Den Kampf um kontrolliertes Trinken aufgeben?

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 7, 8, 9 ... 11, 12, 13  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2016 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Benni hat geschrieben

Zitat:
Warum greife ich nach 4 Wochen oder 3 Monate wieder zur Flasche, obwohl es mir eigentlich blendend geht?


Das ist der "neurobiochemische" Anteil von Sucht! Dein Körper ist nicht in der Lage, genügend körpereigene "Gamma-Amino-Buttersäure" zu produzieren, um mit den wenigen, verbliebenen GABA-Rezeptoren sein Stimmungsgleichgewicht zu erhalten - und das Gehirn weiß dann ganz genau, was es tun muss, um dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. Dein "Wille" ist dann völlig egal, du holst dir deinen Stoff wie ferngesteuert und merkst erst nach der ersten Flasche, was du da tust...
Da hilft nur Baclofen - das trickst diesen Prozess nämlich aus!

LG

Praxx
Nach oben
Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2016 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:

Da hilft nur Baclofen


Wenn das so wäre, dürfte es ohne Baclofen keine trockenen Alkoholiker geben.

Ich weiß, dass du große Stücke auf das Medikament hältst und es kann manchen auch helfen. Allerdings zeigt die Studie dazu auch, dass Menschen die ein Placebo bekamen ebenfalls trocken blieben und auch, dass Teilnehmer mit Baclofen keinerlei Linderung verspürten.

Natürlich ist craving oft ein Problem. War bei mir nicht anders. Nicht für jeden ist der Umstieg von der Pulle auf die Pille eine Option. Trotzdem ist ein Leben ohne Alkohol möglich.

Ich war am Anfang sehr labil. Einen Tag war ich stolz wie Bolle, dass ich es ohne Alkohol schaffe, einen Tag später wusste ich weder ein noch aus. Da war es dann wichtig, mich gut zu schützen und/oder abzulenken. Ich konnte an labilen Tagen nicht in den Supermarkt gehen zum einkaufen, also habe ich es gelassen und geschaut, was ich an Vorräten zuhause habe. Ich habe am Anfang viele Filme geschaut - Youtube war mein bester Freund^^. Als ich aufhörte zu trinken, habe ich nicht gearbeitet. Das kann ein Vorteil, aber eben auch ein Nachteil gewesen sein. Ich bin mir da nicht sicher. Einerseits wäre ich dann abgelenkter gewesen, andererseits häte ich das Haus verlassen müssen. Die kritischste Phase hatte ich zwischen dem 2. und dem 4 Monat. Da wäre ich einige Male fast rückfällig geworden. Ich habe mir dann vor Augen gehalten was an meinem letzten Trinktag geschehen ist. Das half mir, mich gegen den Alk zu entscheiden. Für mich war es auf jeden Fall ein Vorteil, dass ich nicht einfach so aufgehört habe, sondern nach einem absolut dramatischen Ereignis. Hätte ich einfach so aufgehört, hätte ich dem Verlangen nach Alkohol vermutlich weniger entgegen setzen können.

Irgendwann war dann das erste halbe Jahr vorüber und es wurde merklich besser. Das craving hatte stark nachgelassen. Durch Arbeit war ich dann auch wieder abgelenkter. Dennoch habe ich die Firmenfeier, die einem absoluten Besäufnis glich, gemieden. Und das war relativ einfach. Ich habe mir für den Tag nach der Feier eine Frühschicht geben lassen und mir den Tag der Feier freigenommen. Somit kam ich erst gar nicht in Versuchung. Ich musste echt grinsen, als ich morgens meine Kollegen sah, denen es eindeutig nicht gut ging Cool

Jetzt sind es zwei Jahre und ich würde mich nicht als "Oldie" bezeichnen. Sondern eher als jemanden, der seinen eigenen Weg aus der Hölle gefunden hat. Die Rückfallgefahr bleibt aber, egal wie lange man trocken ist. Ich habe Menschen getroffen, die sich ihrer zu sicher waren und z.B. nach über 20 Jahren meinten, sie könnten Silvester doch wenigstens mal einen Schluck Sekt trinken. Das ging schief! Und es ist mir eine Warnung. Ich muss mir immer im klaren sein, dass Alkoholikerin bin und bleibe.
Nach oben
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2016 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Oh ja, Ambivalenzia...

wie formuliert Prof. Tom Bschor so schön: "Eine Abstinenz, die nicht täglich erkämpft und erlitten wird, ist wertlos"

Da halte ich es eher mit dem drogenabhängigen Max Klieber, der in den 80ern einer Suchtmediziner-Konferenz vohielt:

"Ist es denn ethisch, moralisch und mit dem hippokratischen Eid vereinbar, Suchtkranke in der Gosse verrecken zu lassen nach dem Motto: Nimm meine saubere Therapie oder krepier?"

95% scheitern irgendwann in diesem täglichen Ringen um die Abstinenz - während mit Baclofen über 65% eine zufriedene Abstinenz ohne täglichen Kampf erreichen...

Baclofen durchschneidet die Fäden, die den Süchtigen wie eine Marionette in den Rückfall führen

Zum Monatende werden die Ergebnisse der zwei großen französischen Baclofenstudien veröffentlicht werden: Saubere, ausreichend "gepowerte", multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien...

Vorschlag: Lass uns danach weiter diskutieren!

LG

Praxx
Nach oben
Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2016 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Oh ja, Ambivalenzia...

wie formuliert Prof. Tom Bschor so schön: "Eine Abstinenz, die nicht täglich erkämpft und erlitten wird, ist wertlos"


Oh nein, die Ansicht vertrete ich nicht. Abstinenz sollte nicht in dauerhaftem Kampf enden. Das der Beginn eher schwierig ist, ist glaube ich relativ normal. Täglichen Kampf würde ich auch nicht erleben wollen. Und vermutlich auch nicht aushalten können.


Zitat:
"Ist es denn ethisch, moralisch und mit dem hippokratischen Eid vereinbar, Suchtkranke in der Gosse verrecken zu lassen nach dem Motto: Nimm meine saubere Therapie oder krepier?"


Nee, ist für mich auch nicht vereinbar. Da musste ich definitiv den Kopf schütteln und habe mich gefragt, wie er das wohl sehen würde, wenn er selbst abhängig wäre.

Zitat:
95% scheitern irgendwann in diesem täglichen Ringen um die Abstinenz - während mit Baclofen über 65% eine zufriedene Abstinenz ohne täglichen Kampf erreichen...


Wenn es denn ein tägliches Ringen um die Abstinenz ist, dann sind Alternativen gefragt. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass diese Alternative nicht unbedingt ein Medikament sein muss. In dieser Studie wurde Patienten z.B. erzählt, dass sie nichts weiter ändern müssten, einfach nur Baclofen nehmen und der Suchtdruck -und damit auch der Konsum- würden sich bessern. Das funktioniert häufig nicht und ist mir persönlich zu einseitig. Für mich gehört auch eine Veränderung der Lebensumstände dazu.

Ich bin sehr gespannt auf die neue Studie. Vielleicht wird dort noch genauer herausgearbeitet, wie Trockenheit gelingen kann. Aber du hast recht, warten wir erstmal ab.
Nach oben
Sim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2016 10:02    Titel: umdenken geht nicht von heute auf morgen Antworten mit Zitat

vorvida- Studie:( hat jetzt nix mit BACLOFEN zu tun- welches anders wirkt und
suchtgedanken anscheinend auslöschen kann)
WAS AUCH SEINE ZEIT BRAUCHEN WIRD, stell ich mir vor.

egal ob abstinent werden oder langsam , aber sicher das Trinken reduzieren,
es braucht zeit und ständige arbeit daran...
zitat aus der vorvida Studie- uni Hamburg Eppendorf:


Wenn man lange Zeit an Alkohol gewöhnt ist, sind Gedanken wie "Ich trinke weniger" oder "ich trinke gar nicht mehr" wahrscheinlich erstmal neu und unbekannt. Oder es kann sein, dass man vielleicht schon einmal oder mehrmals versucht hat, weniger zu trinken, es aber nicht geschafft hat, durchzuhalten.

Neue Gedanken brauchen Zeit, um stark zu werden - sie werden dadurch stark, dass wir sie immer wieder denken.

Das ist so ähnlich wie bei einer Pflanze, die auch erst Wurzeln schlagen muss, damit sie zu einem kräftigen Baum heranwachsen kann.




Dieser Wachstumsprozess, bei dem neue Gedanken stark und kräftig werden, geht nicht von heute auf morgen. Dieser Prozess braucht Zeit und Ausdauer. Häufig kann es passieren, dass andere, weniger hilfreiche Gedanken dazwischen kommen - nämlich solche, die uns sagen, dass es schon in Ordnung ist, wenn wir Alkohol trinken...

Bei diesem Wachstumsprozess hilft es, positive Gedanken immer wieder zu wiederholen. Dazu zählen z.B. die Gründe, aus denen Sie es gut finden, weniger zu trinken. Das Übungsblatt aus unserem ersten Themenbereich ist dazu ein gutes Werkzeug - hier ist es noch einmal:


Übung II: Alkohol - Gründe dafür und dagegen aufschreiben...den saufdruck von wenigen Minuten immer öfter überwinden oder mit einer Kleinigkeit wie einem alkfreien Bier zwischendurch immer öfter austricksen oder mit einem schuss wein im wasser befriedigen, damit er nicht gösser werden muss...
Tipps und tricks gibt es viel zum aussuchen, was bei wem am besten wirkt...

egal für was ihr euch entscheidet, aber tut was gegen das alk-problem, sonst macht der alk was mit euch.
ein umlernen- ein langsames aber stetiges sich davon lösen ist durchaus möglich,
mit Hilfe von gezielten Therapien , zuversicht , geduld( weil das suchtgedächnis zeit braucht neues einzulernen) und etwas Disziplin geht das.

wem das alles zuviel aufwand und zu anstrengend oder nicht möglich ist, dem würde ich auch baclofen nahelegen. besser eine Medizin schlucken , als sich sein leben voll kaputt machen lassen von dieser sucht.
vielleicht wird baclofen sowieso bei jedem Arzt zu erhalten sein in Zukunft...

na dann lasst euch nicht runterziehn .
sim
Nach oben
paulkiffte
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.12.2015
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2016 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kontrolliertes Trinken geht halt nicht.
Totaler Quäse.
Nach oben
Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2016 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

@Paulkiffte

Natürlich funktioniert "Moderation Management" bzw. "behavioural self control training"...

Nur ist "kontrolliertes Trinken" als Methode etwas grundsätzlich anderes, als Otto Normaltrinker sich das darunter vorstellt.

Auch schwere Trinker - zB Bewohner des Wohnheims für obdachlose Männer an der Pilgersheimer Straße in München - konnten mit der Methode ihren Alkoholkonsum langfristig deutlich vermindern.

Was Otto Normaltrinker mit "kontrolliert Trinken" meint, ist was völlig anderes:
Der möchte sich weiter jedes Wochenende zusaufen und sein Feierabendbier haben, bloß ohne den Tatterich am nächsten Morgen und den Zwang, vor dem Frühstück an der nächsten Tanke für das "erste Frühstück" einen Flachmann holen zu müssen...

Bevor du Unsinn postest, solltest du dein vernebeltes Hirn durchlüften und so ein Schlagwort mal googeln

Am besten hier: kontrolliertes-trinken.de

LG

Praxx
Nach oben
Saschas
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.01.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2016 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hennes,

Deine Geschichte ähnelt meiner sehr. Ich bin selber auch Anfang 30 und konnte bei den üblichen Foren nie wirklich unter meinesgleichen sein, da ich bei den meisten Themen gar nicht mitreden kann. (zB. "trocken nach 60 Jahren", "was tun gegen Entzugserscheinungen").

Ich bin zur Zeit in einem Prozess, in dem ich mir langsam (aber sicher) eingestehe, dass ich ein Alkoholproblem habe (Alkoholiker bin). Das tut schon etwas weh. Eigentlich ahne ich das schon lange, aber wenn es dann wieder gute Zeiten gab, hatte ich es wieder verdrängt. Nicht zu vergessen, welch tolle und schöne Erlebnisse ich in Verbindung mit Alkohol hatte, was den Abschied umso schwerer macht.

Ich bin gespannt, wie es mit deinem "Entzug" weiter geht. Ich persönlich glaube für mich nicht, dass ich jemals "kontrolliert" trinken können werde. Das war schon immer mit allem so: Wenn was da war, musste es weg. Als ich noch gekifft hatte, konnte ich auch nicht das Gras mal für ne Woche im Schrank lassen. (Kiffe aber seit über 10 Jahren nicht mehr)

Wenn immer ich mit dem Trinken beginne, sei es ein Bier oder ein Sekt, habe ich danach den Drang weiter zu trinken. "One martini is just right. Two martinis are too many. Three martinis are never enough." Ich glaube, das Unvermögen kontrolliert zu trinken, ist eines der Hauptkennzeichen, ob man ein Problem mit Alkohol hat. You take the first drink. The second drink takes itself.

Anders gesagt: Nicht zu trinken ist für mich viel leichter, als wenig zu trinken. Das ist schon krass, wenn man sich das mal überlegt.

Ich möchte aber nicht beurteilen, ob kontrolliertes Trinken für andere ein gangbarer Weg ist - doch ich glaube der Zug ist für mich bereits abgefahren. Für alle anderen: Viel Erfolg!

Ich bin übrigens noch nicht trocken, das nur zur Klarstellung. Morgen höre ich mit dem Trinken auf, und das schon seit nem Jahr Wink

Liebe Grüsse,
Sascha
Nach oben
Saschas
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.01.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2016 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe nun auch mal die restlichen Beiträge überflogen. Ich möchte keineswegs respektlos daherkommen, sondern nur meine persönliche Meinung wiedergeben.

Ich denke nicht, dass es eine "Wunderpille" gegen die Alkoholsucht gibt, aber ich werd mir mal die Doku auf Youtube ansehen. Mein Arzt hat sie jedenfalls noch nicht erwähnt und ich habe kein Interesse noch mehr Medikamente zu nehmen (neben meinen Antidepressiva).

Zu dem Sub-Thema Vitamine und so möchte ich gar nicht weiter eingehen und ich glaube auch nicht, dass es eine Bedeutung hat beim Thema Alkoholkrankheit. Hatte auch mal einen Freund der war überzeugt dass Vitaminmangel die Ursache allen Übels ist. Ich kann nur anmerken, wenn wir schon bei Naturheilkunde sind, dass Baldrian mir oft eine Hilfe bei Schlafstörungen war. Durchaus einen Versuch wert.

Selbsthilfe-Bücher: Wem es hilft, wunderbar. Mein Vater liest seit 30 Jahren Bücher, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Ich habe ihn mal gefragt, ob in einem der Bücher etwas steht, das er nicht vorher schon wusste. Und da hat er lange überlegen müssen. Ich persönlich halte nicht viel davon und wende mich inzwischen dem Dampfen zu.

Kontrolliertes Trinken mag eine Lösung sein, wenn Abstinenz nicht funktioniert. Ich finde aber, dass es hier sehr vereinfacht dargestellt wird (einfach von 3 l auf 0.25 l runter, fertig). Meine Familie ist voll von kontrollierten Trinkern. Die trinken seit Jahren ein und dasselbe Pensum, haben Erfolg im Beruf und sind "zufrieden". Wer bin ich darüber zu urteilen? Alkoholiker sind sie meiner Meinung dennoch, denn wehe das Pensum kann nicht eingehalten werden. Auch beim kontrollierten Trinken bestimmt der Alk den Alltag.

Aber ich bin weder Arzt noch Suchtforscher und man möge meine Meinung bitte in Relationen setzen.

Und als letztes: Ein User ist mir hier besonders aufgefallen und das ist benni. Im Gegensatz zu Hennes scheinst du sehr furstriert mit deinem Leben zu sein. Hennes scheint ja eigentlich recht zufrieden und ausgeglichen (vielleicht auch eine Fassade?), doch Du gibst sehr stark zum Ausdruck, dass du unglücklich bist.

Ich wurde bereits vor einigen Jahren mit mittlerer Depression und Angststörung durch eine psychologische Psychotherapeutin diagnostiziert und ich bin mir sicher, dass meine Alkoholkrankheit zum einen genetisch veranlagt und zum anderen das Resultat meiner psychischen Erkrankungen ist (Selbst-medikation). Vielleicht wäre der Gang zum Psychotherapeuten/Psychiater ein erster Schritt, um deiner Probleme Herr zu werden - gepaart mit Antidepressiva und einer ordentlichen Psychoanalyse oder Verhaltens-Therapie.

Liebe Grüsse & Respekt,
Sasche
Nach oben
Freischwimmer
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.01.2016
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
@Paulkiffte
Was Otto Normaltrinker mit "kontrolliert Trinken" meint, ist was völlig anderes:
Der möchte sich weiter jedes Wochenende zusaufen und sein Feierabendbier haben, bloß ohne den Tatterich am nächsten Morgen und den Zwang, vor dem Frühstück an der nächsten Tanke für das "erste Frühstück" einen Flachmann holen zu müssen...


oh man...(neuer User)

Grüsse
Nach oben
Freischwimmer
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.01.2016
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2016 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saschas,

Saschas hat Folgendes geschrieben:
Hallo Hennes,
Ich bin gespannt, wie es mit deinem "Entzug" weiter geht. Ich persönlich glaube für mich nicht, dass ich jemals "kontrolliert" trinken können werde. Das war schon immer mit allem so: Wenn was da war, musste es weg. Als ich noch gekifft hatte, konnte ich auch nicht das Gras mal für ne Woche im Schrank lassen. (Kiffe aber seit über 10 Jahren nicht mehr)


das kommt mir bekannt vor. Gekifft habe ich nie, aber in den schwersten Alk-Zeiten seh ich mich nur Alk kaufen...
Nach oben
Freischwimmer
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.01.2016
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2016 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

scheisse, kontrolliertes Trinken...

ja bis ich im Bett liege. Früh.

Ich hab ne harte Mutter, die merkt alles.

Nur bis dahin ist es gut. Alles gut.
Nach oben
benni72
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2016 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute,
habe schon lange nichts mehr geschrieben, aber fast täglich mitgelesen.
Was soll man schon schreiben, wenn man täglich weitersäuft und nicht den Mut hat, etwas dran zu ändern?
Das Problem ist auch, dass ich andere Sorgen habe, die ich vorher regeln will.

Dennoch, wie immer einen sehr großen Dank an die Mühen und Beiträge von Praxx, Sim, Ambivalenzia und Saschas. Das ist geballtes Wissen und Erfahrung in wenigen Zeilen. Ich lese eure Beiträge immer wieder. Hilft mir bestimmt weiter, eines Tages, wenn ich wieder mal beschließe, den Stier an den Hörnern zu packen.

@Praxx, das mit dem Baclofen merk ich mir.
Jetzt noch nicht, aber wird vielleicht eines Tages eine Option werden.

@Saschas, deine Beobachtung fand ich sehr interessant:
Zitat:
Ein User ist mir hier besonders aufgefallen und das ist benni. Im Gegensatz zu Hennes scheinst du sehr furstriert mit deinem Leben zu sein. Hennes scheint ja eigentlich recht zufrieden und ausgeglichen (vielleicht auch eine Fassade?), doch Du gibst sehr stark zum Ausdruck, dass du unglücklich bist.

Zitat:
Vielleicht wäre der Gang zum Psychotherapeuten/Psychiater ein erster Schritt, um deiner Probleme Herr zu werden - gepaart mit Antidepressiva und einer ordentlichen Psychoanalyse oder Verhaltens-Therapie.


Den Tipp merk ich mir! Warum nicht?
Aber als "do it yourself"-Kämpfer werde ich schwer zu überzeugen sein, zu einem Therapeuten zu gehen.
Aber ich sehe es an der Arbeit mit einer Frühförderungs-Therapeutin und meiner Tochter, wie sehr dieses Wissen um die Psyche der Kinder hilfreich sein kann und wie wenig die Otto-Normal-Eltern instinktiv über ihre Kinder wissen. Das ist erstaunlich!
Mitlerweile kann ich über die vielen Tipps, die mir die besserwissenden Kollegen, Bekannten und Familienangehörige geben über die Erziehung meiner Kinder nur noch lachen! Zumindest über einen großen Teil davon.

So schlecht geht es mir gar nicht. Mit der Familie ist alles ok. Solange ich es nicht übertreibe mit dem Saufen, ist auch die Frau zufrieden. Es ist nur eine Sache die mir in den letzten Monaten gehörig auf den S***k gegangen ist, und die nimmt leider ca. 42% meiner wachen Zeit in Anspruch.
Der Job...
Ich bin dran, die Sache in den Lot zu kriegen.
Alternativ muss ich mir was anderes suchen.

Ich werde mir erst mal das Buch reinziehen, was Sim empfohlen hat
(@Sim, Asche auf mein Haupt... bin noch nicht weit gekommen, aber ich nehme es jetzt im Angriff).
A propos Bücher, dein Vater liest seit 30 Jahren Bücher über das Rauchen und hat nicht aufgehört?
Hat er denn schon mal eine andere Methode ausprobiert?
Willl er überhaupt aufhören, oder würde er es sich nur gerne abgewöhnen?
"weil das Zeug so teuer ist, die Bude stinkt und die Gardinen gelb werden".
Ich weiß aus meiner aktiven Zeit vor 10 Jahren in einem Nichtraucherforum, daß Bücher nicht jedermanns Sache sind. Andere schlagen das Buch zu und leben so als wenn sie noch nie geraucht hätten.
Da ein Buch mir alles gegeben hat, was ich brauchte um endlich von dieser verhassten Kippe loszukommen, habe ich es natürlich als eine der besten Methoden weiterempfohlen. Da bin ich mit einem anderen erfahrenen Forumschreiber kollidiert, der mich als "Missionar und Hoheprester von Carr" betitelte Very Happy (Allen Carr ist der Autor von "Endlich Nichtraucher"... wissen wohl die meisten schon). Er selbst fand das Buch gar nicht so hilfreich. Als ich mit ihm ins Detail gegangen bin, ist mir klar geworden, dass er das Buch gar nicht verstanden hatte. Zumindest nicht die wichtigste "message", die das Buch vermitteln will.
Dann hat er diverse Passagen kritisiert mit Fehlern und falschen Versprechnungen, die bei ihm nicht eingetroffen sind. Ja diese habe ich auch bemerkt, das Buch ist weitaus nicht perfekt! Deswegen wollte ich sogar dem Autor einen Brief schreiben.
Aber das Buch hat mir viele positive, fördernde Gedanken gegeben und vor allem die Hoffnung! Der Rest war Nebensache.

Weisst du?
Seit ich im Karateverein bin, habe ich mir auch ein paar Bücher über Karate und Kampfsport gekauft. Es steht alles drin was man wissen muss.
Vielleicht schicke ich sie deinem Vater, dann kann er in wenigen Wochen nachdem er sie duchgelesen hat den Schwarzgurt machen! Very Happy
Sorry, aber du verstehst was ich meine, oder?

Ansonsten:

Zitat:
Ich kann nur anmerken, wenn wir schon bei Naturheilkunde sind, dass Baldrian mir oft eine Hilfe bei Schlafstörungen war. Durchaus einen Versuch wert.

true! Wink
Habe ich in meinen trockenen Phasen auch gerne genommen!
Wobei ich nie Einschlafprobleme hatte. Ich hatte nur Angst, nicht schnell genug einschlafen zu können.

Zitat:
Meine Familie ist voll von kontrollierten Trinkern. Die trinken seit Jahren ein und dasselbe Pensum, haben Erfolg im Beruf und sind "zufrieden". Wer bin ich darüber zu urteilen? Alkoholiker sind sie meiner Meinung dennoch, denn wehe das Pensum kann nicht eingehalten werden. Auch beim kontrollierten Trinken bestimmt der Alk den Alltag.

Absolut, bei meiner Familie sieht es ähnlich aus.
Eine Feier ohne reichlich Alkohol?
Höchstens nach dem dritten Weltkrieg!
Das macht es mir auch so schwer, zu beschließen ganz abstinent zu werden. Denn wie du sagst, gar nichts zu trinken ist einfacher!
Was bringt uns schon 1 Glas Wein, wenn wir die Flasche haben wollen?

Die Sprüche gefallen mir sehr!
Zitat:
"One martini is just right. Two martinis are too many. Three martinis are never enough." Ich glaube, das Unvermögen kontrolliert zu trinken, ist eines der Hauptkennzeichen, ob man ein Problem mit Alkohol hat. You take the first drink. The second drink takes itself."


Zitat:
Ich bin zur Zeit in einem Prozess, in dem ich mir langsam (aber sicher) eingestehe, dass ich ein Alkoholproblem habe (Alkoholiker bin). Das tut schon etwas weh. Eigentlich ahne ich das schon lange, aber wenn es dann wieder gute Zeiten gab, hatte ich es wieder verdrängt.

In einem Alkoholikerforum hatte Jemand als Signatur so was ähnliches stehen:
"Wenn du anfängst nachzudenken, ob du vielleicht ein Alkoholproblem haben könntest, hast du schon längst eins".

Wie geht es dir inzwischen?

Und last but not least, um den TE nicht zu vergessen...
@HENNES, wie geht es dir eigentlich?
Nach oben
benni72
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hennes, Sachas... war´s das?
Thema beendet?
Seid ihr weg?

Schade.
Ich finde das Thema äusserst interesant und wichtig und ich werde es weiterhin verfolgen.
Von meiner Seite gibt es nicht viel zu berichten. Ich kämpfe nach wie vor gegen Windmühlen.
Aber der Krieg ist nicht vorbei! Wink
Nach oben
Dr.Mabuse
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 12. März 2016 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Benni,

das hier ist eher ein Forum für alle,die nicht dem Alkohol verfallenen sind...

Schau mal hier rein...

Die Durchauen dich nach dem 3 Post Komplett...vorrausgesetzt,du willst wirklich was ändern.,,,,für Alkohol,ist das das Falsche Forum...Gruß..

http://www.forum-alkoholiker.de/
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Alkohol Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 7, 8, 9 ... 11, 12, 13  Weiter
Seite 8 von 13
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin