Ein kleiner Bericht wie ich meinen letzten Laster los wurde!

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silent addiction
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2012 18:33    Titel: Ein kleiner Bericht wie ich meinen letzten Laster los wurde! Antworten mit Zitat

Hallo liebe Community,

Ich bin weiblich, 34 Jahre alt und war mit 15 Jahren schon mit DHC-Saft substituert.
Ich habe alle Drogen genommen die es gibt.
Ich habe 1 Langzeittherapie, 1 Mittelzeittherapie, 1 Kurzzeitherapie und eine ambulante Therapie hinter mir.
Ich kann nicht sagen, das es mir gar nichts gebracht hat. Doch! Viele Dinge konnte ich umsetzten, sonst wäre ich heute tot.
Dennoch wurde ich immer wieder rückfällig.
So ging das bis zu meinem 25 Lebensjahr. Dann habe ich knallhart 8 mg Subutex von heut auf morgen abgekickt.
Einen Monat lang ging der Entzug. Jeden Tag dachte ich sterbe. Aber ich habe jeden Tag ein Häckchen in meinen Kalender gemacht. Und ich habe es tatsächlich geschafft.
Seit 9 Jahren bin ich clean von illegalen Drogen.
Ich habe es sogar geschafft mal 4 Jahre am Stück nicht mal mehr Medikamente anzufassen. Dann habe ich mehrere Bandscheibenvorfälle bekommen. Die Schmerzen waren so unerträglich, das ich Codein bekam, damit ich überhaupt noch laufen konnte. Und da kommen wir zum springenden Punkt. CODEIN!
Leider wurde ich schwer Codeinabhängig. So schlimm, das ich nichts mehr auf die Reihe bekam. Ich war zum Schluß auf 1,5 gramm! Codein am Tag! Shocked
Das machte mich psychisch und phyisisch so fertig, da ich ja von Arzt zu Arzt rennen musste um mir ein Rezept zu besorgen, damit ich ja immer meine Codies hatte um nicht auf Affe zu kommen und um zu funktionieren. Mich machte es fertig von den Launen der Ärzte und dem Codein abhängig zu sein, das ich mich zu einem drastischen Schritt entschied.
Ich machte vor 4 Wochen einen kalten Codeinentzug daheim. Es war die Hölle.
Das was mich am Durchhalten hielt, war das nervige Abhängig sein von der Laune der Ärzte, denen ich immer bis zum Anschlag ins Rektum kriechen musste, um ein Rezept zu ergattern.
Ich hatte es so satt! Jedenfalls hab ich den Entzug ohne Hilfsmittel (außer Loperamid) durchgestanden.
Dann kam aber was kommen musste, der verhasste Suchtdruck. Ich war wieder kurz davor mir Codein einzuwerfen.
Aber ich habe so schnell wie möglich einen Termin bei meiner Psychiaterin bekommen.
Ich ließ mich auf Lyrica 100mg-100mg-100mg einstellen. Und es hat sich gelohnt.
Ich habe ja außer Suchtdruck noch andere psychische und physische Probleme, die das Lyrica kommplett abdecken. Seit dem habe ich keine Angst, Krampfanfälle, Schmerzen, und Suchtdruck mehr.
Nun weiß ich ja, das Lyrica übelste Entzugssymptome hervorrufen kann, wenn man es absetzt. Aber laut meiner Ärztin soll ich das Medikament mein ganzes Leben nehmen, da bei mir indiziert. Zuerst dachte ich, weia, ich treib den Teufel mit dem Bezelbub aus, was ich aber dann verwarf, da ich endlich wieder glücklich bin, nicht mehr die Ärzterennerei, die Magenschmerzen, die ständige Angst, ob ich auch wirklich mein Rezept bekomme und die ständige Dosiserhöhung.
Diese Probleme habe ich nun nicht mehr, dank Lyrica.
Ich brauche nur noch dieses eine Medikament. Ich fühle mich praktisch clean und frei.
Ja, so ist der heutige Stand.
Wenn ich wirklich meinen kompletten Drogenverlauf geschrieben hätte, hätte ich wohl 3 Foren eröffnen müssen.
Nun gut, jetzt wisst Ihr ein wenig über mich bescheid.
Solltet Ihr dennoch Fragen haben, würde ich mich freuen und diese sehr gern beantworten.

Liebe Grüße und ein wundervolles WE wünscht Euch die „stille Sucht“!
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2012 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo du,

schön, dass du es geschafft hast und heute zufrieden bist!

Es würde mich interessieren, wie du, als du den kalten Entzug durchgehalten hast, mit der Unruhe umgegangen bist? Das ist etwas, was mich in den Wahnsinn treibt, wenn andere meinen, das sei doch nur der Anfang. Was machst du in dieser Situation? Abwechselnd Sitzen, Stehen, Springen, Laufen, Seilspringen und auf dem Boden wälzen? Wink

Ich hatte oft versucht, das Wochenende einfach im Bett zu verbringen, die Decke über den Kopf zu ziehen, wenn Angst und Depressionen anfangen. Irgendwann stehe ich das erste Mal auf, um auf Toilette zu gehen. Das ist stets der Anfang vom Ende. Lege ich mich nach dem Pipilieren wieder hin, wälze ich mich hin und her, stehe nach 5 Minuten erneut auf, um auf Toilette zu gehen, dann halte ich es nicht mehr aus, sitze auf dem Bettrand und meine, wahnsinnig zu werden. Wie soll man in diesem Zustand die folgende Nacht überstehen, wenn man nicht mal weiss, wie man den Tag bis dahin überstehen soll? Ein Blick auf die Uhr verrät 11:00 Uhr Vormittag. Hast du das denn nicht durchgemacht? Vielleicht nicht so heftig? Es kann ja sein, dass es mit etwas Codein anders ist.
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silent addiction
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2012 06:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lieber Crazyman!


Zitat:
schön, dass du es geschafft hast und heute zufrieden bist!


Zuerst einmal vielen herzlichen Dank.

Zitat:
Es würde mich interessieren, wie du, als du den kalten Entzug durchgehalten hast, mit der Unruhe umgegangen bist? Das ist etwas, was mich in den Wahnsinn treibt, wenn andere meinen, das sei doch nur der Anfang. Was machst du in dieser Situation? Abwechselnd Sitzen, Stehen, Springen, Laufen, Seilspringen und auf dem Boden wälzen?


Ich sags Dir wie es ist, es ist die Hölle.
Ich weiß nicht wie oft ich versucht habe vom Codein zu entziehen, und bin dann sofort wieder rückfällig geworden, weil ich von Dir genannten Symptome nicht mehr ertragen konnte und mich bald in den absoluten Wahnsinn getrieben haben.

Wie habe ich es geschafft, den Delphin, den Al und den Flatterich durchzustehen?

Wenn mich meine Ärztin nicht sofort auf Lyrica gesetzt hätte, wäre ich wieder rückfällif geworden.

Dieses Medikament ist ein Wundermittel für mich.
Ich habe keinen Schimmer wie es funzt, aber es unterdrückt diese verhassten Symptome.

Ich muss jetzt aber dazu sagen, das ich das Medi erst geholt habe, als ich praktisch schon den Entzug durch hatte.

Also, dieses verdammte RLS, ich bin in der Luft Fahrad gefahren und bin dabei bald wahnsinnig geworden.

Da es Morpheus schon immer sehr gut mit mir meinte habe ich praktisch die ersten 4 Tage nur gepennt.
Ich weiß nicht warum das so bei mir ist, aber auf Entzug könnte ich nur pennen.
Am 4/5 Tag fingen dann die verhassten Symptome wie RLS und Schlafstörungen an.
Ich bin bald wahnsinnig geworden. Evil or Very Mad
Aber mich hielt am Durchhalten, der Gedanke, das ich einfach keinen Bock mehr hatte den Launen der Docs und vom immer auf der Suche nach einem Rezpt Gernne.
Das hat mich azu gebracht gnadenlos diesen widerlichen Entzug durchzustehen.
Als es garnicht mehr ging, hab ich mir Diaz eingeworfen ohne Ende, um pennen zu können.
Hat auch alles prima gefunzt.
Ok, ich habe Hilfsmittel, wie Loperamid und ein paar Diaz (aber ehr zum Ende des Entzugs hin) genommen.
Für mich war der Entzug kälter als kalt.
Ja, so habe ich es durchgestanden.
Als dann mein verhasster Suchtdruck kam, und ich wieder Codeingeil wurde, bin ich gleich zu meiner Ärztin und die hat mich auf Lyrica 100mg-100mg-100mg eingestellt.
Das hat natürlich die restlichen Symptome komplett gekillt.
Man bin ich froh das ich das Lyrica habe.
Für mich das Medi um clean zu bleiben.

Ganz liebe Grüße "stille Sucht"!

Solltest Du dennoch Fragen haben, tu Dir keinen Zwang und Frage! Wink
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