Wird man als Alkoholiker geboren?

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whoonaz
Gast




BeitragVerfasst am: 3. Okt 2007 12:31    Titel: Wird man als Alkoholiker geboren? Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich habe mal mit jemandem gesprochen, der gemeint hat, man wird eher nicht zum Alkoholiker sondern wird mit der Veranlagung geboren. Also mit der Veranlagung zum Suchtverhalten.

Es sei dann nur eine Frage der Zeit, bis man mit dem entsprechenden Stoff in Berührung käme...

Was denkt ihr dazu? Ist Suchtverhalten wirklich angeboren? Gibt es nicht sowas wie den freien Willen in Bezug auf Drogen?
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 4. Okt 2007 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Halte ich für fragwürdig, denn seelische Umstände fördern Süchte immer. Irgendwas treibt einem zum Trinken und man glaubt hinterher, dass man es braucht. Noch dazu ist das Molekül Alkohol an sich wohl kaum in der genetischen Veranlagung drin, sodass man es später "braucht".
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missy
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.10.2007
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 5. Okt 2007 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

weiß nur, dass es erwiesen ist, dass bei Jugendliche/Menschen, dessen Eltern früher sehr viel getrunken haben und/oder abhängig waren eine größere Gefahr besteht, auch süchtig zu werden, aufgrund der Gene..
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Gast





BeitragVerfasst am: 27. Okt 2007 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

bin zwar nur Gast hier, aber das Thema interressiert mich.
Es gibt angeblich eine genetische Veranlagung, aber die alleine reicht nicht aus. Die Menschen, die diese Veranlagung haben, werden schneller zum Alkoholiker als andere.

Schönen Gruß

Very Happy
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hugolinchen16
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 648

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2007 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Jo, ich schließe mich mal unserem Gast an. Smile
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Gast





BeitragVerfasst am: 31. Okt 2007 04:53    Titel: Antworten mit Zitat

hallo zusammen!

also ich bin auch der meinung das eine gewisse genitische veranlagung für die alkoholsucht verantwortlich ist...denn:

- meine beiden eltern sind Alkoholiker, jedoch trockene Alkoholiker seit 17 Jahren (Mutter) und 30 Jahren (Vater)

- ich habe 2 Brüder...mein 34 jähriger bruder war schon ca.30 mal zur entgiftung (wohnt wie ich weiß weiß in einem heim für hoffnungslose fälle. hab auch kein kontakt mehr zu ihm, ich kann sogar behaupten, das er meine kindheit versaut hat, da wir in der familie schon sehr viel wegen ihm kämpfen mussten durch den alkohol)
mein anderer bruder 36 jahre alt ist vor 2 Jahren zur entgifung gegangen mit anschließender Entwöhnung, wo er 4 monate war.danach hat er seinen wohnsitz gewechselt (eine wg im anti drogen verein weit weg von unserer Familie). nun geht es ihn gut

- meine Verwandschaft mit denen ich noch in kontakt bin, d.h Schwester meiner mutter, deren Tochter + ihre 2 Kinder haben schon sehr große Probleme mit Alkohol.(die kinder sind 20 und 23 Jahre alt)

- aber nun muß ich auch leider zugeben, das ich wahrscheinlich auch ein alkoholproblem habe. ich habe dieses laster ungefähr schon sechs jahre auf mich sitzen und dachte mir immer..."ach hör doch einfach auf"...aber irgendwie krieg ich das nicht in die reihe.ob gesellschaft, langeweile, probleme u.s.w....man findet immer häufiger einen grund zum trinken, aber ich mache mir wiederum immer übelst viele gedanken darüber und frage mich warum ich einfach nicht davon loslassen kann, wenn ich schon so viele schlechte erfahrungen damit gesammelt habe durch die familie.deshalb bin ich der meinung, das es genetisch bedingt sein könnte.
aber nun hatte ich die nase voll und habe dieses problem meinem arzt erklärt und um eventuelle hilfe gebeten, da ich abends angstattacken u.s.w. bekommen habe.mir ging es richtig schlecht. Übrigens bin ich 24 jahre alt.
ich habe mich schon lange damit beschäftigt, das ich wahrscheinlich ein alkoholproblem habe, aber habe es noch nie nach außen erwähnt...und es war sehr schwierig erstmal mit meinem arzt darüber zu reden. so schwierig, das ich sogar vor ihm geweint habe, obwohl ich mir das unterdrücken wollte, aber es ging nicht.....nun habe ich einen termin bei der suchtberatung, da ich eine entgiftungskur nicht möchte, jedenfalls im moment nicht. Denn ich bin gerade dabei mein fachabitur zu absolvieren.
Mein Arzt meinte, wir sollen es erstmal mit der suchtberatung versuchen, denn erstmal die Einsicht ist wichtig und wenn sie ihr fachabitur machen wollen wollen, steckt schon etwas dahinter!!!
Ist komisch ausgedrückt, aber ich wußte sofort was er meinte.
Und ich bin froh das ich mir einen ruck gegeben habe.
ich habe mir dann auch so einen spruch entwickelt:
" ich bin zwar schon in ein kleines loch gefallen,
aber bevor es größer wird, laß ich mir helfen und rede,
mag es noch so schwer sein"


Und es war und ist sehr schwer darüber zu reden, das hätte ich selbst nie gedacht, aber nur so geht weiter :-)
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Smudo
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.08.2007
Beiträge: 81

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2007 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke nicht, dass man als Alkoholiker geboren wird. Wie sollte das bitte gehen?

Es grüßt der Smudo
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Gast





BeitragVerfasst am: 16. Nov 2007 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin überzeugt davon, dass eine gewisse genetische Veranlagung für die Entwicklung einer Sucht mitverantwortlich ist.
In meiner Familie beispielsweise gibt es (ausser mir) keine Abhängigen, ausser meinem Grossvater sind/waren sogar alle Nichtraucher!
Dafür ist mein Suchtpotential umso grösser, obwohl ich unter den gleichen Bedingungen aufwuchs wie mein Bruder,
der nie mit irgendeiner Abhängigkeit zu kämpfen hatte.
Keine Ahnung, ob es wirklich so ist, doch ich zumindest denke schon, dass genetische Strukturen zur Entwicklung von Sucht eine Rolle spielen Question
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Cambiamento
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 162

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2007 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Alkoholismus ist multifaktoriell bedingt. Ja, es ist so, das es eine genetische Disposition gibt bei Kindern aus alkoholkranken Familien. Hinzu kommt das Problem der Prägung. Kinder lernen am Modell und erst mal von den Eltern. Wenn also Vater , oder Mutter einen >ungesunden< Umgang mit der hier üblichen Alltagsdroge Alkohol hat, wird das Kind unbewusst (!) auf ähnliches Verhalten konditioniert. Das allein, reicht aber immer noch nicht aus, um ein >süchtiges Leben< führen zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, welche Problemlösungsstrategien ein Mensch gelernt hat. Und nicht zuletzt kommen gesellschaftliche Faktoren ( soziales Umfeld, Bildungsstand , Freundeskreis etc. ) und die eigene Konstitution hinzu.

Hirnbiologisch ist es so, das wir ein >Suchtzentrum< im Kopf besitzen . Dieses Suchtzentrum ist genetisch bedingt und bei Kindern deren Eltern , oder sogar Großeltern( ! ) viel getrunken haben ,ist es ausgeprägter als bei nicht trinkenden Eltern. Um Missbildungen bei einem Fötus zu erzeugen reicht es im übrigen manchmal schon wenn der Erzeuger bei der Zeugung betrunken war ! Noch gravierender ist natürlich der Alkoholkonsum einer Schwangeren . Es gibt spezielle Rezeptoren im Hirn die Alkohol aufnehmen. ( Übrigens gibt es die für fast jede Droge , da wir in unserem Körper ähnliche Stoffe besitzen) Diese Rezeptoren können sich auch nach Jahrzehnten daran erinnern wie Alkohol wirkt. Daher darf ein trockener Alkoholiker auch nie wieder Alkohol trinken ! Es gibt Versuche im Bereich der Suchtforschung wo mit Kontrollierten-trinken experimentiert wurde die aber leider kaum erfolgreich waren.

Ein weiterer interessanter Punkt ist der , das die menschliche Leber erst ab einem Alter von ca. 15 Jahren Alkohol überhaubt verstoffwechseln kann - einer der Gründe warum es vom Gesetz her erst ab 16 überhaubt erlaubt ist Alkohol zu kaufen und zu konsumieren ( Hochprozentiges erst ab 1Cool
Das erklärt, warum grade junge Menschen so viel schneller Alkoholabhängig werden als Ältere.

Ich hoffe ich hab diesen Text nicht zu kompliziert geschrieben Rolling Eyes Wenn Jemand Fragen hat, werde ich gern versuchen sie so genau und verständlich wie mir möglich , zu beantworten.

Gruß Niky
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hugolinchen16
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 648

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2007 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab den Text verstanden. Habe langsam Übung darin Texte ins ''einfachere'' Deutsch zu ''übersetzen'' Very Happy
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Janina
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 11.03.2006
Beiträge: 114

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2007 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich denke auch nicht, dass man als Alkoholiker geboren wird. Allerdings denke ich schon, dass es sich auswirkt, wenn man von zu Hause und vor allem von jungen Jahren an, einen starken Alkoholkonsum wahrnimmt. Bei mir war das nie so, meine Eltern haben nur so zweimal im Jahr was getrunken und somit hatte ich auch nie viel mit dem Thema zu tun.

Janina
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der Mietnomade
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2008 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

ich kann mich voll ung ganz der niky anschließen.
die frage hab ich mir auch mal gestellt und habe recherchiert...62 % der kinder weisen ein höheres suchtpotenzial auf !
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Gast





BeitragVerfasst am: 18. Nov 2008 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke auch das viele Faktoren eine Rolle spielen! soziale Probleme aber auch meines erachtens nach die genetik!
Von meinem Freund sind beide Opas alkis und wir (mein Freund und ich) müssen auf meinen Freund aufpassen, das er es nicht auch wird. Er hat in seiner Jugend exzessiv am Wochenende getrunken (bis nichts mehr ging) und jetzt wo ich mit ihm zusammen bin, kommt das gott sei dank nur noch einmal im Monat am Freitag oder Samstag vor. Die Gefährdung besteht meines Erachtens nach und ich kriege ihn noch so weit das er noch weniger trinkt, also keine Kontrollverluste mehr!
In dem Alter von 22 Jahren sollte man auch langsam vernünftig werden und ein bisschen spießig sein, der Gesundheit wegen. Wink
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 18. Nov 2008 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Smudo hat Folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, dass man als Alkoholiker geboren wird. Wie sollte das bitte gehen?

Es grüßt der Smudo

Durch genetische Anpassung über Generationen.
Bei Asiaten, die ihr Wasser abgekocht und nicht vergoren haben, um es trinken zu können, ohne sich zu vergiften, gibt es diese Stoffwechsel-Anpassung an den Alkohol nicht.
Natürlich liegt es da nahe, dass sich die Sucht, die sehr wohl angeboren sein kann, 9 Monate Schwangerschaft sind eine lange Zeit, dann den Alkohol als Objekt der Begierde wählt.
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