Neu hier - und ich weiß gerade nicht weiter...

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Padme
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.06.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 11:26    Titel: Neu hier - und ich weiß gerade nicht weiter... Antworten mit Zitat

Hallo an alle!

Ich fang einfach irgendwie an... Wink

Ich bin 32 Jahre alt, seit 9 Jahren glücklich verheiratet und Mutter zweier wundervoller Kinder (9 und 7 Jahre). Ich bin berufstätig, mein Job macht mir Spaß, ich habe eine wundervolle große Familie, ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern, viele gute Bekannte und Freunde. Ich bin sehr engagiert als Elternsprecherin in der Schule meiner Kinder und ehrenamtliche Co-Trainerin der F-Jugend in unserem Sportverein sowie Teambetreuerin der E-Junioren.
Ein schönes, altes Häuschen haben wir uns nun auch noch gekauft, wo wir nach allen Sanierungsmaßnahmen im nächsten Sommer gerne einziehen möchten und ich endlich meinen lange schon gewünschten, eigenen großen Garten habe..

Mein Leben könnte eigentlich perfekter nicht sein. Aber ich habe ein Alkoholproblem. Ich bin aufgewachsen auf dem Dorf, wo man sich nachmittags und abends an der Bushaltestelle oder sonstwo traf um blöde zu quatschen. Da wurde dann mit 14 auch die erste Zigarette geraucht und das erste Bier getrunken. Ich war damals schon ziemlich oft betrunken... Mit 20 bin ich dann schließlich zu Hause ausgezogen. Zu dem Zeitpunkt tranken wir weniger, kifften dafür umso mehr...

Als ich mich Ende 20 dann in meinen jetzigen Mann verliebte, hörte auch das auf. Dann gab´s wieder das ein oder andere Bierchen oder abends mal ne Flasche Wein gemütlich zu zweit, hielt sich alles in Grenzen. Wir zogen zurück in meinen Heimatort, in unmittelbare Nähe meines Elternhauses. Unser Sohn kam 2004 als absolutes Wunschkind zur Welt und von da an war ich leidenschaftliche Hausfrau und Mutter. Als ich dann abstillte, gab´s abends im Garten mit der Familie natürlich auch wieder mal´n Bierchen, was dann ganz schnell zur Gewohnheit wurde... Dann kam die Kleine. Und der Umzug in den Nachbarort, weg von meiner Mutter - die alles für mich ist, nicht nur Mutter, sondern beste Freundin, Psychologin, usw. - wenn auch nur 3 km aber nicht mehr mal eben schnell zu Mutti.

Wir waren und sind aber immer noch jede freie Minute bei meinen Eltern, einfach weil wir keinen eigenen Garten und auch sonst nichts in der Umgebung haben, wo die Kinder sinnvoll Zeit "draußen" verbringen... Und da gibt´s natürlich ein Bierchen.

Nur leider bleibt es bei dem einen Bierchen nicht. Abends zu Hause kommen dann noch 3 oder 4 dazu. Zwar nicht mehr aber auch nicht weniger. Jeden Abend. Und das seit nunmehr 5 oder 6 Jahren.

Ich habe noch nie bewusst versucht, nichts oder nichts mehr zu trinken, allenfalls mal weniger. Inzwischen merke ich aber, dass es nicht mehr ohne geht, dass ich abbaue, dass ich Dinge die ich abends eigentlich noch erledigen wollte, nicht mehr schaffe, dass meine Hände zittern. Warum zittern meine Hände? Das ist die große Frage. Wink

Ich weiß dass ich aufhören muss, aber eigentlich will ich das auch gar nicht. Und genau das ist das Problem. Ich trinke gerne Bier. Nur eben zu viel. Ich möchte hin und wieder auch mal alkoholfreie Tage haben und ansonsten eben nur maximal 2 Bier trinken, anstatt 4 oder 5. Nur einmal angefangen, fällt es mir eben sehr schwer, aufzuhören...

Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.

Nach wie vor völlig ratlos verbschiede ich mich vorerst..

LG Padme!
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Padme und herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich würde gern mehr dazu schreiben, muss aber los. Ich schreibe dir später.


Liebe Grüße,

Ambivalenzia
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thomas41
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Padme,

erstmal herzlich Willkommen hier, auch wenn der Grund für eine Anmeldung ja meistens nicht so schön ist...

Zitat:
Ich weiß dass ich aufhören muss, aber eigentlich will ich das auch gar nicht. Und genau das ist das Problem.


Ich hab mir diesen Satz von dir mal rausgepickt. Du hast Recht, das ist das Problem, aber das ist nur das momentane Problem. Händezittern, körperlich abzubauen und Alkohol körperlich zu brauchen sind ja nur die eine Seite der Sucht. Die andere, mit Sicherheit genauso wichtige ist die seelische Seite.

Das heisst: Solange du trinkst und eben süchtig bist, solange suggeriert dir dein Gehirn eben auch dass du ja gerne weitertrinken möchtest - jedenfalls ein bisschen. du kannst momentan ja gar nicht die volle Abstinenz wollen. Das würde dir nur am absoluten Tiefpunkt gelingen.

Aber sei mal ehrlich zu dir selbst: Das schöne ist doch nicht der Geschmack des Bieres oder? Das schöne ist doch das Gefühl loslassen zu können, den Feierabend geniessen zu können, leichter quatschen zu können und die Probleme nach hinten zu drängen.

Und dein Kopf brauchte da mal 2 Bier für, jetzt braucht er 4, irgendwann 6 und dazu noch Schnaps. Toleranzentwicklung - das gilt für jeden, auch für dich!

Du wirst also bei 2 Bier nie mehr das Gefühl haben jetzt das erreicht zu haben was du wolltest sondern wirst ständig einen inneren Kampf ausfechten müssen das 3. Bier stehenzulassen. Anstrengend oder?

Was ich dir sagen will: Kümmere dich nicht darum momentan ob du weniger oder gar nichts mehr trinken willst. Versuche aber anstatt jeden Abend nur noch 2 Bier zu trinken eher zu sagen 3 Tage nichts und dann 1 Tag 4 Bier. Dann hat nämlich dein Kopf die Möglichkeit erst die neugewonnen Frreiheit von Nüchternheit zu erleben und dir vielleicht irgendwann von ganz alleine zu suggerieren dass ein Leben ohne Alkohol viel erfüllender und viel lebenswerter ist.

Ich komme selbst gerade an diesen Punkt - es fühlt sich toll an. Und ich wünsche dir alles Gute bei deinem Weg. Wie auch immer er sein wird.
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Padme
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.06.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Zitat:
Versuche aber anstatt jeden Abend nur noch 2 Bier zu trinken eher zu sagen 3 Tage nichts und dann 1 Tag 4 Bier. Dann hat nämlich dein Kopf die Möglichkeit erst die neugewonnen Frreiheit von Nüchternheit zu erleben und dir vielleicht irgendwann von ganz alleine zu suggerieren dass ein Leben ohne Alkohol viel erfüllender und viel lebenswerter ist.


Danke! Das hört sich sinnvoll an. Aber wie oft habe ich mir morgens, vor allem wenn es mir besonders schlecht ging, gesagt: "Heute abend trinkst du nichts!" Und dann ist der Abend da und die Sucht ist stärker als jeder Verstand. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen werde. Aber ich werde es versuchen!
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thomas41
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Padme,

möchtest du deinen Kindern ein Vorbild sein, oder eine Mutter die es nicht schafft für 4 Tage auf Bier zu verzichten?

Ich weiss wie einfach das gesagt ist, ich weiss wie schwer es ist wenn einen die Sucht im Griff hat. Der Gedanke an einen Abend ohne Bier lässt einen ratlos zurück weil man sich einfach nicht vorstellen kann wie dann irgendwas schön sein soll.

Aber mach jetzt einen Schritt nach dem anderen. 2 Tage ohne...von heute an. Sprich, du hast jetzt 2 Tage in denen du dich gar nicht damit beschäftigst ja nie wieder trinken zu dürfen, sondern geniesst mal 2 Tage bewusst ohne Alkohol. Glaub mir, das fühlt sich dann viel besser an. Du freust dich einfach auf deine 4 Bier am Freitag aber auch diese Gedanken schiebst du weg. Jetzt geht es um heute und um morgen. Guckt ihr Fussball morgen abend? Dann achte mal darauf wie sich die anderen verändern nach 4 Bier. Mach dir einen Spass daraus. Lerne dich auf den nächsten Morgen ohne dicken Kopf zu freuen und auf die Klarheit in dir...und immer dran denken: Freitag darfst du wieder!

Wenn du das ein paarmal durchgezogen hast, dann wirst du merken wie da auf einmal scheibchenweise wieder die alte Padme durchkommt die unter der täglichen Dröhnung kaputt geht und weg war. Und DANN kommt irgendwann der Punkt wo du mehr willst als jetzt. Viel Glück Smile
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heimkind1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.06.2014
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

alkohol macht birne hol ist ein sprichwort

aber es ist wirklich so das bei alkohol der körper und geist abbaut.

mensch du hast kinder gehe auf entzug deine lütten brauchen dich, du must deinrn kindern vorbild sein das sie mit 13 nicht mit den komasaufen satt hausaufgaben anfangen.

das sie lernen das mann auch ohne alkohol feiern kann, das man auch ohne alkohol probleme lösen kann.

meine mütter und grosmütter waren auch lkschlampen und ich habe seit das
jugendamt mich mit 12 da rausholt hat keinen alkohol mehr angerühr.

aber es war dann selbstverstänlich das wir kinder auch mit 9 schon bier, apfelwein zum essen bekarmen
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ein Hallo von mir! Smile

Deine aktuelles Situation hat eine gute und eine schlechte Seite...

Die Schlechte:
Dir geht es noch zu gut - auch wenn das blöd klingt. Solange es mit Alkohol noch halbwegs geregelt läuft, ist der Wille meistens noch nicht so stark.

Das Gute:
Jetzt fällt dir ein Entzug noch leichter und du hast noch nichts verloren, was du später vielleicht mal ewig bereuen wirst.

Bin auch in deinem Alter und habe ein Kind. Vor ca. 2 Jahren war ich in der gleichen Situation wie du. Ich wollte am liebsten einfach kontrolliert trinken. Hin und wieder mal ein Bier wenns passt und am besten kaum was unter der Woche. Klappt nur nicht und habe bis dato auch nirgends gelesen, dass das wer mal geschafft hätte Sad

Kurz gefasst wurde es in den letzten 2 Jahren immer schlimmer und intensiver. Es traten in meiner Ehe Probleme auf, meine Arbeit hätte ich fast verloren und gesundheitlich sowie psychisch ging es mir beschissen Sad

Nimm die Sache nicht auf die leichte Schulter, pack deine ganze Energie in dein Vorhaben nichts zu trinken und du wirst es in Zukunft nicht bereuen Wink Solange du dir dein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen kannst, bist du auch nicht wirklich von der Sucht weg.

Alleine deiner Kinder zu liebe wäre es sehr wichtig! Meine Psychologin hat mir mal gesagt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wieviele Patienten sie in der Praxis hat, welche unter dem Alkoholproblem ihrer Eltern leiden. Es reicht bei einem Kind oftmals nur der Geruch vom Alkohol oder die Niedergeschlagenheit des Elternteils. Kinder sind hier sehr feinfühlig...

Ich drück dir die Daumen, dass du es schaffst und auch den Willen hast beständig zu bleiben!

lg
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Padme,

das Tückische an der Alkoholabhängigkeit ist, dass es einem lange Zeit relativ gut geht. Dazu kommt, dass Alkohol gesellschaftlich so akzeptiert ist, dass man als Alkoholiker erst einmal gar nicht auffällt. Später erst, viel später zeigen sich die körperlichen und seelischen Ausfallerscheinungen. Bis dahin kann man unauffällig seine Sucht ausleben. Doch wenn sich Ausfallerscheinungen zeigen, ist es für viele zu spät, um relativ einfach aufhören zu können.

Die wichtigste Frage, die du dir ehrlich stellen solltest ist, wo du hin möchtest. In die Abstinenz oder ins kontrollierte Trinken? Letzeres scheitert meistens, es gibt aber in einigen größeren Städten Kurse bei Suchtberatungsstellen, die sich genau damit befassen. Wer quasi noch irgendwo zwischen nichtsüchtig und süchtig steht, könnte es vielleicht hinbekommen, kontrolliert zu trinken. Wer den Punkt in die psychische oder gar die körperliche Abhängigkeit überschritten hat, wird davon nicht wirklich provitieren.

Bei dir kann das Händezittern von der Sucht herrühren, oder aber von der Angst, nichts mehr zu trinken. Denn ohne Alkohol fehlt ja zumindest erstmal etwas. Es ist schwierig, von außen zu beurteilen, an welchem Punkt du stehst. Es kann ein Zeichen der Sucht sein, dass dein Kopf dir sagt, dass du gar nicht auf Bier verzichten willst. Es kann aber auch Angst vor der Nüchternheit sein.

Hast du die Möglichkeit, dich an eine Suchtberatungsstelle zu wenden? Auf jeden Fall wäre es gut, dich mal ärztlich untersuchen zu lassen, damit du weißt, in welchem Zustand dein Körper ist. Am besten wäre es natürlich wenn du deinem Arzt oder Ärztin von deinem Alkoholproblem erzählen würdest. Ist erst einmal schwer, könnte aber sehr hilfreich sein.

Alles Gute,

Ambivalenzia
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Ambivalenzia
Stimme dir 100% zu Wink

Wie lange bist du schon trocken? Hattest du "nur" ein Alkoholproblem oder Mischkonsum?

lg
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2014 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Benno,

ich bin ausschließlich Alkoholabhängig, kein Mischkonsum. Trocken bin ich jetzt seid 5 1/2 Monaten. War und ist nicht immer leicht. Lohnt sich aber.
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Padme
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.06.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2014 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Ich danke Euch allen für eure lieben und hilfreichen Worte. Es wird ein schwerer Weg, das weiß ich, aber ich muss etwas ändern. Und das werde ich auch!

Ich werde meinen Weg finden auch wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau weiß, wie genau dieser Weg aussehen wird.

Ich habe das große Glück, einen Mann zu haben, der mich versteht und selbst kaum Alkohol anrührt, d.h. das Bier bei uns zu Hause trinke nur ich. Und wenn keins mehr da ist, dann ist das nicht schlimm. Ich kriege das hin, in irgendeiner Art und Weise.

Ich war gestern leider NICHT abstinent, habe aber bewusst den ganzen Abend völlig anders gestaltet. Und so kam es, dass es nur 3 Bier waren anstatt 5, ich die letzte Stunde vorm Schlafen gehen nichts mehr getrunken habe und ich so heute morgen fit und ausgeschlafen OHNE zitternde Hände in den Tag gestartet bin. Ich weiß, das ist kein wirklich großer Erfolg, aber ein kleiner - für mich...

Ich halte euch auf dem Laufenden! Wink DANKE!

Padme!
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thomas41
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2014 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Padme,

doch, das ist ein Erfolg, es wäre Quatsch das nicht so zu sehen. Du hast jetzt jahrelang letztendlich gedankenlos gesoffen um es mal auf den Punkt zu bringen. Das ganze trotz Kinder. irgendwann wird der Tag kommen an dem du merkst was du da eigentlich in deiner Suchtspirale getan hast...aber wie gesagt: Wieso sollte das jetzt kein Erfolg sein den Abend bewusster zu gestalten?

Die Frage ist nur, wie gehst du mit diesem Erfolg um? Viele machen den Fehler (hab ich auch soooo oft gemacht) so einem bewussten Abend einen zweiten und dritten folgen zu lassen, eventuell auch dann mal einen mit gar keinem Bier und dann kann man sich selbst auf die Schulter klopfen und sich sagen: Siehste, soooo süchtig bin ich nicht. Ich kann ja doch kontrolliert trinken. Klappt aber nicht. Da wurden lediglich unter Auferbietung aller verfügbaren Kraftreserven ein paar Tage Auszeit genommen um das eigene Gewissen zu beruhigen. Das hat nichts mit Abstinenz oder trocken sein zu tun und auch nichts mit "mit alkohol umgehen können".

Ach ja, es gibt ja aber auch noch ne zweite Möglichkeit. Dranbleiben. Gestern nur 3 Bier, heute 2 TROTZ Fussball WM und morgen 2 TROTZ Freitag. Dann mal darüber nachdenken ob es nicht ganz normal sein könnte in der Woche nichts zu trinken und die nächste Woche mal auszuprobieren ob es nicht klappt. Alles andere dann. Und vor allem für sich selbst Pläne machen wie man die trockene Zeit schön nutzen will. Das bringt so viel.

Alles gute auf deinem Weg.
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2014 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Padme,

ich denke, du hast einen Anfang gemacht. Du setzt dich mit deinem Problem auseinander und hast den Abend anders gestaltet als sonst. Das ist mehr, als du die letzten Wochen und Monate vielleicht sogar Jahre gemacht hast. Auseinandersetzung mit dem Problem führt aber nicht unbedingt zur Abstinenz. Das wäre auch zu einfach. Finde deinen Weg in Ruhe, schau was dir gut tut und schreib hier, wenn du magst.

Alles Gute,

Ambivalenzia
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Padme
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.06.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2014 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu...

Ich bin froh, mich hier bei euch angemeldet zu haben. Ich fühle mich verstanden. Das ist ein ziemlich ungewohnt neues aber beruhigendes Gefühl. Very Happy

Es kreiselt permanent in meinem Kopf... solange ich nicht anderweitig abgelenkt bin. Ich denke mir so oft: Es ist doch eigentlich ganz einfach. So viele wichtigere, schönere Dinge als das Trinken. Zum Beispiel habe ich früher jeden Abend gelesen, manchmal bis in die halbe Nacht hinein. Wie gern würde ich mal wieder ein gutes Buch lesen. Malen. Ich mal(t)e für mein Leben gern Landschaften in Öl auf Leinwand. Die Utensilien sind alle noch da. Stehen im Schlafzimmer in der hintersten Ecke. Das blendet man alles aus... Traurig. Crying or Very sad

Dinge, die ich mir immer wieder vor Augen halten muss...

Ich melde mich wieder!
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2014 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

@Ambivalenzia
Gratulation! Ist ja doch eine intensive Zeit, wenn man gute fünf Monate mal um hat. Bist sicher stolz auf dich?

@Padme
Ging mir ähnlich. Durch den Alkohol verliert man viel Zeit Sad Beim Trinken will man nicht wirklich was anderes machen und am nächsten Tag muss man seinen Kater auskurieren... Merke erst jetzt wieder, wieviel Zeit ich mehr für meine Familie habe und auch mehr Zeit für mich! Es lohnt sich auf jeden Fall und ich finde es sehr gut, dass du schon die Einsicht hast, dass sich was ändern muss. Viele trinken einfach weiter und fragen oft zum Trost ihre Saufkumpanen, ob sie der Meinung sind, dass man zuviel trinkt. Die Antwort kennen die meisten Wink Man lügt sich ständig selbst an, nur vor der Angst vom Entzug. Finde für dich den richtigen Weg, den du verdienst! Eine Alkoholkrankheit hast du mit Sicherheit nicht verdient Wink

Freu mich wieder von dir zu hören und hab Mut dich zu verändern Smile

lg
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