Fühl mich alleine mit meiner Sucht

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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Sep 2011 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Katze,

vielen Dank für deine lieben Worte. Das "Geheimnis", dass mein Entzug bis jetzt gut klappte, liegt wirklich in solchen Antworten und Mutmachungen!

Da hst du ja einiges mitgemacht mit deinem Freund! Das erinnert mich an ein Ereignis aus früheren Jahren. Ich hatte damals einen Freund, den ich wie verrückt geliebt habe. Er kam meist nachts zu mir, oft spontan mit dem Taxi, und stank dann nach Kippen und Alkohol. Er konnte zwar noch fast normal reden, da hat man kaum etwas gemerkt. Aber der Geruch war nicht zu überdecken. Ich hatte mich dann deshalb von ihm getrennt, weil es mich irgendwann vor ihm körperlich gegraust hat. Und ich dachte damals auch: Bin ich so wenig wert, dass man mich nur betrunken ertragen kann? Er hat es aber, im Gegensatz zu deinem Exfreund, bis heute nicht geschafft, davon loszukommen.

Wie schön, dass dein Exfreund es geschafft hat, es ist eine wunderbare Geschichte, danke dir!
Liebe Grüße,
Undine
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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2011 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr alle!

Es ist ein wunderschöner Sonntag Nachmittag und ich habe in den letzten zwei Wochen nicht mehr gesoffen. Ich guck jetzt abends oft noch einen Film, was früher problematisch war, weil ich mittendrin eingeschlafen oder besser gesagt, wie ins Koma gefallen bin.

Ich stelle aber auch fest: Nicht alle emotionalen Zustände (Liebeskummer oder das Gefühl, verletzt zu sein) kommen nur mit dem Alkohol hoch. Der Alkohol hat die allerdings getriggert und verstärkt. Und er hat mich dazu veranlasst, peinliche SMSe zu schreiben, für die ich mich am nächsten Morgen geschämt habe. Machmal war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich wieder so eine SMS losgeschickt habe oder nicht, und musste dann auf dem Handy nachschauen. Dafür lohnt sich das Trockenwerden schon auch. Das man sich wieder besser im Griff hat und weiß, was man tut.

Ich wünsch euch allen auch weiterhin viel Kraft für diesen Weg,
liebe Grüße
Undine
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2011 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine Very Happy !

Ach ist das schön zu lesen ! Weiter so !

Zitat:
Ich guck jetzt abends oft noch einen Film, was früher problematisch war, weil ich mittendrin eingeschlafen oder besser gesagt, wie ins Koma gefallen bin.


Ja, diese "Freiheiten" werden täglich mehr und man fragt sich, wie man das alles aufgeben konnte. Aber nur Einsicht ist der erste Weg zur Besserung Very Happy !

Viel Kraft weiterhin Very Happy !
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Kadaver
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.06.2011
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2011 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Undine hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ihr alle!
Und er hat mich dazu veranlasst, peinliche SMSe zu schreiben, für die ich mich am nächsten Morgen geschämt habe. Machmal war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich wieder so eine SMS losgeschickt habe oder nicht, und musste dann auf dem Handy nachschauen. Dafür lohnt sich das Trockenwerden schon auch. Das man sich wieder besser im Griff hat und weiß, was man tut.
Undine

Ja, da kannte ich auch was von. Da konnte man vor Scham fast im Boden versinken, das war noch schlimmer als wenn man sich nur daneben benommen hat auf einer Party.
Liebesbekundungen und wirres Zeug schwarz auf weiß, völlig distanzlos. Habe deshalb schon ganze Accounts löschen müssen. Schön das los zu sein... Und dir auch weiterhin viel Erfolg.
Schöne Grüße
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Ruhe
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2011 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine und auch alle Anderen

Erstmal möchte ich Undine alles Gute für ihr Vorhaben, die Oberhand über den Alkohol wiederzuerlangen, wünschen.

Ich selber hab im Januar aufgehört zu mich dem Alkohol zu unterwerfen. Hatte seitdem ein paar Rückfälle. Aber ich bleib an mir dran.

Mittlerweile hab ich festgestellt, dass ich empfindlicher dem Alk gegenüber reagiere. Z.B. brauch ich jezt sehr viel weniger, um nicht mehr sicher zu sein, wen ich zur Zeit des Konsums angerufen hab. Bisher konnte ich mich Gott sei Dank noch an alle erinnern und weiß auch um den Inhalt der Gespräche.

Trotzdem hab ich eben doch noch ein paar mal der Sucht nachgegeben, mich treiben lassen, ganz bewusst weitergetrunken, weiter als es mir guttat.

Alles Gute an Alle
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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2011 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal möchte ich euch berichten, dass ich jetzt schon drei Wochen nicht mehr saufe! Smile

Leider aber geht nicht alles so schnell voran, wie ich es mir wünsche. Ich habe den Eindruck, durch den Alkohol so vergesslich und auch begriffsstutzig geworden zu sein. Kennt Ihr das auch? Und das ist immer noch da, bzw. kommt manchmal wieder. Mir erzählt jemand einen etwas komplizierten Gedankengang, und ich kann ihn nicht begreifen. Das ist neu für mich und zum Verrücktwerden. Ich hoffe, die grauen Zellen im Gehirn erholen sich irgendwann auch wieder. Jetzt, wo ich wieder klar bin, denke ich mir auch: Wie konnte ich das machen, mir so oft die Kante geben? Saufen, ohne Rücksicht auf Schäden.

@Ruhe: Ich habe es auch gehört, dass man irgendwann weniger Alk braucht, um betrunken zu werden. Das ist dann aber schon ein Alarmzeichen. Deshalb freue ich mich für dich, dass du dich dem Alkohol auch nicht mehr "unterwirfst".

Alles Gute euch!
Eure Undine
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2011 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Undine hat Folgendes geschrieben:
zunächst einmal möchte ich euch berichten, dass ich jetzt schon drei Wochen nicht mehr saufe! Smile


Hey du Very Happy ! Ooooobercoool Cool ! Weiter so !

Zitat:
Kennt Ihr das auch?


Natürlich, und eine Menge anderer Dinge auch Confused , aber es wird immer besser, wir müssen geduldig sein. Ich habe mir erst vor ein paar Tagen Gedanken darüber gemacht und sehe das so. Über lange Zeit haben wir ja quasi so ziemlich alles betäubt. Körper und Geist. Und da der Körper sich bekanntlich den Umständen anpasst, nimmt er das wahr und reagiert darauf, was er zur Verfügung hat. Ich bin mir ziemlich sicher, das du dieses "Problem" schon während des Trinkens hattest, nur wurde es nicht wahrgenommen, im Gegensatz zu jetzt. Wir müssen die "normalen" Dinge wieder lernen, so komisch sich das auch anhört.

Zitat:
Jetzt, wo ich wieder klar bin, denke ich mir auch: Wie konnte ich das machen, mir so oft die Kante geben? Saufen, ohne Rücksicht auf Schäden.


DITO ! Aber wir sind glücklicherweise noch in der Lage, die Schäden wieder zu reparieren. Bleiben wir dran Very Happy !

Liebe Grüße, Sonnenscheinchen
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Ruhe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2011 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine


Du schreibst, dass du in Gesellschaft auch mal ein Glas Wein trinkst.

Mich interessiert an dieser Stelle, wie oft das ist und ob es dir dann leicht oder schwer fällt es bei dem einen Glas zu belassen. Und wie geht´s dann zu hause weiter, hast du da kein Verlangen nach noch einem Glas oder zwei?

Hast du vor diesen drei wochen auch schon mal versucht mit dem Trinken/Saufen aufzuhören?

Für mich ist das Aufhören ein langer Prozess, natürlich würde ich gerne hie und da mal ein Gläschen trinken, aaaaber, ich bin dann so schnell wieder in meinen alten Mustern gefangen, dass ich da jetzt kein Risiko mehr eingehen will.



Liebe Grüsse
Ruhe
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Undine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2011 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Anteilnahme. Danke insbesondere dir Sonnenscheinchen, da geht mir richtig das Herz auf, wenn du dich so ehrlich mitfreust!

@Ruhe: Das was ich jetzt mache, ist ein Experiment für mich. Das komplette Aufhören kenne ich auch. Einmal (da war ich etwa 30) für etwa 3 Jahre, und dann früher einmal mit etwa 25 für ein halbes Jahr. Und in letzter Zeit habe ich es immer wieder versucht, vergeblich.

Ich sehe mich als Nichttrinkerin. Es ist also kein kontrolliertes Trinken, wo ich mir eine bestimmte Menge Alkohol pro Woche genehmigen darf. Sondern ich trinke nicht. Ausnahme: in Gesellschaft, und da auch möglichst wenig. Ich gehe jetzt aber nciht raus, nur um zu saufen. Sondern ich nehme meine Termine war (ich bin in einem kreativen Beruf), gemeinsame Abendessen, gemeinsame Konzeptbesprechung, und wenn dabei Wein getrunken wird, dann nehme ich auch ein Glas. Zuhause habe ich nicht das Bedürfnis weiterzutrinken, weil da ja die Hauptregel wieder gilt (Nichttrinkerin). Ich fühle mich frei dabei.

Ich ringe gerade um Worte. Ich weiß genau, was du meinst. Ich bin früher aus genau solchen Situationen heimgekommen, habe zuvor diszipliniert in Gesellschaft getrunken, und hab zuhause erstmal meine eigene Flasche geöffnet und hab dann hemmungslos weitergetrunken. Ich hab mich dann sogar richtig gefreut, heimzukommen, um mich ohne Kontrolle dem Alkohol hingeben zu können. Das ist jetzt anders. Das hat viele unterschiedliche Gründe:

Es hat etwas damit zu tun, dass ich jetzt hier schreibe. Es hat was damit zu tun, dass ich mich frei fühle (durch die Hauptregel fühle ich mich vom Alkohol befreit, und durch die Nebenregel von dem beängstigen Zwang "nie wieder Alkohol"). Durch das Schreiben reflektiere ich, was in mir in Alkholzeiten vorgegangen ist und ich sehe die Vorteile, mit seinem Gehirn und seinem Körper pfleglicher umzugehen. Das alles spielt irgendwie eine Rolle. Vielleicht ist jetzt auch vom erduldeten Leid her der richtige Zeitpunkt gekommen.

Aber es ist wie gesagt ein Experiment.

Liebe Ruhe, wenn es für dich sicherer ist, erstmal gar nicht zu trinken, dann würde ich das weiter so tun. Nach meiner Erfahrung muss man ganz klare Regel haben, an die man sich halten kann, wenn die Versuchung lockt.

Liebe Grüße an alle!
Undine
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Saufnix
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.08.2011
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2011 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine

wenn du das dauerhaft schaffst bist du ein beneidenswerter Ausnahmefall.

Zitat:
Ich sehe mich als Nichttrinkerin. Es ist also kein kontrolliertes Trinken, wo ich mir eine bestimmte Menge Alkohol pro Woche genehmigen darf. Sondern ich trinke nicht. Ausnahme: in Gesellschaft, und da auch möglichst wenig. Ich gehe jetzt aber nciht raus, nur um zu saufen. Sondern ich nehme meine Termine war (ich bin in einem kreativen Beruf), gemeinsame Abendessen, gemeinsame Konzeptbesprechung, und wenn dabei Wein getrunken wird, dann nehme ich auch ein Glas. Zuhause habe ich nicht das Bedürfnis weiterzutrinken, weil da ja die Hauptregel wieder gilt (Nichttrinkerin). Ich fühle mich frei dabei.

In der Regel gilt: Wenn ein Alkoholiker versucht nur ein bisschen zu trinken ist er mehr früher als später wieder beim Saufen. Du nennst es ein Experiment. Laß uns daran teilhaben indem Du weierhin schreibst, ob es klappt oder nicht. Wenn es nicht funktioniert muß du dich nicht schämen. Es gibt nach Meinung der Suchtexperten nur ganz wenige die das schaffen.
Ich habe auf die Experten gehört und ganz aufgehört. Ist auch Vorausetzung um eine ambulate Therapie machen zu können.
Ob ich dabei länger dem Alkohl fernbleibe ist die Frage Question

Wir können ja mal wetten.
Ich setze eine Kiste Wasser auf mich Laughing

Wenn du gewinnst machst du den Traum vieler Alkohliker war.

Gruß Saufnix

Ich sauf trotzdem nix
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Ruhe
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2011 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal


wie oft hast du denn da geschäftsessen oder ähnliches, wo du dann alkohol trinkst, ist es zweimal die woche oder öfter? trinkt dann jeder dort wein, oder ist auch jemand dabei, der einfach nix alkoholisches trinkt?

ich frag jetzt einfach mal so direkt, weil ich das auch gerne so handhaben würde wie du, es mir aber bisher noch nicht gelungen ist. zumindest nicht über einen längeren zeitraum hinweg.

dass du deine regeln so gut einhalten kannst find ich super. vielleicht sind sie dein ganz persönlicher schlüssel zur freiheit.

doch wenn mich der teufel ruft ... was interessieren mich regeln ... die tangieren mich doch eh nur ganz am rande. und das war schon immer so.

meine schreibe liest sich für dich bestimmt total pessimistisch, doch ich hab einfach noch nicht meine mitte erreicht.

ich danke dir sehr dafür, dass du dein experiment mit uns teilst.


liebe grüsse
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andi1975
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2011 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

hallo undine!

für dich hast du jetzt schon echt ne lange zeit geschafft-gratuliere!du hast dein trinkverhalten auf ein minimum reduziert.anfangs ists wichtig,dass man daraus ausbricht und reduziert.da muss der körper und vor allem der kopf auch mitgehen.also ich glaube,du hast im MOMENT deinen weg gefunden,bist auch motiviert-gut so.

um dauerhaft trocken zu bleiben,solltest du dieses "ab-und zu" aber abstellen und vielleicht ist das auch einer deiner nächsten schritte.
für mich spielst du bei deinen geschäftsessen jedesmal russisches roulette.einmal werden die umstände anders sein und es wird dich erwischen.das suchthirn wird einen weg finden,mehr zu bekommen. "warum zb. nicht mal zu hause ein gläschen trinken?beim geschäftsessen,trink ich ja auch nur eins.das geht schon.fühlen tu ich mich auch schrecklich".
ich glaube dir zu 100%,dass das momentan für dich kein thema ist,ABER auf DAUER wirds sehr schwer so.sehr gefährlich.solltest du es schaffen--->super Very Happy
und ich persönlich kann es nicht leiden,alle in einen topf zu werfen und vielleicht funktionierts bei dir wirklich so mit ab und zu..
ich kenne halt niemanden oder habe niemanden kennengelernt der es so schafft auf dauer,wohlgemerkt.
mir persönlich,wäre das risiko einfach zu gross und vorallem wäre es mir das risiko NICHT wert.

weiterhin alles gute!
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Undine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2011 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

ich freue mich so über eure Antworten und eure Anteilnahme, ich muss das einfach jedes Mal wieder sagen. Ich lasse euch gerne an meinem Experiment teilhaben und bin ganz ehrlich dabei. Ein Experiment heißt aber wirklich, dass ich es auch nicht weiß, ob es gut gehen wird. Und ich weiß auch nicht, welche Faktoren entscheidend sind. Ich denke einfach mal, dass es darum geht, aus der Gewohnheit auszubrechen. Und dass es darum geht, für kritische Momente einen neuen Weg zu finden.

Gerade eine Absage für ein privates Treffen bekommen. Ich habe nicht so viele Freunde, weil ich so viel arbeiten muss, um meine Tochter und mich gut über die Runden zu bringen. Jede Absage tut deswegen ein bisschen weh. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der heutige Tag normalerweise darauf hinausgelaufen wäre, dass ich mir eine Flasche Hochprozentiges besorgt und mich dann später für die Absage mit einem ordentlichen Rausch "entschädigt" hätte. Jetzt überlege ich mir, warum mir das so wichtig war, und was ich statt dessen tun könnte. Das ist neu.

Die Geschäftsessen: Die habe ich etwa einmal in der Woche. Meistens sind wir zu zweit, man spricht in der schönen Atmosphäre eines Restaurants über ein Projekt, das entweder geplant wird für die Zukunft, das gerade läuft. Da kommt es darauf an, sich gut mit dem Gegenüber zu verstehen und eine gemeinsame persöniche Basis zu finden. Eine Kleinigkeit zu speisen und ein Glas Wein dazu zu trinken, ist Teil der Inszenierung. Mir das beim Nichttrinken komplett zu verbieten, hat mich immer so geärgert, dass ich früher aus Trotz dann doch wieder getrunken habe. Und dann erst recht so richtig viel!

@ Ruhe: Ich kenn das Gefühl, wie du auch schreibst: "doch wenn mich der teufel ruft ... was interessieren mich regeln ... die tangieren mich doch eh nur ganz am rande": Ich glaube, man muss die Regeln aus sich heraus finden, sonst nimmt man sie nicht ernst.

@Andy1975: Ich weiß schon, dass die Gefahr besteht, dass ich nach einem Geschäftsessen zuhause weitertrinken könnte. Aber es ist einfach nicht so. Ich habe sogar noch zwei, drei Flaschen Wein vorrätig. (Ein offene Flasche Schnaps oder Campari habe ich nicht mehr. Das Risiko wäre mir dann doch zu groß).

Meist ist keiner dabei, der nichts trinkt. Wenn wir zu mehreren sind, wie neulich am Freitagabend bei einem Empfang, wird schon auch mehr getrunken, ein Gast sah dabei schon sehr "hinüber" aus. Ich hab ein großes Wasserglas gehabt und an einem Weinglas genippt.

Gestern und vorgestern Abend war ich alleine zuhause (wie meist, meine Tochter war da und hatte Besuch). Ich hab den Tatort geguckt als Ritual und nicht getrunken. Ich bin dabei, ein neues Ziel für mein Leben zu suchen. Es kommt wieder so ein bisschen Lust, das Leben wieder zu leben, und nicht nur in der Arbeit und als Mutter zu funktionieren. Das Gefühl kannte ich gar nicht mehr.

Ich sende euch ganz liebe Grüße zum heutigen Feiertag,
eure Undine
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Sonnenscheinchen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2011 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Allerseits Very Happy !

Undine hat Folgendes geschrieben:
ein Gast sah dabei schon sehr "hinüber" aus.


Ja, das kann man jetzt schön beobachten. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wie oft sich andere Menschen das über mich gedacht haben Confused Confused Confused . Und ich war auch noch in einem Heilberuf tätig Confused . Na ja...

Heute gibt es auf jeden Fall noch einen schönen Spaziergang zur Eisdiele, in der ich mich mit einem schönen Früchtebecher und gaaaaanz viel Sahne belohnen werde. Schließlich spare ich mir täglich um die 2000 Kalorien.

Habt einen schönen Tag, Gruß Sonnenscheinchen Very Happy
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Ruhe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 3. Okt 2011 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine und alle Anderen


Ein Beispiel aus meiner Familie.

Mein Vater, so lange ich denken kann hat er getrunken.

Vor etwa zwei Jahren hat er plötzlich aufgehört, er hat monatelang keinen Tropfen angerührt. Dann hat er wieder angefangen ab und zu mal ein Bier zu trinken, vielleicht alle zwei wochen Eins.

Mittlerweile sind es zwei bis drei pro Woche, aber nie mehr als eins, manchmal auch nur ein Halbes.

Man kann sich ganz anders mit ihm reden als früher. Er kann besser zuhören und auch mal beim Thema bleiben.

Für mich und vielleicht auch für Andere ein gutes Beispiel dass es tatsächlich auch mit weniger gehen kann.

Dazu muss ich natürlich auch sagen, dass er inzwischen über 70 Jahre alt ist und auch nicht mehr ganz gesund. Bestimmt hat auch das zu seinem Sinneswandel beigetragen.

Ich wünsche euch allen viel Kraft und Mut, und dir Undine ganz besonders.


Liebe Grüsse
Ruhe
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