Alkoholkrank?

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DanielK68
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2012 14:54    Titel: Alkoholkrank? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich mir seit einiger Zeit Gedanken um meinen Alkohol-Konsum mache. Vor meiner Frage erst einmal ein paar Rahmen-Daten zum Alkohol-Konsum:

Vorgeschichte:
- Alter: Anfang 30
- erst spät mit dem Alkohol angefangen
- Party- und Gelegenheitstrinker
- später dann immer öfteres (mehrmals pro Woche) und immer exzessiveres Weggehen und Feiern / später Saufen als einzige Gemeinsamkeit mit den Leuten, mit denen man wegging
- Sich verschärfende Probleme:
finanziell (durch "Lokalrunden"),
beruflich ("krank feiern" wegen Kater; Stagnieren/Rückfall auf Karriere-Leiter),
beziehungstechnisch (Fremdgehen, Promiskuität, Aggression (keine Gewalt!)).

Dabei eigentlich immer:
- Nicht mehr aufhören können
- BlackOuts
- geplantes Geld-Limit überschreiten; Geld am Automaten nachziehen
- Aggression/Streit mit Fremden und/oder Freunden
- 2-3 Tage lange Kater; schlechtes Gewissen

Tiefpunkte:
- Konto leer geräumt und versoffen/ausgegeben
- bis mittags des Folgetages durch Berlin gezogen, um Läden zu finden, in denen noch/wieder die Post abgeht
- mehrfach bei fremden Frauen im Bett wach geworden ohne zu wissen, wie ich hinkam; das Schlimmste: verbunden mit paranoid ähnlichen Anwandlungen (glaubte z.B. einmal sie sei eine Prostituierte und ihr Zuhälter sei nun hinter mir her. Ein anderes mal glaubte ich, heimlich gefilmt/beobachtet zu werden).

Nie aufgetreten:
- Alleine Trinken
- Trinken ohne Feiern
- Gewalt

Als ich bemerkte, wie krass es immer wird, ging ich nur noch alle 2 oder 3 Wochen zum Feiern raus. Doch auch dann trank ich immer so viel, dass ich nichts mehr wusste.
Zwischendurch immer mal mehrere Wochen Abstinenz.

Momentane Situation:
Seit September 2012 komplett ohne Alkohol. In brenzligen Situationen (Familienfeste; Betriebsfeiern; aktuell: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt) verflüchtige ich mich ggf. in Ausreden und trinke Alkholofreies; habe in diesen Situationen eigentlich nicht das Gefühl, in Versuchung zu geraten.

Etappenziel: Bis zum Ende einer Fortbildung (Juni 2013) nichts mehr zu trinken.
Danach: Wieder geregelt trinken zu können.

Körperliche Erscheinungen: Keine.
Seelische Erscheinungen: Hin und wieder Sehnen nach Gelassenheit und Partystimmung durch Alkohol.


MEINE FRAGEN:
Bewegt sich obig beschriebenes Muster noch im weitesten Rahmen eines zwar kritischen, aber suchtfreien Alkohol-Konsums?
Oder ist es schon krankhaft ("Gamma-Trinker")?
Wie lang sind i.d.R. die Phasen, die ein Gamma-Trinker ohne Alkohol auskommt?
Wie realistisch ist der Wunsch, nach einer längeren Abstinenz wieder im "normalen" Maße Alkohol trinken zu können?



Beste Grüße und Danke im Vorraus
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Eisbärchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.12.2012
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2012 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Daniel,

schwierige Frage. Mir geht es ähnlich. Ich kann auch ohne Probleme auf den Alk verzichten, aber wenn ich einmal anfange, dann gebe ich mir so richtig den Gong.

Von dieser Klassifizierung der verschiedenen Alkoholiker-Typen halte ich nichts. Dafür ticken wir alle viel zu individuell.

Laut Anonymer Alkoholiker ist es für einen Alkoholabhängigen nicht möglich, jemals wieder kontrolliert trinken zu können. Dazu kann ich jedoch den Gegenbeweis liefern: Mein Vater hat bis vor 15 Jahren exzessiv gesoffen; ich kann mich an kein Wochenende erinnern, an dem er nicht voll war wie ein Eimer. Kontrollverlust hatte er auf jeden Fall, was ja angeblich ein sicheres Zeichen für Abhängigkeit sein soll.

Nach einem Herzinfarkt hat er seinen Lebensstil komplett geändert und ist heute in der Lage, ein Bier zu trinken und es dabei zu belassen. Ich habe ihn nie wieder besoffen erlebt.

War er jetzt gar nicht abhängig und hat "nur" Missbrauch betrieben?
Also ich denke, Du kannst das nur rausfinden, wie es um Dich bestellt ist, indem Du es ausprobierst.

Dir noch einen schönen Tag!
Gruß vom Eisbärchen
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DanielK68
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2012 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort.

Ich denke ich warte einfach mal ab, wie sich die Zeit ohne Alkohol entwickelt.
"Interessant" wird´s natürlich erst, wenn/falls es wieder los geht.
Kann mich auch erinnern, dass ich problemlos mit ein paar Freunden beim Fußball-Gucken oder sommertags im Biergarten 1 oder 2 Bier (á 0,5 Liter) getrunken habe und danach ohne Probleme nach Hause bin ohen weiteres Verlangen.

Nur das unbekümmerte trinken dürfte denke ich für immer vorbei sein.
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Kadaver
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.06.2011
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2012 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte ein ähnliches Trinkmuster wie du. Die Blackouts wurden mit der Zeit immer länger. Bis zu einer Woche... Natürlich ist nicht jeder Mensch gleich, aber bestimmte Entwicklungen meistens schon.

Als ich dann früher mal einen kurzen Stopp eingelegt habe, weil ich zu viel Stress an der Backe hatte durchs Saufen, war alles hinterher noch schlimmer. Man holt jedes stehen gelassene Glas nach…

Das Trinken behindert dich ja in deinem Leben, du kannst nicht zur Arbeit weil du verkatert bist. Also entstehen Probleme für dich und man kann dann auch von Alkoholismus sprechen. Natürlich klammert man sich als süchtiger gerne an die Hoffnung nach einem Saufstopp weitermachen zu können. Das liegt ja in der Natur der Sache, wenn man süchtig ist.

Das Gehirn ist vom Trinken dauerhaft verändert, deshalb ist man schnell wieder beim alten Pensum. Natürlich gibt es überall auch einen Gegenbeweis. Es gibt immer einen unter 100 oder 1000 Leuten. Wenn es einem selbst schlecht mit dem Alk geht, dann sollte man aufhören. Viel Erfolg dabei.
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