Mal Hand aufs Herz mit Rückfällen ?!

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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2012 13:24    Titel: Mal Hand aufs Herz mit Rückfällen ?! Antworten mit Zitat

Vertrauen und Ehrlichkeit sind ja im allgemeinen nicht so ganz die Stärken von Heroinkonsumenten. Ich finde mal liest hier so oft die Frage nach dem Rückfall und auch ich weiß, ich werde mir diese wieder stellen, wenn er aus dem Knast entlassen wurde.
Nun ich bin keine Abhängige. Ich habe nur theoretische Erfahrungen aus Büchern, Internet usw. Demzufolge schaffen es ca. 3 % ein cleanes Leben zu führen, wenn sie eine Therapie BEENDET haben. 97 % werden wieder rückfällig.
Gut, es ist nichts unmöglich. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit das ohne Therapie über eine länger Zeit zu schaffen eigentlich für eher unwahrscheinlich. Allerdings würde mich mal interessieren, wie sich das in den Gedanken abspielt? Muss man ständig an Heroin denken und entwickelt eine Gier oder wie muss man sich das vorstellen?
Wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch nicht daran, dass wenn mein Ex aus dem Knast kommt, er clean bleibt. Vielleicht 3 bis 4 Wochen und dann geht es wieder los, fängt mit hin und wieder an und dann geht es ganz schnell. In diesem Zusammenhang wurde mir gesagt, ich sehe es zu schwarz und gebe ihm keine Chance. Natürlich wünsche ich es ihm und sehe vom Herzen her diese Chance, aber der pure Verstand sieht das ganz einfach nicht!
Abgesehen davon, dass es sich ja bei Konsumenten um nahezu perfekte Lügner handelt!
Kürzlich hatte mein Ex für ein paar Stunden Ausgang. War trotz des Zeitdrucks ein sehr schöner Tag! Er hat mir auch wieder versichert nicht mehr rückfällig zu werden. Gut, das sagt sich ja im Vorhinein ersteinmal leicht. Aber auch jenseits der Gefängnismauern ist er felsenfest der Überzeugung seit seinem selbstdurchgeführten Entzug clean zu sein, was Heroin betrifft. Ansonsten hätte er gerade vor Beginn seiner Haftzeit alles was „der Laden“ hergegeben hat genommen.

Vor seinem Entzug meinte er, wenn er finanziell noch besser gestellt wäre, hätte er eine wunderschönes Leben! Aha, das habe ich damals als eindeutige Aussage gesehen! Und plötzlich denkt er nicht einmal mehr an Heroin ? Wie er sagt!

Ich möchte bitte jetzt eine Vorträge über mich und ihn, es geht nicht um „uns“. Ich habe ihm gesagt, das eine Chance auf eine Beziehung bei uns erst entstehen könnte, wenn er überhaupt keine Drogen nimmt, was wohl nie geschehen wird….
Ich möchte nur wirklich die Meinung von Menschen, die genau diese „Entzugssituation“ kennen hören.Ich habe über dieses Thema mit seiner Familie gesprochen. Die glaubt ihm und ist so was von stolz auf ihn! Ich hingegen würde es zu pessimistisch sehen!
Gut, ihr kennt ihn nicht persönlich, aber ihr alle (oder eine Vielzahl) verfügt über ein Suchtgedächtnis und könnt doch die Situation wahrscheinlich ehrlicher einschätzen als ich und seine sowieso gutgläubige Familie….

Er konsumiert seit 9 Jahren Heroin, tausende Versuche zu entziehen, Therapieabbruch, sogar von den Therapeuten wird er als „Extremspieler“ bezeichnet und dann kommt ein Selbstentzug und dann ist Heroin aus dem Kopf gelöscht? Unmittelbar vor seinem Entzug sagte ich ihm damals noch, ich möchte keinen so großen Kontakt mehr und dann meldet er sich ein paar Wochen später wieder mit der Aussage er hätte es geschafft und möchte mich gerne sehen…

LG Ulla
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2012 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

ulla79 schrieb:
Zitat:
Vertrauen und Ehrlichkeit sind ja im allgemeinen nicht so ganz die Stärken von Heroinkonsumenten.

Das ist ein starker Spruch, Ulla. Wenn ein Thread schon so anfängt, hat man nicht viel Lust zu antworten, ganz ehrlich und im Vertrauen geschrieben Wink .

Zitat:
Ich habe nur theoretische Erfahrungen aus Büchern, Internet usw.

Ja, aber immer noch nichts daraus gelernt. Macht nix.

Zitat:
Demzufolge schaffen es ca. 3 % ein cleanes Leben zu führen, wenn sie eine Therapie BEENDET haben. 97 % werden wieder rückfällig.


Kann sein. Aber Statistiken erfassen nur die "gemeldeten" Fälle. Es gibt auch eine Dunkelziffer, die in keiner Statistik auftaucht. Glaub mir, Ulla: Es gibt Leute, die ganz ohne stationären Entzug und Therapie aufgehört haben. Bloß weiß von denen keiner außer vielleicht ein paar engen Freunden. Ich kenne so einige, die ohne Therapie dauerhaft aufgehört haben. Auch kenne ich welche, die MIT Therapie dauerhaft aufgehört haben. Andere sind noch drauf, wieder andere sind tot.

Zitat:
Allerdings würde mich mal interessieren, wie sich das in den Gedanken abspielt? Muss man ständig an Heroin denken und entwickelt eine Gier oder wie muss man sich das vorstellen?

Es FEHLT einfach was, man fühlt sich nicht wohl. Ich denke, das hat man Dir schon sooooo oft anscheinend erfolglos versucht zu erklären, lies doch mal in all Deinen alten Threads. Natürlich kann man ohne Heroin existieren, aber die Sonne geht dann nicht mehr auf und das für eine sehr, sehr lange Zeit.

Zitat:
Abgesehen davon, dass es sich ja bei Konsumenten um nahezu perfekte Lügner handelt!

Wieder so ein Satz! Damit bist Du hier an der falschen Adresse Evil or Very Mad . Hier lesen und schreiben aktive und ehemalige Konsumenten.

Zitat:
Ich möchte nur wirklich die Meinung von Menschen, die genau diese „Entzugssituation“ kennen hören.

Wenn es leicht wäre, würden wir hier nicht schreiben. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach ... Dein ExFreund kämpft seinen Kampf und weiß wahrscheinlich selbst nicht, ob er gewinnen oder verlieren wird. Aber er kämpft noch. Und solange das so ist, kannst Du nur hoffen.

Vielleicht schafft er es ja eines Tages tatsächlich noch.
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memyselfandi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 181

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2012 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

ja veilchen ich muss dir recht geben, man will eigtl nicht antworten...

@ulla- wenn du mit dieser einstellung da ran gehst , kanns ja nichts werden - du bist ein pessimist und noch dazu einer mit mega vielen vorurteilen, du bist genau die sorte mensch die es mir schwer machen, jetzt wo ich stabil bin.- weil es sooooooo viele vo deiner sorte gibt Twisted Evil Evil or Very Mad alle sagen : junkie = lügner, dann such dir doch n anderen cleanen typ, wieso hast du n ex der junkie is, wenn sie doch alle so verkehrt sind^^ das is jetzt in die ecke gedrängt geschrieben , aber ich kotze wenn ich sowas lese!fuck echt![/quote]
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Brinasa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.10.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe das gerade gelesen und mekre, das ich mir die gleichen Fragen stelle. Warum seid ihr so böse? Was die Ulla gesagt hat, das hat der Suchtberater zu mir heute auch gesagt. Mein Mann ist auch ein perfekter Lügner. und auch Vertrauen ist so schwer, hat auch der Suchtberater gesagt und ich glaube sie heißt Lesslie hat das auch geschrieben, habe ich gerade gelesen. Der Suchtberater und auch schon ein andere und jeder sagt mir, das mein Mann nur mit einer Terapie es schafft, kein Heroin mehr zu nehmen.
Wie ich das gerade gelesen habe, ist mir noch mehr schlecht geworden. Ich bin noch mehr zerrissen.

Warum reden alle Junkies immer so wie ihr beide und alle anderen sagen, das ich vorsichtig sein soll und nichts glauben soll, wenn Drogen im spiel sind.

Das macht mich so kaputt, diese Lügerei! Wenn ich meinem Mann jetzt glaube. Dann würde das mich so so sehr freuen und in 2 Monaten ist es dann wieder so, dass alles gelogen war.

Zum Glück gibt es dieses Forum, damit ich weiß, ich bin mit dieser Frage, ob der Mann lügt nicht alleine.
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Brinasa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.10.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

ich schaff das leider nicht, wie man diese Zitate macht, bin nicht so gut in Computersachen. Ich meine den Satz von Ulla, wo sie sagt, wenn ihr Mann finanziell besser gestellt wäre, dann geht es ihm gut. ... und jetzt denkt er nicht mehr an Heroin?
Mein Mann hat fast den gleichen Satz gesagt. Solange wir keine Geldnot haben, kann er doch Heroin nehmen, das ist für ihn besser, ihm geht es dann besser und ich habe, wenn es ihm besser geht einen lieberen und ausgeglicherenen Mann. Deswegen muss er nicht aufhören und kann so mit dem Heroin besser für uns alle da sein. Das hat er gesagt, als er versucht hat aufzuhören und es nicht geschafft hat, als unser 2. baby auf die Welt kam. Gestern hat er mich dann auch angeschrien und gesagt: ich rede immer von Heroin, er denkt daran gar nicht mehr. Nur einmal hat wie er gesagt hat, aber seit dem nicht mehr. das ist wie ausgelöscht.
Wenn ich das alles so lese denke ich immer sind alle gleich. So ganz viel kommt mir vor, wie von meinem Mann
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 02:41    Titel: Re: Mal Hand aufs Herz mit Rückfällen ?! Antworten mit Zitat

Den Eröffnungssatz find ich auch ziemlich daneben:
ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Vertrauen und Ehrlichkeit sind ja im allgemeinen nicht so ganz die Stärken von Heroinkonsumenten.

Warum ist das denn so?
Frag dich mal warum Konsumenten lügen "müssen"? Weil ihre cleanen Freunde und Angehörigen sie ja sofort für ihre Abhängigkeit verurteilen.
Ich hatte viele Freunde, u.a meine damalige beste Freundin, die nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, als sie erfuhren, dass ich drauf war. Als ich ihnen dann erzählt habe, ich würde nichts mehr nehmen, wollten sie plötzlich wieder Kontakt mit mir haben...natürlich habe ich da gelogen und ihnen meinen Konsum ab dann verschwiegen. Aber das nur als Beispiel. Ich weiß, dass Verlustängste bei den Angehörigen eine große Rolle spielen. Aber was bleibt Konsumenten da übrig? Entweder Abhängigkeit verschweigen (-> lügen), oder den Kontakt zu Freunden/Familie/Partner abbrechen. Ihr lasst "uns" ja sogesehen keine Wahl! Wenn man offen und ehrlich über den Konsum reden könnte, sähe das mit "Vertrauen und Ehrlichkeit" ganz anders aus. Aber in dieser Gesellschaft ist Abstinenz (von illegalen Drogen) ja das Hauptziel, und jegliche Form von Konsum wird verurteilt.

ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Demzufolge schaffen es ca. 3 % ein cleanes Leben zu führen, wenn sie eine Therapie BEENDET haben. 97 % werden wieder rückfällig.

Woher hast du denn diese Zahlen? Quellen?
ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Allerdings würde mich mal interessieren, wie sich das in den Gedanken abspielt? Muss man ständig an Heroin denken und entwickelt eine Gier oder wie muss man sich das vorstellen?

Das "Craving" jemandem zu erklären der nie Drogen genommen hat bzw. nie abhängig war ist wie einem Blinden zu erklären wie Farben aussehen!
Auch wenn ich dir das noch so gut erkläre, du wirst es nie richtig verstehen können. Dafür gibt es imo auch keinen passenden Vergleich.
Stell dir vor, du wüsstest nicht wie Kuchen schmeckt, weil du ihn noch nie gegessen hättest. Dann würde dir der Geschmack auch nicht fehlen. Jetzt weiß aber jemand, wie Kuchen schmeckt, und will daraufhin kein trockenes Brot mehr essen, eben weil ihm Kuchen viel besser schmeckt. Jetzt ersetz den Kuchen mit Heroin und das Brot mit Nüchternheit. Ist halt nur ein theoretischer, stark hinkender Vergleich, weil Heroin -oh Wunder- nun mal kein Kuchen ist! Aber was ich dir anschaulich machen wollte: Wenn man erstmal weiß, wie sich ein (Heroin-)Rausch anfühlt, erscheint einem die Nüchternheit extrem langweilig. Die ganze Gehirnchemie stellt sich bei einer (Heroin-)Abhängigkeit um! Du kannst nüchtern gar keine Gefühle mehr empfinden, freust dich gar nicht mehr, hast keine Motivation mehr irgendetwas zu tun, du hängst nur noch rum und dir ist alles gleichgültig.
Und ja, dann denkt man ständig an Heroin oder eigentlich an jede mögliche Droge und wie gut es jetzt wär, etwas zu nehmen. Alles nur keine Nüchternheit. Selbst jetzt wo ich das schreibe kommen bei mir Gedanken daran hoch. Man wird halt auch durch so oft daran erinnert, sei es durch Menschen oder Lieder oder Gerüche oder Fernsehsendungen oder oder oder. Die meiste Zeit kann man (mehr oder weniger) damit umgehen, mit der Zeit wird es halt immer besser. Aber manchmal bekommt man scheinbar wie aus dem Nichts so ein richtig starkes Verlangen danach. Es baut sich ein großer Druck auf, der irgendwie abgebaut werden muss und dann liegt es am nächsten, sich was zu holen.
Keine Ahnung, ob du das nachvollziehen kannst. Ich könnte es wahrscheinlich selbst nicht, wenn ich es nicht erlebt hätte...Craving ist halt ein sehr starkes Gefühl und Gefühle kann man schlecht erklären. Ich meine erklär mal jemandem wie sich Liebe anfühlt. Also du kannst es zwar erklären, aber Gefühle muss man letztendlich schon selbst fühlen.

ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Er konsumiert seit 9 Jahren Heroin, tausende Versuche zu entziehen, Therapieabbruch, sogar von den Therapeuten wird er als „Extremspieler“ bezeichnet

9 Jahre drauf und dann wird man als "Extremspieler" bezeichnet? Shocked
Da gibts aber noch ganz andere Dimensionen, 20 Jahre drauf und mehr. Ich würde 9 Jahre eher als Durchschnitt bezeichnen.
Ich weiß, dass du hier schon einige Threads über dich und deinen ExFreund hattest, aber das waren immer so lange Threads und ich hatte mir nie die Mühe gemacht, das alles zu lesen, deshalb weiß ich nichts über deine Geschichte (sry!). ABER 1. wieso probiert es dein Ex nicht mal mit Substitution? Dann bräuchte er nicht ständig entziehen, und auch bräuchte er kein Geld mehr für Schore ausgeben bzw sich keine Gedanken um die Beschaffung machen. Es scheint ja so, als hätte dein Ex gar kein Bestreben, clean zu leben. Warum dann nicht die staatlich bezahlte, legale Abhängigkeit?
Und 2. wieso machst DU dir noch so viele Gedanken darüber, wenn es eh dein Ex-Freund ist?
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 03:25    Titel: Antworten mit Zitat

@brinasa

eigentlich wollte ich mich aus ullas thread´s ja raushalten..aber um dir brinasa mal so einiges zu erklären

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Warum seid ihr so böse? ( im bezug auf ulla)


les dir mal die anderen thread´s von ulla durch...vielleicht verstehst du es dann.

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Was die Ulla gesagt hat, das hat der Suchtberater zu mir heute auch gesagt. Mein Mann ist auch ein perfekter Lügner. und auch Vertrauen ist so schwer, hat auch der Suchtberater gesagt


das mag in vielen fällen auch stimmen. hier ging es aber in erster linie darum, das man mit dem ersten satz jeden süchtigen als neurotischen lügner abstempelt..aber trotzdem vernünftige antworten erwartet...einen thread so zu eröffnen ist ziemlich...fragwürdig.

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Der Suchtberater und auch schon ein andere und jeder sagt mir, das mein Mann nur mit einer Terapie es schafft, kein Heroin mehr zu nehmen.


tut mir leid da deinem suchtberater und jedem der dir das sagt widersprechen zu müssen, aber so lange dein mann nicht wirklich vom h loskommen will wird auch ne therapie nix bringen. der entschluss muss von ihm kommen und nicht aus der sicherlich gut gemeinten überredungskunst von suchtberatern, therapeuten oder angehörigen.

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Warum reden alle Junkies immer so wie ihr beide und alle anderen sagen, das ich vorsichtig sein soll und nichts glauben soll, wenn Drogen im spiel sind.


Arrow veilchen ist kein junk...mehr
Arrow weil es die gängige meinung ist
Arrow weil süchtige...egal welcher couleur lernen müssen zu lügen um ihre sucht zu verstecken, sich mit lügen abschotten...und auf wenig verständniss stoßen wenn sie denn mal einen rückfall bauen...grade unter angehörigen, arbeitgebern usw...sogar wenn sie es schaffen ihr leben aufrecht zu halten und ihren mann/bzw frau stehen kapiert das keiner
Arrow weil man sich teilweise auch vor sich selber schämt.

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Das macht mich so kaputt, diese Lügerei! Wenn ich meinem Mann jetzt glaube. Dann würde das mich so so sehr freuen und in 2 Monaten ist es dann wieder so, dass alles gelogen war.


das hat nichts mit lügen zu tun wenn dein mann dir z.b. nach einer entgiftung verspricht kein heroin mehr zu nehmen und dann...2monate später wieder rückfällig wird. das ist sucht..abhängigkeitssyndrom...die krankheit. wenn es nur um das versprechen gehen würde wäre ich schon lange clean. aber die sucht hat dich in der hand...du bist teilweise wie ferngesteuert wenn der opiatgeist, der dich dein leben lang verfolg wieder zuschlägt. der haut nicht einfach ab..auch nach ner thera nicht.

brinasa hat Folgendes geschrieben:
Mein Mann hat fast den gleichen Satz gesagt. Solange wir keine Geldnot haben, kann er doch Heroin nehmen, das ist für ihn besser, ihm geht es dann besser und ich habe, wenn es ihm besser geht einen lieberen und ausgeglicherenen Mann. Deswegen muss er nicht aufhören und kann so mit dem Heroin besser für uns alle da sein. Das hat er gesagt, als er versucht hat aufzuhören und es nicht geschafft hat, als unser 2. baby auf die Welt kam. Gestern hat er mich dann auch angeschrien und gesagt: ich rede immer von Heroin, er denkt daran gar nicht mehr. Nur einmal hat wie er gesagt hat, aber seit dem nicht mehr. das ist wie ausgelöscht.
Wenn ich das alles so lese denke ich immer sind alle gleich.


sienna hat an ulla auch schon geschrieben, er solle es mal mit substitution versuchen. dann hat er seine dosis..ist aus der szene raus und es kostet nicht so viel kohle...nur überwindung. und das problem sehe ich auch bei deinem mann. er will noch nicht wahr haben das er schritte gehen muss um etwas zu ändern.
trotzdem sollte auch von dir das thema heroin nicht zum hauptthema eurer beziehung werden. da geht es dir dann ganz schnell so wie der threadstarterin, die im prinzip die beziehung auf die sucht ihres (ex-?) freundes aufgebaut hat und nicht wahrhaben will das sie durch die dauernde konfrontation mit dem thema alles nur noch schlimmer macht.

ich möchte dir nicht alle hoffnungen nehmen..aber grade opiatabhängigkeit begleitet einen ein leben lang...auch wenn er 100 jahre clean ist besteht immer noch die gefahr eines rückfall´s...stell dich darauf ein oder trenn dich.

würde dir das auch noch gerne mit den zitaten erklären aber muss los.
google einfach mal nach zitate einfügen und bbcodes...da gibt es 10000 erklärungen im netz Smile

ulla...sorry für ot...aber ich denke mal du hast für andere angehörige ebenso verständniss wie für menschen mit problemen Rolling Eyes

lg

flippy
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 07:21    Titel: Antworten mit Zitat

Den Anfangssatz würde ich dick unterstreichen,
wir junkies sind so perkte Lügner, dass wir uns selber anlügen:
Jetzt ist alles gut, jetzt nehm ich nie wieder was!
Ich habe im Knast auch gedacht, ich nehme nie wieder was
und als ich dann rückfällig war, habe ich mich angelogen
hörste ja bald wieder auf!
usw usw
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 07:25    Titel: Antworten mit Zitat

Was nicht heissen soll, dass es nicht Leute gibt, die aufhören, ehrlich sind,
anders sind, aber vom Prinzip her sind Süchtige unehrlich,
das ist doch überhaupt ein kriterium, woran man Sucht erkennt,
man macht sich und anderen was vor über seinen Konsum!
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

Mist, jetzt habe ich das Gefühl, ich müsste noch was schreiben,
um nicht alle vor den Kopf zu stossen, die Ehrlichkeit leben,
die süchtig sind, und sich und anderen nichts vormachen!

Es gibt leider keine Zahlen, wie soll da auch gehen,
Rückfall, substitution, wie wertet man das, als erfolgreiche Behandlung?

Ich denke, Ulla hat doch recht, wenn sie erstmal skeptisch ist,
und meine Erfahrungen geben ihr recht,
und falls er wirklich einer der wenigen ist, die jetzt einfach so aufhören,
wäre das doch schön!
Es gibt aber viele, für die ist Sucht ein täglicher Kampf,
und wenn man nicht ehrlich ist, hat man schon verloren,
aber selbst dann erwischt man sich doch immer wieder dabei,
oder anders formuliert, der Suchtteufel legt einem die Dinge so hin,
dass man nur allzugerne sich mal wieder was vormachen lässt,
und DANN muss man wirklich ehrlich zu sich sein und sagen: o.k., verkackt, also schnell wieder Kurve kriegen,
aber gerade dann ist die Verlockung so gross, sich und anderen was vorzumachen,
um weiterzukonsumieren,
das ist Sucht,
man muss mit Ehrlichkeit dagegen ankämpfen
einige schaffen das,
viele nicht!
Aber wer von denen die sagen:
man kann einen Junkie nicht von vornehinein als Lügner abstempeln,
würde einem Junk 50 € in die Hand drücken,
Zigaretten holen?
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andi1975
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

ich war nie auf heroin,finde ullas beitrag nicht so arg schlimm,weil ich sie und ihre art sich auszudrücken schon etwas kenne.auch wenn sie das wort junkie gegen alki/benzoi/kiffer.. whatever ersetzt hätte würde ich mich mittlerweile nicht mehr wirklich angesprochen fühlen bzw. ich steh dazu/habe kein problem damit zu sagen,daß ich damals gelogen hatte,daß sich die balken bogen.
JA,war so!hast recht!

es war sehr so,daß ich passiv (wenns das überhaupt gibt) gelogen habe.ich wurde oft mit fragen behämmert: "heute trinkst du nix,gell?!" "bist du eh motiviert in der therapie?" "Gehts dir eh gut?" "hast du suchtdruck?" "WILLST DU EH in therapie?" usw...

ich will mich hier nicht rechtfertigen,aber es viel mir damals sehr schwer diese fragen ehrlich zu beantworten,vorallem die mit "suchtdruck" und "wollen"...vorallem in meiner beziehung.meine freundin und meine mutte waren eh schon so fertig und ich wollte nicht j e d e n tag m e h r m a l s und das über ein halbes jahr hinweg antworten,daß es mir total beschissen geht,daß ich an selbstmord denke,weil ich diesen zustand nicht mehr ertrage oder daß ich mich einfach nur zu machen will...mein zustand wurde einfach nicht besser
sehr oft wollte ich einfach nur meine ruhe haben.ich vertand auch nicht,warum "die" mich nicht einfach in ruhe saufen und meine tabs nehmen ließen.

also,ich bin die abhängigkeit mit viel glück losgeworden und lügen ist für mich zur ausnahme geworden.ich bin ein ehrlicher mensch,würde ich der sucht wieder verfallen,würde ich auch wieder zu lügen anfangen...fängt klein an und wird immer mehr,weil lügen ja oft auch aufrechterhalten werden müssen...ein kreislauf,der immer mehr an substanz gewinnt.

also,ich hatte zu meiner "aktiven" zeit sehr viel gelogen,ich hatte nicht die kraft/den mut, es nicht zu tun.punkt.
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andi1975
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

in der sucht,gründete mein leben auf einer lüge...das ganze lebensgefühl.wenn ich mich selbst belüge,unbewusst und auch bewusst-und das gekonnt verdränge,so breiten sich diese lügen unweigerlich auf mein umfeld aus.es fängt bei mir an,daß ich mich selbst belüge-->ich belüge mich selber und zu anderen bin ich ehrlich?
ein springender punkt war natürlich auch der,daß ich gar nicht clean werden wollte,mir fehlte der sinn.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe was meinen ersten Satz angeht ausschließlich in Verbindung mit dem Drogenkonsum gesetzt! In anderen Lebenslagen kann natürlich auch ein Süchtiger ehrlich sein und man kann Vertrauen haben. Es geht mir ausschließlich um den Konsum.
Sie lügen ja nicht nur ihre Umwelt an, sondern sich selber auch, wie bereits gesagt. Vielleicht ist das auch eine Art Schutz um nicht ganz an sich zu verzweifeln, was sie ja eigentlich nüchtern betrachtet müssten.

Aber ob clean sein oder nicht, Suchtdruck, da sind sich ja wohl alle einig, hat man ein Leben lang, auch wenn es weniger wird!

Aber zu behaupten, man denke gar nicht mehr an Heroin das kann ja wohl nicht so ganz der Wahrheit entsprechen!
Ich glaube ja kaum, das die seit neuestem im Knast eine Gehirnwäsche machen!

LG
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder ehemalige Konsument wird immer wieder an seine Droge denken, wahrscheinlich bis ans Lebensende. Immerhin hat die Droge jahrelang zum täglichen Leben dazugehört, genau so wie essen und trinken. Es ist und bleibt ein Teil der eigenen Identität. Selbst wenn die Gedanken nach Jahren keinen "Sturm der Gefühle" mehr auslösen, sie kommen immer mal wieder.
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2012 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ulla,

Zitat:
Vertrauen und Ehrlichkeit sind ja im allgemeinen nicht so ganz die Stärken von Heroinkonsumenten. Ich finde mal liest hier so oft die Frage nach dem Rückfall und auch ich weiß, ich werde mir diese wieder stellen, wenn er aus dem Knast entlassen wurde.


Hmmmm, deine wohl auch nicht, wenn ich mich an deine Threads erinnere, wie du deinen Freund kontrollieren und bestimmte Leute fernhalten kannst... Wink

Ob man angelogen wird über den Drogenkonsum, hängt halt auch davon ab, ob man mit Erwartungshaltung und Druck auf den anderen zugeht oder ob man neutral und wertfrei zuhört.
Letzteres ist einfach, wenn man eine Freundin ist, nicht die Freundin.

Überleg dir doch mal, ob du mit deinem Freund, SO, WIE ER IST, leben kannst und willst, dann zieh Konsequezen.

Leider wurden einige Texte über Co-Abhängigkeit gelöscht, ich denke, du füllst die Leere in dir, die ein Junkie mit H wegmacht, damit, dich mit der Sucht deines Freundes zu beschäftigen.
Das ist dein Thema, denke ich, oder sollte es sein, wenn du nicht nur auf der Stelle treten willst, anstatt einen Thread ums andere aufzumachen, wie du deinen Freund zum cleanen Leben hinmanipulieren kannst.

Wenn du ihn wirklich unterstützen willst, laß ihn mit dem Thema in Ruhe, bis er evtl. selber damit ankommt. Wenn du das nicht packst, such dir einen "Normalo".

Wenn sich iwas in deinem Leben bessern soll, dann mußt du mal dich selber zu deinem Thema machen, an dir arbeiten und deine eigenen Probleme sehen und lösen!

Schade, daß du so wenig von dem annimmst, was dir schon geschrieben worden ist.

LG Jelly
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