Mein Mann trinkt

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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 17:57    Titel: Mein Mann trinkt Antworten mit Zitat

Hola!

Wow... dicken Kloß im Bauch. Ich hab mich in einem Suchtforum registriert. Dabei habe ICH gar kein Suchtproblem... gut, vielleicht ein bisschen viel Frustschokolade...

Das Problem ist/hat mein Mann. Seit 15 Jahren sind wir zusammen und ich hab es recht früh erkannt. Und es trotzdem geschehen lassen. Hochzeit, Kind, Haus, Trennung - los, stop, schade. Doch nicht genug Mumm gehabt und wieder zurückgekommen. Achja, da waren ja noch etliche Versprechungen - die natürlich nicht gehalten wurden.

Gut, ich versuche mal strukturiert zu schreiben - vielleicht auch ohne Vorwürfe (könnte etwas schwierig werden, denn ich kotze fast vor Wut).

Also wie gesagt, wir kennen uns seit 15 Jahren. Schon damals trank er häufig. Ich kann heute nicht mehr sagen, ob es täglich war. Bier ist sein bevorzugtes Getränk und auf Parties (damals gingen wir noch aus) gab es Cola-Korn. Dann kam die Hochzeit und das Kind und eine Weile hat er abends Alster getrunken. An seinem 39. Geburtstag hat er sich so zugeschüttet, dass die Party die totale Peinlichkeit war. Danach habe ich ihn nur noch tageweise komplett nüchtern erlebt. Das ist exakt 11 Jahre her Sad

2009 hab ich mich getrennt. Er hat mir das blaue vom Himmel runter versprochen und ich habe ihm geglaubt. Wir waren sogar ein paar mal zur Therapie.

Vor 2 Jahren hat er den Job gewechselt (achso, da läuft alles supergut auch ohne Alk, jedenfalls bis zum Feierabend) und er kam nur noch alle 3 Wochen nach Hause. Dann für eine Woche. Für mich meist die blödeste Woche im ganzen Monat. Ich gehe morgens zur Arbeit und wenn ich nachmittags nach Hause komme ist er nicht da. Da hängt er dann schon bei seinen Kumpels (Schichtler, krank oder arbeitslos) rum und kommt irgendwann besoffen nach Hause. Ich behaupte mal an 5 von 8 Tagen ist das so.

Ich bereue den Scheißtag an dem ich zugestimmt habe wieder zurückzukommen!

Irgendwann habe ich ihm gesagt, dass ich keinen Sex mehr möchte, wenn er getrunken hat. Ich glaube den holt er sich jetzt woanders. Spreche ich ihn direkt drauf an, leugnet er das. Filze ich sein Handy und finde verdächtige (oder beweissichere Nachrichten) leugnet er auch das. Hat er nicht geschrieben oder bekommen. Will ich sie ihm zeigen verweigert er mir das ich das Handy nehme.

Ich finde ihn so gar nicht mehr sexy, deshalb stört es mich nur bedingt, dass er vielleicht eine andere hat. Unsere sexuellen Interessen waren schon immer sehr unterschiedlich. Naja, eifersüchtig bin ich schon. Aber er ist einfach so ... eklig ... geworden. Dicke Bierplautze, die unter dem Shirt vorlügt. Starke Akne. Gelbe Finger vom Rauchen - einfach total ungepflegt. Ich bin ja auch nicht Heidi Klum, aber ich achte auf mich.

Ich leide! Und zwar nicht nur seelisch, sondern gesundheitlich. Ich habe eine Herzinsuffizienz, Bluthochdruck und einen viel zu hohen Ruhepuls. Ich bin 38 und besitze eine Pillenbox in der Betablocker sind. Das ist nicht alleine meiner privaten Situation zuzuschreiben, sondern auch dem Job. Es spielt eben alles zusammen.

Manchmal denk ich "soll er sich doch totlaufen" wird aber nicht passieren. Sein Vater ist auch schwer Alki und ich behaupte mal sein Bruder auch. Mein Vater auch. Mein Opa hat auch getrunken.

Wenn ich nichts unternehme, dann enden wir wie meine Eltern. Ach nein, wir sind ja schon schlimmer als meine Eltern, die unternehmen wenigstens noch ab und zu was zusammen. Bei uns passiert nichts mehr. Er guckt Tatort ich was anderes. Ich treffe Freunde er besäuft sich.

Die einzige Gemeinsamkeit ist ... unsere Ehe. Ein Stück Papier.

Jetzt hat er Urlaub und wir hätten einiges zu tun gehabt, besonders, da wir übermorgen seinen Geburtstag groß feiern (mit meiner Familie und meinen Freunden - er hat ja keine). Letzte Woche hat er täglich über die Strenge geschlagen und am Freitag versprochen diese Woche ist er nur für uns (mich und das Kind) da. Warte... heute ist Montag. Er ist nicht da. Eigentlich war für heute einkaufen angesetzt - er schrieb mir er hat keinen Bock.

Ich kann nicht mehr.

Unter der letzten Trennung hat unser Sohn gelitten wie ein Hund. Ich weiß nicht, ob ich ihm das nochmal zumuten kann, aber ich weiß auch, dass ich so nicht mehr leben will.

Puh... tat schon mal gut, dass alles schonungslos ehrlich zu sagen. Zum Glück kenn ich euch ja alle nicht.

Wenn jetzt noch jemand Ratschläge oder eigene Erfahrungen hat, dann sauge ich die auf wie ein Schwamm.

Kann man als Angehöriger eigentlich auch zu den AA's gehen? Ich muss Hilfe haben... sonst sterbe ich eher an einem Herzinfarkt als mein Mann an Leberzirrhose oder was auch immer man als Alki kriegt.

Achso, will noch jemand wissen wieviel er so säuft? 10 Bier (0,33) schafft er locker an einem Abend zuhause.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hummel, herzlich willkommen!

Ich bin 40 und nehme 3 Sorten Blutdrucktabletten Razz , das ist die reine Wahrheit. Doch Scherz beiseite: Das Leben mit einem Alkoholiker ist nicht einfach. Ich weiß das, weil ich auch betroffen bin. Meine Eltern haben das so gelöst, dass sie verheiratet geblieben sind, aber irgendwann getrennt gewohnt haben. Sie haben eine Art Zweckgemeinschaft aufrechterhalten, in der jeder ein Maximum an Freiheit hatte. Mein persönlicher Umgang mit meinem saufenden Vater sieht so aus, dass ich so tolerant wie möglich bin. Übertreibt er es, kriegt er eine sehr deutliche Ansage, die er dann auch versteht. Für Deinen Mann könnte es überlebenswichtig sein, dass Du zu ihm hältst. Wer würde ihn auffangen und ein Stück Normalität erhalten, wenn Du Dich trennen würdest? Du schreibst, er hat keine Freunde. Saufkumpane nicht mitgezählt Rolling Eyes

Oder Du startest einen zweiten Anlauf und trennst Dich endgültig. Es hat ja keinen Sinn, zusammenzubleiben, wenn Du letztendlich nur leidest und auch noch krank wirst. Bist Du finanziell unabhängig? Wie alt ist Euer Sohn? Es wäre ungünstig, wenn eine Trennung mit dem Beginn der Pubertät zusammenfiele ...
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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veilchenfee!

Danke für die Antwort.

Ich hab schon ein paar Beiträge von dir gelesen Smile und so wie du habe ich es die letzten Jahre auch immer gehalten.

Zitat:
Wer würde ihn auffangen und ein Stück Normalität erhalten, wenn Du Dich trennen würdest?


So hab ich das noch nicht betrachtet. Ich glaube wir (der Kleine - naja... 11) und ich sind sein Ticket in die Normalität. Ohne uns wäre er gelinde gesagt am Arsch. Er hätte nichts mehr. Kein Zuhause, keine Menschen die ihn lieben (wobei ich das eben nicht so genau weiß...), wenig Geld. Dann bliebe nur noch der Job - als Brummifahrer ist man da ganz schön einsam und tut was alle tun... abends zusammen trinken.

Ja, wir verstehen uns im Normalfall wirklich gut. Wir haben den gleichen miesen Humor und bis vor kurzem hatte ich das Gefühl endlich angekommen zu sein.

ABER ... an diesen Tagen, an denen er so maßlos übertreibt, da hasse ich ihn. Heute Mittag als der Junge aus der Schule kam war er schon weg. Offensichtlich hatte er vergessen die Haustür abzuschließen und der Hund hatte sich befreit. Dann zu behaupten er hätte aber abgeschlossen ist einfach bullshit. Das Kind ist ja nicht dämlich. Und der Hund nicht so schlau, dass er Türen aufschließen kann. Öffnen ja, aber aufschließen. Der Junge regt sich tierisch auf, dass Papa ihm sagt er ist in einer halben Stunde zuhause. Das war vor 6 Stunden und aufgetaucht ist er bisher nicht.

Finanziell bin ich unabhängig. Für unseren Sohn wäre es eine Katastrophe, wenn wir uns trennen, der hat es schon beim letzten Mal nicht wirklich verkraftet. Aber ich frage mich, ob es nicht genauso eine Katastrophe ist ein Kind so aufwachsen zu lassen.

Und mal ganz abgesehen von dem Kind... was ist mit mir? Will ich mit 38 in einer Zweckgemeinschaft leben, die nicht mal angenehm ist? Also, wenn mein Mann nun Kohle hätte, ausgesprochen hübsch wäre, oder ein Sexgott... OK... ist hier aber alles nicht gegeben. Also, wo ist der Zweck? Oh warte... er ist Handwerker, kann streichen, Boden verlegen, alles reparieren usw. Und wo ist der Zweck für ihn?

Mir fällt halt auf, dass es viel schöner ist, wenn er nicht da ist. Also, nicht wenn er sich mit seinen komischen Kumpels trifft, sondern wenn er auf Arbeit ist.

Ich würde so gerne mal wieder verliebt sein. Richtig knutschen. Sex wär auch mal ganz nett. Man, ich bin 38 und nicht 78...

Wie lebst du damit?
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie lebst du damit?

Nunja, es ist mein Vater, der säuft, seit ich denken kann. Das ist nochmal was anderes, als wenn es der Ehemann wäre. Mein Lebenspartner trinkt zwar auch, aber hauptsächlich dann, wenn ich es nicht mitkriege (wie er glaubt Rolling Eyes ). Er ist aber ein häuslicher Mensch und absolut zuverlässig.

Ich gehe meinen eigenen Interessen nach. Ein Familienleben in dem Sinn findet bei uns kaum statt. Jeder geht seine eigenen Wege - so bin ich aufgewachsen und ich bin daran gewöhnt. Also vermisse ich auch nichts. Im Gegenteil: Ich finde es gut, dass ich keine Rechenschaft ablegen muss, wenn ich ewig nicht nach Hause komme, weil mein Hobby mich mal wieder braucht. Außerdem habe ich kein Kind.

Mit Deinem Schicksal befindest Du Dich in guter Gesellschaft. Das Leben ganzer Generationen von Ehefrauen und Müttern hat sich so abgespielt: Das Haus ist gebaut, das Kind aus dem Gröbsten raus und der Alte hockt in der Kneipe und säuft. Millionen Frauen können ein Lied davon singen... Man befindet sich in seinen besten Jahren und fürchtet, dass das jetzt bis ans Lebensende so weitergeht und nichts mehr kommt. Meine Mutter ist dem entflohen, indem sie das Abendgymnasium besucht hat. Dort hat sie Kurse in Latein, Mathematik, Chemie etc. belegt. Außerdem engagierte sie sich in der Kirche, indem sie den Kindergottesdienst übernahm. Hast Du Interessen, denen Du Dich verstärkt widmen könntest?
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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meinte gelesen zu haben, dass dein Partner heimlich trinkt. Aber offenbar kommst du ja wirklich gut damit zurecht.

Jo, das ist eindeutig ein Vorteil... machen können was man will. Wobei mein Mann dazu neigt mir Vorwürfe zu machen, wenn ich mal lange aus bin. Dämliche Doppelmoral.

Ich bin heilfroh auch ein eigenes Leben zu haben. Ich habe Freunde, Interessen und eine echte Aufgabe mit dem Hund.
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

hi hummel

ich finde du solltest dir das nicht länger antun.du solltest ihm
wenn du ihn nicht einfach verlassen willst eine art ultimatum
stellen.also mach ihm klar das du so nicht weiterleben willst
und kannst.und du musst ihm klarmachen das er professionelle
hilfe braucht wenn er dich und euer kind nicht verlieren will.
es gibt auch für angehörige oder co abhängige eine extra gruppe.
die ist normalerweise alle zwei wochen.
ich weiss jetzt nicht wie es speziell bei den AA's gehandhabt wird
aber beim freundeskreis war es alle zwei wochen.es gibt aber
viele selbsthilfe gruppen wo es auch gruppen für angehörige gibt.
meine mutter und tante sind auch alkohlabhängig aber seit langer
zeit trocken.wenn dein mann nicht einsieht das er ein problem hat
kann man ihn nicht zwingen etwas zu endern aber du kannst etwas
endern und ihn verlassen.
was veilchenfee sagt ist aber auch richtig wenn er niemanden hat
ist auch schlecht.deswegen lass ihm einfach eine möglichkeit offen
wenn er trocken ist das ihr dann zusammern sein könntet.

alles gute domenico
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja richtig, Domenico, aber was ist mit dem Kind? Zumindest müsste das Kind ganz behutsam auf die Trennung vorbereitet bzw. eventuell sogar professionell begleitet werden. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass das gut gehen würde. Schlimmer als eine problematische Familie ist eine zerbrochene Familie. Wenn ich mich an meine eigene Kindheit erinnere ... ich wäre total ausgerastet, glaub ich. Meine Mutter hatte auch mal solche Anwandlungen, da war ich 12 und sie hatte einen anderen Mann kennengelernt. Beim Einkaufen erzählte sie mir dann was von wegen "wir könnten auch nach Düsseldorf ziehen, da wäre ein Reitstall ganz in der Nähe" ... ich bin im Supermarkt in aller Öffentlichkeit heulend zusammengebrochen. Gottseidank kam es nicht dazu.
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

hi veilchenfee

ich verstehe das klar ohne professionelle hilfe geht sowieso
nichts.aber ich weiss nicht ob das auf dauer gut geht so.
das kind wird auch älter und wenn der mann weiter trinkt
wird es immer schlimmer.im prinzip hast du ja recht es ist schei***
ohne intakte familie,ein trennungskind sein ist hart.ich weiss wie
das ist meine eltern sind schon lange getrennt.mein vater war
auch die wichtigsten jahre meines lebens nicht für mich da.aber
ich denke trotzdem das es auf dauer nicht klappt wenn der mann
weiter trinkt und hummel unglücklich ist.

lg
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 07:01    Titel: Antworten mit Zitat

@veilchenfee

Ich finde es weitaus problematischer wenn das Kind seinen Vater besoffen erleben muss, also lallen, Kontrollverlust, Beschimpfungen und alles was dazu gehört. Das wird der Kleine niemals in seinem Leben vergessen.

Da ist es schon besser, wenn er seinen Papa, nach der Trennung, regelmäßig sieht. Wobei das dann lieber in Begleitung. Für ein Kind ist eine Trennung der Eltern oft belastend. Aber lieber raus aus der Situation als alles erleben müssen.

Zudem wäre die Mami hinterher auch viel gelöster und entspannter. Das überträgt sich auch auf das Kind.


Gruss Lämmi
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 07:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hummel,
ich habe mich von meinem Partner und Vater meiner zwei Kinder getrennt.
Er hatte und hat ein Alkoholproblem.

Ich kann dir sagen, dass die Trennung und der Wohnortwechsel mir und vor allem meiner größeren Tochter in jeder Hinsicht gut getan hat.
Meinen Kindern geht es gut. Sie haben ein sicheres Zuhause, sie finden hier Sicherheit und Ruhe. Es gibt keinen ewigen Zank, keinen unzuverlässigen Vater und eine traurige/wütende/peinlich berührte Mutter.
Meine Tochter hat sich um 180Grad geändert und zwar ausschließlich positiv.
Ihr hat die Zeit mit Vater nicht gut getan, sie hat einige Probleme deswegen gehabt.

Eine saubere Trennung und danach endlich Ruhe sind weniger schädlich für das Kind als dieser jahrelange Stress. Kinder leiden enorm unter süchtigen Eltern.


Und du bist nicht verantwortlich für das Leben und die Zukunft deines Mannes. Wo bleibst du? Dein Sohn? Du hast es versucht, es funktioniert nicht und DU und dein Kind gehen mit unter.
Es ist nicht deine Aufgabe und erst Recht nicht die des Kindes den Vater vorm Totalabsturz zu bewahren.

Trenne dich und werdet glücklich. Oder du lebst auch die nächsten 10, 20, 30 Jahre so weiter. Ich wette, dass du jetzt schon Fremdscham empfindest wenn du an die kommende Feier denkst und wie sich dein Mann dort verhält.

Ich habe mich von dieser Last befreit und bereue es kein Stück. Gerade für die Kinder würde ich es wieder tun, sogar noch viel früher.

Alles Gute
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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen!

Vielen Dank euch allen für eure sehr persönlichen Antworten. Ich finde es total toll wieviel Unterstützung man hier bekommt. Immerhin macht hier jeder einen kleinen Seelenstrip. DANKE!

Der Gatte kam heute früh um halb6 nach Hause - nachdem ich Telefonterror gemacht hatte. Mit Leidensmiene meinte er wir reden heute Mittag.

Im Moment weiß ich gerade nicht, wie ich mich verhalten soll. Für morgen ist seine Geburtstagsparty geplant und ich bin drauf und dran alles abzublasen. Vielleicht lasse ich aber auch alles laufen und wir reden erst danach ernsthaft.

Fakt ist ... SO NICHT MEHR.

Der Kleine hat ihm gestern noch einen Brief geschrieben. Er hat ihn mir gezeigt - man war der wütend. Zu Recht.

Ich hätte mir als Kind gewünscht, dass meine Mum endlich einen Schlußstrich zieht. Aber mehr als Drohungen kamen bei ihr nie. Das wusste mein Papa dann auch irgendwann. Heute versteh ich mich mit meinem Vater ganz gut. Hat er getrunken gehe ich ihm aus dem Weg und unterhalte mich auch nicht. Eine Therapeutin hat mal gesagt wem man immer erzählt, dass er scheiße ist, der wird das irgendwann auch. Und bei uns war das immer so. Meine Ma hatte mich auf ihrer Seite und wir haben gemeinsam gegen Papa gewettert. Mein Bruder hat sich immer schon rausgehalten.

Was aus meinem Knirps im Falle einer Trennung wird kann ich nicht abschätzen. Ich habe das Thema gestern mal von hinten durch die Brust angesprochen und er hat das konsequent abgelehnt alleine zu leben. Mit der Begründung, dass wir dann ja Unmengen an Geld für Handwerker ausgeben müssten... Shocked Die Trennung vor 4 Jahren bekam ihm gar nicht. Allerdings waren damals auch wir aus unserem Haus ausgezogen in eine sehr kleine Wohnung über meinem Büro. Das würde ich dieses Mal definitiv nicht machen. Da wir ja schon 3 Wochen im Monat alleine sind würde sich doch eigentlich kaum was ändern. Und wir leben in einer Großfamilie, meine Eltern wohnen nebenan, mein Kleiner hat eigentlich ein tolles Netzwerk.

Ich bin gespannt, was der Gatte heute Mittag für eine Ausrede parat hat. Wie es dann weitergeht entscheide ich vermutlich spontan aus dem Bauch heraus.

Ich danke euch!
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Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Mein Onkel hat auch ein Alkoholproblem. Ich war früher häufig bei ihm
und seiner Frau und den Kindern. Er hat mit dem Alkohol während
seiner Lehre angefangen, weil er in der Familie immer so was wie
ein Außenseiter war und seine Geschwister von den Eltern bevorzugt
wurden. Na ja, dann hat er eben irgendwann die entsprechenden Leute
in der Kneipe kennen gelernt die natürlich alles besser wussten und wie die
Welt zu sein hat und natürlich super überzeugend jemand unterhalten
und überzeugen können.
Und so wurde er auch einer von denen. Konnte alles unterhaltsam
lächerlich machen, wenn mal anstand, was ernstes zu klären und
zu bereden oder wurde mal giftig, wenn er nicht mit dieser
Masche durchkam.
Ich denke alle Alkoholiker hängen in ihrer Geschichte fest.
Die meisten haben ein großes Ego und könnten irgend einen
Verlust oder Einschnitt in jungen Jahren nicht verwinden und
deshalb haben sie zur Flasche gegriffen.
Wenn diese Leute irgendwie ihre Geschichte und was sie
früher erlebt haben hinter sich lassen könnten, dann wäre wohl
dem Suchtdruck die Grundlage ein großes Stück weit entzogen.
Das man heute schnell Alkoholiker werden kann wundert mich
nicht. Überall wird dieses Alkohol konsumieren wirklich penetrant
angepriesen. Immer in Verbindung mit Sex.
Sex sells, sagt man ja. In MTV und VIVA-Videos wird Alkoholkonsum
häufig in Verbindung mit sexuellen Attributen gebracht oder in
Verheißung mit kommenden Sex.
Das ist auch eine sehr perfide Subliminalpsychologie.
Und die Kinder ziehen sich das schon alles in jungen Jahren rein
und können nicht filtern, das alles nur eine Scheinwelt ist,
auch wenn sie so authentisch und lebendig rüber kommt.

Gruß

Wedard
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prinzessin22589
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte es für absolut falsch das Kind in die Entscheidung mit einzubeziehen. Das ist viel zu viel u d er wird nie etwas anders als nein sagen können. R liebt seinen Vater und daher kann er nicht anders. Du kannst die Entscheidung nur selber und im Sinne des Kindes treffen und für das Kind und dich ist eine Trennung das beste. Und danach musst du alles tun um den Kontakt zwischen kindund Vater aufrecht zu erhalten. Eben nicht auf ihn schimpfen und sowas. Du bindest aber das Kind mit ein und damit sorgst du dafür das er sich noch schuldiger fühl sollte es zur Trennung kommen als es eh jedes Scheidungskind tut. Du solltest das Kind absolut raus halten und in keiner weise mehr involvieren. Er wird wütend auf dich sein und dich vielleicht auch eine Weile hassen, aber du bist die Mutter und du entscheidest und trägst auch die Verantwortung und Konsequenzen. Lass sich beraten in einer suchtberatung auch in Bezug auf euer Kind.
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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

@ prinzessin

Das Kind ist ja schon involviert. Es bekommt immer mit, wenn Papa wieder mal voll ist und sich nicht an Abmachungen hält. Natürlich werde am Ende ICH die Entscheidung treffen, aber ihn noch einmal vor vollendete Tatsachen stellen wie vor 4 Jahren mache ich auch nicht. Er ist ja nicht mehr 3, sondern 11 und extrem sensibel und emphatisch.

Meine Meinung ist, dass man Kinder nicht raushalten kann. Man muss Entscheidungen für sie treffen, aber ich finde ihre Meinung dürfen sie durchaus sagen. Gerade in so wichtigen Belangen, die ihre Zukunft betreffen.

Also nochmal... mein Kind trifft nicht die Entscheidung, sondern ich, aber seine Stimme wird gehört, denn das ist was ich ihm beigebracht habe. Erhebe deine Stimme - verschaffe dir Gehör! Sag was du denkst und versuche Dinge zu ändern.
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DummeHummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

So, Mittag! Der Gatte ist wach und ich bin direkt hin und hab gesagt er soll es raushauen. Wortkarg wie immer. Sie hätten gesoffen und wären total versackt blablabla... kennt man ja schon.

Meine Ansage war ausnahmsweise (denn eigentlich bin ich eine Frau vieler Worte) kurz und bündig. So nicht mehr. Ich schau es mir an, ob er wirklich was ändert und sonst war's das.

Gut, kennen wir ja auch schon. Jetzt benimmt er sich 2-3 Wochen vorbildlich und dann ... uppssss... eingeknickt. Auch das werde ich im Auge behalten.

Es tut jedenfalls total gut zu wissen, dass man nicht alleine auf der Welt ist. Ich bin wirklich erschrocken, wieviele Menschen Alkoholprobleme haben. Verstecken die sich alle?

Ich poste weiter. Und ganz unabhängig davon, ob der Gatte jetzt wirklich die Kurve kriegt such ich mir Hilfe. Für mich und das Kind.

Danke an euch!

Bis die Tage.
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