Benzodiazepine - Endlich kann ich leben

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Happy
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2012
Beiträge: 125

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2012 20:37    Titel: Benzodiazepine - Endlich kann ich leben Antworten mit Zitat

Hallo Leute:

Zuerst einmal möchte ich den Gebrauch dieser Substanzgruppe weder beschönigen noch verharmlosen und dennoch: Es gibt Menschen denen haben sie zu einer Lebensqualität verholfen die sie ohne dieser Medikamentengruppe wohl eher nicht erreicht hätten. Dazu zähle ich mich. Eine kurze Erklärung warum dies meine Meinung ist. Seit frühester Kindheit war ich schüchtern, nicht nur schüchtern sondern ich habe den Kontakt mit anderen Menschen immer auf das allernötigste Beschränkt. Hinzu kamen diverse Zwangsstörungen und Stimmungsschwankungen. Ich fühlte mich mich dermaßen unbehaglich das es mir nicht nur sehr schwer viel auch nur in die Schule und später in die Lehre zu gehen. Nein. Es war der absolute Alptraum für mich. Da ich mit zunehmenden erreichen des Erwachsenenalters immernoch Angst, Panik usw. hatte, kam es schließlich irgendwann dazu das ich, enthemmt nach Alkoholkonsum in der Disco auch einige Freunde fand. War der Rausch dann abgeklungen, wieder die selbe Angst. Also ging es weiter und irgendwann kam es dann dazu das man so ziemlich alle Drogen probierte die der Markt zu der Zeit hergab. Jedoch kamen meine Ängste immer wieder zurück und nahmen mich irgendwann so stark in ihren Bann das ich kurz darauf überging regelmäßig Heroin zu konsumieren. Einige Jahre ging es gut aber natürlich sind indessen Unmengen an Geld draufgegangen. Ich muss erwähnen das ich eigendlich nie richtige Geldsorgen hatte. Dann traf ich eines Tages einen Arzt, einen Arzt wie man ihn sich vorstellt, ein Arzt so wie er sein sollte. Ich schilderte meine Sorgen, Ängste, Nöte. UND? Er hörte mir zu! Unglaublich. Wegen meinen Ängsten wurde ich als Kind von Arzt zu Arzt, von Psychologen zu Psychologen geschleift. Diagnose? Das gibt sich irgendwann von alleine. Denkste. Dann als ich den Arzt kennenlernte(so etwa 1999) verschrieb er mir ein Medikament. Da ich seit Jahren mit allem was die Pharmaindustrie zu bieten hatte vollgestopft wurde und alles nur noch schlimmer machte war ich anfangs echt skeptisch. Aber der Arzt strahlte ein Vertrauen aus wie ich es noch nie erlebt hatte(und auch nie wieder erlebt habe) und ich erzählte ihm alles, wirklich alles. Ich also hin zur Apotheke, gestresst und fix und fertig von nichts wie ich es nun nicht anders kannte und Rezept eingelöst. Und ich sage euch: Von diesem Tag an änderete sich mein Leben. Ich war wie ausgewechselt. Plötzlich hatte ich Spass am leben, unternahm Ausflüge, lernte neue Menschen kennen, lebte auf. Selbstverständlich nahm ich die Dosierung sehr ernst. Bevor ich dieses Medikament einnahm war ich zu nichts zu gebrauchen. Jetzt fing ich an zu leben. Mein Arzt warnte natürlich auch vor den Risiken dieses Medikamentes. Er war sehr gründlich. Seit dem trinke ich keinen Alkohol mehr oder nehme andere Drogen(legale und illegale). Ich habe Freunde und eine Freundin. Erwähnenswert ist es an dieser Stelle das ich das Medikament nicht nehme um breit in der Gegend rumzueiern oder faul in der Ecke zu hocken und den ganzen Tag zu pennen. Dieses einzigartige Medikament ermöglicht mir persönlich einen geregelten Tagesablauf. Ich stehe morgens auf, gehe meiner Arbeit nach und freue mich auf meine Kinder. Solch ein Leben wäre mir ohne das Diazepam NICHT möglich gewesen und ich danke dem Herrn das sich mein Weg mit dem des Arztes kreuzten. Mittlerweile nehme ich das Medikament seit ca. 12/13 Jahren ein, immer eine konstante Dosis von 15mg. Über die Risikien bin ich mir bewusst und die Abhängigkeit nehme ich billigend in Kauf wenn ich bedenke was ich davor alles einwerfen musste was nicht half bzw. wegen der Nebenwirkungen kaum zu ertragen war(Neuroleptika, AD`s, usw). Wegen meines Jahrelangen Heroinkonsums befinde ich mich zwar noch auf Subutex aber meine Substi-Ärztin kennt mein (damaliges)Problem und aktzeptiert die Situation so wie sie nun mal ist. Ich lese und höre immerwieder das viele Menschen Probleme haben, gerade mit Benzodiazepinen, wie sie abstürzen und was sich dann für Probleme ergeben. Ich kann hier und jetzt nur für mich selbst sprechen und sagen: Dieser Wirkstoff hilft mir mein Leben ordentlich zu bewältigen und würde man versuchen es mir zu nehmen würde eine Welt für mich zusammenbrechen, denn ich würde alles verlieren und wahrscheinlich wieder zum Heroin greifen. Allerdings will ich nicht nochmal abrutschen, mein Dasein ist gut so wie es ist. Es braucht nichts verändert zu werden. Natürlich habe ich auch schlechte Tage wo ich denke scheiß auf alles und jeden. Jedoch nehme ich mich dann zusammen den ich habe einen Freundeskreis auf den ich mich verlassen kann.
Ich hoffe es war nicht zuviel auf einmal. Wollte nur mal eine Situation schildern in der die Benzos nicht nur diese "Scheiße ist, die ich niemals hätte anrühren sollen".

In diesem Sinne.
LG
Happy
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Drachenläufer
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Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2012 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, eine sehr interessante Schilderung. Ich habe an verschiedenen Stellen schon eingeräumt, dass ich praktisch gar keine Erfahrung mit Benzos habe (bis auf eine Packung Diazepam, die ich in 2010 mal wegen akuter Panikattacken verschrieben bekommen habe). Die 10 x 15mg habe ich mir damals sehr gut aufgeteilt - über ein Jahr hinweg, wenn ich mal echte akute Entzugsprobleme hatte.

Ich wundere mich also mehr auf der theoretisch-wissenschaftlichen Ebene über Deine statische Dosierung über 12 Jahre hinweg. Ich weiß nicht, ob Du Dich mal mit der neurochemischen Funktionsweise von Benzos auseinandergesetzt hast, ud ob Du mal über die sehr schnell erfolgene Runterregulierung der GABA-Rezeptoren studiert hast. Ein Eingriff in den GABAergenen Stoffwechsel führt prinzipiell immer zu einer Runterregulierung und damit zu einer Toleranzbildung gegenüber GABAergenen Substanzen. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, wie Dein ZNS über 12 Jahre mit diesen 15mg (täglich?) stabil am Laufen sein soll. Und mehr als diese Frage kann ich zu dem Thema ehrlich nicht beitragen...
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Happy
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2012
Beiträge: 125

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2012 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

@ Drachenläufer,

nun wie bereits erwähnt kann ich nur schreiben wie es tatsächlich ist. Nach jahrelangen und unzähligen "probieren" seitens der Ärzte mit Medikamenten, später meine Versuche mit anderen Substanzen(legale und illegale) habe ich das Medikament bekommen was mir letztendlich mein Leben ermöglicht. Ich habe mich tief in die Materie eingearbeitet was Wirkung, Wirkungsweise, Versoffwechselung usw. angeht. Will sagen das ich weis was ich tue. Was dem einen abends sein Feierabendbier das ist mir mogens mein Arzneimittel. Warum wunderst du dich über die Dosierung über diesen Zeitraum? Wie du sicherlich weisst gibt es Menschen die was-weis-ich über Jahrzehnte hinweg einnehmen. Bei mir sind es eben 15mg Diazepam.

In diesem Sinne
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tuutsweet
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch ein skeptischer Befürworter von Benzos, zumal , wenn man wie du ja angeblich schon negative Erfahrungen mit Neuroleptika/Antidepressiva gemacht hast.
Das du mit 15mg Diazepam , was ja nun wirklich nicht gerade viel ist, über 12 Jahre klar kommst, ist mir schleierhaft, ich würde die Dosis nicht halten können, sondern würde mich aufgrund der Toleranz hochdosieren, na ja , Hauptsache , du hast gefunden was du suchst, um klarzukommen und wenn du keinen BK hast, ist ja alles in Butter oder auch nicht, denn Benzos vernebeln die Sinne, auch wenn dir das nicht auffällt, aber hast du schon mal mit engen Freunden geredet, ob du vergesslicher geworden bist oder ob dir durch deinen Benzokonsum Dinge gleichgültiger erscheinen als "Normalos" und ob du dich generell verändert hast? Diese und andere Fragen können nur Leute beantworten , die dich sehr gut mit und ohne Benzos kennen.
lg
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Jelly
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

egal, welche persönliche Erfahrungen oder welche Meinung man zu Benzos hat,
sobald man Benzos regelmäßig nimmt, gerät man in eine Abhängigkeit vom Benzo und auch vom Arzt (will man nicht in die Illegalität), egal ob man zu den wenigen Glückspilzen eghört, die warum auch immer wenig oder keine Toleranzentwicklung erleben.

Ich persönlich kenne zwei glaubwürdige Personen, die über Jahre regelmäßig eine konstante Dosis eingenommen haben, beide hatten zusätzlich aber auch AD genommen, was dabei evtl. auch noch eine Rolle spielt.

Aber auch ohne Toleranz ist man abhängig, vom Benzo und vom Nachschub und hat damit die üblichen Probleme die jeder Süchtige hat.
Angesichts der Tatsache, daß Benzos immer restriktiver verordnet werden, kann man mit oder ohne Toleranzentwicklung in den "Genuß" eines Entzugs kommen...
Deswegen - Benzos bei Bedarf oder mal zum Chillen, aber nicht regelmäßig, meine Meinung.
Wie es Leuten geht, die sich in der Sicherheit der legalen Verordnung wähnen und welch unerwartetes Ende dieses angenhme Patientendasein oft nimmt, schließt ein älterer Arzt seine Praxis, kann man immer wieder im Web lesen.
Interessant z.B. auch: http://www.adfd.org/austausch/viewforum.php?f=16

Und Happy: Du hast jetzt eben diesen Weg gewählt, weil es möglich war. Wär es nicht möglich gewesen, dann hättest du eine andere Lösung gefunden.
Mußt du vielleicht auch iwann in Zukunft, nur hast du dann alle Möglichkeiten schleifen lassen, ohne Benzo zu leben.

LG Jelly
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist das beste Beispiel für den bestimmungsmässigen
Gebrauch einer Substanz, klar macht das abhangig,
aber wenn Du jeden Tag Deine Dosis bekommst,
und Du nicht aufhören willst, dann ist doch alles gut.
Das Problem mit Benzos haben Leute, die es nehmen, um breit zu
werden, ich will das nicht verurteilen, aber Leute, die völlig dicht
auf Benzos durch die Botanik wandeln schaffen natürlich ein
Bild, welches Benzos in einem schlechten Licht erscheinen lässt.

Meiner Meinung nach gibt es auch Leute, denen es geht wie Dir,
bloss dass die Substanz, die sie benötigen, um ein zufriedenes Leben
zu führen, Heroin heisst und illegal ist. Trotzdem gibt es einige Menschen,
die sich "medikamentieren" mit Heroin, über Jahre eine konstante Dosis
nehmen und ein geregeltes Leben führen,
wenn der Staat sie dabei in Ruhe lässt...

Wenn Dein Leben so wie Du es führst, für Dich o.K. ist,
warum solltest Du es aufgeben, nur weil die allgemeine Meinung ist:
Abstinenz ist gut, dichtmachen ist schlecht, darum müssen wir Benzos
und Opiate von den Menschen fernhalten!

Ich bin, was dieses Thema angeht, schon sehr liberal

#Weg mit dem BtmG, Legalisierung aller Drogen,
Schluss mit der Kriminalisierung von Drogengebrauchern#

..aber in Deinem Fall reicht ja schon, mal vernünftig zu überlegen,
um zu dem Schluss zu kommen, dass Du Anspruch hast
auf eine Versorgung mit Diazepam, ohne Probleme
mit Justiz und Substiarzt!

Und: Ich selber hatte mal eine Phase mit Rohypnol,
kurz und heftig, hohe Dosen,
mit dem Ergebnis dass ich 4 Tage im Delier verbracht habe,
und seit dem die Finger von Benzos lasse,
ist nicht meine Droge!
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Wort zu der Gefahr, die angeblich von Diazepam/Valium ausgeht:
In den USA, dem Initiator und Motor des "Kriegs gegen die Drogen"
konnte man (kann man?) Valium in 500 er Packungen im Drugstore
kaufen, ohne Rezept!

2 l Milch, 1 Packung Cornflakes, eine Packung Valium,
normaler Einkaufszettel...2 Steaks à 400 g habe ich vergessen!
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Jelly
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bewa,

inzwischen gilt die Dauerverordnung von Benzos mit Abhängigkeitsfolge als Kunstfehler, also trifft es das
Zitat:
Du bist das beste Beispiel für den bestimmungsmässigen
Gebrauch einer Substanz
bezogen auf Happy nicht so ganz.

Erste Frage, die sich mir stellt: Was definiert man überhaupt als "bestimmungsgemäßen Gebrauch".

Deutet man den Begriff gemäß der gängigen Rechtssprechung und aktuellen psychiatrischen Lehrmeinung, beschränkt sich der Einsatz von Benzos auf Einzeldosen oder wenige Wochen kontinuierliche Einnahme.

Man kann persönlich für sich natürlich eine andere Meinung haben Wink

Zitat:
..aber in Deinem Fall reicht ja schon, mal vernünftig zu überlegen,
um zu dem Schluss zu kommen, dass Du Anspruch hast
auf eine Versorgung mit Diazepam, ohne Probleme
mit Justiz und Substiarzt!


Hmm, was heißt in Happys Fall? Ist das nicht mehr eine grundsätzliche Frage...

Niemand wird süchtig geboren und wenn ich mir die Vorgeschichte anschaue mit Ängsten seit der Kindheit, dann frage ich mich, welchen Anteil die Eltern an der Suchtenstehung hatten.
Vielleicht wäre eine Familientherapie oder ein Konatktabbruch nötig gewesen, um erfolgreich Therapie zu machen.
Gut möglich, daß das "Gerenne von Psychologen zu Psychologen" dadurch entsatnden ist, daß die Eltern die Probleme nur beim Kind und nicht bei sich gesucht haben.

Ich finde den verordnenden Arzt schon etwas fahrlässig.
Letztendlich eine Suchtverlagerung, die zu einem besseren Lebensstandard geführt hat, aber auch die Chance auf ein suchtfreies Leben genommen hat.

Naja...

LG Jelly
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jelly
Bestimmungsgemässer Gebrauch,
da magst Du recht haben, die Bestimmungen sind vielleicht anders.
Ich sehe es so:
Er hat ein medizinisches Problem, es gibt ein Medikament,
welches ihm hilft, er nimmt immer seine Dosis,
keine Exzesse, einfach eine Tablette am Tag für ein lebenswertes Leben.

Woher weisst Du, dass niemand süchtig geboren wird?
Wer sagt, die Eltern wären mitbeteiligt an der Entstehung der Sucht?
Und selbst, wenn die Eltern einsichtig gewesen wären,
mit ihrem Sohn zusammen das Problem "gelöst" hätten in Therapie,
bist Du sicher, dann wäre das Problem verschwunden und die Sucht geheilt?
Alle, die trotz Therapie wieder nehmen, haben nicht richtig Therapie gemacht?
Sind unverbesserliche Druffies?
UND: Wer sagt, dass ein abstinentes Leben besser ist?

Jeder hat seinen Weg, und unser Ziel als Gesellschaft sollte doch wohl sein,
allen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Verordnete Abstinenz funktioniert nicht!
Spätestens beim Alkohol wird das klar,
die Prohibition hat's bewiesen!
Und für Alk gibt's noch nicht mal eine medizinische Indikation!
Schöne Grüsse!
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2012 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bewa,

Zitat:
Woher weisst Du, dass niemand süchtig geboren wird?

Einen wasserdichten Beweis kann ich dir jetzt nicht liefern, aber der gesunde Menschenverstand und legt es nahe. Dann müßte ein Kind ja schon süchtiges Verhalten zeigen.

Zitat:
Er hat ein medizinisches Problem,

Jetzt vermutlich mehr als früher.

Die Frage ist eben, ist Angst ein medizinisches Problem. Ich denke, nein.

Zitat:
Wer sagt, die Eltern wären mitbeteiligt an der Entstehung der Sucht?
Und selbst, wenn die Eltern einsichtig gewesen wären,
mit ihrem Sohn zusammen das Problem "gelöst" hätten in Therapie,
bist Du sicher, dann wäre das Problem verschwunden und die Sucht geheilt?

Es sind Vermutungen und Überlegungen, die auf meiner Erfahrung und meinem Wissen beruhen, deswegen auch "Vielleicht"...

Zitat:
Und selbst, wenn die Eltern einsichtig gewesen wären,
mit ihrem Sohn zusammen das Problem "gelöst" hätten in Therapie,
bist Du sicher, dann wäre das Problem verschwunden und die Sucht geheilt?


Es wäre eine Chance gewesen, eine Sucht gar nicht entstehen zu lassen.
Mit der Heilung sieht es immo weniger rosig aus.

Zitat:
Alle, die trotz Therapie wieder nehmen, haben nicht richtig Therapie gemacht?
Sind unverbesserliche Druffies?
UND: Wer sagt, dass ein abstinentes Leben besser ist?

Das hab ich nicht gesagt.

Zitat:
Jeder hat seinen Weg, und unser Ziel als Gesellschaft sollte doch wohl sein,
allen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Verordnete Abstinenz funktioniert nicht!


Du sagst es: SOLLTE. Leider ist die Realität selten so, wie wir denken, daß sie sein sollte.
Wir leben hier in dieser Gesellschaft mit ihren Regeln und Normen.

Zitat:
Wer sagt, dass ein abstinentes Leben besser ist?

Hab ich nie behauptet und ist nicht mein Ziel.

Bloß finde ich´s klüger, so zu konsumieren, daß dadurch keine neuen Probleme entstehen.

LG Jelly
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2012 00:04    Titel: Re: Benzodiazepine - Endlich kann ich leben Antworten mit Zitat

Happy hat Folgendes geschrieben:
Dieser Wirkstoff hilft mir mein Leben ordentlich zu bewältigen und würde man versuchen es mir zu nehmen würde eine Welt für mich zusammenbrechen, denn ich würde alles verlieren und wahrscheinlich wieder zum Heroin greifen.

Ob du wirklich wieder in das alte Muster fallen würdest? Ich sehe das etwas anders. Es muss nicht so sein, aber es kann sein, dass alte Verhaltensmuster dank dieser Pille und dem Gebrauch über in paar Jahre ausradiert und/oder ersetzt wurden. Deine Ängstlichkeit ist Dank einer kleinen Unterstützung mit Mut ersetzt worden, du bist selbstbewußter, weisst nunmehr, wer du bist. Ich glaube, würdest du dich langsam abdosieren, könnte es tatsächlich sein, dass du so weiter machst wie bisher. Kann, muss aber nicht. Wenn es nicht nur erlernte Verhaltensweisen waren, die dich quälten, sondern auch ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechseln, so kann der auch heute noch bestehen, so dass sich deine Befürchtungen mit Absetzen des Medikaments realisieren würden. Es wäre aber doch ein Versuch wert, oder nicht? Du kannst jederzeit wieder höher dosieren, fühlst du dich unbehaglich. Ich zumindest würde es ausprobieren, möchte dich aber zu nichts überreden.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2012 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist der Erste, von dem ich höre, das Diazepam hat geholfen/hilft immernoch.
Sei es Dir lange gegeben und hoffen wir, daß Du´s nie absetzen musst!
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Psycho
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2012
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2012 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Egal wie man es dreht und wendet. Bei Angst und Panik sind Benzodiazepine die einzige Medikamentengruppe die zuverlässig hilft!
Das ist nicht befriedigend, aber eine Tatsache. Alle Antidepressiva sind nur Versuchsballons und beruhen oft auf dem Placebo Effekt.
Psychotherapie bis maximal 25 Jahre sinnvoll. Danach lebt der Mensch mit seinen Verhaltensweisen und kann nicht "umprogrammiert" werden.
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2012 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

...schon komisch, das Therapie bei mir mit über 40 noch geklappt hat...
Man muß eben a bissel offen dafür sein und nicht nur auf Benzos fixiert...

LG Jelly
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2012 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

wenn happy nun mal happy ist sollte man dies zunächst einmal respektieren , Punkt.
Tatsache ist, das ein Benzodiazepinentzug mit der heftigste ist, den es auf dem Markt gibt.
Man müsste mal eine Positiv/negativ Liste aufstellen, auf happy`s Lebensgeschichte zugeschnitten.
Ich würde auch allemal lieber 15 mg Diazepam täglich nehmen, als den ganzen Neuroleptika/Antidepressivaschrott, der wegen der vielen NW bei mir persönlich ins letzte Jahrhundert geschossen gehört.
Doch du , happy , solltest die Augen offen halten, was die Pharmaindustrie noch alles zu bieten hat, ich nenne da mal Lyrica als Beispiel , das ich für ein sehr gutes Medikament einordne , um Entzugserscheinungen von Opiaten zu mildern und die Stimmung hebt und auch bedingt gegen Schmerzen hilft und meiner Meinung nach eine sehr gute Alternative zu Benzos ist.
lg
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