Den Kampf um kontrolliertes Trinken aufgeben?

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Hennes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.11.2015
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen,

ich wollte auch gerade schreiben und da habe ich mich über deinen Poste gefreut.

Erst mal zu Vitamin D. Jaaa, ganz wichtig! Nimm, wenn du dich ein bisschen in die Materie einließt, dann wirst du schnell merken dass auch Vitamin k2 und Kalzium kombiniert sehr sinnvoll ist. Werde bei Vitamin D auf 10 Tausend gehen, momentan bin ich noch bei 2000 am tag. Was übrigens für uns suff Köppe gut ist in der cleanen zeit sind die B Vitamnine. B1 100mg in Zusammenhang mit B6 auch 100mg vor allem B1 kann während des Alk Konsums gar nicht im Körper resorbiert werden! Da müßte man am tag schon 10 Kilo Leber Essen um dagegen anzusteuern.

So und nun zu meinem erneuten scheitern. Also am Samstag hatte ich es das erste mal schwer, ich habe sehr viel an Alkohol gedacht. Habe mir dann einen 0,25 Rotwein mitgenommen. Ganz stolz habe ich den im Schrank gelassen. Am Sonntag habe ich den dann verkochen wollen. Ging allerdings nur ein Schluck, der Rest wollte in meinen Hals. Gut war kein Problem und abends noch ins Training.

Gestern dann etwas früher im Tarining gewesen und auf dem nach hause weg, meldet sich das sucht Gedächtnis. Kom ein kleinen Wein kannst du doch holen. Ok, ichh wie mit magischer Hand gesteuert zum Supermarkt. Die Magische Hand hat auch noch ein Bier mitgenommen. Nach dem beides konsumiert war, hat die Magische Hand mich noch zwei mal zum Supermarkt gejagt bis ich nochmal zwei Flaschen Wein drinn hatte. Als ob das die Erfolgsfotmel wäre!
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Hennes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.11.2015
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 07:43    Titel: Antworten mit Zitat

resumee, nüchtern sein macht mir echt gute Laune. Kontrolliertes Trinken, no way... Ist wohl zu viel schief gelaufen in meinem limbischen system.

Ich werde mich für den Trockenen weg entscheiden... Das Suchtgedächtiniss überrollt einen wie ein Panzer. Keine Chance
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Sim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hennes!

das ist eben das grosse Missverständnis immer wieder.

Trinken kann man nur Kontrollieren, wenn man es vorher in kleinen schritten über lange zeit( mindestens 8 Wochen- bis zu vielen Monaten und jahren) ) gezielt REDUZIERT.
somit mässigt man es und hat es unter kontrolle.

KONTROLLIERTES TRINKEN = REDUZIERTES TRINKEN
und somit kein grosses kräftemessen eines gewaltigen WILLENSKAMPFES

sonst bleibt es eine Hochschaubahn mit rauf und runter ,
aus der eben manche aussteigen ( circa 15%), aber das muss man halt auch tun.
schaffen circa 15 %. hoffe du gehörst natürlich, ab heute schon dazu.

nur bisst du sicher noch nicht sehr alt , was ich an deinen extrem gesunden sportanstrengungen und dann wieder rauschgelüsten irgendwie meine ablesen
zu können. damit möchte ich nur sagen, dass du noch zu EXTREMEN neigst und das die Sache schwierig machen kann weiter.

Bis 80 jahre hast du es sicher auch geschafft und dann kann ein glas in ehren keiner mehr verwehren! Laughing ( das war jetzt ein witz- wünsch dir natürlich sofortigen erfolg)

sim
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Hennes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.11.2015
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sim und alle anderen,

ja ich bin Anfang 30 und gut in Schuss. Ich brauche immer irgendetwas was mich total auspowert. Entweder hole ich mir das durch Sport oder Alkohol. Heute bin ich entsprechend meiner geistigen Orgie sehr matschig in der Birne. Hoffe das keine Entzugserscheinungen Folgen, da es ja nur ein Abend war. Am liebsten würde ich jetzt weiter Trinken, damit man sich direkt wieder wohl fühlt. Aber das wäre wieder der Anfang einer Nassen Zeit und das will ich definitiv nicht!

Was du geschrieen hast, die Trinkmenge gezielt zu reduzieren halte ich bei mir Persönlich für unrealistisch, denn wenn ich einmal in Fahrt bin, kann ich mich nicht bremsen bis ich mein Pensum erreicht habe. Hatte gestern auch einen ordentlichen Black out, habe mit zwei guten Freundinnen Telefoniert und kann mich an nix erinnern. Sie haben es zum Glück mit Humor genommen. Die eine zumindest. Bei der anderen weiß ich es noch nicht. Das schlimme ist, ich habe keinen schimmer worüber ich überhaupt geredet habe.

Meinst du nicht das es vielleicht möglich ist, bei einer minimalen Menge zu bleiben?

z.B ein 0,5 Bier oder 0,25 Rotwein und kein Tropfen mehr?

Gerade wenn mal Essen geht, oder zu Weihnachten etc...
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Hennes,

sprech nur mal für mich, da ich kaum sonstige Alkis kenne:

klar geht das, ist eine reine Kopfsache. Ich hab 5 Jahre H u. K i.v. gejunkt, 20 J.
Methadon, immer getrunken, die letzten 2 Jahre extrem viel hochprozentigen, tgl.,
bin jetzt seit Jan.trocken und clean. Kenne also Sucht.
Ich habe keine Therapie gemacht, aber kam im Jan. mit Organversagen ins Krkhs.

Trotz alledem ist mein gesellsch.,soziales leben stabil und sehr gut.
Ist vielleicht auch mit ein Grund, dass mir die Trockenzeit/ Cleanzeit recht leicht fällt.

Ich hätte absolut kein Problem, z.B. Heiligabend erst ein Glas Rotwein zu trinken und dann auf Wasser umzusteigen.
Weiss ich auch, weil habs schon versucht Sad .

Habe daran auch nicht gearbeitet o.ä. Ist einfach meine Entscheidung.
Aber wie gesagt, kann ich nur für sprechen.

LG N
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Sim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hennes hat Folgendes geschrieben:
Hi Sim und alle anderen,


Was du geschrieen hast, die Trinkmenge gezielt zu reduzieren halte ich bei mir Persönlich für unrealistisch, denn wenn ich einmal in Fahrt bin, kann ich mich nicht bremsen bis ich mein Pensum erreicht habe. Hatte gestern auch einen ordentlichen Black out...

Meinst du nicht das es vielleicht möglich ist, bei einer minimalen Menge zu bleiben?

z.B ein 0,5 Bier oder 0,25 Rotwein und kein Tropfen mehr?

Gerade wenn mal Essen geht, oder zu Weihnachten etc...


Hallo Hennes,

das exzessive, was du brauchst, wird es dir halt schwer machen, gleich nur mit einem Bier oder einem glas wein zufrieden zu sein, oder auszukommen im fall der fälle.
deshalb meine ich ja das pesnum langsam heruntersetzen.

nimm das eine glas wein oder das eine Bier als ziel deines trinkverhaltens und arbeite darauf hin...

indem du dein pesum was du für einen rausch brauchst erstens genau aufschreibst, welche mengen da konsumiert werden und reduziere die dann konsequent jedesmal wenn es Richtung rausch geht.
also immer etwas vorher stoppen, statt 2 Liter wein, eben ein halben mal weniger-- den kannst ja auch wegschütten, statt runterzukippen.

also Beispiel. angenommener rausch mit 3 Liter wein, der nächste nur mit 2.5 Liter, nächster nur mit 2 Liter.

kleine rückfälle sind erlaubt, aber sollen immer unter dem Maximum liegen
und auch immer weniger stark ausfallen.
also darfst mal einen Rückfall machen mit wieder 2.5 liter,
dann kommt wieder nur 2 Liter, dann 1,5, 2, 1.5, 1.5, 1, 0,5...bis

nur ein viertel wein- Bingo!

dann vielleicht wieder mal ein Liter, dann ein halber, dann ein viertel und so dahin. damit hast du gelernt von 2-3 Liter wegzukommen !


wenn du jetzt alle 2 Wochen einen rausch brauchst, dann ist dein ziel in einigen Monaten erreicht.
um dich abzulenken, kannst ja paar km laufen zwischendurch oder eine Freundin anrufen, oder auch 2. Fruchtsaft trinken mit wasser als ersatz oder was dir sonst gut schmeckt. vitaminbrausegetränke,,,,,,,,,,,,

so kannst du dein zu hohes Pensum, welches du jetzt brauchst pro rausch einfach reduzieren und dich auf wenig umprogrammieren.

mit bisschen zeit und geduld und Konsequenz und vor allem die TRINKMENGEN AUFSCHREIBEN( was ganz wichtig ist) schaukelst du das Pferd wirklich und das auf dauer und musst nicht ganz verzichten .

also in etwa 3-4 schritte den zielhügel hoch, 1-2 runter, dann wieder 2-3 hoch, nur einen runter, etc...so geht das ohne Schuldgefühle und frust dem
ziel entgegen, ohne zwang- nur mit bisschen Überwindung .
ist zu machen und tut gut.
sogar Dauererfolge blinken dabei als Belohnung !
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München
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.07.2015
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2015 19:07    Titel: kontrolliertes trinken versus Alkoholiker Antworten mit Zitat

Servus Hennes,
Servus Sim,

das mit dem kontrollierten trinken halte ich für sehr problematisch. Bei mir als (trockener) Alkoholiker ist kontrolliertes trinken definitiv nicht möglich. Das würde zum Kontrollverlust führen und hätte einen Klaren Rückfall zur Folge. Ich bin ein Vertreter der vollständigen Abstinenz, aber das gilt natürlich nur für mich. Was ich damit sagen will ist, daß jeder seinen individuellen Weg finden muß mit dem er klar kommt. Du Hennes bist noch ein junger Mensch und kommst hier eigentlich willensstark und mit klaren Zielen rüber, es fehlt halt noch der Weg den Du endgültig gehen willst. Meine Empfehlung ist, such dir Hilfe. Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Willensstärke das Thema Alkohol entschlossen anzugehen. Gut für Dich wäre vermutlich eine Suchtberatung und eine Selbsthilfegruppe, das ist alles freiwillig und kostenlos. Du müsstest dich da auch nicht von Anfang an festlegen sonder könntest dich von professioneller Seite beraten lassen. Die Entscheidung musst Du dann selbst treffen, ob Abstinenz oder kontrolliertes trinken.

Lass dich von dem Rückfall nicht entmutigen, ein Rückfall ist keine Schande nur aufgeben ist sehr schlecht.

Grüße

der Münchner
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Sim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2015 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nocmal in die Runde !

so starker kontrollverlust gibt natürlich schon zu denken und lässt Zweifel entstehen, ob das mit reduzieren noch funktionieen kann,
Es wäre natürlich auch den Versuch wert das ernsthaft zu probieren unter Anleitung von speziellen therapieprogrammen.


jedenfalls hab ich in einem anderen Forum einen link zu sehr informativen seiten gefunden, welchen ich weitergeben will:

hier wird KONTROLLVERLUST so erklärt...

Kontrollverlust


Typisch für den Beginn der kritischen Phase sind Kontrollverluste. Schon nach einer geringen Menge Alkohol empfindet der Alkoholkranke ein intensives Verlangen nach mehr, das erst endet, wenn er zu elend ist, um mehr zu trinken. Dabei besteht jedoch noch ein Rest von Kontrolle.

Der Alkoholkranke versucht, über längere Zeiträume abstinent zu bleiben oder seinen Alkoholkonsum einzuschränken, scheitert aber immer wieder. Er beginnt, sich selbst Trinkregeln zu setzen ("nicht vor 14 Uhr", "keine harten Alkoholika", "nur ein Bier am Abend" usw.) Leider wird dieses System oftmals nicht nur durch seine eigene beginnende Sucht, sondern auch durch das Unverständnis seiner Umgebung zerstört ("Trink doch noch einen mit...") Bis zu diesem Zeitpunkt ist sich der Betroffene in der Regel noch nicht darüber im Klaren, dass er nicht mehr dauerhaft abstinent bleiben kann. Er versucht ständig, 'sich zu beherrschen', sich 'wieder in den Griff zu bekommen'.

da steht auch was sehr interessantes über Hormone und Sport:

Endorphin wird bei Lust, Sex, ausdauerndem Sport und freudiger Erregung ausgeschüttet.

Nach längerem Alkoholmissbrauch sinkt das Dopamin-, Serotonin- und Endorphinaufkommen dauerhaft - und mit ihm die Stimmung. Inzwischen ist der Alkoholabhängige aber davon überzeugt, dass sich durch das Trinken weiterhin angenehme Gefühle einstellen, obwohl dies eigentlich nur zu Anfang der Fall war und später die negativen Erfahrungen deutlich dominieren.

und viele mehr und genauere Infos in:

http://www.alkoholismus-hilfe.de/alkoholismus-ursachen.html#chemie
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Sim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2015 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal alles über die Hormone und Alk- was da im Hirn verändert wird und passiert:( der Vollständigkeit halber)



Bei einem Mangel an Alkoholzufuhr bei bereits bestehender Abhängigkeit entstehen zwei Bedürfnisse:

1.) Unangenehme (Entzugs-)Erscheinungen zu reduzieren und

2.) die erwünschten angenehmen Wirkungen wiederherzustellen.

Alkohol erfüllt beim Alkoholiker also zwei Funktionen: 1. Stress zu reduzieren und 2. positive Gefühle hervorzurufen.


+++ Funktion 1: Stress reduzieren

Für Rastlosigkeit und Unruhe bei verringertem Alkoholpegel sind folgende Abläufe verantwortlich:

* Der Glutamatspiegel steigt. Glutamat ist der wichtigste erregende Neurotransmitter in unserem zentralen Nervensystem. Durch erhöhte Ausschüttung kommt es zu einer Überreizung der Nervenzellen und damit zu Unruhezuständen.

* Der Noradrenalinspiegel und die Produktion des Adrenokortikotropen Hormons (ACTH) sind erhöht. Noradrenalin steigert den Antrieb, und ACTH wird auch als 'Stresshormon' bezeichnet.

* Das Aufkommen an Gamma-Aminobuttersäure (GABA) sinkt. GABA ist der wichtigste inhibitorische (hemmende) Neurotransmitter in unserem Zentralnervensystem. Er ist in den Basalganglien und im Kleinhirn vor allem an der motorischen Kontrolle beteiligt. Im Thalamus beeinflusst GABA die Einleitung und die Aufrechterhaltung des Schlafs. GABA wirkt beruhigend und angstlösend. Benzodiazepine und andere Beruhigungsmittel verstärken seine Wirkung. Bei einem Absinken des GABA-Spiegels kommt es zu Schlafstörungen, Ängsten und Unruhe sowie zu Störungen der Impulskontrolle.

Während des Entzugs und der Abstinenz führt der Wunsch nach Beruhigung am ehesten zu Rückfällen.

Therapieansätze »

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+++ Funktion 2: Positive Gefühle herstellen

Die angenehmen Gefühle während des Trinkens (Enthemmung, Beruhigung, Euphorisierung usw.) werden durch die verstärkte Ausschüttung bestimmter chemischer Substanzen und Botenstoffe (Neurotransmitter) hervorgerufen.

* Serotonin, ein wichtiger Neurotransmitter, steuert unter anderem Schlaf, Sex, Entspannung und Appetit. Ein niedriger Serotoninspiegel führt zu Depressionen. Deshalb heben viele neue Antidepressiva vor allem den Serotoninspiegel an, um die Stimmung zu verbessern. Serotonin wird im Volksmund auch als 'Glückshormon' bezeichnet.

* Dopamin ist ein anderer wichtiger Neurotransmitter, der unter anderem Euphorie und 'Belohnungsgefühle' hervorruft. Kokain und Amphetamine wirken ähnlich wie Dopamin. Eine Senkung des Dopaminspiegels führt zu Entzugserscheinungen wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Mit zunehmender Abhängigkeit sinkt die Empfänglichkeit für Dopamin.

* Die vom menschlichen Körper selbst gebildeteten Opioidpeptide werden ebenfalls als 'Glückshormone' bezeichnet. Zu ihnen zählen beispielsweise die ß-Endorphine (ENDogene mORPHINE). Endorphin wird bei Lust, Sex, ausdauerndem Sport und freudiger Erregung ausgeschüttet.

Nach längerem Alkoholmissbrauch sinkt das Dopamin-, Serotonin- und Endorphinaufkommen dauerhaft - und mit ihm die Stimmung. Inzwischen ist der Alkoholabhängige aber davon überzeugt, dass sich durch das Trinken weiterhin angenehme Gefühle einstellen, obwohl dies eigentlich nur zu Anfang der Fall war und später die negativen Erfahrungen deutlich dominieren.
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Sim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2015
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2015 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

und wieder für wen ist KT noch möglich ?


Ich kann mir aber gut vorstellen dass es Menschen an gewissen `Suchteinstiegs´-Punkten gibt die durch den kontrollierten Trinkplan wieder zu einem nicht gesundheitsschädlichen Umgang mit Alkohol zurückfinden können bevor sie tiefer in eine Alkoholproblematik oder gar körperliche Sucht ´hineinrauschen´.
Allerdings halte ich es für nicht möglich dass ein Süchtiger der bereits unter massivem Kontrollverlust leidet auf diesem Weg wieder Herr der Lage werden kann.
( so schreibt einer in einem anderen Forum)

wo liegt eben der punkt von NO_RETURN ?
Kann man sogar diesem noch gegenwirken?

das ist die frage- wie weit man schon in der sucht steckt, oder wie weit einem die sucht schon im griff hat, kann man ja selber feststellen mit trinken ernsthaft und schrittweise reduzieren oder die alternative mit wirklich abstinent werden müssen, weil alles andere nichtmehr geht oder nur ohne richtige Anleitung zwischendurch mal kurz ausprobiert wird.

nochmals der HINWEIS auf solche KT- Programme mit denen ernsthaft gearbeitet werden soll, wenn man die Sache in den griff bekommen will bevor es zu spät ist. sind voll wissenschaftliche fundamentiert und haben ebenfalls Erfolge erzielt damit.

Eine erste Informationsquelle kann ggfs. der folgende Link erschließen: http://www.uni-oldenburg.de/bssb/aufgaben-angebote/angebote-zur-betrieblichen-suchtpraevention-und-hilfe/themen-materialien-links/kontrolliertes-trinken-ist-das-moeglich/

Weitergehende Informationen zu KT, Suchtgedächtnis, Forschungsergebnisse: http://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/3/3/hintergrund/determinismus.aspx

Da in den verschiedensten Foren immer wieder auf den Begriff des „kontrollierten Trinkens“ (KT)stoße mit dem gleichzeitigen Hinweis darauf, dass es sich dabei um „Verarsche“, ein nicht funktionierendes Vorgehen usw. handelt, möchte ich einmal darauf hinweisen, dass viele Menschen die Therapiemethode des kontrollierten Trinkens anscheinend mit dem (zum Scheitern verurteilten) Versuch vieler Alkoholiker verwechseln, ihre Sucht nach wie vor zu befriedigen, dabei allerdings die negativen Begleiterscheinungen im Zaum zu halten.

Insbesondere soll sich das KT nicht für Alkoholiker eignen, die bereits abstinent leben. Ich vermute, dass bei diesen Menschen das KT dafür herhalten muss, den eigentlich vorhandenen Rückfallgedanken nicht zugeben zu müssen.

( so schrieb eine andere frau in einem alk Forum- weil KT immer wieder missverstanden oder abgelehnt wird und vielen anderen die Möglichkeit damit genommen wird ihren alkkonsum zu überdenken und in den griff zu bekommen,
bevor es zu spät ist mit allem)

ich musste einiges rüberkopieren, weil ich es selber nicht so gut ausdrücken kann.

wünsch euch allen diese Probleme in den griff zu bekommen (z.b.durch ernsthahte auseinendersetzung mit KT_programmen) oder weiter zufrieden abstinent zu leben...
kann ja nur jeder für sich den weg finden, der passt.
(meine Anleitungen @ Hennes waren nur ein versuch aufzuzeigen, worum es geht und wie da gearbeit wird- sind aber nur eine Andeutung und auf keinen fall ausreichend)
macht es besser!
sim
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Hennes
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.11.2015
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2015 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, München, Sim und alle anderen Smile

Also nach meinem Ausrutscher am Montag bin ich gestern wieder total Clean geblieben. War zwar ein langer und harter Tag und hätte gerne abends eine Flasche Rotwein vernichtet, konnte mich aber zurückhalten. Mein Körper und Geist ist heute dafür sehr Dankbar. Ich habe gut geschlafen und keine Entzugserscheinungen gehabt. Ich schätze die treten erst auf wenn man wieder einige Tage hintereinander konsumiert.

Zu München, ich war als mir letztes Jahr was echt Heftiges im Rausch passiert ist, einmal bei einer Selbsthilfe Gruppe. Doch die Leute dort haben zum Teil noch mit vielen anderen Drogen zu tun und davon möchte ich gar nichts wissen. Auch diese Tiefe Traurigkeit und Machtlosigkeit die manche ausstrahlen tut mir nicht gut! Das ich meinen Weg noch finden muß, da hast du absolut recht. Meine Zukunft ist sehr ungewiss und es kann sich jederzeit etwas verändern. Manchmal flüchte ich auch einfach davor.

Was ich gemerkt habe, wenn ich nur eine wirklich sehr kleine menge Alkohol trinke kann ich mich noch zusammen reisen und auf Wasser etc. umstellen. Sobald ich aber 2-3 x 0,5 Bier getrunken habe ist die Hemmung aufzuhören komplett weg und ich will mich regelrecht zuschütten.

Zu Sim, die ganzen Chemischen Prozesse sind mir im Grunde klar und genau dort hole ich mir ja auch Befriedigung und meine Positive Belohnung. Sport, Sex, Alkohol und Bestätigung/Bewunderung aus dem Sozialen Umfeld. Wie bereits geschrieben, sind auch einige Vitamine sehr hilfreich um z.B. Serotonin und Melatonin zu produzieren. Hier helfen vor allem die B Vitamine. Man schläft besser, ist ausgeglichener und kann auch mehr Lachen wenn die Hormone im Einklang sind.

Ich weiß jetzt noch nicht wann und wie ich den nächsten Versuch unternehmen möchte. Wenn dann versuche ich wirklich wieder eine ganz kleine Menge zu Trinken (0,25Rotwein oder 0,5Bier) und egal wie groß die Lust ist, danach ist Schluss für diesen Tag!

Die Trinkmenge langsam zu Reduzieren von z.B. 2,5 Liter Rotwein runter bis 0,25 halte ich bei mir für so gut wie ausgeschlossen, da müsste schon jemand mit der Pistole vor mir stehen und mir die letzte Halbe Flasche Wein weg nehmen und selbst dann weiß ich nicht wie ich in dem Zustand reagieren würde.

LG der Hennes
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Mutzenbacher
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2015
Beiträge: 67

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2015 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Genau isses Hennes,

habe mich diesbezüglich auch schon etwas mit Sim ausgetauscht. Nach ein paar anfänglichen Missverständnissen Wink

Jetzt bei der Arbeit 0 Verlangen. 14:42 Uhr zuhause in den Keller erst mal eine Rauchen und ein Bier dazu. Danach wieder hoch zum Essen und sicherheitshalber noch ein Bier mitgenommen.

Nach dem Essen noch im Keller/Werkstatt gewerkelt mit 1 - 2 Bieren.

Nach dem Duschen/Baden auf der Couch noch 2 Gläser Sekt und bei der letzten Feierabendzigarette versuch ich zu vermeiden nochmal in den Keller zu wandern

Aber da ich die Kellertür eh zu machen muss bin ich vom Bier quasi nur 3 Schritte entfernt. Manchmal geligt es mir kein Bier zu trinken.

Jetzt kommt noch die Weihnachts- und Bockbierzeit. Für letzeres bin ich sehr empfänlich und kaufe auch die ein oder andere Kiste in dieser Zeit. Die Urspungsintension war ja Leicht- oder Alk- frei zu kaufen statt Bockbier, aber da schägt die Suchthand wieder zu und die ist schneller wie der Kopf.

Mal sehen was mir dazu in Zukunft positives einfällt.

Grüße J.M.
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Hennes
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.11.2015
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2015 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Mutzen,

ja die Verlockung ist immer da. Gestern nach dem Sport im Wellnessbereich 2 kleine Bier getrunken. Dannach noch zwei normale (0,5) auf dem weg nach hause mitgenommen. Naja, stolz bin ich nicht darauf, aber was solls. Heute Abend sehr geiles Intervall Training gemacht, bis kurz vor dem maximal Puls. In diesen Momenten vergesse ich einfach alles, du konzentrierst dich nur aufs überleben, ich liebe diesen Moment. Danach wieder wellness Sauna und zwei keine Bier. Dann noch eine sehr gute neuichkeit bekommen und jetzt sitze ich hier mit einer Flasche Carbanet Sauvingon... Weit weg vor dem abschießen, aber ordentlich am genießen.

Merke gerade mit Sucht Gefühle und dem Leben kann man keine voraussagen treffen.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2015 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hennes,
du sorgst gerade dafür, dass die gute Neuigkeit sicher nicht zu einer guten Sache wird - sondern wieder mal eine Chance, die du wie alle andern versaufen wirst...

LG

Praxx
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Achilles
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.11.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 27. Nov 2015 01:43    Titel: Nein! Antworten mit Zitat

Lieber Hennes,
ich bin auch wegen dir hier und bemühe mich auch um " "kontrolliertes" Trinken".
Aber deine Schilderung von gestern ist arg naiv. Da hat Praxx vollkommen Recht: so funktioniert das nicht. Es ist gut, dass du ein Problem erkannt hast, wie groß dieses Problem ist und welche Anstrengungen es noch erfordert, scheint mir, ist dir noch nicht so klar. Aber du mußt auch nicht allen Blödsinn nachmachen: meine Empfehlung: sauf Heute nichts. Nein kein bißchen.

Probleme sind da um sie zu lösen.
Man muß sich keine Prbleme machen, um sie zu lösen.

Achilles
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