Alkoholiker ohne körperlichen Entzug?

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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro, hallo Praxx,

mir kommt es so vor, als würde ein großer Unterschied zwischen bei Alkohol- und Opiatsucht. Für mich gibt es da keinen Unterschied.

Offenbar ist es ihm nicht möglich mit dem Trinken aufzuhören, wie es vielen anderen Süchtigen ebenfalls nicht möglich zu sein scheint. Ich finde es sehr löblich, dass ihr euch so gut kümmert, Caro, wobei ich allerdings nicht weiß, wo das ein Ende haben müsste. Offene Rechnungen sind ein typisches Problem, wenn jemand mit Suchtproblematik in der Abwärtsspirale hängt. Sowas wird leicht ein Fass ohne Boden. Ich würde die Rechnungen nicht zahlen.

Praxx schrieb:
Zitat:
... vllt kannst du ihn erpressen: Er darf nur kommen, wenn er sich vorher entgiften läßt

Würdest du das auch von deinen nicht beikonsumfreien Patienten verlangen oder von H-Süchtigen? Ich wüsste nicht, dass Erpressungs- und/oder Überredungsversuche jemals etwas gebracht hätten. Entweder es kommt der Betreffende selbst drauf, dass er eine Sackgasse ansteuert, oder es bleibt wie es ist. Mich wundert sehr, dass diese Idee hier von dir kommt.

Gruß

Pimpinelle
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nö, liebe Pimpi, da mach ich keinen Unterschied: "AOD" - Alcohol and Other Drugs...
Bei Caro geht es darum, dass sie zerrissen wird zwischen familiärer Verpflichtung und notwendigem Selbstschutz.
Natürlich funktioniert "Erpressung" nicht, aber eine klare Ansage "ohne vorherige Entgiftung kein gemeinsames Weihnachten" ist im Prinzip nichts anderes, warum das Kind nicht beim Namen nennen.
Was sind denn die Alternativen?
Er kommt, trinkt nicht und versüßt Weihnachten mit einem satten Entzugssyndrom
Er kommt betrunken und ruiniert die Feier
Er kommt nicht und säuft sich woanders zu

Hier gibt es wirklich einen Unterschied zwischen Opionauten und Alkoholikern: Alkoholiker neigen dazu, unter Einwirkung ihrer Droge aufbrausend und laut zu werden oder werden depressiv, und verlieren die Kontrolle über ihre Motorik
Opiatkonsumenten dösen höchstens weg, wenn sie etwas viel erwischt haben, sind aber sonst "verhaltensnormal", und eine Dosis reicht, vorher genommen, für die Dauer einer Familienfeier.

LG

Praxx
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Praxx,

Unterschiede im Verhalten gibt es, wenigstens lallt er und versteht die Zusammenhänge nicht mehr, wenn er zuviel getrunken hat. Was davon nun angenehmer ist? Ich würde beides nicht wollen.

Die Erpressung kam bei mir halt etwas merkwürdig an, was ja nicht heißt, dass ich das Problem nicht begriffen hätte.

Klare Ansage finde ich gut. Das mache ich auch. Bei mir kommt kein Süchtiger (AOD) total angeschlagen an, weil ich das nicht wünsche und das im Vorfeld auch deutlich mache. Das klappt gut, von Ausnahmen abgesehen.

Zumindest müsste möglich sein, dass er sich mit seinem Konsum in Grenzen hält und weder entzügig der Feier beiwohnt noch betrunken. Dann sind auch Alkoholiker "verhaltensnormal". Alkohol gäbe es dann auch nicht oder nur wohldosiert.

Da muss man nun wirklich keinen Unterschied machen.

Gruß

Pimpinelle
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Pimpi und Praxx,
Danke euch...
Mittlerweile hat er einen gesetzlichen Betreuer der sich um Gesundheit und Finanzen kümmert.
Er bekommt ausserhalb einer Klinik 80Euro die Woche zugeteilt. Damit muss er auskommen. Der Betreuer überweist komplett alle Rechnungen ect...
Trotzdem kam er gestern an und wollte Geld. In der Klinik auch schon.

Wir gaben nichts. Essen hat er zu Hause ja...
Er hat auch, glaube ich wenn es bewilligt wurde, einen Sozialbetreuer..

Er ist vor einigen Wochen umgezogen, bei uns in Fussnähe. Er war nur 1 mal da bisher zum Geld fragen. Wir waren einige male bei ihm aber wurden ohne Anmeldung nicht rein gelassen.
Körperpflege gerät ins Hintertreffen.

Wegen Weihnachten ...vor 2,3 Jahren war er so besoffen dass er in unseren Essenstisch gefallen ist...Sad
Opiate kannst du einfach viel besser dosieren Pimpi. So etwas kenne ich damit nicht...

Wir sagen ihm Weihnachten ohne Alk oder gar nicht...Er sagt ja, dass er keinen Entzug hat...
Und nächstes Jahr ins betreute Wohnen ca 30km von uns weg...Total blöd...Er ist extra hier hin umgezogen...jetzt schon wieder weg?...
Alles Nonsense irgendwie...Gibt doch bestimmt betreutes Wohnen hier im Ort...aber da ist angeblich nichts frei...
Habe überhaupt keine Lust da schon wieder hinterher zu telefonieren mit seiner Suchtberaterin um hier im Ort was zu suchen...
Muss er selbst wissen oder?

Lg Caro
PS Beginnendes Korsakow wurde nun doch diagnostiziert. Beginnendes heisst es ist ( noch) Trinkabbhängig und kann sich rückbilden ..oder?
Gibt ja chronisches und akutes Korsakow...einen Diagnosezettel habe ich bisher noch nicht gesehen.. Keine Lust mehr auf Kontrollen...Bringt ja doch nichts...

Ein Amtsarzt hat ihm gesagt:"Noch ein oder zwei Exzess und Sie sind im Rollstuhl". ( Polyneuropathie) Keine Ahnung ob es real soo schlecht ist...
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Tanaka
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:




PS Beginnendes Korsakow wurde nun doch diagnostiziert. Beginnendes heisst es ist ( noch) Trinkabbhängig und kann sich rückbilden ..oder?
Gibt ja chronisches und akutes Korsakow...einen Diagnosezettel habe ich bisher noch nicht gesehen.. Keine Lust mehr auf Kontrollen...Bringt ja doch nichts...



Darf ich freundlich fragen wie das diagnostiziert wurde bzw. an alle wie sowas sonst festgestellt wird? Mit einem CT oder wie geht das?
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro,

ich muss dir widersprechen. Alkohol lässt sich genauso gut (wahlweise auch schlecht) dosieren wie Opiate, es liegt an dem Betreffenden selber wie nüchtern oder zugedröhnt er ist. Und es ist möglich, glaube es mir. Aktuell gibt es einen Alkoholiker, den ich schonmal zum Essen einlade. Normalerweise ist er rund um die Uhr voll, zu mir kommt er "umweltverträglich". Das ist nicht der erste, mit dem ich das so handhabe.

Ich würde es mir mit aller deutlichkeit verbitten, dass er betrunken ankommt und die Feier stört. Muss nicht sein, dass er in den gedeckten Tisch oder den Weihnachtsbaum fällt. Man erschrickt nicht nur, sondern ärgert sich hinterher auch noch. Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Ich wäre dann aber auch so konsequent und würde ihn tatsächlich wegschicken, wenn er betrunken käme. Ziehe das einfach mal durch. Das ist wie bei allen anderen Angehörigen auch. Du bist nicht verpflichtet seine Sucht zu unterstützen und ein solches Verhalten zu dulden.

Gruß

Pimpinelle
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2014 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Pimpi,
Das ist ja klasse, dass du Süchtige zu dir zum Essen einlädst! Selbst wenn es berufliche Gründe hat und deine Forderung nach Nüchternheit ist ja völlig verständlich! Würde ich mir auch wünschen!

Vll kann ein Alkoholiker den Alkohol dosieren so dass er nicht auffällt aber "unser" Alkoholiker scheint das nicht zu können. Die Feier dauert ja einige Stunden und man merkt dass er nüchtern wird.
Dann will er irgendwann nach Hause oder einen Wein trinken...
Opiate kannst du einmal nehmen und fertig, hält den ganzen Tag vor aber beim Alkohol scheint zumindest "unser" Patient nachtrinken zu wollen...

Obwohl er immer noch sagt, er waere nicht körperlich abhängig..

Letztes Weihnachten wollte er alleine verbringen. Da haben wir ihn nicht gesehen. Davor das Jahr brachte er sich selbst ne Literflasche Wein mit und davor das Jahr fiel er besoffen über unseren Tisch...:-/ oder war es umgedreht und letztes Jahr brachte er den Wein mit und feierte vorletztes Jahr alleine...Ich weiss es nicht mehr genau...

Dieses Jahr sagen wir ihm dass es kein Alk gibt oder er nicht eingeladen ist.
Das er ins betreute Wohnen in eine andere Stadt gehen will verstehe ich auch null. Schon wieder ein neuer Ort?! Kann er nicht warten bis hier im Ort was frei ist? Wenn das sowieso bis Februar dauert...Wer weiss ob dann nicht bei uns auch was frei wird...

Gut dass er seinen gesetzlichen Betreuer nun hat der das Geldgeschäft zumindest aktuell hält und seine Miete zahlt...

Korsakow wurde wohl anhand eines psychiatrischen Fragebogens diagnostiziert. Ob CT oder EEG oder Blutwerte da eine Rolle spielten weiss ich nicht. Er war beim Amtsarzt im Gesundheitsamt wegen irgendeiner Untersuchung für ein Amt. Bezüglich Arbeitstauglichkeit denke ich.
Sein Betreuer sagte uns beginnendes Korsakow. Eine Diagnostik oder Medikamentenzettel oder ähnliches habe ich nie gesehen.

Wir wollten in der Psychiatrie in seine Akte gucken. Der Patient und wir fragten zusammen. Das Personal sagte:" Nein, nur im Beisein des Arztes." Dafür hätte man dann einen Termin absprechen sollen.
Was fuer ein Aufwand! Der Patient stand doch dabei und er hat doch das Recht in seine eigene Akte zu gucken! Das habe ich jedenfalls noch vor ca 15Jahren so gelernt. Oder stimmt das nicht mehr?
Wir wollten nur gucken welche Medikamente er bekommt und welche Diagnosen da eingetragen waren. Aber nein...selbst nach Hinweis das der Patient seine Akte einsehen darf..." Nur mit dem Arzt"...Tsss!

) lg Caro
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2014 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Caro, du musst das nicht alles in Lächerliche ziehen. Nein, ich lade nicht Süchtige zum Essen ein, sondern das kann mal vorkommen, dass ich das tue. Das ist von der Situation abhängig, gewöhnlich als Gegenleistung. Ich wünsche sehr wohl, dass hier jeder zum Essen zumindest nicht besoffen oder breit hin kommt.

Die Dosierung von Opiaten ist eine andere als bei Alkohol. Für dich mögen Opiate optimal sein, dein Angehöriger hat damit aber nichts zu tun. Verständlich, dass er nachtrinken muss. Aber auch das ließe sich doch vielleicht regeln, indem ihr im Laufe des Abends ein Bier oder ein Glas Wein anbietet (nicht eine Literflasche, sondern 1 Bier/Wein). Ansonsten muss er halt früher nach Hause gehen oder falls das nicht möglich wäre eben zu Hause bleiben. Damit kann man aber doch gut leben. Es ist doch seine Entscheidung.

Weißte, auch hier liegen die Dinge doch eigentlich klar auf der Hand. Er möchte mit dem Alkohol nicht aufhören, Krankheiten nimmt er offenbar in Kauf. Da kann ihm niemand helfen. Korsakow oder nicht, ihn interessiert es anscheinend nicht die Bohne. Es ist aber auch an ihm sich etwas anzupassen, wenn er sich in eurem Hause aufhält. Das muss ihm doch einleuchten, dass er nicht so besoffen aufschlagen kann, dass er ins Buffett fällt u.ä. Geschichten.

Ich verstehe ja, dass du helfen möchtest. Aber du scheinst auf verlorenem Posten zu kämpfen, so lange er selber nichts ändern möchte. Vielleicht ziehst du dich hier einfach ein bisschen zurück. Einen Betreuer hat er ja.

Gruß

Pimpinelle
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2014 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben,
mein erster Gedanke war:"Ach menno, Schnuggi" Wink
Ich wollte nichts lächerlich machen sondern ich fand das toll, dass du mal Süchtige einlädst. Sei es arbeitsmässig oder privat.

Mit unserem Angehörigen: Ja, du hast recht Pimpi, Rückzug ist wohl das Beste. Ich kann die Themen Sucht, Schulden, Geld und Therapie nicht mehr hören und mir hängt es zu den Ohren heraus Rolling Eyes

Mein Mann und ich lassen ihn machen ohne alles zu hinterfragen. Wenn er Hunger hat kann er kommen aber Geld bekommt er nicht.
Weihnachten feiern...mal sehen...Ein paar Stunden bekommen wir sicherlich ohne Alkohol hin.
Seid gegrùßt!
Caro
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo User,
Ich habe gerade das Buch von Steffen Flügker gelesen "Auf der Treppe in die Dunkelheit", heisst es, glaube ich...Völlig entsetzt von diesem Buch, von der Beschreibung des Entzugs, von der Stärke der Sucht, frage ich euch: Nicht jeder Alkoholiker erlebt die Sucht als dermaßen streng und den Entzug so entsetzlich oder?

Unser Angehöriger geht selten ans Telefon und öffnet nicht die Haustür. Heute nahm er den Telefonhörer ab , gegen Mittag war das, und er sagte, er hätte Magen Darm Grippe. Der Arzt hätte gesagt er solle erstmal kein Besuch haben denn er waere ansteckend...

Ich zweifel ein wenig an der Magen Darm Grippe denn die hat er letzten und vorletzten Monat auch schon gehabt...
Ich sagte ihm dass es evtl vom Alk Entzug kommt dass Brechen und Durchfall. Er meinte" nöö, könne fast nicht sein..."

Er wird doch wohl nicht so elendig, verzweifelt, in Erbrochenem und Durchfall in seinet eigenen Wohnung liegen? Seit ich das Buch gelesen habe kommt mir da einiges bekannt vor...

Wie viele Alkoholiker die seit 20Jahren trinken sind nicht körperlich abhängig undwenn sie dann Durchfall und Erbrechen haben, kommt das dann vom Alkohol oder daher weil er keinen Alkohol trinkt?

Warum hört er nicht endlich auf? Er weiss doch von seiner Polyneuropathie und dem beginnenden Korsakow usw...Warum kann er trotz körperlicher Schäden nicht aufhören und was könnte ihm helfen?

Ich sage ihm ja er soll Medikamente durch probieren die ihm helfen könnten aber er geht ja nicht zum Arzt...Ist zu antriebslos...
Lg Caro
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2014 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

pimpinelle, arbeitest du in dem bereich oder wie kommt das, daß du süchtige zu dir/euch einlädst?

graham



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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 07:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo graham,

ich glaube, es gibt keinen Menschen, der nicht irgendwo mit Süchtigen zusammentrifft, oder? Damit habe ich ohnehin kein Problem, so lange deren Sucht mein Leben nicht beeinflusst.

Normalerweise ist das eine Gegenleistung für irgendwas. Ich käme allerdings nicht auf die Idee, einen "Szenejunkie" um Hilfe zu bitten. Dürfte auch klar sein, oder? Sowas ergibt sich halt manchmal. Wieso sollte ich das nicht tun?

Eine einzige Ausnahme hat es vor ein paar Jahren gegeben. Ich bin gelegentlich in eine Kneipe gegangen. Dort wurde zwischendurch mal gezockt, auch um Geld. Nicht viel, aber auch das kann viel sein, wenn man nichts hat. Pro Runde handelt es sich um € 1,50 und ich habe gewöhnlich nur eine Runde gespielt, selten mal zwei, unabhängig davon ob ich verliere oder gewinne. In jeder Kneipe triffst du immer die selben Leute, hier u.a. einen politoxen Mann. Und genau dieser Mann wollte an dem einen Tag mit mir eine Runde zocken. Ich habe ihm die € 1,50 abgeknöpft und ging heim. Am nächsten Tag war ich nochmal da, traf ihn wieder dort und er fragte mich wieder. Gut, auch diese Runde hatte ich gewonnen. Und dann bekam ich mit, wie er anschließend versuchte sein Handy zu verkaufen. Er hatte also am Vortag auf die wundersame Geldvermehrung gehofft, am zweiten Tag wollte er sich das verlorene Geld zurück holen, hatte leider wieder verloren und somit gar nichts mehr in der Tasche. Strom war in seiner Bude schon abgestellt, zu essen hatte er auch nichts mehr und jetzt nichtmal mehr Kohle für Bier. Mit Geld aushelfen wollte ich natürlich nicht, die Option, ihm das verspielte Geld zurückzugeben kam für mich nicht in Betracht. Ihn habe ich dann auch zum Essen eingeladen, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht mit ihm gespielt. Wahrscheinlich wäre er woanders seine Kohle losgeworden, aber egal, das war dann so wie es war. So hatte er wenigstens an dem Tag was Warmes im Bauch. Bei ihm hatte ich allerdings auch keine Bedenken, das setze ich ohnehin voraus.

Pimpinelle
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