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Laura21 Anfänger
Anmeldungsdatum: 18.11.2013 Beiträge: 5
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Verfasst am: 2. Apr 2014 19:21 Titel: Suchtverlagerung |
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Hallo zusammen,
meine Mutter ist seit einem Jahr trockene Alkoholikerin und Sie macht sich sehr gut. Bis ich mitbekommen habe, dass Sie im Januar über 2.000€ verzockt hat.
Ich habe sie darauf angesprochen und sie meinte, dass das wieder vorbei ist und sie es auch einsieht dass sie es übertrieben hat, allerdings weiß ich durch meinen Vater dass sie immer weiter zockt.. und das geht richtig ins Geld!
Handelt es sich hierbei um eine Suchtverlagerung?
Als Co- Abhängiger rechnet man jederzeit mit einem Rückfall und ist darauf schon irgendwie eingestellt, jetzt tut sich eine neue Sorge auf, die wieder anders zu behandeln ist... Wirklich verfahrene Situation und evtl auch Existenzgefährdend...
Habt ihr damit Erfahrung?
Danke für eure Antworten! |
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thomas41 Bronze-User

Anmeldungsdatum: 23.03.2014 Beiträge: 29
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Verfasst am: 2. Apr 2014 21:21 Titel: |
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Hallo Laura,
für mich hört sich das sogar ziemlich klassisch nach Suchtverlagerung an.
Als deine Mutter mit dem trinken aufgehört hat, was hat sie getan um die Leere dich sich danach ja unweigerlich auftut zu füllen? Hat sie sich Hobbies gesucht? Ist sie in einer Selbsthilfegruppe?
Das Problem mit dem Zocken ist, dass das wohl eine der schlimmsten Süchte ist. Sie hat "eingesehen, dass sie es übertrieben hat" ist wohl auch der Beweis dass sie da gar nicht mehr die Realität sieht. 2000 Euro in einem Monat ist nicht übertrieben sondern der Anfang von einem Leben mit Schulden, Lügen und Verzweiflung.
Was sagt dein Vater dazu? Ist er sich der Situation bewusst und sorgt dafür dass deine Mutter wirklich nicht mehr Geld zur Verfügung hat als notwendig? Oder ist er schon in der Co-Abhängigkeit und redet nach dem Motto "so schlimm ist es ja gar nicht, sie hat es ja eingesehen..." Wie war das in der Zeit in der deine Mutter gesoffen hat?
Und du? Wohnst du alleine oder noch bei deinen Eltern?
Ich wünsch dir alles Gute. Hier kannst du schreiben und wirst auch Antworten erhalten.
Liebe Grüße, Thomas |
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Laura21 Anfänger
Anmeldungsdatum: 18.11.2013 Beiträge: 5
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Verfasst am: 2. Apr 2014 21:52 Titel: |
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Danke für deine schnelle Antwort.
Mein Vater ist gerade total verzweifelt. Sie haben ein gemeinsames Konto und noch schlimmer, sie ist seine "Buchhalterin", heißt sie hat und braucht auch den vollen Zugriff auf die Konten. Ich habe den Job übernommen als sie letztes Jahr für 16 Wochen in der Klinik war und könnte es wieder machen, dennoch hatte ich mich eigentlich entschlossen Abstand zu suchen, weil ich einfach gemerkt habe, dass mich das alles psychisch wahnsinnig mitgenommen hat weil ich so involviert war (meine Schwester ist mit 10 auf ein Internat gegangen und seit dem tingelt sie mehr oder weniger durch die Welt und hat von alle dem nicht sonderlich viel mitbekommen, und ich war immer die einzige Ansprechpartner in für beide Seiten)
Sie haben gerade angefangen ihr Leben wieder gemeinsam zu regeln und es sah auch sehr gut aus, jetzt jedoch hat sie wieder sein vertrauen missbraucht und bringt ihn wirklich in eine ziemlich missliche Lage, finanziell wie auch psychisch.
Sie hat keine Hobbys... Durch den Alkohol ist ihr Körper so weit geschädigt dass sie eigentlich gar nichts mehr machen darf... In eine Nachsorge geht sie derzeit noch, wobei die maximale Anzahl an Sitzungen jetzt erreicht ist, sie wird danach aber weiter in eine Selbsthilfegruppe für abhängige Frauen gehen.
Ich wohne seit einem Jahr jetzt in meiner eigenen Wohnung und ziehe jetzt mit meinem Freund gemeinsam in eine größere, also bei mir läuft's soweit Super. Nur bin ich einfach immer die "Co- abhängigste" in der Familie gewese, weshalb mich das einfach ungewollt total mitnimmt...
Ich weiß nicht ob es als weiterer Hilfe schei zu deuten ist, im ersten Moment bin ich wahnsinnig sauer auf sie, dass sie so mit der Existenz anderer spielt, beim Alkohol war's objektiv betrachtet wenigstens "nur" ihr Leben und ihre Gesundheit (jetzt mal abgesehen davon, was das psychisch bei uns hinterlassen hat) |
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