führt. Das Suchtpotenzial steigert. Auch das ist eine Folge der Illegalität.
.Aber Du musst Dich auch schützen können.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Und das den sogenannten "Gutmenschen" alles auf nem Silbertablett serviert wird(klingt da oben so als hätten wir nie Probleme)ist lange nicht so!
.
..Klar, jeder hat seinen Alltag, den er bewältigen muss. Mit Kindern sicher alles andere als leicht.
Aber machen wir uns nichts vor. Die Welt der besser begüterten Gutmenschen finanziert sich über Ausbeutung. Die Leistungen für den Lebensstil vollbringen die wirklich guten Menschen. Die es ja wirklich gibt. Haben aber nichts zu sagen.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Aber kann ich einfach den Arsch zukneifen und mich abschädeln?? Nein...denn ich habe Verantwortung zu tragen!!! Ich kann mir nicht einfach selber leid tun und meine Kinder sich selbst überlassen. Manchmal würde ich das vielleicht gerne, weil mir auch alles zu viel wird aber es geht eben nicht.
.
.
Völlig klar, dass Du aus einer Überforderungssituation heraus handelst.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Und ER hat bewiesen, das er nicht mal imstande ist für sein eigenes, kleines Leben Verantwortung zu übernehmen.
Eben...wie ein Kind.
.

Und Deine Hoffnung auf Hilfe wurde enttäuscht. Ein zusätzlicher Pflegefall ist nicht das was Du übernehmen kannst.
Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Sorry, aber bei mir ist das Helfersyndrom gottlob nicht allzu ausgeprägt.

Das wäre auch Sucht. Und ob man Verantwortung übernehmen will ist eine freie Entscheidung.
So habe ihr beide eine bessere Chance, als Ihr sie als Paar hättet. Das passt wohl so gar nicht.
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miramööp
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

ja.
also ich kann schon nachvollziehen, dass du wütend bist. Wenn man bestohlen wird, Regeln gebrochen werden, anscheinend Versprechen gebrochen werden (die man als Süchtiger nicht geben sollte), unverantwortliches Verhalten gegenüber deinen Kindern. Ja klar, das macht wütend.

Was hast du dir erwartet von deiner Schimpftriade hier? Sicher unser Mitgefühl, vielleicht Mitleid? Weil du sonst so stark bist, nie jammern darfst? Bestätigung, dass du richtig handelst und er das Arschloch ist? bist du dir selber nicht so sicher?
ich frage nur, weil ich den Sinn wirklich nicht ganz verstehe. Oke, irgendwo Wut rauslassen vielleicht noch, wenn du sonst niemanden hast.

Naja, und natürlich ist er dir nicht egal, sonst würdest du das abhaken und wärst einfach nur glücklich, weil er weg ist. Er hat dich irgendwo erwischt...die frage ist, wo.

Er hat dich gekränkt, noch anders als ich es oben sagte: du glaubst, du seist weniger wichtig als Drogen. Wo ist dein selbstwertgefühl? Wie kann man denn auf so was kommen, dass es eine Entscheidung zwischen einem Menschen und einer Substanz gäbe?

Er hat sich nicht für Drogen entschieden, sondern für seine Selbstbestimmtheit, auch wenn er dazu deiner Meinung nach nicht in der Lage ist. Eure ganze Beziehung muss darunter gestanden haben, dass er sich an deine Regeln hält, weil du ihn mit dem, was ihm zum Überleben nötig erscheint, nicht nimmst. Und damit hat er bewiesen, wie wichtig du ihm warst, indem er sich so untergeordnet hat. Nicht dass ich diese Art Beziehung für gut halte, aber nu...

Er hat wohl auch dran geglaubt, dass er so ein besseres Leben führen kann. Aber die Rechnung ging nicht auf, weil ständiges Misstrauen in der Luft lag, er ist ja auch süchtig und somit verdächtig. Ich glaube er war einfach absolut überfordert, weil er etwas leisten wollte um bei dir zu sein, was er noch gar nicht leisten konnte, und weil der ständige psychische Stress, dieses Bild aufrecht zu erhalten, ihn fertig gemacht hat. Ein Fehltritt, wie ihn jeder Substituierte zich ml erlebt, ohne dass es einen Therapeuten auch nur aufschreckt, weil es der normale Weg der Genesung ist, und jedes Selbstvertrauen und jede Selbstachtung sind unter deinen Ansprüchen kollabiert. Schließlich ist die ganze Fassade eingebrochen, er musste einsehen dass er zu schlecht für dich ist, es nicht leisten kann, nicht perfekt ist.
Das Klima in dieser Süchtiger-Retter-Beziehung provoziert den Rückfall ja auch noch.

Er verhält sich wie ein Arschloch, weil du es nicht anders von ihm erwartest, und zum Teil aus Verzweiflung. Und es wirklich am besten für euch beide, wie schon alle sagten, dass du das ruhen lässt. Setz deine Grenzen, lass ihn gehen und hohl ihn auch nicht wieder. Es würde nur so weiter gehen, ihr würdet beide drauf gehen.

alles Gute, Mira
Ja, und er hat dich verletzt, weil er sich nicht hat von dir retten lassen. Du hast in deinem Anspruch versagt. Du sagst du hast kein ausgeprägtes Helfersyndrom. Aber du kannst nicht bestreiten, dass du alles daran gesetzt hast, ihn für dich zu retten. Warum ist so ein Mann überhaupt interessant für dich? Liebe macht nicht absolut blind; man sieht seh wohl wen man vor sich hat, und ich denke nicht dass du naiv bist. Mit welchem Anspruch schnappt man sich einen Junkie, ausser mit dem, ihn clean zu machen, und sich dann selbst den Verdienst in die Schuhe zu schieben? Oder um sich selbst besser zu fühlen, wenn man jemanden hat der derart "gescheitert" ist im/am Leben?
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Er würde dann wie ein Schmerzpatient oder Zuckerkranker einfach regelmässig seine Medizin nehmen,

Ein Diabetiker bekommt Insulin (und nur das), weil er sonst sterben würde.
Ein Süchtiger stirbt aber über kurz oder lang an den Sachen die er konsumiert, nicht daran, das er sie weglässt.
Darüber hinaus gibt es diese "Medikamente" doch schon längst...Methadon, Subutex und wie sie alle heißen.
Die kann doch jeder Süchtige bekommen....wenn er will.
Aber echter Stoff auf Rezept wäre natürlich viiiel besser, oder?!

Was würde gegen den echten Stoff sprechen Herr Neidisch . Wie soll ich die aus dem Spott (viiel) durchleuchtende Missgunst verstehen.
Supermarkt und 24 Stunden Tanke würden völlig reichen.
Legal würde es auch praktisch nichts kosten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 10. Feb 2009 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

@ miramööp
Ich habe mir nicht bewußt einen Junky ausgesucht. Erst recht nicht um ihn zu retten.
Als wir uns kennenlernten wurde er substituiert. Natürlich hatte er mir gesagt, das er süchtig ist.
Aber was harte Drogen angeht, war ich halt "die Unschuld vom Lande". Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet. Habe sicher meine "Kraft" und seinen Willen gnadenlos überschätzt.
Ich habe halt immer meinen Bruder vor Augen. Und der ist sicher kein Übermensch und hat es auch geschafft.
Die Gegenfrage sei mir nun gestattet: Warum hat er sich mich ausgesucht??
Er nimmt seit ca. 25 Jahren irgendwelche Drogen zu sich (H erst seit 3 Jahren), hat auch schon die eine und andere Therapie hinter sich, sollte also wissen was abgeht.
Und wenn ich dann schon direkt am Anfang sage, das ich ihn nie breit sehen will und erst recht diesen mist nicht im Haus haben will, warum sagte er dann nicht direkt, das er es nicht versprechen kann und hat sich von mir fern gehalten?
Ich habe ihm ja nicht "verboten" Drogen zu nehmen...ich wollte mir nur den Anblick ersparen. Er hätte sich zu diesem Zweck ja bei irgendwelchen Freunden einquartieren können.
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miramööp
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 11. Feb 2009 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
@ miramööp
Ich habe mir nicht bewußt einen Junky ausgesucht. Erst recht nicht um ihn zu retten.


ja, glaub ich dir. Bewusst macht man sowas nie, es geht darum zu erkennen,nach welchem unbewußten Muster man handelt. Sei einfach mal gnadenlos ehrlich zu dir, dann wirst du es rausfinden, egal was es war. Und man kann nie einer Seite "die Schuld geben", wenn man überhaupt von Schuld sprechen will. Ich würde es nicht tun.

Zitat:
Als wir uns kennenlernten wurde er substituiert. Natürlich hatte er mir gesagt, das er süchtig ist.
Aber was harte Drogen angeht, war ich halt "die Unschuld vom Lande".. Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet. Habe sicher meine "Kraft" und seinen Willen gnadenlos überschätzt.


Ja, das hat niemand der es nicht erlebt, es ist auch kein Vorwurf. Jetzt weißt du bescheid, bist ihn los, und wirst es nicht wieder tun.
Aber ich denke schon, dass man sehr enttäuscht ist, wenn es nicht klappt. Irgendwo, wenn auch meinetwegen unbewußt, weißt du doch, hast gelernt, dass Süchtige "schwache" und kathastrophenanfällige Menschen sind...mit der Voraussetzung in eine Beziehung zu gehen, impliziert mE dass man daran glaubt, dass mit der eigenen Liebe schon alles gut wird. Wenn das nicht klappt, ist es für den "Retter" frustrierend, für den sich retten lassen Wollenden auch. Es ist auch nicht abwertend gemeint, auch wenn du es von dir weißt, glaube ich irgendwie, dass eine solche Dynamik immer wieder aufkommt, in Beziehungen zwischen Menschen, die gesundheitlich nicht auf einer Stufe stehen.
Was daraus passiert, kann man nicht einschätzen, da man weder den Suchtverlauf des Partners noch die eigene Entwicklung voraussagen kann.

Zitat:
Ich habe halt immer meinen Bruder vor Augen. Und der ist sicher kein Übermensch und hat es auch geschafft.


Es behauptet auch keiner, es wäre unmöglich. Aber dein Bruder hat ganz bestimmt eine Entwicklung durchlaufen, bevor er seine aktive Sucht für sich abschließen konnte. Und die fällt bei jedem anders aus, manche brauchen tausend Umwege, andere sind eben flott. Aber daran sollte man sie nicht messen.

Zitat:
Die Gegenfrage sei mir nun gestattet: Warum hat er sich mich ausgesucht??


Naja, vielleicht hatte er zu dem Zeitpunkt das Gefühl, dass jetzt endlich "alles gut" wird, dazu noch eine Frau, die damit nix zu tun hat -
entweder er hat sich verschätzt, und es ist eben schief gegangen, vielleicht weil sich eure Beziehung auch anders entwickelt hat, sowas weiß man nie.
Vielleicht war er auch unbewußt auf der Suche nach einem, der ihn bei der Hand nimmt und "rettet". Auch das muß einfach schief gehen.

Glaubst du wirklich, dass du ihn nach fast 2 Jahren so wenig kennst? Also glaubst du wirklich, es war von anfang an ein Plan von ihm, sich bei dir einzunisten und als Ausgangsbasis für ein gemütliches Druffi-Leben zu nutzen? Das musst du beantworten, also für dich. Wäre schon arg frustrierend, aber ich glaube es nicht. Süchtige sind auch keine nur kalt berechnenden Menschen, sondern sensible. Glaube nicht er hätte das gemmacht, ohne dich zu lieben bzw zu glauben dich zu lieben.

Zitat:
Er nimmt seit ca. 25 Jahren irgendwelche Drogen zu sich (H erst seit 3 Jahren), hat auch schon die eine und andere Therapie hinter sich, sollte also wissen was abgeht.


Ja, vielleicht hätte er sich mehr Gedanken machen müssen. Aber er hat es ja schließlich eingesehen, bzw seine Psyche hat ihn gezwungen.
Ein Absturz kommt nicht von ungefähr. Da muss schon innerlich was ins Wanken geraten.

Zitat:
Und wenn ich dann schon direkt am Anfang sage, das ich ihn nie breit sehen will und erst recht diesen mist nicht im Haus haben will, warum sagte er dann nicht direkt, das er es nicht versprechen kann und hat sich von mir fern gehalten?
Ich habe ihm ja nicht "verboten" Drogen zu nehmen...ich wollte mir nur den Anblick ersparen. Er hätte sich zu diesem Zweck ja bei irgendwelchen Freunden einquartieren könne


Ja, natürlich hast du recht, er hätte das vermeiden können. Was ich geschrieben habe, über den Druck, war einfach, was der erste Eindruck aus dem, wie du schreibst, mir gesagt hat.
Spätenstens als er das H zu dir in die Whg geschleppt hat, hat er sowieso schon aufgegeben. Es war ihm egal, so wie er sich vielleicht selber zu der Zeit egal war. Was genau in seinem Kopf vorgeht, könnte er nur selber sagen. Aber dass der Traum ausgeträumt war, hat er sicher gemerkt.

Das Thema Sucht zwischen Süchtigen und nicht Süchtigen.... ist dermaßen schwierig, weil von beiden Seiten so viel Emotionen und Erwartungen und Ängste mitspielen. Sich überhaupt darüber zu verständigen..., auch zu verstehen, was der jeweils andere empfindet...wir können alle nicht aus unserer Haut. Das Konstrukt auseinanderzunehmen, was zwischen euch stand - wenn du willst, versuch es, such dir einen Therapeuten, der dir hilft. Obwohl ich denke, die erzählen auch oft nur, naja....sie wissen halt auch nicht, wie es ist. Aber deine Einstellungen und Gefühle zu ihm könnte man untersuchen. Nur sei vorsichtig mit Pauschalaussagen über Süchtige.
Es gibt nicht den Süchtigen. Jeder ist ein Mensch mit seiner eigenen Geschichte und seiner ganz eigenen Sucht.

Nun ja, ich muss los. Viel Glück dir
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 11. Feb 2009 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Mira.
Echt stark.
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