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Boracay Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.06.2012 Beiträge: 6
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Verfasst am: 15. Nov 2012 14:00 Titel: Persönlichkeitsveränderung durch Alkohol-Abstinenz & Hei |
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Hallo zusammen,
leider hat sich bei mir durch jahrelangen Alkoholmissbrauch eine Veränderung meiner Persönlichkeit manifestiert. Gereiztheit...Dünnhäutigkeit...blanke Nerven...Überempfindlichkeit...leichte Gekränktheit...beschreiben als Stichworte, was ich von früher (allerdings länger zurück) nicht von mir kenne.
Wenn ich mich über etwas ärger oder aufrege, dauert es Stunden...manchmal sogar bis ich mit dem Ärger einschlafe...es ist ein starkes, körperliches Gefühl, das nicht weggehen will.
Meine mangelnde Frustrationstoleranz kommt noch hinzu. Doch die kenne ich von mir und diese trug auch ursächlich zu meinem Konsum bei.
Nun trinke ich seit 140 Tagen nicht mehr. Erste Veränderung...keine Depressionen mehr...juchhuuu...ein guter Grund, weiterzumachen mit der Abstinenz.
Ich würde gerne wissen, ob ich mir eine nicht rückgängige Wesensveränderung angesoffen habe oder mit Abstinenz Aussicht auf Besserung besteht. Leider finde ich zu diesem Thema nix im Netz und meine SHG kann mir da auch kaum helfen.
Allgemeiner...wer etwas zu Gehirnschäden (Vergesslichkeit, schlechtes Gedächtnis, mangelnde Gehirnleistung) und der Möglichkeit der Genesung sagen kann...willkommen!
Auch für Verweise auf andere Artikel binb ich offen...halt alles, was mir helfen könnte.
Mit bestem Dank und besten Grüßen
Boracay |
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silent addiction Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012 Beiträge: 1776
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Verfasst am: 15. Nov 2012 14:16 Titel: Re: Persönlichkeitsveränderung durch Alkohol-Abstinenz & |
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Boracay hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen,
leider hat sich bei mir durch jahrelangen Alkoholmissbrauch eine Veränderung meiner Persönlichkeit manifestiert. Gereiztheit...Dünnhäutigkeit...blanke Nerven...Überempfindlichkeit...leichte Gekränktheit...beschreiben als Stichworte, was ich von früher (allerdings länger zurück) nicht von mir kenne.
Wenn ich mich über etwas ärger oder aufrege, dauert es Stunden...manchmal sogar bis ich mit dem Ärger einschlafe...es ist ein starkes, körperliches Gefühl, das nicht weggehen will.
Meine mangelnde Frustrationstoleranz kommt noch hinzu. Doch die kenne ich von mir und diese trug auch ursächlich zu meinem Konsum bei.
Nun trinke ich seit 140 Tagen nicht mehr. Erste Veränderung...keine Depressionen mehr...juchhuuu...ein guter Grund, weiterzumachen mit der Abstinenz.
Ich würde gerne wissen, ob ich mir eine nicht rückgängige Wesensveränderung angesoffen habe oder mit Abstinenz Aussicht auf Besserung besteht. Leider finde ich zu diesem Thema nix im Netz und meine SHG kann mir da auch kaum helfen.
Allgemeiner...wer etwas zu Gehirnschäden (Vergesslichkeit, schlechtes Gedächtnis, mangelnde Gehirnleistung) und der Möglichkeit der Genesung sagen kann...willkommen!
Auch für Verweise auf andere Artikel binb ich offen...halt alles, was mir helfen könnte.
Mit bestem Dank und besten Grüßen
Boracay |
Also ich kenne das, seit dem ich Drogenabsinent bin.
Am Anfang hatte ich die selben Symptome wie Du.
Doch mit den Jahren! schwächte das alles ab, und ich wurde wieder der Mensch der ich vorher war ohne diese Gereiztheit, Überempfindlichkeit (ich hätte bei jedem Pups heulen können) und meinen Ärger und die Aufregung die sich manchmal tagelang hinzog.
Ich bin aber an eine gute Psychiaterin geraten und sie hat mir wieder ins Leben zurück geholfen.
Das ist doch toll, das Deine Depressionen weg sind, seit dem Du trocken bist!
Das ist doch schon einmal ein Anfang.
Alles Andere müsste die Zeiten richten.
Wie gesagt bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich wieder zu mir selbst fand und durch die aktive Hilfe meiner Psychiaterin.
Vielleicht suchst Du Dir Hilfe?
Z.B. einen Psychiologen oder Psyiaterin, aber Achtung die meisten taugen in meinen Augen nichts.
Ich hoffe Du findest einen guten Berater!
Liebe Grüße Silent! |
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Drachenläufer Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 187
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Verfasst am: 15. Nov 2012 14:39 Titel: |
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Hallihallo! Endlich wieder mal ein Alkoholikerthema. Ist ja auch mein Thema..
Ich erkenne mich in dem, was Du schilderst! Allerdings denke ich, dass das keine dauerhafte Verfassung ist, die sich manifestiert hat. Letztlich ist das, was Du beschreibst, auf das aus dem Gleichgewicht geratene ZNS zurückzuführen. Du musst Dir schon vor Augen führen, dass Du durch die Dämpfende Wirkung des Alkohols eine Herabregulierung des inhibitorischen Systems erreicht hast und damit eine höhere Erregbarkeit (exzitatorisches System) einhergeht. Im Nachhinein muss ich lachen: Ich lag letztes Jahr bei einem Allgemeinmediziner wegen meines hohen Puls. Der Arzt hat eine halbe Stunde EKG usw gemacht und dann auf das Protokoll geschaut und festgestellt, dass ich in den Phasen, wo ich alleine im Raum lag, fast Normalwerte hatte, aber bei Ansprache durch Anwesende (Assistenin, Arzt) jeweils deutlich erregt war. Er wusste nichts von meinem Alkoholproblem, und ich brachte das nicht zusammen und wir forschten eifrig, ob ich ein Schilddrüsenproblem hätte und suchten im Ultraschall nach Knoten
Die Frage ist natürlich, wie gekomme ich da wieder Ordnung rein. Es gibt einige Aminosäuren bzw. Nooptropika, die in dem Bereich der Regeneration des Hirnstoffwechsels interessante Eigenschaften zugeschrieben bekommen. Wenn Du so ein bisschen auf der Schiene interessiert bist - es gibt ein Buch, dass ich über Google Books gestern auch nur auszugsweise gelesen habe. Es heißt "Was die Seele essen will" von Julia Ross. Es wird teils auch stark kritisiert, aber die Nahrungsergänzungsmittel , die sie nennt, nämlich 5HTP und DLPA werden auch auf Nootropika-Seiten positiv bewertet. Mit 5HTP habe ich selber schon gute Erfahrungen gemacht.
Das war jetzt so ein bisschen in Richtung Bio-Trickkiste, aber was vor allem im eigenen Seelen-Management wichtig ist: Viel Enspannungsmöglichkeiten einbauen im Alltag, bewusst über die eigene Situation nachdenken, Harmonie fördern. Ich war in meiner kritischen Phase extrem darauf bedacht, mich in diese Wut- und Gekränktheits-Modi gar nicht erst reinfallen zu lassen. Wenn man Meditation oder autogenes Training für sich in Betracht ziehen kann, ist das wohl eine super Lösung. Ich war da zu faul für - ein gutes Buch bringt aber auch schon viel inneren Frieden.
Viel Erfolg
PS: Bevor ich auf die Nootropika-Schiene kam, habe ich auch Lavendelöl in Kapseln genutzt. Wirkt auch entspannend! Das Produkt heisst LASEA |
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Boracay Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.06.2012 Beiträge: 6
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Verfasst am: 15. Nov 2012 16:59 Titel: |
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Danke für Eure beiden Beiträge...na...das lässt ja hoffen. Diese Zustände sind nämlich alles andere als angenehm. Ich kann mir auch eine harmonischere Beziehung zu meiner Partnerin oder meiner Umgebung vorstellen.
Ich bin zwar in psychologischer Therape, aber leider nur 25 Stunden...und die sind in Kürze um.
Mein Therapeut meint, ich wüsste nun alles...es käme nix neues mehr...und ich sollte nun versuchen, das Besprochene umzusetzen...nunja...das versuche ich nun täglich. Ich sehe es positiv. Endlich mal jemand, der mich nicht zwanghaft und aus finanziellen Beweggründen zu zweifelhaften Behandlungen nötigt.
Was die Biotrickkiste angeht...von 5HTP hab ich schon viel gehört. Bei Eingriffen in meinen Serotoninspiegel bin ich jedoch vorsichtig. War vor meiner Abstinenz lange in Behandlung wegen meiner Depression. Dummerweise wirkten die zuletzt verabreichten Medikamente paradox...es wurde schlimmer, statt besser...ja...unglaublich, aber so wars.
Dann setzte ich den Alkohol ab...und siehe da...es geht mir besser und besser seitdem.
Was mir hilft, wurde ja auch von Euch angesprochen. Achtsamer Umgang mit meiner Seele. So versuche ich verstärkt, destruktives zu erkennen und dem aus dem Weg zu gehen. Klappt bis auf Ausnahmen schon ganz gut.
Und damit möchte ich mich durchhangeln, bis (hoffentlich) diese Veränderungen sich zurückgebildet haben. Das ähnelt dem zuletzt beschriebenen nichtfallenlassen in die Wut- und Gekränktheitsmodi.
Der Meditation werde ich mich mal mehr widmen...könnte ein Weg sein.
Besten Dank und beste Grüße
Boracay |
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RumpleToughskin Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.02.2013 Beiträge: 9
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Verfasst am: 15. Feb 2013 05:41 Titel: |
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Wichtig ist das du dir andere Aktivitäten suchst wo du aufleben kannst, etwas was du immer schon mal probieren wolltest Bogenschießen vielleicht ?
Sport wird dir enorm helfen deine alten Fähigkeiten langsam wieder zu "aktivieren".
Du kannst alles wieder trainieren es wird nur sehr lange dauern, aber erfreu dich an jedem kleinen Fortschritt den du machst.
Bist du Single ? Im Fitnessstudio macht man meist auch schnell neue Freunde. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 15. Feb 2013 09:55 Titel: |
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Mir gehts ganz ähnlich wie dir. Ich hatte schon 2,5 Jahre suchtmittelfrei gelebt, aber wirklich von Besserung konnte ich da auch nicht reden. Körperlich gings mir 1a und psychisch war ich ein Vollpfosten. Sicherlich war es besser, als ständig besoffen abzuhängen, aber es war auch kein zufriedenes Dasein. Ich habe dann versucht, durch ehrenamtliches Engagement die Zufriedenheit sozusagen zu "erzwingen" und hab die Erfahrung gemacht, dass im emotionalen Bereich nichts erzwungen werden kann. Ich fühle mich nach wie vor eher zu den Personen hingezogen, die was konsumieren. Es war mein halbes Leben lang nunmal so. Personen die tatsächlich lang anhaltend suchtmittelfrei leben wirken auf mich oft überheblich und arrogant. Bevor ich mich in die Richtung verändere, konsumiere ich lieber.
Das Resumee daraus ist ganz einfach. Du kannst dich soweit verändern, wie du es zulassen kannst und willst, aber du kannst nichts erzwingen.
Ich bin dann wieder rückfällig geworden, hatte wieder einen schlimmen stationären Entzug und arbeite weiter an mir. Aber eines ist anders wie vorher. Ich backe kleinere Brötchen und überfordere mich nicht. Ich nehme Doxepin und Phenibut bzw. Baclofen, bin also auch nicht so wirklich clean, aber ich komme mit mir klar. Ist besser, als Alkohol und Benzos fressen. |
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