Alkoholproblem mit 17 ?!

[Felix17]

Hallo

Ich heiße Felix, bin 17 und glaube, dass etwas nicht stimmt. Ich glaube, ich habe ein Alkoholproblem. Ich habe ca vor 4 Jahren angefangen zu trinken, bedingt durch mein Umfeld. Erst nur am Wochenende, auf Partys, dann aber vermehrt auch unter der Woche, ''Feierabendbier'' oder auch zu Hause abends mal eins. Es ist nicht so. dass ich jeden Tag blau bin, aber ein Bier'chen abends, auch mal allein, ist schon ab und zu 'drin.
Manchmal sage ich mir selber, dass ich zu viel trinke, denke aber immer, dass es bei anderen noch schlimmer ist und eine Therapie daher zu viel wäre.
Könnt ihr mir da evt. weiterhelfen ?

[Domenico]

hi felix

ist die frage ob du den alkohol einsetzt bzw. nur oder
oft trinkst um eine wirkung zu haben!
trinkst du alkohol auch weil du probleme hast?
wenn du regelmässig alleine trinkst könnte es auch ein zeichen sein
das du dich auf dem weg in eine alkoholabhängigkeit befindest!wie das
jetzt aber bei dir ist kann ich dir per ferndiagnose nicht sagen.
wenn du selbst das gefühl hast das etwas an deinem trinkverhalten nicht
stimmt,mach doch mal einen termin bei einem suchtberater/in (diakonie
oder caritas)und hol dir da ein paar tipps!

Gruss Domenico

[Felix17]

Danke für deine Antwort

Naja, was heißt schon ''auch weil du Probleme hast''...
Wenn ich getrunken habe erscheint mir alles leichter, kleinere Alltagsprobleme gehen dabei natürlich auch unter - ein positiver Nebeneffekt.
Aber es ist nich so, dass ich mich jeden Tag zuschütte weil mich irgendwas fertig macht oder so.
Vieles könnte besser laufen, aber nichts großes eben.
Und so oft trinke ich allein nicht.
Nur eben am Wochenende umso mehr, kann mich in letzter Zeit an kein Wochenende erinnern, an dem ich nicht blau war...

[Obelix]

...
verzichte mal ganz bewusst auf den Alkohol.
Setze Dir einfach mal eine Zeitspanne in der Du auf den Alkohol komplett verzichtest.
Wochenende bzw. Freizeit und auch der gewöhnliche Alltag sollte in der Zeitspanne vorhanden sein.

Wenn es Dir nichts ausmacht, sei Froh, und genieße in Zukunft bewusster.
Wenn Du das allerdings nicht mehr kannst, bzw nicht mehr aufhören kannst, dann sind das doch schon die ersten Anzeichen einer etwas ernsteren Anglegenheit.

[Jey]

Hallo Felix

Wenn du wirklich der Meinung bist, dass Du ein Alkoholproblem hast, dann würde ich Dir auch empfehlen eine Beratungsstelle aufzusuchen.

Bist du "nur" an Wochenenden betrunken? Gruppenzwang oder brauchst du das wirklich?

Also bei mir ist es so, dass wenn ich anfange zu trinken, absolut kein Stop in Sicht ist. Dann fließt ein Jägermeister nach dem anderen und mit Whisky-Cola wird nachgetrunken. Das geht mal paar Wochen lang so (mehrmals wöchentlich/tägl. )... Dann wieder bisschen weniger... Dann mehrere Tage gar nicht... Und dann wieder von vorne. Sobald mir das Zeug vor die Nase gestellt wird wars das.

Wenn Du nicht nein sagen kannst, dann hast du ein Alkoholproblem. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ein Alkoholproblem aussehen kann. Du scheinst momentan ein Wochenendalkoholiker zu sein. Trotzdem braucht dein Körper bei dieser Zufuhr ein halbes Jahr um den ganzen Alkohol abzubauen. Solange Du dein Problem einsiehst und den Schritt machst und Dir eine professionelle Meinung einholst bist du auf dem richtigen Weg.

Das geht schneller als man denkt und dann bleibt es nicht bei ein oder zwei Bier Abends.

Was ist denn mit deinen Eltern? Bekommen die das nicht mit?

LG

[Felix17]

Richtig betrunken nur am Wochenende, unter der Woche ist das eher die Ausnahme, außer natürlich es sind Ferien.

Und mir geht es da ähnlich wie dir: Wenn ich mir sage, dass ich heute trinke, trinke ich, bis nichts mehr rein geht. Also den bekannten ''Filmriss'' muss ich dann immer in Kauf nehmen - das ist dann meistens 1-2 mal in der Woche (Freitag/Samstag).

Meine Eltern bekommen das schon mit und sagen mir auch regelmäßig, dass die denken, dass ich viel zu viel trinke, aber so richtig was dagegen tuen sie nicht, bzw. können sie auch gar nicht, wie auch ?!

[LadyLoony]

Hey Felix,

wenn du dir schon selber Sorgen um deinen Konsum machst, wirds wohl schon Gründe haben. Du scheinst selber zu sehen, dass dein Konsum ein bisschen außer Kontrolle gerät. Natürlich gibts schlimmere Fälle, aber ich schätze mal, bei jedem hat es so angefangen und, wie Jey schreibt, geht es doch recht flott.
Ich hab vorletztes/letztes Jahr extrem viel getrunken, bin dann auf Drogen umgestiegen und jetzt sauf ich wieder wie son Loch. Dabei sollte man bedenken, dass das Trinken erst mit nur 1-2 Bierchen angefangen hat, dann wurdens mehr, sodass es mittlerweile locker 10 pro Tag sind, wenn nicht sogar mehr, dazu kommt gern ne Flasche Wein o.Ä. und natürlich die liebe Tante Klarer.
Ein Kollege war jetzt 3 Wochen inner Klinik, um nen Alkoholentzug zu machen und an dem Tag, als er rauskam, wollten wir schon trinken, aber nicht so viel, 1-2 Bierchen vielleicht, daraus wurden allerdings 2 Kisten und Schnaps. Resultat des Abends war, dass wir alle super voll waren.
Und das war jetzt keine Besonderheit. So läufts jeden Tag ab. Trotz Arbeit und Schule sauf ich mir jeden Tag den Kopf zu und weiß am nächsten Tag oft nicht mehr, was passiert ist. Und ob ich mich dann überhaupt zum arbeiten rausbewege, ist die Frage. Oder ob ich die Stelle bzw. meinen Platz in der Schule behalte, ist auch fraglich.

Was deine Eltern angeht, sie könnten dich bestrafen, indem sie dir Hausarrest erteilen oder das Handy wegnehmen oder sonst was. Da hängts wohl von dir ab, ob dich das stört. Ich mein, so böse oder enttäuschte Eltern sind doch nicht schönes.. oder?

Pass auf dich auf.

[newlife]

Der immer wieder auftretrende Kontrollverlust ist das Schlimmste an der ganzen Sucht.
Ich hatte Zeiten, da hab ich nen Bier nur angucken brauchen und war am selben Tag so besoffen, mit allem was ich in die Finger bekam. Ich kaufte mir den Stoff auch ohne darüber nachzudenken. Das ging alles "vollautomatisch".

Sowas fängt am WE an und dann kommt es auch immer häufiger unter der Woche zur diesen "Vorfällen". Du gibst dir zwar noch Mühe, aber die Kontrolle versagt immer häufiger und der Drang zu konsumieren wird immer stärker und schier unüberwindbar. So bin ich abhängig geworden.

[Pimpinelle]

Newlife, es gibt unterschiedlichste Arten von Alkoholikern. Eigentlich müsstest du das wissen. Du kannst wohl schlecht von dir auf den TS schließen und ihm eine gleiche Drogenkarriere vorhersagen.

Felix, erstmal hallo. Du dürftest durchaus ein ernstzunehmendes Alkoholproblem haben. Um Alkoholiker zu sein, muss man nicht jeden Abend voll wie eine Strandhaubitze sein, da reicht ein Bier an jedem Tag. Auch das ist Alkoholmissbrauch und Suchtverhalten und vier Jahre ist schon eine recht lange Zeit.

Finde ich gut, dass du dir darüber Gedanken machst und ich meine, du solltest das auch ernst nehmen. Vielleicht gehste einfach mal zu einer Suchtberatung und sprichst mit denen. Ob du nun körperlich schon abhängig bist, kann ich dir nicht sagen, aber eine satte Pause wäre doch ratsam.

[newlife]

[Felix17]

Vielen Dank für die vielen Antworten

ich sag' mal ganz allgemein, dass mich am meisten der erwähnte Kontrollverlust stört.
Aber durch verschiedenste Einflussfaktoren (Stress in der Schule, bin Abiturient; Druck, schulisch bedingt; Gedanken über meine Beziehung) ist das (Be-)Trinken am Wochenende (und vereinzelt auch unter der Woche) ein ''Ventil'' für den ganzen Stress; ich kann einfach abschalten, muss an nichts denken und kann meine freie Zeit genießen, was nüchtern, auch am Wochenende, unmöglich wäre.