alkohol am steuer

[Ich]

hallo,
ich möchte hier einfach mal meine geschichte aufschreiben, vll hilft es mir etwas besser damit klarzukommen. mein leben kann man bisher als sicherlich priviligiert bezeichnen, es ging mir nie schlecht, meine mutter verdient relativ gut (alleinerziehend) und wir wohnen in einem schönen haus in einem schönen dorf. ich habe letztes jahr abitur gemacht und bin jetzt fast mit de zivildienst fertig.
und mit ungefähr 16 kam der alkohol in mein leben, wie bei den meißten anderen auch. auch da gab es kaum mal auffälligkeiten, natürlich hier und da mal eine längere party und kater am nächsten tag, aber nichts was nicht 80% aller teenager so auch erleben. nun war ich letzten freitag auf einer party und habe eigentlich zu beginn sehr wenig getrunken. als dann aber plötzlich eine flasche wodka auf dem tisch stand, war es vorbei. da schaltet meine erinnerung aus und setzt erst im polizeiauto wieder ein. ich bin also betrunken gefahren und habe irgendwann mein auto verlassen, undzwar mitten auf der straße. ich weiß noch das ich zwischendurch kurz zu mir kam und mir dann durch den kopf schoss "was tust du absoluter vollidiot hier eigentlich". dann hatte ich nur noch kurz die einprägung, bloss mein auto irgendwo abzustellen. natürlich haben besorgte anwohner die polizei verständigt, die mich dann auch gefunden hat, wärend ich an einem anderen auto rumfummelte..dies kann ich mir nur so erklären, dass ich das fremde für mein auto gehalten habe. wie gesagt, ich weiß erst wieder wirklich etwas ab dem aufenthalt auf der wache.
und ich komme mit dieser ganzen geschichte nicht klar. der pure schwachsinn den sie beinhaltet und diese grenzenlose dummheit meinerseits macht mir zu schaffen. und wenn ich nur daran denke was noch alles hätte passieren können, wird mir regelmäßig schlecht.
die letzten nächte habe ich durchgehend sehr schlecht geschlafen und jedes mal wenn ich aufwachte, hatte ich kurz dieses erleichternde gefühl von wegen "puh nur ein alptraum". umso härter trifft es mich dann sekunden später und ich verzweifle. ich habe nicht nur mich, sondern vor allem auch andere in große gefahr gebracht aus uglaublich schwachsinnigen, ich nenne es mal "gründen". und nun weiß ich auch erst, wie klein meine sorgen und nöte früher waren. man lernt sicherlich einiges mehr zu schätzen durch so ein erlebnis.
ich bin auch stark am überlegen eine verhaltenstherapie zu machen, da ich ein großes problem damit habe, "nein" zu sagen, sei es zu mir oder zu anderen. darin sehe ich einen hauptgrund für dieses unglaubliche verhalten.
nun ist meine frage, ob hier jemand eine ähnliche situation erlebt hat und mir vll berichten kann wie es ihm ergangen ist und ob er ideen hat, damit umzugehen, weil ich im moment wirklich nicht weiß was ich dazu noch sagen soll.

mfg. ich

[Zauderer]

Herzlichen Glückwunsch,

du hast dein Problem erkannt!
ZITAT:"da ich ein großes problem damit habe, "nein" zu sagen, sei es zu mir oder zu anderen. darin sehe ich einen hauptgrund für dieses unglaubliche verhalten."

... und das ist so seltsam, weil das Wort NEIN eigendlich das erste Wort ist deren Bedeutung man so kennenlernt...

Zauderer

[ela79]

@ich:
Den ersten guten Weg haste ja schonmal eingeschlagen, Du hast erkannt, dass das was Du getan hast falsch war, ändern kannst Du es jetzt eh nicht mehr, sei ehrlich zu Dir selbst, und wenn noch irgendetwas wegen dieser Sache auf Dich zu kommen sollte, sei auch ehrlich zu anderen Personen so wie Du es hier geschrieben hast. Arbeiten musst Du jetzt an Dir selber, mit oder ohne Therapie, das musst Du für Dich selbst entscheiden.
Jedenfalls schonmal klasse dass Du den Fehler erkannt hast

Ich drücke Dir bei was Du auch immer vorhast fest die Daumen