Ich weiss einfach nicht weiter Mann trinkt

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Altaira
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.10.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 18:35    Titel: Ich weiss einfach nicht weiter Mann trinkt Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe viel in Foren gelesen und nun will ich gerne mal selber meine Geschichte schildern, da ich nicht weiss ob ich ein Problem hab (psychisch) oder mein Mann.

Ich weiss einfach nicht weiter.

Ich bin mit meinem Mann seit 6 1/2 Jahren zusammen, wir haben eine fast 6 jährige Tochter und leben auf dem Dorf

Mein Mann trank bis vor 2 Wochen jeden Abend 6 Flaschen Bier mindestens, auch mehr.

Das fing an seit ich 2013 mein Führerschein hatte und er nicht mehr auf Abruf Auto fahren musste.

Es wurde immer mehr, er ist LKW Fahrer, steht morgens halb 5 auf wenn er Frühschicht hat und schiebt dann 12 Std Schichten.

Ich bin am verzweifeln, hatten uns nun auf 4 Flaschen täglich geeignigt und aus Angst das er mich enttäuscht hab ich ihn immer darauf aufmerksam gemacht, beim 4ten das dies sein letztes ist.

Er geht nun jeden Abend in die Scheune zu unseren Nachbarn und verbringt seinen Abend da... und ich sitz drin, keinerlei Zweisamkeit mehr abends auf dem Sofa.

Wenn ich ihn darauf anspreche endet dies in täglichen Streit und er ist einfach nur genervt und ich jedesmal am verzweifeln...

Ich fühl mich einfach nur mies, bin deswegen schlecht gelaunt und könnt nur weinen.

Wenn wir drüber reden, bekomm ich nur gesagt das er ja das Geld verdienen muss und ich ihm seine Zeit in der Scheune gönnen soll, denn immerhin verdien ich ja nichts mit meine 4Std (20Std/woche), er zahl das Auto was ich fahre und so weiter.

Ich geh von morgens bis 12Uhr arbeiten, bring davor mein Kind in die Kita und hol es Nachmittags wieder und betreu es bis es ins Bett geht. (wo er meistens schon wieder in der Scheune hockt und sich keinerlei einbringt)

Wenn er dann drin ist, nachdem ich ihn tausendmal gefragt hab ob er mit rein kommt, sitzt er neben mir auf dem Sofa und zieht ein Gesicht und es ist alles sinnlos für ihn.

Ich fühl mich dabei so schlecht, aber will mich auch nicht trennen. Ich liebe diesen Mann aber merke das ich daran langsam kaputt gehe...

Hat wer irgendwelche Tipps für mich?

Bin ich zu spießig, ist das alles normal? Bin ich das Problem?
Soll ich es einfach dulden und mein Kummer hinunter schlucken und ihn machen lassen?

Bitte um Hilfe
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Altaira, das ist der Grund, warum meine Frau mit ihrem ersten Mann

Schluss gemacht hat. Sie hatte ein Kind und er ging fleissig arbeiten und dann

saufen. Keine Gemeinsamkeit.

Der ändert sich aus meiner Erfahrung nicht mehr. Meine Frau ging damals auch

Laden 4 Std hinter die Fleischtheke, doch das war ja nix.

So leid es mir tut:

Ich glaube in dem Fall NICHT an Wunder.

Sorge für Dein Kind und hol Dir Hilfe bei den entsprechenden Institutionen.

Wenn Du noch nicht Co-abhängig bist ( sieht noch nicht so aus ) dann geh mit

Kind, doch:

Da Du schon mit ihm gesprochen hast, must Du es heimlich machen, oder

würde er die Wahrheit ( Trennung ) akzeptieren?

Es tut mir sooo leid für Dich, Altaira. Doch ich sehenor das Gespräch oder die

Trennung für Dich und Dein Kind.

Liebe Grüsse und viel Mut

wünscht dir Sepp !

Bis Morgen.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Den eigenen Kummer sollte man ernst nehmen.
Es spielt doch keine Rolle ob das normal ist oder nicht.
Du wünschst dir etwas anderes und das finde ich wiederum normal.
Du musst wohl oder übel eine Entscheidung treffen, wessen Zufriedenheit dir mehr bedeutet: deine, oder die deines Mannes.
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mmartin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß dich,

du bist sicher nicht das Problem, das Problem ist die Sucht. Das kannst du hier überall nachlesen. Du kannst leider überhaupt nichts machen, das kann nur dein Mann, und der will nichts ändern, weil er nicht glaubt, dass er ein Alkoholiker ist.
Vielleicht merkt er sein Problem, wenn du dich von ihm trennst, vielleicht trinkt er einfach weiter.
Ist einfach eine Scheißsituation, für dich nicht zu verändern. Wenn du so weiterleben willst und kannst, falls nicht, such dir eine Wohnung.

Traurig, aber mir fällt nichts anderes dazu ein. Kannst noch versuchen, nicht mehr Auto zu fahren, so wie früher, aber ob das funktioniert?

Liebe Grüße, martin
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Altaira
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.10.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten,

eine Trennung? Oje ich liebe ihn so und damals war das ja auch nicht so und ich will ihn damit einfach nicht allein lassen,

mal sieht er das Problem selber ein, anderen Tag ist das Fünfte dann eben nicht so schlimm : Wegen einmal!" Heisst ja nicht das ich es immer mach, vertrau mir doch mal!"

Das sind die Antworten.

Mittlerweile habe ich einen Kontrollzwang mit in die Scheune zu gehen und zu schauen das er wirklich nur seine 4 Bier trinkt, das er auch keines von unseren Nachbarn sich aufschwätzen lässt und trinkt.

Ich hab das Gefühl ich übertreib es und es macht mich echt wahnsinnig.

War bis grad eben mit draußen und er ist nun immernoch draußen, mal sehen er wollte auch mit rein komm. Ich glaub da nicht dran Sad
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Altaira
Anfänger


Anmeldungsdatum: 27.10.2016
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Und er würde die Trennung akzeptieren, da ich ja das Problem hab. Da es mich stört... und er ja schon dran arbeitet... waren erst bei 6 bier min... nun 4 und ab und an 5 oder 4 und nen Radler oder so.

Es ist ein fortschritt, aber wenn er draußen in der Scheune ist hab ich da keine ruhige minute und denk immer, oje er trinkt mehr weil ich es nicht mitbekomm oder so... da wir die situationen bevor er nur 4 bier getrunken hat, auch hatten.

Auf mein Auto bin ich angewiesen, ich kann einfach nicht aufhören zu fahren, da ich ja Kiddi in Kita bring und abholen muss und pipapo dadurch das er im schichtsystem arbeitet...

Hab ich auch keine Chance nen 40 std job anzunehmen der weiter als 15 min autofahrt weg ist wegen der kitaöffnungszeiten und mein Mäusel auch bald in die schule kommt.
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Oxynaut
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 31.01.2012
Beiträge: 725

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2016 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Altaira hat Folgendes geschrieben:
Und er würde die Trennung akzeptieren, da ich ja das Problem hab. Da es mich stört... und er ja schon dran arbeitet...


Dann trenn dich. Wenn er das so gesagt hat ist das Ding doch durch.
Mit dem Partner könnt ich nicht mehr zusammen sein.
Das läßt du dir doch wohl nicht zweimal sagen?

Die Aussage ist doch: trenn dich ruhig, dann kann ich in Ruhe alleine trinken. Ist mir schon recht.
Alkohol 1, Du 0
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Altaira,

glaubst du wirklich, dass dein Mann in seiner Scheune "nur" vier Bier trinkt? Das könnte er das auch zuhause machen, wo du mitzählst... vielleicht steht da auch schon lange ne Flasche Wodka herum...
Es wird nicht mehr lange dauern, und dein Mann wird arbeitslos sein, weil sein Führerschein weg sein wird! Der ist doch nicht auf null Promille, wenn er morgens auf den Bock steigt!
Du kannst da so gut wie nichts machen - nur dein Mann kann entscheiden, ob, wann und wieviel er trinkt (wenn das nicht schon lange der Alkohol bestimmt). Er ist derjenige, der etwas ändern muss.
Jedenfalls musst du dich und deine Kinder schützen. Geh zu einer Beratungsstelle (gibt es in der Kreisstadt) und lass dir raten, was du machen kannst

Alles Gute

Praxx
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Schlaumeier
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1931

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

Was haben wir denn hier? Einen Familienvater der seinen Verpflichtungen als Versorger gerecht wird. Ich persoenlich finde es nachvollziehbar das er nach 12 stdn. Schichten seine Ruhe mit ein paar Bierchen geniessen will. Wie siehts am WE aus, wird er da zum Familienvater?
Wenn nicht, ist das traurig und sollte geklaert werden. Er hat eine Frau, eine Tochter. Aber Ihn wegen der paar Flaschen Bier und ner Beziehungskrise gleich abzuschiessen?
Wie oft haben wir hier Beziehungen die ein vielfaches heftiger sind, inklusive Missbrauch. Da kommt oft der Rat "Kaempfe drum". Hier nicht, das macht mich nachdenklich.
Ihm zu unterstellen er wuerde in der Scheune vermeintlich Schnaps konsumieren finde ich fragwuerdig, ich halte mich lieber an Fakten als an Unterstellungen / Geruechte.
Liebe Altaira, wenns wirklich nur um ein paar Bier und ein wenig Vernachlaessigung geht, wuerde ich bei vorausgesetzter gegenseitiger Liebe um die Beziehung / Veraenderung kaempfen.
Was passiert bei euch am Wochenende? Geht Ihr mal aus? Unternehmt Ihr was als Familie? Kuemmert er sich um Eure Tochter?
Ein Kompromiss koennte seine Ruhe in der Arbeitwoche sein, Familie am Wochenende. Das Leben besteht nun mal aus Kompromissen. Wink
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 06:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und willkommen Altaira,

wie begründet er denn sein trinken? Nur mit Entspannung nach der stressigen Fahrerei? Habt ihr denn mal in Ruhe, ohne Kind im Haus, reden können? Weisst Du, ob er vor Eurer Beziehung, ein Alkoholproblem hatte?

Es ist immer schnell gesagt, das man sich trennen soll, keiner von uns steckt da drinnen. Und man bekommt oft nur die eine Seite erzählt...

Für mich liest sich das sehr kalt, wenn er sagt, das er keine Probleme mit ner Trennung hätte...man könnte vermuten, das er dann denkt, endlich in Ruhe trinken zu können...ohne die Frau, die immer aufpasst und ne Ansage macht.

Die Konsequenzen aus seinem Tun, sind ihm bestimmt nicht im GANZEN bewusst. Nur, je mehr Ansagen Du machst, umso mehr macht er bestimmt zu oder dichtet sich heimlich ab.

Ihr solltet rausfinden, warum er nun so trinkt. Gibt es vermehrt Druck im Job? Hat er irgendein Geheimniss vor Dir? Vielleicht traut er sich nicht, sich zu öffnen?

Versuch doch mal, Euer Kind fürs WE bei den Grosseltern, Freunden etc.pp. zu lassen und nehmt Euch Zeit zum reden. Mach aber um Himmels Willen keine Staatsaffäre daraus, so mit grosser Ankündigung und so weiter, das könnte ihn wieder sehr unter Druck setzen. Wenn er dann immernoch ausweicht, kalt ist, keinen Kompromiss eingeht...ja dann bleibt wohl nur die Trennung.

Gib ihm noch ne Chance, aber eine, mit der Du leben kannst. Wenn Du Dich nicht mehr wohlfühlst, Ängste entwickelst...alle Absprachen nicht eingehalten werden...dann geh.

Schlaumi hat was ganz wichtiges gefragt. Wie ist das WE bei Euch? Macht ihr was zusammen? Wenn ja, wie ist er dann? Befreit oder eher genervt?

Ich hab die Erfahrung gemacht, das Alkoholiker schnell beleidigt sind, wenn man sie auf das wieviel anspricht. Da nützt es wenig, wenn man dem Mann sagt, das es als Partnerin weht tut, zu sehen, wie der Liebste sich geändert hat...das es mal " schöner " war, nämlich dann, als er weniger trank. Der Mann kann mit der Erklärung, das er sich beim trinken total verändert, kaum was anfangen. Er denkt oft nur...hä, ich bin doch nur entspannt...nunja...doofe Entspannung!

Also redet, ohne Druck.

Alles Gute wünscht Dir Lämmi
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Altaira,

geh zu einer Beratung. Alleine stemmst Du das nicht. Und im Forum sind zu

viele verschiedene Meinungen. Das Kontrollieren und sich frustig fühlen hört

nicht auf, weil du Dich nach was anderem SEHNST!
:cry Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad Crying or Very sad

Alles Gute für Dich Wink !

Sepp
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 08:32    Titel: Antworten mit Zitat

Schlaumeier hat Folgendes geschrieben:
Was haben wir denn hier? Einen Familienvater der seinen Verpflichtungen als Versorger gerecht wird.


Witzig , schlaumi. Versorger finde ich gut Very Happy . Aber von einer funktionierenden Beziehung habe ich ein anderes Bild. Da versorgt man sich gegenseitig, bzw. jeder hat seinen Part. In dem Fall u.a. der Mann seinen Job und den Hauptteil der Kohle, die Frau Haushalt, Kind etc.
Aber das man am Feierabend nen paar Bierchen schlürft, um runterzukommen ist verständlich und nen Job als Brummicaptain ist auch nicht ohne. Aber zum einem sind 6 fl.Bier jeden Abend recht viel zum anderem muss man als Brummichef beim Antritt der Fahrt voll da sein ( voll im Sinne von absolut nüchtern und fit).

Tja , was kannste tun? Ein ruhiges Gespräch aus der Situation, wie schon von lämmi vorgeschlagen und versuchen eine Lösung zu finden. Ist ja nicht auswegslos. Falls der Partner kein Interesse an seiner Frau und dem Kind hat, bleibt natürlich nur die Trennung.
Ein auf das WE reduziertes Familienleben wäre mir viel zu wenig, naja, muss jeder selber wissen.

@ seppel, was haste gegen unterschdl. Meinungen? Ohne unterschdl. Meinungen gibts auch kein Ergebnis!

LG N
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

neb, ich meine das nur auf das Forum und der Dame bezogen:

Sie sucht Hilfe und vielleicht sind viele verschiedene Meinungen zu viel für sie.

Zur Suchtberatung zu gehen ist meines Erachtens besser und:

Sie hat das Gefühl, ein Profi sitzt ihr Gegenüber und dem kann sie beim Reden

in die Augen schauen und sofort Zweifel beseitigen.

Also: Verschiedene Meinungen sind im Forum unmöglich auszuschliessen,

neewahhr?

LG Sepp
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Seppel,

ob die verschiedenen Meinungen Altaira zuviel sind, weisst Du doch gar nicht. Ist doch klar, dass sich bei so einem Thema viele melden werden. Alk ist die schlimmste legale Droge unserer Zeit, also haben viele Erfahrungen gesammelt.

Und ob sie in einer Beratungsstelle alle Zweifel beseitigen kann, glaub ich in keinster Weise. Das was die Leute dort sagen, ist mitnichten der heilige Gral! Klar, erstmal hingehen ist nie verkehrt, bekommt Mann/Frau ein paar Ideen genannt oder im Ernstfall Hilfe...

Versteh das jetzt nicht als Angriff, ist nicht so gemeint!

Gruss von Lämmi
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Marle
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2016 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Altaira, Vögelchen Wink

hübscher Nick!

Meiner bescheidenen Meinung als relativ alter und erfahrener Suchtler nach hast sowohl Du, als auch Dein Mann ein Problem. Und zusammen habt Ihr „das Problem“.
Nämlich das Problem Alkoholismus jetzt in Eurer kleinen jungen Familie.

Es gibt so viele Weg in diese Sucht reinzurutschen, und es gibt viele Wege wieder raus aus dieser Sucht.
Leider gibt es keinen Königsweg.

Aber häufig verläuft die Sucht halt schon sehr ähnlich und hat gewisse Randbedingungen.
Bei Euch ist es jetzt so, dass das Thema mit „Du trinkst zu viel“ schon thematisiert wurde.
Die Konsequenz für Deinen Mann, der vielleicht noch gar nicht sieht, dass er auf ein großes Problem zurutscht, ist, dass er sich dahin zurück zieht, wo er ungestört trinken kann.

Ob er schon „trinken muss“, ist aus der Ferne nicht zu beurteilen, aber vieles in Deinen Schilderungen deutet darauf hin.
Nun geben Dir viele hier den Rat die ganze Geschichte abzukürzen, Dich zu trennen und ihn seinen Weg gehen zulassen.

Der Rat wird nicht ohne Grund erteilt, weil halt viele hier wissen, wie Sucht in der Regel verläuft, und dass sie im schlimmsten Fall Eure kleine Familie mit in den Abgrund reißen kann.
Die Auswirkungen von Sucht siehst Du ja bereits jetzt, wo eigentlich noch gar nichts Schlimmes passiert ist.

Er trinkt halt, und weil Du ihm ständig stille oder laute Vorhaltungen machst, trinkt er jetzt mit seinem offenbar gleichgesinnten Nachbarn in der Scheune.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten.
Du kontrollierst ihn weiter, das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr zunehmen bei Dir, und lässt ihn permanent spüren, was Du von seiner Trinkerei hältst.
Wie das dann mit der Zweisamkeit aussieht, hast Du selbst hier beschrieben.
Es wird sie nicht mehr geben.

Oder Du gehst her, stellst ihm einen Kasten Bier vor das Sofa und sagst ihm, wenn er schon trinken müsse, dann soll er das doch bei Dir tun.
Dann darfst Du aber nichts mehr dagegen sagen und musst alle unangenehmen Begleiterscheinungen, wie Fahne etc. stillschweigend hinnehmen.
Wenn Du dann sehr viel Glück hast, viel mehr, wie es die meisten Partner von Alkoholiker haben, dann trinkt er noch eine Weile weiter und merkt irgendwann, was die Uhr geschlagen hat.

Die Situation ist sehr vertrackt und, weil er der Hauptverdiener ist, Du ihn dazu über alles liebst, Ihr zusammen eine kleine Tochter habt, auf dem Land wohnt, auch nicht ganz einfach zu lösen.

Bei seinem Konsum, und ich gehe davon aus, dass Du „nur“ das halbe Ausmaß kennst, ist es natürlich äußerst problematisch bezüglich seine Jobs als Trucker.
Heute mehr denn je.
Vielleicht ist ihm das nicht bewusst?

Ich nenne Dir mal ein paar harte Fakten.
Wenn Du schreibst, er würde in der Scheune ohne Deine Aufsicht nur 4 – 5 Bier trinken, dann gehe ich davon aus, dass es 7 – 8 sein können.
Eventuell auch mal zum Anfang, damit es schneller geht mit dem Feeling auch ein Schnäpschen.
Er kommt ungefähr um 18:00 Uhr nach Hause?
Gestern hat er noch um 23 Uhr getrunken.
Das waren dann 5 Stunden Trinkzeit.
Da hätte er dann ungefähr 1,5‰ zusammen.
Dann schläft er bis 5 Uhr morgens, also sagen wir gestern von 24 Uhr an, das sind 5 Stunden.
Da hat er dann von den 1,5‰ gerade mal die Hälfte abgebaut, also immer noch 0,6‰ im Blut.

Was Du nicht weißt ist, ob er tagsüber auch mal ein oder auch zwei Bierchen trinkt.
Aber davon ist in der Regel auszugehen.
Das bedeutet, dass er zumindest in den frühen Morgenstunden extrem gefährdet ist, seinen Führerschein zu verlieren, erst recht natürlich, wenn ihm mal ein Unfall passieren sollte.
Vielleicht ist ihm das nicht bewusst?

Der Rat, Dich an einen Suchtberatungsstelle zu wenden, Du findest in diesem Link welche in Deiner Nähe https://www.kenn-dein-limit.de/handeln/beratungsstellen/, ist wirklich gut gemeint.
Die Suchtberater kennen genau Dein Problem als Angehörige und können Dir helfen.
Vor allem erfährst Du dort, was Du für Dich und auch Deine kleine Tochter machen kannst, damit das Trinken Deines Mannes nicht zu sehr belastet.

Ich kann Dir ansonsten nur alle Gute wünschen und für Dich hoffen, dass Dein Mann erkennt, auf welchen Abgrund er zuschlittert.

Marle
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