Was war deine Motivation aufzuhören?

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Student
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.02.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 13:26    Titel: Was war deine Motivation aufzuhören? Antworten mit Zitat

Hallo,
ich bin Studentin der Psychologie und beschäftige mich mit dem Thema der Diagnosestellung und Behandlung von Alkoholismus und der Motivation zur Behandlung. Um über die Lehrbücher hinaus einen Einblick zu bekommen, wende ich mich in diesem Forum an Euch.
Muss man als Alkoholiker erst physisch und sozial ganz am Boden sein, um für eine Behandlung motiviert zu sein? Was sind Eure Erfahrungen?
Was war Euer persönlicher Punkt, an dem Ihr entschieden habt, Hilfe zu suchen?
Ich würde mich freuen, wenn einige ihren Standpunkt hier schreiben würden.
Herzliche Grüße und vielen Dank!
Lea
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Silenteigt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 05.02.2015
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lea und Willkommen hier bei uns im Forum!

Am besten wirst Du es verstehen wenn Du es selbst ausprobierst.
Das kann man nämlich nicht so gut erklären,man muss es spüren um zu Wissen was für eine Macht dahinter steckt.

Lg St.
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Klatschkind
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2014
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und herzlich willkommen Smile

Lange trinke ich im Gegensatz zu den meisten anderen wohl noch nicht, aber lange genug, dass ich körperlich und psychisch spüre, etwas daran zu ändern.
Ich stimme dir zu, zumindest ist es bei mir so, dass ich erst komplett am Boden sein muss um mir helfen zu lassen. Meistens so am Boden, dass ich mich Freiwillig sofort in die nächste Psychiatrie einweisen lasse, dort bleib ich einpaar Tage, mir geht wieder gut und das ganze Spiel fängt von vorne ab. Bis es mir wieder schlecht genug geht.

@silenteigt, du spinnst doch, anderen zu raten mal eben abhängig zu werden!
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Silenteigt
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 05.02.2015
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Klatschi...von deinen Erfahrungen in der Klappse wird keiner satt also müssen
Selbstversuche her...oder denkst Du das Thema gibts erst seit gestern,wie naiv kann man denn bitte sein.

Lg St.
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Klatschkind
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2014
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Silenteigt hat Folgendes geschrieben:
Klatschi...von deinen Erfahrungen in der Klappse wird keiner satt also müssen
Selbstversuche her...oder denkst Du das Thema gibts erst seit gestern,wie naiv kann man denn bitte sein.

Lg St.


hat student nicht speziell mach Erfahrungen gefragt?
hast du denn überhaupt welche?
anscheinend wohl nicht, sonst würdest du nicht so einen geistigen dünnschiss von dir geben.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2015 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Student,
wie du mitkriegst, ist sich auch das Forum nicht so ganz einig.
Ich gehöre hier zur "falschen" Seite, da ich nicht selber abhängig bin, sondern solche Menschen behandle.

Du musst schon etwas konkreter fragen. Dass bis zur Entscheidung, die lebenslange vollständige Abstinenz als Therapieziel zu akzeptieren, im Durchschnitt 14 Jahre vergehen, steht in jedem Lehrbuch.
Du solltest die die Ausgabe 4/2014 der Zeitschrift "Suchttherapie" besorgen - die geht überwiegend über verschiedene therapeutische Ansätze außerhalb der unwirksamen "Standardtherapie" - und dir dann eine genauere Fragestellung überlegen.
Sonst kommst du in nicht enden wollende Diskussionen, wer denn überhaupt "richtiger" Alkoholiker ist und für wen die unterschiedlichen Therapieansätze und Ziele überhaupt taugen.

"Muss ein Alkoholiker erst ganz unten ankommen" - das ist eine Lieschen-Müller-Frage ohne Sinn und Verstand.

LG

Praxx
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 7. Feb 2015 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lea,

die Frage, wann ein Alki aufhören kann ist so unterschiedlich wie die Abhängigkeit selbst. Auch die Art der Hilfe, die ein Abhängiger braucht und möchte ist völlig unterschiedlich. Ich nehme doch an, dass du als Studentin auch Praktika machen musst/kannst/darfst^^. Falls du ein Praktikum in einer Klinik oder einer Suchtberatungsstelle machst, wirst du live erleben, dass "der Moment" zum aufhören und "die Hilfe" absolut unterschiedlich ist.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich viele Gründe hatte zum aufhören und viele Versuche gemacht habe, aber immer gescheitert bin. Ich war schon in Therapie als ich irgendwann die Grenze vom Risikokonsum zur Sucht überschritten habe. Erst unmerklich und schleichend, dann aber doch deutlicher. In der Therapie habe ich daran gearbeitet, mit dem Alk aufzuhören. Der Erfolg blieb aber aus.

Anfang letzten Jahres war meine Therapie beendet und damit auch die andauernde Thematisierung meiner Sucht. Ich kam zur Ruhe. Und dann konnte ich aufhören. Endlich! Mein Weg aus der Sucht ist vielleicht etwas untypisch, aber es ist mein Weg. Inzwischen bin ich etwas über ein Jahr trocken und ich bin zufrieden. Letztenendes hat es im Januar 2014 ein Schlüsselerlebnis gegeben. Ich war wieder mal betrunken und war wieder mal agressiv und habe anscheinend randaliert. Am nächsten Tag war hier so einiges kaputt. Da hatte ich die Schnauze entgültig voll. Im nachhinein bin ich für diese Situation dankbar. Denn wann immer ich wieder Suchtdruck bekam, reichte die Erinnerung an diese besagte Nacht aus, um den Druck auszuhalten und standhaft zu bleiben. Therapie und Thematierung meiner Sucht waren für mich anscheinend nicht der richtige Weg. Klappe halten und aufhören sind mir besser bekommen.

Mal schauen, du wirst hier sicher noch einige Antworten bekommen von Menschen, für die Hilfe und oder Therapie der richtige Weg sind.

Liebe Grüße, Ambivalenzia
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Andrew
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2015
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2015 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schrecke immer noch etwas vor dem Ausdruck "aufgehört" zurück. Ich habe mich entschieden, es bleiben zu lassen, weil es alles noch schwieriger macht als es ohnehin ist. Die Nachteile überwiegen die Vorteile deutlich, zur Zeit jedenfalls.

Ich bin mir immer noch unschlüssig, ob man Alkoholiker wirklich zwangsläufig sein ganzes leben lang "ist" - oder ob es da zumindest Abstufungen gibt, so dass man vielleicht irgendwann wieder moderat trinken kann. -Leider sprechen die meisten Erfahrungsberichte wohl dagegen.

Die Schlüsselfrage wäre, ob ein Problemtrinker weiter ein Trinker bleibt, oder ob er noch Normaltrinker werden kann, wenn er seine Probleme im Griff hat.
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Tanaka
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2015 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Andrew hat Folgendes geschrieben:


Die Schlüsselfrage wäre, ob ein Problemtrinker weiter ein Trinker bleibt, oder ob er noch Normaltrinker werden kann, wenn er seine Probleme im Griff hat.


Passt zwar nicht wirklich zur Frage der TE, aber für mich ist die Schlüsselfrage was ein Normaltrinker sein soll?

Ich bin Alki in sofern, daß ich mir nicht vorstellen kann ein Leben ohne Alkohol zu führen und fast täglich Bier trinke.
Auch denke ich oft an Alkohol, aber nicht in Form von Suchtdruck sondern eher, daß ich NICHTS trinken will und weiß, daß ich ein Problem habe.

Auf der anderen Seite trinke ich im Monats-Schnitt wohl nicht mehr als meine "normalen Freunde" (wo wir wieder beim Begriff Normaltrinker sind), bei denen gehört Bier beim Fußball gucken dazu, ebenso wie Longdrinks etc. in der Disco am Wochenende oder sich Karneval morgens zu betrinken.
Der Unterschied ist, daß die sich KEINE Gedanken darüber machen.

Natürlich kenne ich die verschiedenen Definitionen (20g Alk / Tag, CAVE, etc.) aber irgendwie wird man aus meiner Sicht erst zum Alki wenn einem bewußt wird, daß was falsch läuft.
Und DAS ist immerhin schon mal eine wichtige Erkenntnis.
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Andrew
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2015
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2015 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tanaka hat Folgendes geschrieben:

Passt zwar nicht wirklich zur Frage der TE, aber für mich ist die Schlüsselfrage was ein Normaltrinker sein soll?

Ich bin Alki in sofern, daß ich mir nicht vorstellen kann ein Leben ohne Alkohol zu führen und fast täglich Bier trinke.
Auch denke ich oft an Alkohol, aber nicht in Form von Suchtdruck sondern eher, daß ich NICHTS trinken will und weiß, daß ich ein Problem habe.

Auf der anderen Seite trinke ich im Monats-Schnitt wohl nicht mehr als meine "normalen Freunde" (wo wir wieder beim Begriff Normaltrinker sind), bei denen gehört Bier beim Fußball gucken dazu, ebenso wie Longdrinks etc. in der Disco am Wochenende oder sich Karneval morgens zu betrinken.


Wenn es bei dir letztlich bei "normalen" Mengen bleibt, könnte man es aus meiner Sicht noch als Normaltrinker betrachten. Die Definitionen sind anscheinend auch etwas unterschiedlich, weil zum Teil auch auf die Menge abgestellt wird bzw. ob man das Verlangen nach dieser Menge hat. Nach anderen Definitionen ist man schon Alki wenn man jeden Abend seine 2 Bier "braucht".

Bei mir ist das Problem schon etwas krasser, weil wenn ich einmal wieder anfange, führt das innerhalb von wenigen Tagen meist zu Abstürzen, das heißt die Trinkmenge steigert sich dann unweigerlich. Beispiel: Ich kaufe eine Flasche Wein und nehme mir vor, die Hälfte zu trinken. Am Ende des Abends ist trotzdem die ganze Flasche leer..
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2015 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Du solltest aufhören, drüber nachzudenken, dass du nicht trinken willst!
Denke jetzt nicht an einen blauen Elefanten
"Normaltrinker" gibt es nicht.
Wenn du schon soweit bist, dass "dein Bierchen", "dein Weinchen" zum Alltag dazugehört, bist du auf dem Weg, ein Problem zu bekommen.
Alkohol ist in keiner Menge gesundheitsfördernd, wenn du als Mann weniger als 24g Alkohol (1 Fl Bier ODER 1/4 Wein oder 3 "Kurze") pro Tag trinkst und an zwei aufeinander folgenden Tagen nichts, schadest du dir wenigstens nicht.

Am Alkoholismus direkt sterben in D jedes Jahr 16.000 Menschen, am "normalen" Alkoholkonsum nochmal 56.000!

Du musst entscheiden, ob dein Wein oder dein Bier notwendig sind für dein Wohlbefinden, Hauptsache, du weißt, was du da tust!

LG
Praxx
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Tanaka
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Feb 2015 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

Andrew hat Folgendes geschrieben:
Tanaka hat Folgendes geschrieben:

Passt zwar nicht wirklich zur Frage der TE, aber für mich ist die Schlüsselfrage was ein Normaltrinker sein soll?

Ich bin Alki in sofern, daß ich mir nicht vorstellen kann ein Leben ohne Alkohol zu führen und fast täglich Bier trinke.
Auch denke ich oft an Alkohol, aber nicht in Form von Suchtdruck sondern eher, daß ich NICHTS trinken will und weiß, daß ich ein Problem habe.

Auf der anderen Seite trinke ich im Monats-Schnitt wohl nicht mehr als meine "normalen Freunde" (wo wir wieder beim Begriff Normaltrinker sind), bei denen gehört Bier beim Fußball gucken dazu, ebenso wie Longdrinks etc. in der Disco am Wochenende oder sich Karneval morgens zu betrinken.




Bei mir ist das Problem schon etwas krasser, weil wenn ich einmal wieder anfange, führt das innerhalb von wenigen Tagen meist zu Abstürzen, das heißt die Trinkmenge steigert sich dann unweigerlich. Beispiel: Ich kaufe eine Flasche Wein und nehme mir vor, die Hälfte zu trinken. Am Ende des Abends ist trotzdem die ganze Flasche leer..


Bei mir ist es so daß die Trinkmenge variiert und ich nie bis zum Absturz trinke bzw. getrunken habe. Im Gegenteil, die Menge hat sich erheblich reduziert.

Genau das meine ich: Du NIMMST DIR VOR...
Also denkst Du schon beim Kauf der Flasche über Dein Problem nach, "normale" Menschen kaufen die Flasche Wein und trinken einfach.

Ich z.B. habe bei jedem Bier in schlechtes Gewissen, obwohl die Menge sich in Grenzen hält. Das hatte ich früher so nicht.

Außerdem (wie an anderer Stelle schon öfter geschrieben) warte ich immer aktiv auf Entzugserscheinungen, obwohl die nie kommen, außer in meiner Vorstellung.

@Praxx:
Ich denke jedem hier ist bewußt daß Alkohol ein Nervengift und nicht gesund ist. Aber ist es nicht schon mal ein wichtiger Schritt einzusehen daß man ein Problem hat?
Ob und wie man es löst ist ja eine andere Frage und ich denke es ist besser von 20 Bier auf 3 Bier runter zu kommen statt einfach weiter zu machen.
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Student
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.02.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 9. Feb 2015 11:16    Titel: Danke Antworten mit Zitat

Also vielen Dank erstmal schonmal für eure Antworten und eure Diskussion.
Ihr habt Recht ich hätte das ganze noch genauer beschreiben sollen. Also eigentlich geht es mir darum, zu schauen ob es bei euch ein auslösenden Ereignis gab etwas zu verändern oder euch hier in diesem Forum anzumelden, wie beispielsweise Familiäre Probleme/Trennung von Partner, der Verlust des Fürherscheins, Probleme am Abreitsplatz, körperliche Probleme oder psychische Faktoren. Ich hoffe das wird jetzt klarer?
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Tanaka
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 9. Feb 2015 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Panikattacke.

Bin dann in die Notaufnahme (wußte nicht was eine PA ist) und dort wurde dann auch dezent auf meine Leberwerte hingewiesen.
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Andrew
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2015
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 9. Feb 2015 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Konkreter Anlass ist bei mir eine Prüfungsvorbereitung, die einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt...
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