Rückfall

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Ann100
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 16:25    Titel: Rückfall Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen,
mein Mann war vor ca. 10 Jahren in einem Zeitraum vom ca. 2 Jahren kokainsüchtig. Es fing damals schleichend an und ich habe es leider überhaupt nicht bemerkt, bis es nicht mehr zu verheimlichen war, das irgendwas nicht stimmt und er es mir selbst gesagt hatte. Danach sind wir direkt zu einer Drogenberatung und nach 5 Rückschlägen innerhalb 1,5 Jahre hatte er es gepackt. Und für uns war es die ganzen Jahre danach ein "böser Traum", denn bis zu seinem 39. Lebensjahr war er (wir) persönlich nicht in Berührung mit Drogen gekommen und danach auch nicht mehr. (auch nicht im sozialen Umfeld)
Jetzt ist es gestern passiert, er ist rückfällig geworden und ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll. Vor 10 Jahren haben wir uns nach dem 1. Rückfall morgens angeschaut und gesagt, sch... drauf, aus Tagen werden Wochen, aus Wochen werden Monate und aus Monate werden Jahre ohne Drogen.
Wir haben uns die Zeit auch immer ins Bewusstsein geholt, wobei es immer weniger wurde (was vielleicht ein Fehler war) Ich selbst habe Jahre gebraucht, meinen Kontrollzwang wieder im Griff zu bekommen, um wieder halbwegs wieder so zu sein, wie ich vorher war. Ganz ablegen kann ich es wahrscheinlich nie, denn auch wenn es für andere theatralisch klingt: In dem Moment, wenn es passiert (Ich merke es, wenn er wie gestern plötzlich stundenlang unerreichbar ist), denke ich, er stirbt und warte auf seinen Anruf und laufe innerlich amok. Und alles ist jetzt wieder wie vor 10 Jahren, als ob es die Zeit dazwischen nicht gab.

Ich frag' mich jetzt: steht er jetzt wieder genau da, wo er vor 10 Jahren stand, mit dem gleichen Suchtdruck und allem was dazu gehört?

LG Ann
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pizza
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.11.2014
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anne,

leider beschreibst Du nicht genau, ob, wieviel usw. er genommen hat, und wie er wieder in Berührung damit gekommen ist. Deshalb ist es als Aussenstehender schwer abzuschätzen ob es ein Einzelfall war, oder ob er wieder voll Drauf ist.
Meine Erfahrung ist leider so, da er schon mal voll drauf war reichen jetzt leider auch nicht die vielen Jahren der Abszinenz aus um schnell wieder einen Cut zu machen. Enmal gesündigt heisst, jetzt geht das Spiel wieder von vorne los aber mit dem Wissen es schon einmal geschafft zu haben, von den Drogen weg zu kommen.
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Ann100
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2014 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort.
Also er spricht von ca. 0,5 gr (konsumiert über Nase) und er hat sich es gezielt gekauft .Er hatte in "seiner" Stadt einen beruflichen Termin und dann ist es "passiert".
Wenn er damals konsumiert hatte, ist es immer dort gewesen. Es war damals lange Zeit ein relativ großer Abstand zwischen dem Drogenmissbrauch (ca. 6 Wochen jeweils), aber dann in großer Menge. Nicht in Gesellschaft, sondern alleine. Daher hatte ich es auch nicht bemerkt. In der Schlussphase steigerte es sich dann extrem und war daher auch für mich ersichtlich. (Wobei ich eher an einem Verhältnis gedacht hatte, da er stundenlang nicht zu erreichen war und ich ihn erst ca. 6-8 Stunden nach dem Konsum gesehen hatte und an Drogen überhaupt nicht gedacht hatte).
Das Problem ist, er sieht eigentlich unsere Ehe bzw. mich als Grund für den gestrigen Rückfall. Und ich kann mit dieser Verantwortung/Schuld sehr schlecht umgehen, da mir es so nicht bewusst war. Daher weiß ich auch nicht, ob ich ihm diesmal überhaupt helfen kann, da ich ja wohl das Problem bin. Sad
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pizza
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.11.2014
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2014 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

Also eine Beziehungskrise ist nie ein Grund Drogen zu nehmen. Das ist nur eine schwache Ausrede um den Konsum zu rechtfertigen. Sowas ist typisch für Kokser!
Ich glaube aber auch, dass Ihr erstmal über eure Beziehung sprechen müsst...
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Ann100
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2014 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine klare Antwort... Mein Verstand und alles was ich über die Sucht weiß, sagt es mir auch. Ich war jetzt 2 Tage ziemlich konfus, aber versuche da jetzt wieder etwas sachlich dran zu gehen. (anders kann ich damit auch nicht umgehen). Wir haben zusammen überlegt, was generell der Auslöser sein kann, dass er 1-2 Stunden bevor er das 1. Mal kosumiert hatte, fest darauf "programmiert" war, es auch zu tun.
Im Moment glauben wir, zumindest einen Ansatz zu finden. Die ganzen Jahre hat er zusätzlich darauf geachtet, dass auch Alkohol keine Rolle spielt. Die damaligen Rückfälle waren alle zeitlich mit Alkoholkonsum zu verbinden (den Abend vorher). Daher hat er zwar auch mal ein Bier auf einer Party getrunken, aber es gab in den 8 Jahren keinen Rauschzustand.
Seit September waren wir viel unterwegs, und da hatte er einmal richtig Gas gegeben, also war richtig, richtig betrunken. Ich hab' mir da aber auch überhaupt keine Gedanken gemacht, war auch alles recht lustig... Aber seit da, war es schon regelmäßger, mal da ein Bierchen, da ein Glas Wein. Nicht betrunken, aber schon "beschwipst". Dadurch dass er die ganzen Jahre so gut wie nichts getrunken hatte, ist der Zustand auch schnell erreicht.
Ich weiß nicht, ob Alkohol auch einen Kokain-Rückfall auslösen könnte? Also dass das "Gehirn" sich praktisch daran erinnert?
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pizza
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.11.2014
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2014 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema Alkohol kann ich nur sagen, oh ja, der kann durchaus den Wunsch nach Konsum erheblich steigern!
Bei mir war es zwar nur Cannabis, aber ich kann noch lange Zeit gut erinnern also ich aufgehört habe zu Kiffen, dass der Wunsch nach nem Joint mit jedem Glas Alkohol gesteigert wurde!
Ich könnte mir also gut Vorstellen, dass es bei Koks ähnlich ist wenn nicht sogar noch schlimmer!
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2014 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ann100,

lies Dich einmal durch den Thread von faun durch. . . ich denke, dass Du da so einige Tipps und Einsichten bekommst, insbesondere auch eure Überlegungen, was den Zusammenhang Alkohol und Koks angeht. . .

http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=12871

Am Ende hat faun einen Link zu einem neuen Thread gepostet, wo er seit einiger Zeit weiterschreibt. . . auch das ist interessant. Du kannst faun auch gerne im zweiten Thread Fragen stellen, er ist nicht oft "on", aber er wird Dir sicherlich ein paar Tipps geben, die euch wahrscheinlich weiterhelfen werden. . .

Viel Glück euch beiden.

GaGa
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anne,

wenn Du Fragen an faun hast, schreibe sie bitte in DEINEN Thread. Ich schaue öfter da hinein und kümmere mich darum, dass Du von ihm Antworten bekommst. Er ist leider im Moment - mal wieder - gesperrt.

Für alle, die faun vermissen:

Ich soll euch herzlich grüßen. Es geht ihm ganz gut und er hat mit einer Psychotherapie angefangen. . . muss er schauen, wie sich das so entwickelt. Auch mit seiner Familie läuft es ganz okay. Er ist im Moment vorsichtig optimistisch.

GaGa
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OP14T
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.12.2014
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2014 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

@ann

ich bin selbst in der Situation einer Kokain Sucht. war viele Jahre völlig clean und bin nach 16 Jahren Rückfällig geworden. Ich mag das jetzt nicht ausmalen weil ich der Meinung bin das es nicht bringen würde...

Kann Dir aber definitiv bestätigen, das Alkohol einfach die Hemmschwelle senkt, Lust auf mehr macht und für ein süchtiges Gehirn ist es dann eben ein leichteres zu nem extra Kick! So ging es mir auch schon einige male und es war ein hartes Stück Arbeit an mir selbst das zu verändern.

Heute kann ich Alk geniessen, kann auch mal einen über den Durst trinken und feiern - die Gedanken an den Extra Kick sind nicht mehr so präsent, greifen nicht mehr so stark - aber sie lauern immer!

Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.
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OP14T
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.12.2014
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2014 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

@gaga

Zitat:
Ich soll euch herzlich grüßen. Es geht ihm ganz gut und er hat mit einer Psychotherapie angefangen. . . muss er schauen, wie sich das so entwickelt. Auch mit seiner Familie läuft es ganz okay. Er ist im Moment vorsichtig optimistisch.


toller Zusammenhalt hier - freut mich so was zu lesen...

und jetzt muss ich noch was schreiben um über die 100 seichen zu kommen...
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