Alk oder Zopiclon?

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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2015 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, meine Ärzte (Psychiater & Praktische Ärztin) wissen schon lange über meine Alkoholsucht Bescheid. Ich gehe auf keinen Fall in eine Klinik, solange der körperliche Entzug so harmlos ist! War schon viel zu oft im Krankenhaus oder in Reha. Ich hasse es! Mad

Gerade habe ich mir einen Arte-Bericht zum Thema Baclofen angeschaut und bin der Meinung, dass ich mit meinen Zopi´s besser bedient bin. Anzuschauen auf YouTube: watch?v=P9EiWWC0EEc Bei mir geht es eben nur um die Schlaferei. Mein Belohnungszentrum bediene ich mit Katzenkuscheln, Zigaretten, leckeren Tee´s und gutem Essen. Very Happy
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2015 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Morella,
es gibt nur einen wesentlichen Unterschied: Die Z-Drugs machen genauso abhängig wie alle Benzos - während Baclofen weder Toleranz noch Abhängigkeit verursacht.

Ich behandle gerade eine jahrelang Zopi-abhängige Ex-Alkoholikerin seit 6 Monaten erfolgreich mit Baclofen

Der Arte-Bericht ist übrigens teilweise irreführend, die Behauptungen von Dr Garbutt beziehen sich auf seine eigene, kleine Pilotstudie, die mit 30mg pro Tag völlig unterdosiert war. Und Prof Tom Bschor gehört zu den Betonköpfen, für die eine nicht täglich erkämpfte und erlittene Abstinenz wertlos ist...

Bisher liegen die Ergebnisse der Bacloville-Studie (wie auch die von Baclad aus Berlin oder Alpadir aus Frankreich) noch nicht vor.

Entgiften kannst du ohnehin besser mit Diazepam oder Clomethiazol (aber auf denen kannst du auch hängenbleiben) - Baclofen ist eher für eine Monate bis Jahre dauernde Langzeittherape gedacht

LG

Praxx
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

@Praxx, was, wenn ich das Baclofen von keinem meiner Ärzte verschrieben bekomme? Ich wohne in einer winzigen Kleinstadt im Schwarzwald. Mein Psychiater ist weit und breit der Einzige in der Umgebung. Und ich möchte meine Ärzte auch nicht wechseln.

Und wie würdest Du das Baclofen dann dosieren? Vielleicht hat keiner meiner Ärzte eine Ahnung davon... ! Bist Du selber Arzt? Wenn ja, welche Fachrichtung?

Und was ist mit den vielen und zum Teil echt heftigen Nebenwirkungen? Shocked

Mir reicht es eigentlich schon, dass ich durch die Zopis manchmal schlafwandle, oder einen Filmriss habe. Mit Seroquel ging es mir richtig besch***! Nie wieder! Opipramol und Trimipramin haben bei mir selbst in höchster Dosierung keine Wirkung gezeigt. Nicht mal eine Negative!

Und verträgt sich Baclofen mit meinen anderen Medis (Bisoprolol, Ramipril [Bluthochdruck] & Olanzapin [Psychosen])?

Liebe Grüße und danke für Deine Hilfe!

Morella
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Was ich auch recht merkwürdig bei mir finde, ist, dass ich seit zwanzig Jahren immer so ungefähr die gleiche Menge getrunken habe (bis auf sehr wenige Ausnahmen wie z. B. große Feiern). Keine Steigerung! Wie erklärt sich das Question
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Morella,
am besten kaufst du die Olivier Ameisens Buch "Das Ende meiner Sucht" und gibst es deinem Psychiater zu lesen.
Weitere Infos findest zu zB in den Anwenderforen, da hier Links nicht funzen, einfach "baclofen" und "forum" googeln.
Es gibt praktisch keine Wechselwirkungen mit deiner normalen Medikation, allenfalls brauchst du weniger Ramipril.
Da Baclofen ganz langsam eingeschlichen wird, ist ein evt notwendige Anpassung problemlos möglich.

Ein Versuch lohnt sich allemal!

LG

Praxx
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt habe ich aber noch eine für mich ganz wichtige Frage:

Wird Baclofen von den Krankenkassen bezahlt (bis auf die 5 Euro Rezeptgebühr), oder muss ich alles selber zahlen?
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch super Leistung schon.
Hatte auch mit alk u.benzos Probleme, abhaengig .
Benzos meide ich komplett u.alk unregelmäßig, mir hilft persönlich Kraftsport als suchtverlagerung.
Wichtig ist erstmal das du nicht jeden Tag saeufst wegen organe ectr.
Und dann sich mal was zu "gönnen" ist in vielen fällen eine guter weg.
Denn ganz trocken zusein ist in der Realität echt schwer.
Wenn du magst kann ich Mal nen kumpl fragen der auch Psychosen usw hat.
Er nimmt auch Olanzapin aber zusätzlich ein mittel was muede macht u.weder psychisch noch physisch süchtig.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2015 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

@morella
Da Baclofen für die Behandlung von Suchtkrankheiten nicht zugelassen ist, darf die Kasse nicht bezahlen, aber der Stoff ist sehr preiswert, da schon seit 40 Jahren im Handel. 100 Tbl Baclofen 10mg kosten ca 17€, 100 Tbl 25mg etwa 27€

Je nach Dosis zahlst du pro Monat zwischen ca 15€ (30mg tgl) und ca 50€ (150mg tgl). Selbst eine sehr hohe Dosis von 300mg pro Tag, die nur ganz selten notwendig wird, ist mit ca. 100€ pro Monat noch erschwinglich.

In meiner Praxis kostet eine Behandlung mit Baclofen als Selbstzahler 25-50 € im Monat, die Kosten für das Medikament kommen noch dazu

LG

Praxx
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 7. Jan 2015 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte gerade ein Telefonat mit meinem Psychiater. Er wollte mich natürlich in eine Klinik schicken. Mach ich auf keinen Fall!

Von Baclofen scheint er nicht viel zu halten. Ich soll jetzt erstmal mit Zopiclon weitermachen und beim nächsten Termin (9. Februar) will er die Sache mit dem Baclofen dann mit mir besprechen.

Auf meine Frage mit dem gleichmäßigen Alkoholkonsum seit zwanzig Jahren habe ich leider noch keine Antwort bekommen... . Ich finde es halt seltsam, dass da nie wirklich eine Steigerung war. Ich konnte eine ganze Kiste Wein zuhause haben, hab aber trotzdem immer nur bis 1,5 Liter getrunken, dann war gut.
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 7. Jan 2015 17:17    Titel: Gestern... Antworten mit Zitat

Ich wollte Euch noch was erzählen:

Gestern nachmittag hatte ich ein erstes Date mit einem Mann aus einem "normalen" Chat. Wird mit ihm auch das Einzige bleiben, weil passt nicht. Natürlich weiß er nichts von meinen Alkproblemen. Wie käme ich auch dazu, wildfremden Menschen davon zu erzählen!

Jedenfalls gehe ich auf unserm Marktplatz auf ihn zu und er streckt mir freudestrahlend eine große Schachtel Mon Cheri entgegen! Shocked

Ich war zu feige, ihm zu sagen, dass ich keinen Alk konsumiere und wollte ihn auch nicht vor den Kopf stoßen, also nahm ich das Geschenk an.

Jetzt liegt die Schachtel in meinem Wohnzimmerschrank... . Am 10. Februar wird meine Tochter siebenundzwanzig. Ich habe mir fest vorgenommen, dass sie diese Schachtel (natürlich komplett gefüllt! Very Happy ), mit den üblichen fünfzig Euronen verziert, bekommt. Mal sehen, ob ich der Versuchung widerstehen kann... .
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 9. Jan 2015 00:43    Titel: Rückfall... Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben, ich bin etwas enttäuscht, dass ich keine Kommentare mehr bekomme. Hatte auf mehr Unterstützung gehofft!

Bis heute nachmittag ging es mir richtig gut. Naja, Craving. Hab heute auch nicht mehr so oft an Alk gedacht, sondern habe viele wichtige und anstehende Dinge erledigt. Viel Früchtetee und einen Liter Milchkaffé mit Zucker hab ich getrunken.

Dann ab nachmittags ging es mir plötzlich RICHTIG SCHLECHT! Ich habe sehr gefroren (trotz 22 Grad in der Bude!), eiskalte Hände, war extrem unruhig und mein Bluthochdruck war imens hoch (148/89)! Herzrasen dazu... . (ich finde, das passt eigentlich gar nicht zusammen...). Gestern hatte ich noch Bestwerte (122/79) beim Blutdruckmessen! Um 19 Uhr habe ich dann kapituliert und mir eine Pizza und eine Flasche Rotwein (ein Liter) gekauft.

Dazu kam halt auch noch, dass mein bester Freund gerade auch erhebliche Gesundheits- und andere Probleme hat und ich mich deshalb bei ihm nicht ausheulen konnte. Ich habe nur SEHR wenige Freunde, die meistens keine Zeit für meine Befindlichkeiten haben... . Aber er ist eigentlich fast immer für mich da. Naja.

Nachdem ich das erste Viertele geleert habe, habe ich wieder gemessen. Wieder Bestwerte (117/7Cool. Was bedeutet das nach sechs Tagen totaler Abstinenz?

Jedenfalls habe ich heute abend die ganze Literflasche Rotwein gekillt. Da kann ich keine Ruhe geben, wenn sowas im Haus ist. Hab mich schon nach dem ersten Glas (=250 ml) total kapputt - krasse Erschöpfung mit Rückenschmerzen und so - gefühlt (schon auf der Hälfte der Dosis), als hätte ich einen Maraton gelaufen.

Wenigstens war das nicht die ganz volle Packung. Ich hatte mir soooo fest vorgenommen, nur zwei Viertele zu trinken.

Puhhhhhh, ist das anstrengend, trocken zu werden. Ich war scheinbar total verkrampft.

In den nächsten Tagen möchte ich gerne auch wieder etwas trinken und ab Sonntag dann wieder nichts bis zum darauffolgenden Samstag. Mal sehen, ob es klappt.

Ich habe mit dieser körperlichen Reaktion nach sechs ganzen abstinenten Tagen wirklich nicht gerechnet! Es ging mir sehr gut!

Ich verstehe es nicht... . Hilfeeeeeeee!
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2015 00:54    Titel: Re: Update Antworten mit Zitat

Morella hat Folgendes geschrieben:


Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich NIE WIEDER Alk trinke. Vielleicht gelingt es mir irgendwann, bei besonderen Gelegenheiten ein oder zwei Gläser zu trinken.

Momentan lebe ich einfach von Tag zu Tag. Sollte ich mal einen "Ausrutscher" haben, möchte ich dies nicht zum Anlass nehmen, meine "Trockenheit" aufzugeben.


Kann sich keiner vorstellen...also kein Alki jedenfalls!

Insofern schon richtig: Nur für die nächsten 24--oder meinetwegen auch 12 Stunden nix trinken, das ist machbar!

LG
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Django.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2015 01:08    Titel: Re: Update Antworten mit Zitat

Edit: Und das aber jeden Tag möglichst wieder mit den 24h...manche schaffen es auf die Weise!

FEAR=

1. Fuck everything and Run

2. Face everything and Recover

LG
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2015 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

@Django

Zitat:
Kann sich keiner vorstellen...also kein Alki jedenfalls!


Da wirst du dich aber wundern! Selbst ein recht großer Teil der Menschen, die sich für eine Entwöhnung entschieden haben, möchte definitiv nicht lebenslang abstinent leben! Das sagen jedenfalls die anonymen Fragebogen, die zu Behandlungsbeginn in der Entwöhnung abgegeben werden.

Jetzt kommt wieder die "AA-Keule" raus -
wer das schafft, ist nie ein richtiger Alkoholiker gewesen

Sicher bekannt ist nur: "12-Schritte"-Anwender werden häufiger und schwerer rückfällig, wenn sie wieder Kontakt mit Alkohol haben, als selbst völlig unbehandelte Trinker!

Und die "Selbstremission", also die Aufgabe des süchtigen Trinkverhaltens, ob Abstinenz oder "nur" Konsum unter der Abhängigkeitsschwelle, gelingt zwischen 60% (Deutschland) und 75% (USA, Canada) der Trinker. Der Unterschied zwischen D und USA/CAN liegt am Medizinsystem, nur 15% der "Remittierer" in Nordamerika wurden jemals wegen ihres Trinkens behandelt, in Deutschland aber wegen des leichteren Zugangs zu Gesundheitsleistungen immerhin 30%.

Grundsätzlich gilt: Lieber jetzt einen Versuch ohne Abstinenzziel, als in zehn Jahren mit zerstörten Organen das Abstinenzziel akzeptieren müssen.

"Nie mehr trinken müssen" ist ein ganz anderes Ziel als "nie mehr trinken dürfen"

LG

Praxx
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Morella
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.11.2014
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 10. Jan 2015 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Antworten!

Ich werde auf jeden Fall weiterkämpfen, auch wenn ich nicht konstant trocken bleiben kann.

Irgendwann schaffe ich es! Hoffentlich verschreibt mir mein Psychiater am 9. das Baclofen.
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