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Kamikaze1970 Gold-User
Anmeldungsdatum: 16.01.2014 Beiträge: 421
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Verfasst am: 2. Dez 2019 13:43 Titel: Kleine Rückmeldung |
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Hallo ihr Lieben
Anfang des Jahres bin ich ja für sechs Monate in Therapie gegangen, nach 27 Jahren H, Methadon und Oxycodon.
und obwohl ich bereits im September mit der Entgiftung anfing, ging es mir bis Februar nicht so dolle, vor allem der Schlaf wollte sich nicht so einfinden.
Jedenfalls habe ich die Thera abgeschlossen, eine Frau kennengelernt die mit Drogen nix am Hut hat, in ein anderes Bundesland (zu ihr)gezogen und natürlich auch neue Arbeitstelle begonnen.
Nächstes Jahr beginne ich eine vom AA geförderte Umschulung zum Krankenpfleger und bin glücklich wie nie in meinem Leben.
Meine Zielsetzung, keine Opiate mehr zu konsumieren, halte ich bisher zu 100% ein.
Allerdings rauche ich mir nach wie vor gerne etwas Cannabis, aber damit hatte ich auch noch nie Probleme.
Davon waren sie in der Therapie naturgemäß nicht begeistert, als ich erzählte, Cannabis weiter zu konsumieren nach der Therapie.
Wenn es nach denen ginge dürfte man nie wieder auch nur ein Glas Bier trinken, weil man sofort wieder in alte Verhaltensmuster rutscht...
Aber was ich nach derart langen Opiatkonsum doch merke ist hier ein Aua und da ein ziehen...
Ein wenig so, wie nach 30 Jahren Narkose in einem alten Körper erwachen.
Plötzlich merke ich Wetterumschwünge (Kopfschmerzen), der Rücken schmerzt Tageweise usw.
Aber das war ja irgendwie auch abzusehen.
Froh bin ich über die Tatsache eine wunderbare Frau kennengelernt zu haben, die das Risiko eingegangen ist, sich auf eine Langzeitkonsumenten einzulassen.
Bin schon Anfang August bei ihr eingezogen, weil die Fahrerei zu viel war und ich eh von meinem alten Wohnort weg wollte.
Bis jetzt hat es keiner von uns bereut.
Bis zur Umschulung arbeite ich in einem Pflegeheim, komme super klar mit Bewohnern und Kollegen und fühle mich richtig wohl in meinem neuen Leben.
Rückblickend betrachtet hätte ich diesen Schritt wohl früher gehen sollen, hatte aber immer zuviel Schiss vor dem elend langen Entzug und der damit verbundenen Arbeitsunfähigkeit.
Was für´n Blödsinn, die Arbeit vor die eigene Gesundheit zu stellen!
Werde jetzt wieder öfter mal hier reinschauen, schließlich so viele gute Leute hier.
Ach ja, wollte mich noch einmal sehr für eure Unterstützung gegen Ende letzten Jahres bedanken, ihr habt mir oft genug Mut gemacht durchzuhalten.
@Mohandes: Hoffe doch sehr das es eine gute Lösung für dich geben wird.
Vielleicht ist Schattis Vorschlag ja wirklich eine gangbare Option für dich...
Bis nachher mal, Kamikaze |
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schattengewächs Platin-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 2. Dez 2019 14:23 Titel: |
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supi, Kamikaze! - Vielen Dank für deinen Lagebericht, der sich echt positiv anhört. krass- so ist jeder hier auf seinem Weg.
Nix sollte bewertet werden. Es ist schön, dass es wenigstens dir gut geht.
Ist ja bestimmt komisch, in die alte "Szene" reinzuschnuppern, wenn du jetzt ganz woanders bist. So soll es sein.
Alles Gute für dich, weiterhin & funk doch ab und zu mal was durch.
Cannabis ist für mich keine Droge- in dem Sinne- bei bestimmten Devianzen im Hirnstoffwechsel (u.a. ADHS, ...) vielmehr Medikament.
Dass das nicht in den Schädel der Weißkittel reingeht, grenzt schon an Wahnsinn-
das muß nochmal gesagt sein!
LOVE & PEACE -
Schatti-Checker |
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nebukadnezar Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4292
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Verfasst am: 2. Dez 2019 20:41 Titel: |
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Freut mich, dass es dir gut geht und du dein Ziel erreicht hast!
Aber Respekt für deine Entscheidung in den Pflegeberuf zu wechseln, das finde echt stark! Ein sehr wichtiger Beruf, der viel zu wenig gesellschaftliche Akzeptanz, Wertschätzung bekommt und dazu noch verhältnismäßig zu schlecht bezahlt wird! Aber Geld ist nun wirklich nicht alles.
Alles Gute weiterhin!
LG N
P. S. Man fragt sich wirklich, warum man nicht viel früher den Absprung durchgezogen hat, aber andererseits ist es egal und es gab wohl irgendwelche Gründe. Wichtig ist, was man hat! |
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Mohandes59 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 2. Dez 2019 20:49 Titel: |
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Hi Kamikaze,
freut mich echt eine Meldung von Dir zu lesen - ich hatte die Wochen öfter mal an Dich gedacht. Du bist auf einem guten Weg, neue Umgebung (muß wohl sein), eine Frau die mit Drugs nix am Hut hat.
Ja, die Zipperlein, insbesondere der schlechte Schlaf, das hängt einem nach einem Entzug noch länger an, vor allem nach Metha. Aber das Schlimmste hast Du ja hinter Dich gebracht. Das mit dem Cannabis, da bin ich auch auf Thera ständig angestoßen - "das triggert doch wieder zu harten Drogen" - was ein Blödsinn. Diese absolute Null-Linie ist doch längst überholt.
Ich freue mich für Dich, weiter so und alles Gute,
LG Mohandes |
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dakini Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 3. Dez 2019 16:48 Titel: |
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Hi Kamikaze,
ich mochte schon immer Deine ehrlichen Berichte. Du hast kein Problem damit, Dich und Dein Leben zu beschreiben, was auch immer passiert. So habe ich Deine Texte in Erinnerung vor Thera und es ist eine Freude, von Dir zu lesen. .
HUT AB Du hast was gemacht und gewonnen! Am besten finde ich, dass Du in Thera offensichtlich einen "weiteren Blick" entwickeln konntest und Dich beruflich für sinnvolles einsetzen möchtest!
Wie man sieht, geht die Zeit schnell ins Land. Es war schon im Vorfeld erlesbar, wie ernst es Dir ist. Heute ist das doch ohne weiteres stemmbar, aber trotzdem gibt es nach wie vor, viele, die sich darunter "sonst was" vorstellen, nur nix, was mit der Realität zu tun hätte und so ne Art "Angst" davor haben, sich helfen zu lassen in geschütztem Rahmen, der ein Geschenk ist.
Wenn Du Lust hast, würde es vllt manchem (stillen) Leser helfen, seine Besorgnis in Bezug auf solche Einrichtungen abzubauen und Motivation zu bekommen, sich helfen zu lassen, indem Du was von der Einrichtung beschreibst. Ich glaube wirklich, dass solche Berichte fehlen und helfen würden. Haschi war die letzte, die mehr ins Detail ging. (Perls üblen Psychiatrie Aufenthalt außen vor, das war ja keine Thera, sondern Entgifte)
Meine LangzeitTherapien zu lange her, als dass es ein gutes Abbild wäre. Ich weiß, dass ich ohne jene, niemals da wäre, wo ich heute bin, ich war völlig verwildert, gab nur Impulsen nach, lernte dort, mit mir besser umzugehen u.v.m
Danach hatte ich eine gewisse GrundStruktur, die ich nie wieder verlor. Was auch kam an Widrigkeiten, selbst die erneute Einnahme von Opiaten, meine Whg ist sauber, meine Rechnungen bezahlt, ich kümmerte mich fortan um die "ganz normalen Alltagsdinge". Ich wurde regelrecht "lebensfähig" - das verlor ich niemals wieder. Natürlich gehört mehr dazu, als die reine Organisation. (aber bei jener sind manche schon überfordert)
Auch bez Psychothera/Verhaltensthera/Hausgruppen hab ich so was von dazu gelernt! -> Es fängt damit an, dass wenn man selbst angesprochen wird und vllt hört, was einem nicht gefällt, nicht etwa losschießt und andere direkt angreift, sondern bei sich bleibt und das im besten Falle mal sacken lässt und annimmt. (wer WILL, lernt das dort) Das ist nur EIN Punkt, den viele nicht beherrschen und es noch nicht mal merken.
Auf jeden Fall fände ich es für andere hilfreich, wenn Du ein bischen von den Abläufen berichten würdest, wenn Du die Zeit und Lust dazu hättest Auch Bsphafte Gruppensitzungen, Tagesgestaltung, usw.
Das fehlt hier wirklich im Forum! Mancher hat Angst, dass seine mühsam aufgebauten Schutzmechanismen zusammen klappen und er dann "allem beraubt wird". Um nur eine "Ausrede" zu nennen. In Wahrheit bekommt man "mehr".
Zudem, wie Du beschreibst, eine ganz wichtige Begleitung "unter Schutz", denn ein Entzug nach zig Jahren, dauert lange oft. Gerade bei Metha! Wir fanden heraus, dass es bei Oxycodon ähnlich ist nach 10-20 Jahren Einnahme im höheren Dosisbreich - siehe Yez und sie ist kein Junky, sondern war Schmerzpatientin. (deshalb ist ihr Vorgehen nicht unbedingt eine Vorlage für Süchtige, da bei den meisten die Rahmenbedingungen eines erfolgreichen Lebens gar nicht vorhanden sind und erst geschaffen werden müssen)
Da werden Depressionen, etc, hingenommen, was in fachlichen Händen, so, wie Du es gemacht hast, erst gar nicht derart auftritt in jener sensiblen ersten Zeit
Mein Punkt ist jener der "Blickwinkel". Du liest Dich befreit, im wahrsten Sinne. Wichtig ist doch auch, was man dort in die Hand bekommt. Wie würdest Du denn beschreiben, was Dir am meisten geholfen hat in fachlicher Hinsicht?
Auch zu Deinen "noch Konsum Zeiten", kamst Du schon recht sortiert rüber UND offen. Niemals ablehnend. Und so, war das Forum eine Unterstützung. Wenn man es ernst meint mit sich selbst! Der Schnitt ist doch gut zu nennen - es wurden viele Leute clean, seit ich hier schreibe. Nüchternheit ist nicht alles, lediglich der Boden. Man kann mehr raus holen, so, wie Du, Kamikaze! Und reflektiert sein Leben in der Hand halten!
Die meisten, die ihre Sucht beharrlich verteidigen, haben null Plan, von Therapien, gar von einem nüchternen Leben. Und damit auch meist nicht von sich selbst - aber Hauptsache, man hat den Glauben.
Dieser darf doch beibehalten werden, das kratzt niemanden. "Falsch" fühlt es sich erst dann an, wenn so was als "gut" dargestellt wird. Schaut man sich die skills jener an, sind sie nicht ausreichend, sich mitzuteilen, Absprachen einzuhalten, ect, gleich, wie man die Hand reicht. Das ist doch wahrlich das MINDESTE, was ein soziales Verhalten ausmacht, da zeigt sich Sucht mit ihren Auswirkungen! Es hat mir veranschaulicht, wie sehr sich mancher selbst belügt - natürlich würde das in Thera aufkippen! Welch HILFE wäre das
Das Selbstbild "gerade rücken", ist mehr, als eine akut Hilfe, es unterstützt lebenslang, auch wenn es manchmal einer Auffrischung bedarf:) Man bekommt wirklich Motivation und KRAFT für das, was nach Therapie ansteht.
Die Gesundheit vor die Arbeit stellen, ist auch für mich wichtig und keineswegs selbstverständlich. Ich versuchte ne Weile, alles unter einen Hut zu bringen. Heute, mache ich weniger, aber es kommt mehr dabei raus! lerne gerne und weit besser und schaue, dass mir nix verruscht. Das reicht erst mal, bin grad dabei, den Körper aufzubauen...ich denke, auch ich kann mich bis Mitte Sommer, Ende Sommer nächstes Jahr erst so weit äußern, dass alles passt. Es ist nun mal ein langer Weg!
Auch für jene, die ihre Substi haben, steht immer der Weg offen, sich mehr mit sich auseinander zu setzen und auch so, weiter zu kommen, wie ich das bei Dir, Jolina sehe. Auch Du liest Dich anders und hast Dich verändert. Das freut mich halt arg, weil ich weiß, wie schwer das ist mit Erkrankung! Hut Ab passt an dieser Stelle, Dir geht es ja auch besser. Mir fiel schnell auf, dass Deine postes sich verändert hatten, Du hast mehr Engerie, schreibst mehr und richtig schön, in Dir, ist doch so viel! Auch Du, Doc, kommst positiver rüber - was ist passiert? Wenn man nur liest, wenn man schreibt, so, wie ich, fällt das voll auf, wenn sich was ändert (oder nix)
Naja, für mich ist auch ein Baustein, mich nicht ablenken zu lassen. Ich darf mal wieder den Deckel zulassen (hab auch privat den letzten mailkontakt um Tele gebeten, aufgrund besseren Austausches und Zeitersparnis), aber es war so schön hier wieder! Hat mir irre Freude gemacht, Teil zu nehmen!
Passt alle auf Euch auf, bis bald mal wieder!
Ich freue mich riesig für Dich, Kamikaze! Eine Erfolgsgeschichte, die hoffentlich weiter geht Du bist endlich frei nach so langen Jahren, ist das herrlich zu lesen! |
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mikel015 Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 4. Dez 2019 12:31 Titel: |
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Yooooo...Kamikaze...gerade erst mitbekommen...
so Erfolgsmeldungen liest man ja hier gerne,hast wohl alles für dich richtig gemacht!
Wichtig war bestimmt auch der Wohnortwechsel für dich.Kann mich noch daran erinnern wie ich vor vielen Jahren die Reissleine gezogen habe und mit meiner Süssen von meiner Heimatcity viele hundert km hierher gezogen bin.Bin zwar nicht clean aber nur auf eine Mini Dosis Oxy,die so nebenher in meinem Leben mit läuft und keine grosse Bedeutung im täglichen Tagesablauf hat!
Naja,auf jeden Fall ,alles Gute dir und deiner Freundin weiterhin...
L.G.
Mikel
P.S.
mal kurz was zu dakini's Post...
Ich finde,eine Therapie ist nicht dafür da, dass ein Mensch ne erträglichere“ Persönlichkeit hat. Sucht jeglicher Art bleibt ein Leben lang erhalten. Ziel ist es daher besser damit zu leben, seine Trigger etc schnell genug zu erkennen und entgegen zu wirken und sich notfalls für Dingen die, einen persönlich nicht gut tun zu trennen. Dass eine Therapie nen Menschen repariert/funktionsfähig macht ist ein weitverbreiteter Irrglaube...m.M.n.
Ich höre es heute noch oft ohne LZT wird man es nicht schaffen und das halte ICH für einen kompletten Blödsinn. Ich finde es ist nicht zwingend nötig um clean zu werden und zu bleiben eine Langzeittherapie zu machen. Grundsätzlich ist es auch ohne möglich, weil es auch eine Sache der Willens ist und aufhören kann ich überall wo ich will und jederzeit und wann ich will. Wenn ich es denn will...
Also, ich denke schon, dass eine Therapie eine grosse Hilfe sein kann, aber nicht zwingend notwendig ist. |
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Quasimodus Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1802
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Verfasst am: 6. Dez 2019 13:37 Titel: |
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moin,
Zitat: | obwohl ich bereits im September mit der Entgiftung anfing, ging es mir bis Februar nicht so dolle, vor allem der Schlaf wollte sich nicht so einfinden.
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...gegen das Vergessen.
Man vergisst so schnell, dass es fast n halbes Jahr gebraucht hat , wieder einen Tag/Nachtrhythmus reinzukriegen.
Auch von mir Glückwunsch, zumal du ja auch zu den hardore Konsumenten gezählt hast, da nochmal Linie reinzukriegen, und jünger wirste auch nicht.
Quasi optimal gelaufen , dein ganzes Vorhaben, das du es zu schätzen lernst und weisst, dass du zu den wenigen gehörst, die nochmal drive in ihr Leben bekommen, dazu clean.
Ich denke auch, dass mit zunehmenden Alter Cannabis no problem ist, das ist eher son Ding für < 20 Jahre, wo die Persönlichkeit noch nicht 100Pro steht.
Und, hat sie dich schon an die Kette gelegt bzw an die lange Leine ?
Alle Juute von mir |
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Kamikaze1970 Gold-User
Anmeldungsdatum: 16.01.2014 Beiträge: 421
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Verfasst am: 16. Dez 2019 11:45 Titel: |
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Moin moin..
Das ich mich jetzt nur noch sporadisch melde liegt meist an den 8-11 Tage Schichten die ich jetzt habe.
Meist bin ich nach der Arbeit ziemlich groggy und auch meinen Rücken merke ich gelegentlich...bin halt doch nicht mehr der Allerjüngste.
Was ich letztens nicht erwähnt habe, ist das ich bei heftigen Rückenschmerzen Kratom nehme, welches sehr gut hilft.
Ich weiß das dies evtl. ein Spiel mit dem Feuer ist, aber in Relation mit H, Oxy, Metha und Co. händelbar.
Nie hätte ich gedacht wie sehr der Körper nerven kann mit diversen Schmerzen, nach fast 30 Jahren Ruhe davor, Opiatbedingt.
Auf Thera sagte ich einmal, dass es mir vorkommt wie nach 28 Jahren aus einem Koma in einem alten Körper zu erwachen...heftig.
Und auch die Psyche war Anfangs heftig, kam mir vor wie nackt im Olympiastadion vor 100000 Menschen.
Geholfen haben viele Gespräche und auch das ich erst Gruppensprecher wurde und später wurde ich sogar zum Patientensprecher gewählt, der einmal pro Woche vor ca. 100 Patienten, Ärzten und Therapeuten sprechen muss um Probleme, Neuigkeiten usw. anzusprechen.
Anfangs habe ich mir fast in die Hose geschissen vor lauter Aufregung.
Dann habe ich mir nur noch das T-shirt nassgeschwitzt und die letzte Zeit war ich ziemlich locker und bin voll drin aufgegangen, wenn mich Mitpatienten wegen Problemen angesprochen haben und ich auch oft helfen konnte.
Was ich damit sagen will, wir alle sind in der Lage wesentlich mehr zu schaffen, als wir uns zutrauen.
Und das schafft natürlich Selbstvertrauen, welches bei mir ziemlich brach lag.
Rückblickend betrachtet war dieses Jahr das beste seit ewigen Zeiten.
Allein Musik kommt gaaaanz anders rüber, so mit Gänsehaut und bei bestimmten Songs kommen mir auch mal ein paar Tränchen...
Und in vielen Gesprächen (Einzel- aber auch in der Gruppe) konnte ich die vielen Todesfälle von wirklich guten Freunden aufarbeiten, vorher konnte ich nie wirklich mit Trauer und Verlust umgehen.
Wenn irgendjemand vor der Entscheidung steht nochmal Therapie zu wagen kann ich die Eschenberg-Wildparkklinik in Hennef WIRKLICH nur empfehlen.
Die haben da sehr gute Therapeuten, die wissen wie sie einen zu nehmen haben.
So, ich muss jetzt erstmal frühstücken, meine Süße sitzt mit hungrigem Blick neben mir... |
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Kamikaze1970 Gold-User
Anmeldungsdatum: 16.01.2014 Beiträge: 421
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Verfasst am: 16. Dez 2019 14:22 Titel: |
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Ach...@Quasi:So schnell dann doch nicht (von wegen Kette und so... )
Aber sie ist tatsächlich die erste Frau in meinem Leben, wo ich eine Heirat in Betracht ziehe. |
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Quasimodus Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1802
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Verfasst am: 16. Dez 2019 15:49 Titel: |
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moin,
na denn, ich meinte ja nur so, wenn die feelings hochkommen uswusw,
aber mir scheint du hast die Sache im Griff.
str8edge, die Hauptsache
machs gut |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 16. Dez 2019 18:53 Titel: |
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Hey Kamikaze,
macht richtig Spass, Deine frohe Botschaft zu lesen. Mit Gefühlen, Verantwortung
und den Mut, sich vor anderen zu zeigen, so wie man ist. RESPEKT!
Auch ich habe mein BESTES JAHR, seit meiner Geburt!
Alles, was ich seit 45 Jahren Konsum so nach und nach weggedrückt habe an
scheinbar unbequemen Wesenszügen, macht sich ohne Opiatdeckelung
so peu' a peu' Platz und Luft.
Verantwortung und Mut machen Ängste und Egoismus oft unnötig. Auch ich
erlebe diese Klarheit überwiegend positiv.
Gefühle sind einfach. Punkt.
LG Seppel |
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dakini Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 17. Dez 2019 14:02 Titel: |
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Hi Kamikaze,
hm, könnte ein Spiel mit dem Feuer sein, Kratom zu nehmen, aber ich muss passen: kenne das Kraut selbst nicht und kann es nicht einschätzen, zumal Du schreibst, Du hast wirklich Schmerzen. Jedoch gibt es ja auch andere Substanzgruppen, die man einnehmen könnte, hat man keine Magenprobleme, die für solche Leiden angezeigt sind und nicht abhängig machen. (NSAR, magensaftresistente Pillen -> macht Moron auch, anstatt sich ein Mehr an Opis drauf zu legen). - und ich? Heute: 5 - 10 mg Oxy/oder 4-8 mg Hydro und ich bin völlig schmerzfrei, aber deshalb wieder anfangen? Bin ja froh, gerade den VollagonistenMist von der Backe zu haben!)
Find ich mutig, dass Du das erwähnst! Trotzdem möchte ich Dich darauf aufmerksam machen, so dass Du Dich vllt selbst fragen kannst, warum es was mit Opiatwirkung sein "muss". Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man ganz doof wieder reinrutschen kann, passt man nicht gut auf oder fehlen klare Grenzen. (muss bei Dir ja nicht so sein - aber halt mit Fragezeichen)
Hm, genau so erging es mir auch damals, als ich nach langen Jahren ausstieg: ich "erwachte" in nem Körper, den ich gar nicht mehr wahr genommen hatte! Es war ein Schock, aber damals war ich noch nicht erkrankt und baute zunehmend auf ohne Rückschritte. Ich begann, im 8. Cleanmonat auf dem Bau bei meinem Onkel zu arbeiten, der Häuser sanierte damals. Jeden Abend hatte ich grad noch die Kraft, meine Klamotten vor der Waschmaschine fallen zu lassen und mir ein blutiges Steak zu brutzeln. (so viel Fleisch hab ich nie wieder gegessen, auf Metha eh nicht, da wurde mir nach dem ersten Bissen übel..) Du kloppst ja Schichten, wie ich lese - also auch körperlich sehr anstrengend.
War DIE Unterstützung, mich körperlich zu verausgaben. Ich wurde immer stärker, auch seelisch. Und ja, die nette Zugabe von Gefühlen, die einen antreiben, hab ich ebenfalls gut in Erinnerung (Musik, Sex, Liebe...). War auch so, nach Tex Entzug im cleanen Sommer. Jetzt, gestaltet sich das anders. Ganz anders. So viel Ruhe hatte ich im ganzen Leben noch nicht in mir - es ist fast schon ZU viel. (wird sich einpendeln) Mich "Kickt" nix! Aber ich kann mich freuen, tiefe Gefühlsmomente aller Art, auch Trauer, erleben, so was halt...
Ich weiß aber, es hilft mir nicht, Medis, gleich welcher Art zu nehmen, da muss ich durch (hab mega Probs mit der Bandscheibe derzeit, tut nicht wenig weh. Aber ich hab andere Probleme (hormonell), die überwiegen dagegen, den Schmerz kann ich aushalten und was dagegen tun. Werd mich für das nächste halbe Jahr im Fittnessstudio anmelden (meine Nachbarin hatte mir nen Probegutschein gegeben) und schauen, was ich meinem Arzt raus leiern kann, an Massage auf Rezept (shit, da muss ich erst zum Orthopäden..). Zahle erst mal selbst...
Man liest ja schon, was ne Thera leisten kann und gerade jene, Kamikaze, soll mit die Beste sein, ich hab ja alles mögliche durch telefoniert vor 4 Jahren...Dass ich das dann nicht anging, war einfach blöde Es ist viel schwerer im Alleingang. Geht aber auch: ohne Umzug (das ist neu) und ohne jemanden, der mich hält. (das ist nicht neu) Naja, die Freunde sind ein großer Eckpfeiler. Ich hab halt großes Glück, dass die alle clean sind oder noch nie drauf waren, nur Hanna ist noch in Substi. Moron geht ja selbst raus, für ihn, ist der Weg noch steiniger und es sind Benzos (3/4 sind schon raus dosismäßig) mit drin. Endlich klappt´s bei uns beiden...wir haben aber die Rahmenbedingungen verändert, sonst ginge es eben nicht, wie sich vorher zeigte.
Ist doch easy, wenn man nix leisten muss, aber so sieht die Realtität für keinen von uns beiden aus. Und für Dich auch nicht. Es ist total wichtig, mal zu sich selbst zu kommen und wer da meint, es wäre so, mit Portion X, sei doch happy! Das ist jedem seine eigene Sache. Kann man aber nicht auf andere beziehen.
Du hast gut beschrieben, wie sich das gestaltet über diesen Weg, den Du gegangen bist, Kamikaze. Auch Leute, die das in Eigenregie machten, setzen sich langsam wieder zusammen.
Hast das verflixt gut beschrieben, wie das in Thera erst mal war. Kenne ich sehr ähnlich, da merkt man erst mal, was man alles nicht sah und fühlte (da wartet noch viel Schönes, aber auch Hindernisse kommen, mit denen man viel besser umgehen kann, hat man was in die Hand bekommen und sich kennen gelernt).
"Altersmäßig eingerichtet", hat nix mit dem zu tun, wie Dein Weg aussieht - da passiert jetzt viel neues im Leben, wie man liest Du hast wirklich volle Lebendigkeit inne. Echt erfrischend! Nicht immer die gleiche Leier.
Der Unterschied zu Zeilen, von jenen, die auf Thera waren, ist offensichtlich. Ich hab das bei Haschi lesen können und auch bei Dir. Da wird mit mal ganz anderes getextet. Ich freu mich für Dich - lass es doch auf Dich zukommen, auch mit der Heirat. (immerhin hat sie nix mit drugs zu tun, ist schon die halbe Miete für viele, für manche sogar die ganze)
Alles Gute weiterhin! |
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Dr.Mabuse Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 19.02.2015 Beiträge: 4074
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Verfasst am: 17. Dez 2019 20:15 Titel: |
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Hi Kamikaze...
Ich wünsch dir nur das beste...vorallem drück ich alle Daumen für deine jetzige Beziehung...
Der Mensch geht kaputt wenn er alleine ist...
Letztes Jahr hattest du ja noch die Koks Braut am start...die sich auf deine Kosten Taxi usw bestellt hat...
Gut das du stark genug warst die "REISLEINE" zu ziehen...
Lieben Gruß aus Hessen... |
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Quasimodus Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.02.2015 Beiträge: 1802
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Verfasst am: 18. Dez 2019 18:45 Titel: |
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oh mann , mein Fehler, die beiden TH`s sind eins, hab ich iwie Mist gebaut, sry |
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