1 1/2 L Wein

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Zimtsternchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saufnix,

ja, ich habe u.a Sozialphobie, habe hier aber gepostet wegen meines Alkoholkonsums und dachte, dass das richtig ist? Wenn nicht, entschuldigt bitte.
Googeln brauche ich das net (bin seit 9 Jahren in Therapie), trotzdem danke für Deine Zeilen.

Lg Zimtsternchen
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Liebes Zimsternchen,

irgendetwas von dem was, du schreibst, berührt mich, obwohl ich keine Ahnung habe, was es ist. Sozialphobie klingt natürlich wirklich übel, ich bin da eigentlich eher ein Freund davon, psychiatrische Diagnosen etwas abzuschwächen, aber in deinem Fall glaube ich an wirklichen ernstzunehmenden Leidensdruck.Wenn dir dreimal Therapie/ Wochen gut tun, dann wäre es ratsam, dass so auch wieder zu tun. Lebst du noch in der Nähe deiner Eltern? Haben die weiterhin Einfluss auf dich in irgendeiner Form?

Ich versuche dir jetzt einen kleinen Tipp zu geben, obwohl ich vermute, dass dein Problem gravierender ist. Wenn dir tatsächlich so viel Urvertrauen fehlt, dass du eine Sozialphobie ausgebildet hast, dann hat dein "inneres" Kind unglaubliche Verletzungen erlitten, ganz gleich, ob die jetzt seelisch oder körperlich sind. Das ist im Grunde fast egal. Nun frag ich dich, was würdest du tun, wenn du als Erwachsene dieses verletzte Kind siehst? Würdest du ihm helfen? Wie würdest du es tun? Ich würde ihm zunächst meine Hand reichen und es aus der unzumutbaren Situation bringen. Auf gar keinen Fall würde ich ihm 1,5 Liter Wein anbieten. Das ist aber deine Lösung momentan. Betrachte dich selbst mit so viel Liebe, wie du sie deinem Kind gegenüber spüren würdest und versuche dich mit so viel Liebe wie möglich zu behandeln. Das kann man lernen. Wenn andere dich nie beschützt haben, dann musst es selbst tun - in dem du dir dieses verletzte innere Kind bildlich vorstellst.
Lg
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Felidaea
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.11.2011
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2012 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe auch gerade angefangen mich mit meinem inneren Kind zu beschäftigen,
vielleicht würde Dir das ja wirklich helfen.
Man muss Vieles erst erkennen, damit mit klarer sieht... so geht es mir jedenfalls.
Aber das Thema inneres Kind scheint sehr komplex zu sein.. ich bin über einen Buchtipp darauf gekommen.

Falls es Dich oder andere interessiert, dann stelle ich gerne den Link ein.
Bei Amazon sind für das Buch auch schon einige Bewertungen abgegeben, man kann also schon vorahnen was man sich da kauft.

Ich fand es interessant und habe es getan.
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Saufnix
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.08.2011
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2012 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zimtsternchen,

keine Sorge Exclamation Du bist hier richtig. Very Happy
Es ist nur so das es sicher schwerfällt sich in Sozialphobie-Alkoholiker hineinzuversetzen. Ist ja auch schwer für Nichtalkoholiker sich in Alkoholiker hineinzuversetzen.
Yolande ist nichtalkoholiker und an mancher Stelle merkt man das auch.
(Wenn es um die Gefühle und Zwänge eines Alkoholiker geht)

@ Yolande: Du machst das wirklich gut. Und lass dich nicht von anderen Postings abschrecken. Ich lese deine Meinung immer wieder gerne, gerade weil du eine "neutralere" Sichtweise hast. Cool

Bei den meisten ist das Alkoholproblem sekundär.
Hinter dem Alkohol verbergen sich meistens andere Probleme die (vordergründig) mit dem Suchtmittel (Alkohol, Kiffen, Heroin... ) gelöst werden.
Ich möchte damit sagen, dass dir hier so gut es geht geholfen wird.
Es ist aber ganz natürlich das sich nicht jeder in jedes Problem hineinversetzen kann.

Also texte uns hier richtig zu Very Happy
Das ich hier Antworte ist ja ein Zeichen dafür das ich an deiner Geschichte interessiert bin. Wink


Gruß Saufnix
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2012 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Saufnix, freut mich, auch mal eine solche Meinung zu lesen. Klar, in das Alkoholproblem kann ich mich wirklich nur schwer hineinversetzen, in seelische Ausnahmezustände dagegen schon und deshalb kann ich da auch ab und an eine Meinung formulieren.

Lg
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Zimtsternchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2012 22:42    Titel: Off Topic Antworten mit Zitat

Okay, danke!
Dann schreibe ich hier aber nur über meine Alkoholproblematik, oder?
Es ist kein Problem für mich, wenn Posts von Menschen kommen, die nicht dasselbe erlebt haben/zeitgleich erleben wie ich. Deren Gedanken helfen entweder weiter oder tun es nicht, im Zwischenfalle beides. Man muss sich nicht auf der gleichen Leidensebene befinden, um jemand anderem nützliche Ratschläge zur Abhilfe geben zu können. Fiele ich von einem fremden Pferd, weil es buckelte, so warnte ich den nächsten Reiter vor dem Aufsteigen ihm unbekannter Pferde, um ihn zu schützen. Was er daraus macht und welche Worte er von mir beim Aufsitzen im Kopf behält, bleibt ihm selber überlassen. Fällt er trotzdem, bin ich für ihn natürlich die Ursache dafür, fällt er nicht, so war es seine eigene Leistung.
Ein anderes Thema ist, wie man die Klartextvariante so verpackt, dass sie das Gegenüber, dem man ja eigentlich nur Denkanstösse geben möchte, nicht verletzt.
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Nero
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 19:12    Titel: servuz Antworten mit Zitat

also ... ich bin Gastwirtssohn und bis zum 18 Lebensjahr in einer bayr. Bilderbuchwirtshaus aufgewachsen.
Das ist lange her...
nun
ich trinke auch 3-5 halbe Bier tägl. z.Zt., das ist eine meiner drei Substanzsüchte !
Denke auch die 1 1/2 L Wein sind noch nicht der totale Sonnenuntergang ... #
Daas wird schon wieder, oder ?
ps
weswegen ich eigentlich dieses thema ansimse ... !

- Cool --> Es gibt erfahrungsgemäß 4 verschiedene Alkoholikergruppen ... schau doch mal in welche Alki-Gruppe Du z. Zt. gehörst.. evtl. hilft Dir das ein wenig weiter und kannst dich noch besser einordnen oder so ... alles klar, ciao
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Zimtsternchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, was ist schon der individuelle totale Sonnenuntergang bzw bringt ein sich Einfinden in einen Alkoholikertypus. So einfach ist das net; auf mich trifft davon diagnostisch nichts zu, trotzdem ist mein Trinkverhalten ein Problem. Sowohl für sich betrachtet, als auch im Kontext meiner anderen psychischen Störungen. Organisch ist alles in Ordnung, aber wielange geht das noch gut?
Dein Thema empfinde ich als mindestens genauso schwierig (wegen der Polytoxizität). Du machst das mit verschiedenen Substanzen, ich mit Alkohol und Bulimie/Anorexie, Svv, usw. Welche Substanzen sind es denn bei Dir? Sei bitte vorsichtig mit dem Bier bzw Alkohol an sich als Ersatzdroge, ok? Mit den anderen beiden genauso.

Kurz zu mir:
Habe jetzt 2 Tage "normal" gegessen (okay, ging net immer, manchmal musste etwas wieder raus, sonst wäre ich durchgedreht). Es war furchtbar, ich fühle mich dick, aufgebläht und schmutzig. Aber das Zittern ist weg. Habe es einen Tag mit abends Alkohol und einen ohne gemacht -beides gleich. Trotzdem esse ich lieber nichts (bin wieder mal bei BMI 16,5 und es gefällt mir) oder tue es anfallsartig, um es danach wieder loszuwerden. In letzterem Falle kann ich ja auch ruhig noch Wein drauf trinken (auch wenn er weniger war, weil ich ihn langsamer trank und der Hauptfokus nimmer auf ihm liegt), ist ja dann eh egal...
Wie immer man es dreht und wendet, es bleibt Mist...
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

@Zimtsternchen,

du hast recht, es bleibt Mist, aber es lohnt sich jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Was ich dich fragen wollte, fühlst die dich nur bei Nahrungsmitteln schmutzig und es muss wieder raus oder geht es dir beim Wein auch so? Alkohol richtet schon wirklich ganz schön gemeine Schäden an und ich habe eine Reihe an Menschen daran zu Grunde gehen sehen- wirklich zu Grunde gehen sehen. Manche hatten das Glück im Unglück, dass sie ihren Zustand nicht mehr tatsächlich wahrnehmen, andere allerdings haben ganz plötzliche lichte Momente und erinnern sich bzw. bemerken, was sie sich eigentlich angetan haben. In diesen Augenblicken weinen sie mitunter und fragen sich, wie sie ihr Leben wieder retten können, um im selben Moment wieder zurück zu fallen auf einen geistigen Entwicklungsstand von einem 5jährigen, den man mit therapeutischen Mitteln vorm Verfall zu retten versucht. Dann kommen deren Kinder sie besuchen und schauen in leere Gesichter, die Kinder fragen sich, was aus ihrer Mutter geworden, während dem diese sie schon lange nicht mehr erkennt. Das ist unglaublich traurig und mir tut es immer im Herzen weh, dass zu sehen - beide Seiten so voller Hilflosigkeit. Die Mamas und Papas sind keine 60 oder 70, nein meist sind sie zwischen 30 und 40, sehen aber aus wie zwischen 50 und 60 - ein Alter, was bislang kaum einer von denen je erreicht hat. Meist sterben sie sehr viel früher. Was ich dir damit sagen will, ist, dass es sich wirklich lohnt, seinem Leben eine Chance zu geben, eben einfach damit aufzuhören. Das ist bestimmt sehr schwer, das glaube ich dir, aber höre nicht auf, es zu versuchen. Erst gestern haben wir eine neue Bewohnerin aufgenommen - eine Frau, Mitte 30, sie muss einst bildschön gewesen sein, ihre Augen leuchteten sogar noch ab und an. Sie ist mittlerweile seit nem halben Jahr trocken, aber sie zittert am ganzen Körper, kann keine zusammenhängenden Sätze mehr sprechen, sie hat keinen stabilen Gang mehr, sondern läuft sehr unsicher, meist muss man sie halten. Es ist eine Frau, die bis vor 1,5 Jahren noch einen relativ hohen Posten in einem bekannten deutschen Unternehmen besetzte...das soll dir zeigen, dass der Verfall sich nicht immer ankündigt, sondern manchmal auch ganz schnell und unaufhaltsam kommt.
Gehst du eigentlich zur Suchtberatung?
LG
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veritas
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.03.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 06:21    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass Alkohol eine Angsterkrankung verschlimmert. Der Tag nach dem Suff ist für mich meistens die Hölle. Da kann ich dann auch nicht rausgehen oder so.

Und wenn man als Sozialphobiker nicht mehr weiß, was man am Abend davor gemacht hat ist das besonders schlimm, weil man ja die Kontrolle über die Situation verloren hat. Geht mir zumindest so.

Aber ein paar Tage später kriegt man ja meistens wieder Durst auf den Alk, obwohl man es eigentlich besser wissen müsste.

Als ich wegen meiner Sozialphobie und der Panikstörung noch in Therapie war hat mir mein damaliger Psychologe mal etwas interessantes gesagt: "Fast alle Alkoholiker hatten vorher solche Probleme wie Sie"

Der Alk war damals auch schon Thema, nur noch nicht in dem Maße wie heute...

Ob das jetzt stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen...

Es müsste eigentlich mal Kombi-Therapien für soetwas geben. Dann man ja trotz der "Grunderkrankung" Problemlösungsstrategien entwickeln muss, um nicht mehr zur Flasche zu greifen...
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truthahn
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.03.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 22. März 2012 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

1 1/2 L 12%iges?
Finde das vollkommen OK. Also ich habe eine Zeit lang des Öfteren bevor ich mich mit anderen getroffen habe 1L 10% auf Ex getrunken (und mit denen dann entsprechend weitergetrunken).
Allerdings fast jeden Tag ist schon heftig. Klar ist es doof wenn man vereinsamt, tue ich auch im Moment ein wenig, deshalb betrifft mich ein wenig die selbe Problematik, nur dass ich nicht so häufig, dafür aber wenn dann "richtig" trinke.

Ich denke du solltest dir vllt ein System überlegen, vllt 4x die Woche ist ok aber nicht öfter oder sowas. Das sollte helfen. Und versuch irgendwelche Freunde zu finden. Oder zumindest bessere Bekannte.
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