Kann nur mit Alkohol leben

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Verhaengnis
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.10.2012
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2013 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Guten morgen Newlife!

Auch von mir kriegst du Zustimmung, vor allem wenn du schreibst, dass völlige Abstinenzler auch nicht wirklich beliebt sind. Ich geh jetzt wieder mal nur von mir aus, das ist mir persönlich völlig schnurz, jemand der mich nur mag, wenn ich etwas trinke, auf so jemanden kann ich gut und gerne verzichten.

Ich binde auch nicht jedem seine Sucht auf die Nase, da bin ich wie du, obwohl ich genügend Beispiele kennen würde, ABER bei meinem Freund habe ich eine Ausnahme gemacht, ich kann das nicht mit ansehen, wenn er nur trinkt, um besser anzukommen, das ist einfach lächerlich.

Man kommt am besten an im nüchternen Zustand, es sei denn, dein Gegenüber ist auch benebelt, geteiltes Leid ist halbes Leid, der Spruch passt super.

Ein Engel auf Erden war ich auch nicht, eher das Gegenteil, hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, dass ich so sein werde wie heute, ich hätte wohl laut gelacht. Man muss sich mit sich selber beschäftigen, aber in der heutigen Zeit vergessen das viele Leute und es ist viel einfacher sich zu benebeln und so seine Probleme zu vergessen, ich weiß das, es war bei mir nicht anders ...

Heute kann ich sagen, ich bin die meiste Zeit zufrieden, ruhig, glücklich und optimistisch und vor allem bin ich ehrlich, ich mache kein Geheimnis aus meiner Vergangenheit, ich hab keine Angst vor Ablehnung oder Einsamkeit.

Und helfen möchte ich auch, möchte den Usern schreiben, lasst euch nicht hängen, kämpft um euer Leben, das ist sauschwer, habe ich hier drin schon einige Hardcore User gelesen, die es geschafft haben.

Wieder mal total vom Thema abgekommen, Smile), Newlife, deine Beiträge sind übrigens sehr interessant und du weißt schon wovon du schreibst, das wollte ich noch loswerden.

Schönen Dienstag

Manuel
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2013 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

na ja, auch wenn ich viel weiß und viel erlebt habe, komme ich ja auch nicht so richtig vom Fleck. Ich habe mich ja an diesen Thread gehängt, weil ich die Situation des Threaderstellers sowie auch die deines Freundes verstehe und nachempfinden kann.

Die Problematik lässt sich im Grunde genommen einfach beschreiben. Wir sind substanzabhängig geworden, haben aber wie jeder Mensch unsere eigenen Denkmuster und Grundstrukturen. Der Mensch entscheidet ja primär mal nach seinen Neigungen und Vorlieben. So entscheidet er auch, ob er Drogen/Alkohol konsumieren mag oder eben nicht. Genau danach entscheidet er auch andere Dinge wie Hobby, Freizeitgestaltung, Berufswahl, etc.

Ich bin eben abhängig geworden und sehe es so, dass ich als Konsequenz daraus eben nicht mehr trinken sollte. Vergleichen wir es mit anderen Krankheiten ist es ganz genauso. Auch im Falle eines Herzleidens als Beispiel sind oft Verhaltensänderungen notwendig, um möglichst lange beschwerdefrei Leben zu können.

So sehe ich das. Deshalb ändert sich mein Denken und meine Neigungen aber nicht. Ich bin immer noch ich selbst. Ich denke noch immer real und nicht durch die rosarote Brille, die auch Langzeittrockene oft aufhaben. Die sehen zwar deutlich trockener wie ich im Alkohol nur das Böse, was sie aber nicht sehen ist ihre leider oft antrainierte Arrogantheit und Überheblichkeit.

Ich habe in den vergangenen Jahren versucht so zu leben und meine Neigungen verdrängt. War sogar schon Vorstandsmitglied in einem namhaften Selbsthilfeverband. Das Ergebnis war dann irgendwann sehr "ernüchternd". Ich ziehe mal Bilanz mit einem Satz. Allen hat mein Leben gefallen nur mir nicht.

Ich habe es also nicht fertig gebracht, meine Neigungen und Schwerpunkte zu verändern. Ich wurde wieder rückfällig und ging wieder entgiften. Bleibe ich jetzt auf der Stufe eines Entgiftlings stehen? Nein, tue ich nicht. Die Entwicklung geht weiter und Dinge verändern sich auch. Das passiert aber nicht auf Knopfdruck und nicht gerade in dem Moment, wenn die Familie, der Therapeut oder Arbeitgeber meint es müsste jetzt so sein.

Das ist auch der Grund, warum so manche Personen einfach nicht aufhören können. Es ist oft tragisch für das Umfeld, aber so ist es eben. Es kann aber auch nach etlichen Entzügen/Therapien noch immer funktionieren.

Vielleicht passiert es ganz im Stillen und ohne das es jemand registriert. Vielleicht wirst du einmal wach und siehst die Welt wirklich mit anderen Augen. Wenn das tatsächlich passiert und du es gut findest - dann wirkt es nachhaltig.
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Verhaengnis
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.10.2012
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2013 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das lass ich mal so stehen, besser kann mans eigentlich nicht schreiben. Auch das mit der Arroganz kann man nicht besser ausdrücken, auch ich erwische mich selbst ab und an dabei ...

LG
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