Jemand Erfahrung mit Heroin-Programm?

[Lesslie]

Bratpfannes Thread brachte mich drauf.

Meinem Freund wurde von seiner Drogensozialarbeiterin vorgeschlagen, er könne
übergangsweise ins Heroinprogramm. (Normalerweise kommen da meines Wissens nur Leute rein, bei denen Aufhören nicht mehr drin ist).

Als Übergangslösung scheint mir das recht schlau.

Wir hörten dann, dass das dort verabreichte teilsynthetische (danke ThomasG!) Heroin aber „total sch__lecht“ sein soll.

Was ist da dran?
Hat jemand Erfahrung mit vom Staat gesponserten Hero?

[Glückskind]

wieso soll das dort verabreichte Heroin total schlecht sein? (Ist glaub ich mindestens 80% rein)
Wie meinst du das?

In der Schweiz darf man sich meines Wissens im Heroinprogramm das Heroin sogar iv geben, wenn man keine Vene findet, bekommt man die 4 fache Dosis und muss sich die oral geben...

[Trini]

da muß ich jetzt doch etwas schmunzeln ^^
ihr macht euch echt Sorgen das das Heroin im Programm schlecht sein könnte?
Schonmal drübernachgedacht was euch die dealer ins pulver rühren?

Sry ^^ aber das find ich amysant.
natürlich find ich es gut das ihr euch informiert und seht was ihr da bekommt. Aber das kann doch nicht sein das ihr vom Programm schlechteres H als vom Dealer.
vll ist mit ---> schlecht <---- die Wirkung... der Turn gemeint.
das könnte ja sogar hinkommen.

[Glückskind]

was sollte an dem Turn schlecht sein?
Also ich kann mir kaum vorstellen, dass ein H-konsument den turn von 5-15%igem H besser findet als von hochreinem^^

[Trini]

das mag sein, aber die Dosis die man dort bekommt ist auch nicht so doll das es turnen kann oder?

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[Lesslie]

hehe, war ja klar, dass jetzt solche antworten kommen ..

das heroinprogramm-heroin ist angeblich nicht vergleichbar mit dem strassenheroin.
und damit meine ich jetzt nicht kaffee, puderzucker, paracetamol, vitamin-c, mannitol... die dann jaja netterweise nicht beigemischt werden.
eben, es geht um den turn.

wenn es vom effekt letztlich so ist, dass es ist, als würde man sich methadon in substimenge spritzen, dann, so unsere denke, könnte man sich ja das geballere gleich sparen und methi schlucken.

nochmal:
irgendwelche leute mit erfahrungen im heroin-programm?

[Glückskind]

also was ich gehört hab von nem bekannten Schweizer, der war im Knast und hat dort die Hero-Abgabe bekommen, der wurde dort sogar extra hochdosiert, keine Ahnung warum, aber am Schluss war er auf 800mg! reinem H iv., das ist ne extrem viel.

[TomasG]

es gibt wohl kaum was besseres als pharmazeutisch reines diacetylmorphin hcl

das lachpulver was du auf der straße als heroin verkauft bekommst hat meist nur um die 3-5% diacetylmorphin.

war ist das es ein klein wenig anders wirkt, ganz einfach deswegen weil z.b. kein koffein enthalten ist.

in dem heroin aus illegaler produktion ist auch oft noch etwas morphin und codein drinne, in dem pharmazeutisch reinen werden morphin und codein rückstände nach der synthese entfernt.

in deutschland darf man das diamorphin soweit ich weis nur i.v. spritzen, oder auch i.m. spritzen.


rauchen ist nicht möglich, analinjektion ist vermutlich ebenso nicht erlaubt.

und die konzentration der injektionslösung ist auf 100mg/ml festgelegt, selbstgekochte diamorphinlösung enthält teilweise mehr als 100mg/ml

und das auf der straße gekaufte heroin ist diacetylmorphin base, und wird dann beim aufkochen mit ascorbinsäure zu diacetylmorphinascorbat, was auch einen unterschied machen kann, da das pharmazeutische eben diacetylmorphin hcl ist (eben mit salzsäure behandelte base)

persöhnlich habe ich leider keine erfahrungen mit pharmazeutischem diamorphin, aber grundsätzlich habe ich nur gute erfahrungen mit pharmazeutischen opioiden gemacht (fentanyl, oxycodon, hydromorphon, morphin, dihydrocodein, codein, tilidin, methadon, levomethadon, opiumpulver)

[ulla79]

Erfahrungen habe ich keine, weiß nur dass man dort anscheinend 2 bis 3 Mal hingehen muss. Das stelle ich mir für die evtl. doch noch arbeitende Bevölkerung etwas schwierig vor.

Mit fällt nur gerade auf, wenn man dort so hoch dosiert wird, ist ja wohl an Absprung dann noch unrealistischer... oder sehe ich das falsch?

höhere Dosis, größere Reinheit, das wäre dann ja wohl auf der Straße zumindest was Bayern anbelangt nicht finanzierbar. Das würde ja dann zu einer lebenslangen Abhängigkeit mit diesem Programm führen. Ist das möglich oder sagen die nach ca. z. B. 5 Jahren ist Schluss?

Ist das ganze Progamm überhaupt schon durch? Ich hörte immer nur von Testphase...

[Glückskind]

[Lesslie]

[bewa]

Ich weiss es leider nur vom HörenSagen,
es muss gespritzt werden, man muss zwei mal/Tag zum Arzt,
und die Aufnahmekriterien sind ungefähr:
Mehrere Therapien, eine chronische Krankheit wie Hep C oder HIV,
lange drauf und die Methasubstitution klappt dank Beigebrauch auch nicht
also in deren Augen: Hopfen und Malz verloren!
In Berlin wäre das eine gute Sache, aber hier gibt's das leider nicht.

Über den Turn kann ich auch nichts sagen, sage aber trotzdem:
Warum sollte er anders sein, Heroin ist Heroin,
wichtig ist, was oben ankommt, es würde mich sehr wundern.

Und was mich interessiert ist die Sache mit dem
synthetisch/halbsynthetisch: das Zeug von unserer hervorragenden
Pharmaindustrie hat also keine Mohnpflanze gesehen?
Seltsam! Aber THC gibt es ja auch synthetisch...
Weiss das jemand?

[TomasG]

die dosis wird so gewählt wie es der patient braucht, bzw verträgt, tendenziel recht hoch, da man auf grund der hirnrissigen vorgaben ja nur 2-3 mal täglich konsumieren kann, also muss man hoch dosieren, das es den ganzen tag reicht!

das zeug sollte ganz normal auf rezept verschrieben werden, aber das g´wirds hier in 100 jahren nicht geben befürchte ich.

wer ins heroinprogramm kommt, gilt ja als absolut hoffnungsloser fall, da geht man gar nicht davon aus der das der jenige jemals ohne opioide leben kann, daher verschwendet man da keine gedanken dran ob ein absprung möglich wäre.

auch das eine arbeit mit dem 2 mal täglichen antanzen in der heroinambulanz nicht zu vereinbaren ist, interessiert keinen, weil die davon ausgehen das da eh nur leute hin gehen die eh gar nicht arbeitsfähig sind!

ist natürlich absoluter blödsinn, da eine geregelte arbeit auch für einen heroin konsumenten möglich wäre, aber unter solchen menschenunwürdigen bedingungen natürlich nicht.

wäre diamorphin genauso verschreibungsfähig wie methadon, dann würde vermutlich kaum jemand methadon oder pola nehmen, denn so gut wie alle bevorzugen diamorphin.

nur unter solchen bedingungen, das kein take home möglich ist, schrecken vile natürlich zurück, den es gibt auch einige die gerne ein normales leben mit opioiden führen wollen, und wenn man mehrmals täglich zur ambulanz muss, ist ein normales leben absolut unmöglich!

[Lesslie]

wenns wirkt wie heroin, wäre es für meinen freund ideal.

wenn das strassenzeug einigermaßen ist, kommt er mit 0,2 7 stunden zurecht.

wir wohnen nur ein paar straßen weiter von der vergabestelle,
er könnte es ja für vorübergehend! bekommen (so ein glück, nur wegen dieser engagierten sozialarbeiterin, die die chefin von dem ganzen ist)
und mal gucken wie die zeiten sind, ob sich das dann mit der anvisierten arbeit matcht...

immer noch keiner aus dem hero-programm da?

[ulla79]