Organisierte Substis&Ex-Substis

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Frau.LORKE
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2012 19:02    Titel: Organisierte Substis&Ex-Substis Antworten mit Zitat

Aus aktuellem Anlass..
Junks haben In Bezug auf Substitution häufig die Arschkarte.
Müssen mit den Gegebenheiten klarkommen,die da sind:
-zuwenig Ärzte im Umland bzw.kein Arzt am Ort
-keine Lobby,keine Unterstützung,wenig entgegengebrachter Respekt
-mit dem Alltag nicht zu vereinbarende Gesetzesvorgaben(tägl.Praxenbesuch,..)
-willkürliche Behandlung durch den Arzt(z.B.bei Einstellung teilw.kein Mitspracherecht)
-menschenunwürdige Methadonvergabe in der Apotheke(Einnahme am Tresen und vor anderen Kunden)
-entgegengebrachte Vorurteile
und und und
Mindestens bei den zwei letztgenannten Punkten,müßte sich das BundesVerfassungsGericht einschalten. Lebensmittelgutscheine z.B.sind,wegen der Gefahr der Diskriminierung,vielerorts unzulässig.
Niemand darf wegen,z.B.seiner Hautfarbe oder Gesinnung,schlechter gestellt werden als andere.

Leider kann ich mir eine solche Organisation nicht wirklich praxistauglich vorstellen,da viele Junkies nicht die Kraft dafür haben.
Mir wäre ein Engagement dafür,in verantwortlicher Position,auch definitiv zuviel,obwohl ich momentan nicht´drauf´bin.

Fakt is,daß wir alle allein zu schwach sind und uns gemeinsam etwas einfallen lassen müssen.
Sonst passiert nichts.

lG
Smile

Cool
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nora
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Anmeldungsdatum: 07.11.2012
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2012 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Eine nette Idee.

Ich frage mich aber, wie viele Substitutionspatienen in ihrem straffen Alltag Zeit haben, für solch eine Revolte Rolling Eyes

Es mag viele Ungerechtigkeiten geben. Das glaube ich sofort. Ich denke auch, dass ich gar kein realistisches Bild davon habe, wie es auf dem Land ist mit der Substitution. Hier in Berlin ist es kein Problem einen Arzt zu finden. Ebenso bekommt man zügig Take Home, sofern man arbeitet oder eine Familie hat.

Ich selber war nicht einmal einen Monat in Substi (mit Subutex), hätte aber bereits nach zwei Monaten TH bekommen. Meine Ärztin war super! Sehr verständnisvoll und mitfühlend. Ich kann aber auch verstehen, dass die Ärzte nicht zu jedem so entgegenkommen sind. Fakt ist, so gut wie alle Gesichter, die ich im Wartezimmer zur Vergabe gesehen habe ("morgens" um 12), die genervt waren von der Uhrzeit & dem "frühen" Aufstehen, die sich über die Ärztin beschwerten und darüber, dass sie kein TH bekamen, eben diese Leutchen sehe ich tagtäglich irgendwo am Hermannplatz, Boddinstraße oder Kotti, mitm Bier in der Hand oder in der Ecke noddend.
So, wenn die Ärzte auch mal die U Bahn nehmen, bleibt ihen dieser Anblick nicht verborgen.

Natürlich sind nicht alle so! Ich bin mir bewusst, dass es ganz viele Ausnahmen gibt. Aber, wenn man mal ehrlich ist: die Balance zwischen "vernünftigen" Patienten und eben diesen, die sich selbst gefährden, ist getsört.
Wäre ich eine niedergelassene Ärztin, die ihr halbes Leben gelernt hat, um eben diesen Beruf ausüben zu können & eine Menge Zeit und Geld in die Ausbildung investiert hat- ich würde ebenfalls kein Risiko eingehen.
Und wenn ein Arzt mal aus Neugierde in derartigen Foren schnüffelt und sich zig Threads offenbaren, wo Leute schildern, dass sie sich ihre Wochendosis auf einmal einverleibt haben oder sogar spritzen...na dann prost!

You get what you deserve.

Wenn man die ganze Energie, die man mit dem Kritisieren der Ärzte verbraucht, mal dafür nutzt, sein Verhlaten zu reflektieren, wäre vielen schon geholfen.

Grüße!
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Frau.LORKE
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2012 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

nora hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Eine nette Idee.Ich frage mich aber, wie viele Substitutionspatienen in ihrem straffen Alltag Zeit haben, für solch eine Revolte

Das meinte ich ja mit -> ´keine Kraft´die ich auch net hab.

Zitat:
Hier in Berlin ist es kein Problem einen Arzt zu finden.

Hier a.d. Lande schon. Der nächste erreichbare is 30km mit der Bahn entfernt. Dann der nächste 50km-Bremen.
Wer auch im Winter fit is,braucht nur 16km Rad fahren.
Aber hier gehts nicht nur um mich.
Hier is zu lesen,daß sogar Familys täglich aufschlagen müssen.

Zitat:
Ich selber war nicht einmal einen Monat in Substi (mit Subutex), hätte aber bereits nach zwei Monaten TH bekommen.

Das versteh ich grad nicht. Habs 3x gelesen... Confused Rolling Eyes
Gesamt 1Monat Substi.. nach 2Monaten take home.. Shocked

Hast recht,gibt viele Arschlöcher unter den Junks.
Ich erwarte aber daß die Ärzte ihre Substi-Patienten wie alle anderen behandeln.
Augen auf-auch wenn da Drogi in der Akte steht.
Ich seh beim Arzt jedenfalls nicht nur den weißen Kittel.

Wie auch immer..
Es fehlt eine Anlaufstelle für Substis,durch die die Rechte vertreten werden.
In anderen Lebensbereichen ist es einfacher,Antworten und Beistand in Rechtsfragen zu erhalten.

Und es gibt sie,die Ausnahmen!

Weißt was passiert,wenn du sagst:´die Erfahrung zeigt,daß junge Ausländer häufig kriminell oder gewalttätig sind´?
Das würde über Wochen im Parlament diskutiert werden-eine Klage durch alle Instanzen erfolgreich sein.
Logisch.Is halt ein saudummes Vorurteil.
Obwohl ..äh..-da blende ich meine Erfahrungen aus! Denn die sind subjektiv!

Gruß

Confused Smile Confused
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nora
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2012
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2012 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, was verstehst du denn nicht?

Ich war nur vier Wochen in Subu Substi, da ich es leider nicht gut vertragen habe, hätte aber (wenn ich denn länger geblieben wäre) nach acht Wochen Take Home bekommen, weil ich morgens zur Uni muss.

Es gibt Anlaufstellen. Genau ie für alle anderen Patienten auch, die Ärztekammer, das Bundesregister, was auch immer.

Es steht ja nicht nur einfach Drogi in der Akte, sondern das ist das behandlungsgebiet. Mein Hausazrt z.B ist supercool zu mir. Unterstützt mich gerade bei meinen Drogen-und mentalen Probemen. Ohne Vorurteile.
Es kommt aber auch drauf an, wie man sich verhält. Ich leier den Ärzten z.B auch keine Tabs aus der Tadche oder erzähle Dinge, die nicht stimmen.
Ja, ich weiß, das macht nicht jeder aber viele. Das erlebe ich doch selbst ab und zu.

Du, ich halte das mit der Aussage bzgl. der Jugendkriminalität nicht für ein dummes Vorurteil. Das sehe ich hier in Berlin immer wieder.
Hätten wir nicht diese Vergangenheit, glaub mal, würde es auch anders gehandhabt werden. Das liegt nur am Trauma des Landes, das kann man nicht miteinander vergleichen.

Was genau ist denn jetzt deine Intention dahinter? Es gibt doch die J.E.S. An die kannst du dich auch wenden, wenn du ein Problem hast.
Ansonsten, wie gesagt, gibt es die Anwälte. Wie für ganz "normale" Menschen auch. Es wirkt nur manchmal etwas seltsam, man möchte inerseits ganz normal behandelt werden, andererseits schreit man hie und da nach Sonerrechten oder besonderem Feingefühl usw.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2012 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

aso, es wäre schon in ordnung so eine anlaufstelle zu haben...und j.e.s. na ja...ist gut für infos aus ihrer zeitung...aber als lobbyisten für junks taugen die auch nit viel.

mit den punkten die lorke anspricht hat er schon irgendwie recht.

nur ca 1drittel der ärzte mit substi-lizenz bieten auch wirklich substi an. und hier auf dem land ist die versorgungslage echt ne katastrophe.
dann..wenn du n job hast..jeden tag mindestens 10km vor oder während der arbeitszeit zum doc oder in die appo um dort deinen kram zu saufen kann dich den job kosten oder wäre in meinem fall nicht gut bzw überhaupt nicht zu managen.
dann liegt es im ermessen vom doc ob er deine substi der führerscheinstelle meldet...und wenn du pech hast...lappen futsch...egal ob du den brauchst für n job...aso ist einer der hauptgründe für substi...nämlich die resozialisierung total gescheitert.

das das substitut teilweise in der appo eingenommen werden muss..na ja...zweischneidige sache...einerseits ist es den hardcorejunks meistens auch latte, ob sie sich am bahnhof oder aufm spielplatz oder sonstwo öffentlich ihren pitsch machen...andererseits ist es für die leute die ihre vergangenheit lieber für sich behalten wollen schon dumm, wenn nachbar wilhelm seine abführmittel holt...einen sieht und grüßt und im gleichen moment kommt frau appothekerin und brüllt durch den halben laden..."ihr methadon herr flippy" Shocked wäre sogar mir leicht peinlich...obwohl ich eigentlich schon immer ziemlich offen mit allem umgegangen bin.

die probleme sind aber


Arrow ein teil der junks versaut einfach durch ihre art und weise...aso zeug verkloppen...nur beikonsum...usw usw...denen die es ernst meinen die tour.
Arrow junks haben keine lobby
Arrow der substituierte wird eher selten aufstehen und es in angriff nehmen gewisse probleme öffentlich anzusprechen, weil er angst um seinen substiplatz hat.
wenn ich dem doc...grade auf dem dorf..zu derbe an´s bein pinkele kann es gut sein, das der doc sagt..ok..gehn se woanders hin..es gibt genug die warten..und wer will das schon.

fazit...die gesetze werden weiterhin von total weltfremden politikern verzapft, die ja sogar kaum auf vorschläge von ärzten oder streetworkern...aso leuten von der front hören (stichwort morphin-substi usw)
und der substipatient muss sich halt damit abfinden.
das ist gelebte demokratie.

lg

flippy
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Frau.LORKE
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2012 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

@ nora
Zitat:
...vier Wochen in Subu Substi, da ich es leider nicht gut vertragen habe,hätte aber...


Jau,da war mein Fehler..
mal eben die ä-Wutzel unterlesen..
okay-sorry dafür.
Smile
Die Ärztekammer,
die tat lediglich Adressen von Substi-Ärzten raus.
Wie gesagt,zwei waren mit der Bahn erreichbar-30&50km Entfernung.

Ich fänds gut... nee,ich verlange,daß wenn ein Drogi...
-5Jahre am Ort versorgt wurde..
-seit 10Jahren einen festen Job hat-oder seit 1Jahr..
-seinen Arzt aus irgendeinem Grund(Ruhestand,Krankheit,Tot..)verliert..
..daß die Vereinigung für einen Ersatz am Ort sorgt!
Jeder Doc DARF 3´Kunden´substituieren.
Wir haben hier ca.7/8 Allgemeinärzte.
Alle sagen njet,sobald das Wort´drogensüchtig´fällt.
2 von 2 Apos wollten nichts damit zu tun haben.
Im nächstgrößeren Ort sagten 8 von 12 Apos grundsätzlich nein.
Die anderen 4 verteilen nur an Ortsansässige...

Da muß doch eine Institution sein,die denen mal die Ohren lang zieht.

Gut,ich bin meinen Job los. Aber die letzten mit Bock -> weiterzukommen-ins Leben zurück.. die sollte man nicht auch noch hinterm Rücken runterfallen lassen.
Viele werden sich fragen,wofür sie sich die ganzen Jahre den Arsch aufgerissen haben..
Confused

Klar muß man seinem Arzt mit Respekt und Ehrlichkeit entgegentreten... wenn man denn nen Arzt hat.. Sad Sad Sad Sad

Von J.E.S. höre ich heute das erste mal.
Meine Ärztin hat das Ding damals auch nicht erwähnt.
Ist das ein Verein in Berlin?

Arrow Arrow
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tuutsweet
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2012 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss Fr.LORKE da mal völlig recht geben, das es an einer <Lobby mangelt. Eine starke Lobby kann man als Süchtiger nur aufbauen, wenn man sich in selbsverwalteten Organisationen , wie dem J.E.S. Cafe, einen Namen macht und genug zuverlässige Leute da sind die auch mal ehrenamtlich sich ins Zeug legen und nicht auf die Uhr gucken , so von wegen " ja gut ich muss los , bis demnächst irgendwann". Das ist der Konversationskiller schlechthin. damit wir nicht immer bei Ämtern unvorbereitet, ungepflegt oder mit ner Fahne auflaufen.
Da sagt sich dei "Kundenbetreuer" auch , ja , der/die hat eh null Bock, sondern ist nur hier , weil er es muss.
So bekommt man keine zufriedenstellende Arbeit, das ist ja mal fact.
Gerade in Deutschland gibt es haufenweise eingetragene Vereine ( e.V.`s )
für alles mögliche/unmögliche.
Meistens aber scheitert es schon an einer verbindlichen >Verabredung , um mit mehreren etwas wichtiges zu bequatschen.
Solange es an solchen Banalitäten scheitert, braucht man sich nicht zu beklagen , wenn man nicht ernst genommen wird.
Und so erreicht man auch nix, höchstens, das ein neuer Kaugummiautomat vor den öffentlichen Treffpunkten aufgestellt wird.
Man muss sich ja auch um die Räume kümmern und bezahlbare Mieten vereinbaren, am Besten man findet einen interessierten Vermieter, der unser Vorhaben unterstützt.
lg
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2012 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

JES ist ein Verein, der sich bundesweit einsetzt für z.B.
Spritzenverteilung im Knast, die sitzen in Ffm glaube ich.
Auf jeden Fall sind sie für ein Recht auf Rausch,
sehr sympatisch!
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TomasG
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2012 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke das die schlechte behandlung von substituierten gewollt ist (stichwort: eugenik)

wenn du ein rezept in die apotheke bringst, muss soweit ich weis der apotheker dir das medikament (evtl nach rücksprache mit dem arzt) verkaufen, macht er das nicht kannst du ihn verklagen.

das morphin oder auch andere opioide nicht zur substitution zugelassen sind, hat meiner meinung nach auch eugenische hintergründe, es liegt diesen strippenziehern einiges daran diese unsere sorte von menschen (morphinbedüftige/opioidbedürftige) zu dezimieren, in den tod zu treiben, oder zumindest uns fertig zu machen.

denn jedem mit ein wenig verstand sollte einleuchten das es keinen medizinischen grund gibt wiso nicht alle opioide zur substitution zugelassen sind, oder das einem mündigen bürger verboten wird das er opioide einnimmt.

das schlimme ist, das der großteil der bevölkerung all das glaubt was sie in der bildzeitung über *drogen* lesen, und deshalb wird sie sobald da auch nichts ändern.
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