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jogi2010 Anfänger
Anmeldungsdatum: 30.10.2012 Beiträge: 2
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Verfasst am: 30. Okt 2012 18:25 Titel: 18 jähriger Abiturient kifft ständig... |
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Hallo,
ich bin neu hier und muss mir mal meine Sorgen von der Seele schreiben.
Mein Sohn ist jetzt fast 19 Jahre alt und Abiturient. Seid drei Jahren kifft er. Erst am Wochenende und mittlerweile unter der Woche.
Einmal ist er als Jugendlicher in Venlo erwischt worden und bekam eine woche Jugendarrest. Er hat absolut nichts daraus gelernt.
Er geht zur Schule und die Noten sind einigermaßen ok.
Trotzdem möchte ich natürlich nicht das er weiterhin kifft.
Ich hab tatsächlich schon überlegt ihn vor die Tür zu setzen, aber was kommt dann? Wenn er komplett abrutscht würde ich es mir nie verzeihen. Familienberatung hat auch nichts gebracht. Er sitzt da und sagt brav ja und amen und das war es dann für ihn.
Kann mir irgend jemand einen Rat geben?
Mittlerweile bin ich schon so furchtbar zu meinem Sohn das wir Streit bekommen wenn er das Haus verlässt oder wieder kommt und ich ständig auf das Kiffen rumreite. |
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Drachenläufer Silber-User
Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 187
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Verfasst am: 30. Okt 2012 18:53 Titel: |
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Hi Jogi,
willkommen. Gut, dass Du Eure Situation hier zur Diskussion stellst. Du wirst teils überrascht sein, wie 'liberal' einige hier reagieren werden. Und da bitte ich Dich gleich, zu diffrenzieren. Es gibt hier Konstellationen, in denen wir total rigide Positionen beziehen. Dort, wo harte Drogen und Familien mit Kindern im Spiel sind, wo Existenzen gefährdet sind und aus unser aller hautnahen Erfahrungen einfach keine positive Prognose mehr möglich erscheint.
Das nur vorab. In Deinem Fall kann das ganz anders aussehen. Ich selber habe erst mit 17 angefangen zu kiffen, aber einer meiner Freunde, der ein 1er Abi gemacht hat, der eine leitende Funktion in einer großen Rundfunkanstalt hat, Frau, Kind, großes Verantwortungsbewusstsein, alles paletti, der hat schon mit 14 Jahren angefangen. So früh, also mitten in der Pubertät anzufangen ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen etwas kritisch, aber nur als Beispiel, dass auch das noch sehr gut gehen kann.
Ich kiffe dafür immer noch (bin seit 15 Jahren als Jurist tätig, zugelassener Rechtsanwalt, Familie, zwei Autos, Haus...verdiene gutes Geld), während der Freund von mir,d er mit 14 angefangen hat, mit etwa 30 aufgehört hat zu kiffen.
Was ich sagen will: das Kiffen alleine sollte nicht das Thema sein. Du schreibst, er schreibt ganz gute Noten. Ich hätte an Deiner Stelle Angst, durch Deine Anti-Kiffer-Haltung mehr Schaden anzurichten, als es das Kiffen als solches tut. Er verliert den familiären Rückhalt, er muss sich Ersatzbezugspersonen suchen, die toleranter sind. Das sind alles Risikofaktoren. Wegen was denn... weil er kifft. Ich finde das nicht in Relation stehend.
Das nur mal von meiner Warte.
Darf ich fragen: Bist Du der Papa oder die Mama? Hat Dein Sohn einen festen Freundeskreis, wie schätzt Du diese Menschen ein? Seid Ihr Akademiker? Macht er Sport, hat er ein Hobby? Das würde mich interessieren... kiffen alleine macht aus einem 19jährigen keineswegs zu einem Drop Out! Mach Deine Beziehung zu ihm nicht kaputt, das ist das wichtigste.
Lieben Gruß! |
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jogi2010 Anfänger
Anmeldungsdatum: 30.10.2012 Beiträge: 2
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Verfasst am: 30. Okt 2012 19:08 Titel: |
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Hallo Drachenläufer,
danke für deine schnelle Antwort!
Also zu uns, ich bin die Mutter des Jungen und eigentlich sehr liberal. Wir sind ganz normale Leute mit festen Jobs. Ich habe nichts dagegen wenn mein Sohn am Wochenende raucht. Aber ich finde das Ausmaße schon extrem.
Mein Sohn hat zur Zeit kein Hobby, ab und zu geht er ins Fitnessstudio und ansonsten ist er nur in der Schule, danach legt er sich meist hin und dann fährt er zu Freunden mit denen er kifft. Fast sein ganzer Freundeskreis kifft!
Bei seinem Umgang bin ich zwiegespalten, es sind Abiturienten dabei und aber auch arbeitslose Dealer.
Das Kiffen macht mir nicht so große sorgen als die Frage wie besorgt er sich das vor allem womit?
Von uns bekommt er so gut wie kein Geld weil ich es nicht unterstützen möchte und er einen Job nach dem anderen geschmissen hat. |
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Luukas Gold-User
Anmeldungsdatum: 06.06.2012 Beiträge: 590
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Verfasst am: 30. Okt 2012 20:23 Titel: |
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Das gras kriegt man heutzutage überall wenn man weiß wo
In meiner stufe kiffen auch einige leute (bin auch oberstufe). Die sind aber auch ganz gut, muss ich sagen.
Das geld wird er sich entweder durch einen nebenjob (legal) verdienen, oder durch gras verkaufen.
Mehr möglichkeiten gibt's nicht, außer er raucht immer bei anderen mit. |
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Mr. Haze Silber-User
Anmeldungsdatum: 25.10.2012 Beiträge: 229
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Verfasst am: 31. Okt 2012 17:30 Titel: |
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Hallo Jogi,
ich muss gestehen, ich habe auch schon heimlich geld von meinen Eltern genommen, wenn ich unbedingt was brauchte. Leider eine der wenigen Dinge, die ich bis heute bereue!
zum Thema vor die Türe setzen: Ändert gar nichts, ausser dass du noch mehr vom Leben deines Kindes ausgeschlossen bist und dir noch mehr sorgen machst, wie seinerzeit meine Eltern..leider auch s.o.
mein Rat: versuch dich zu arrangieren, ihn im Auge zu behalten, und ihm zu verstehen geben, dass du für ihn jederzeit da bist. Soo schlimm ist es oft nicht, wenns nur beim Kiffen bleibt. Kannst aber nur du, er und andere nahestehende Personen beurteilen, ob Anlass gegeben ist, gegenzusteuern.
hth |
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campmaster Gold-User
Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 31. Okt 2012 18:25 Titel: |
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Ich muss halt auch mal wieder was loswerden. Habe immer sehr gerne gekifft, aber es kann halt wirklich jeden treffen. Es war bei mir ne Einstiegsdroge, habe dadurch meinen job verloren, wurde psychisch krank und verrückt, hab mir zu wenig Gedanken über meine Zukunft gemacht und zu wenig dafür getan (halt lieber gekifft), habe meine Freunde verloren (ich konnte die Kifferlebenseinstellung auch nicht mehr ertragen), musste auch in die Psychatrie, usw...
Ich wäre heute froh, wär es nur bei einmal am Wochenene einen trinken gehen geblieben und ich hätte nie mit Kiffen angefangen. Das schlimmste daran ist, es ist ne Droge und man will nie mehr damit aufhören. Habe immernoch mehr Bock einen zu kiffen als wieder die Bücher in die Hand zu nehmen und wieder für ein gutes Leben zu kämpfen. Dazu kommen die Leere und die Kälte im Leben, scheint bei allen Drogen mehr oder weniger stark zur aufzutreten. Bin aber auch ein Suchtmensch, wenn ich schon kiffe, dann will ich auch jeden Abend! Bin jetzt 33 und will gar nicht mehr dran denken wie ich meine Zeit vergeudet habe. Bei den meisten gehts halt auch gut und Kiffen ist nicht so schlimm wie einige andere Drogen die ich genommen habe und der Alkohol hat vom Gefühl her mehr kaputt gemacht! Hatte unter Drogeneinfluss immer Schiss vor meinen Eltern aber leider keine Angst vor Drogen selbst, ich denke das war im Nachhinein mein größtes Problem! |
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dr3am3r Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.11.2012 Beiträge: 1
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Verfasst am: 8. Nov 2012 11:50 Titel: |
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hallo jogi 2010,
bin schon lange hier im forum, weil mich einfach die ganzen geschichten von den leuten hier interessieren und ich es auch gern lese und mir meine gedanken darüber mache. angemeldet hab ich mich aber erst jetzt, nach deinem beitrag.
vorab: ich bin 19 jahre alt, kiffe nun c.a 3, 4 jahre. meine eltern wissen nichts davon, da ich mit ihnen seit ich 13 - 14 Jahre alt bin massive problem hab, weil sie nicht damit klarkommen das ich lesbisch bin. wohne auch seit einem jahr bei meiner freundin.
nunja.
anfangs wars nur selten, 1-2 mal im monat. dann jedes wochenende. nun seit 1 - 1 1/2 jahren jeden tag. kiffe mit meiner freundin zusammen so unsre 2-3 gr am tag. mal mehr, mal weniger.
hab meine mittlere reife ganz normal absolviert, habe danach ne ausbildung anfangen wollen aber keine lehrstelle gefunden/bekommen. hab dann immer mal wieder gejobbt und nebenher bewerbungen geschrieben. seit nem monat bin ich jetzt in einer berufsvorbereitenden bildungsmaßnahme und gehe auch jeden tag hin. auch bewerbungen schreibe ich noch. habe mich also nie aufgegeben!
so. nun zum eigentlichen thema:
bei mir ist das so, das diese Joints erst nach der schule anfangen und sich dann eben über den ganzen tag ziehen, bis ich abends aber dann schon gegen 20, 21 Uhr schlafen gehe um fit für die schule zu sein. kann den tag über dann auch noch shoppen, einkaufen oder sonstige dinge machen. das kiffen schränkt mich und meine aktivitäten also nicht ein. für mich ist dieses entspannte gefühl nach der schule einfach der wahnsinn. druff fühl ich mich wohler, als nüchtern. auch was kontakt mit anderen menschen angeht. bin aber durchs kiffen nicht "dümmer", "fauler", "eingeschränkter" oder sonstiges. für mich käme es auch NIE in frage andere drogen zu konsumieren. härtere drogen. daher ist es für mich wohl auch umso weniger schlimm jeden tag zu kiffen. wie das bei deinem sohn aussieht, weiß ich nicht. ob er in der lage wär zu härteren drogen zu greifen. dann sollte man vielleicht in gewisser weise aufpassen.
was ich dir nicht empfehlen kann: ihn raus zu schmeissen oder eben ihm das geld zu streichen.
was wäre schlimmer für dich: dem sohn "geld zum essen oder andere dinge" zu geben, oder dich vom eigenen sohn beklauen lassen?!
mach dir gedanken, nimm meinen beitrag zu herzen & lass ihn auf keinen fall im stich!
(natürlich wäre es besser garnicht zu kiffen, aber da ich im selben Alter usw. bin schätze ich das ich n gutes Beispiel bin das es nicht !ganz so schlimm" ist.
lg |
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