Mein Vater, der Alkohol und wir

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Cocolina
Gast




BeitragVerfasst am: 8. Dez 2008 01:27    Titel: Mein Vater, der Alkohol und wir Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich weiss nicht so richtig wo ich anfangen soll... aber das muss einfach mal raus. Ich bin 26 Jahre alt, weiblich und habe einen jüngeren Bruder (fast 22).
Meine Eltern leben getrennt seit ich sieben Jahre alt bin. Ich bin bei meinen Grosseltern und meinen Dad aufgewachsen. Da er berfustätig war, war ich die meiste Zeit bei meinen Grosseltern. Mein Opa ist vor zehn Jahren gestorben. Meine Oma vor drei Jahren. Nun lebe ich mit meinem Vater im Hause und mein Bruder ist vor ein paar Jahren zu uns gezogen. Ich habe dieses Jahr mein Studium abgeschlossen und bin daher noch Zuhause. So viel mal zu diesen Umständen.
Mein Vater trinkt seit ich denken kann. Als Kind habe ich ihn gelegentlich betrunken erlebt. Da meine Grosseltern da waren, blieb mir das aber bis auf weiteres erspart. Ich habe es so nie geschafft einen wirklichen Draht zu ihm aufzubauen. Er hat mir seine väterliche Liebe vollkommen entzogen seit meine Mama gegangen ist. Vielleicht aus Schmerz - oder auch aus Angst. Ich weiss es nicht wirklich. Mir blieb als 7jähriges Kind nichts anderes, als ihn ziehen zu lassen - was hätte ich auch anderes tun sollen.
Nun ist er in Rente seit drei Jahren und mir wird von Tag zu Tag mehr bewusst, wie viel er tatsächlich trinkt. Es geht morgends um neun los in der Kneipe und endet um zwölf nachts - ebenfalls in der Kneipe. Dazwischen kommt er für wenige Minuten nach Hause, um Kleinigkeiten zu erledigen, irgendetwas zu kontrollieren oder meist auch nur, um einen kurzen Ortswechsel zu haben.
Natürlich kostet diese Angelegenheit ein wahnsinniges Geld und ist für einen Rentner kaum tragbar. Seit Jahren beschuldigt er meinen Bruder und mich, für seinen finanziellen Engpass verantwortlich zu sein. Wir durften umsonst wohnen und er bezahlte die Nebenkosten. Für alles andere sind wir seit Kindheit an selbst aufgekommen. Wir konnten uns seinen Hass nie erklären. Mittlerweile ist uns bewusst, dass der Alkohol ihn arm macht, er seine Sucht nicht erkennt und nicht sehen will und daher jemand anderen sucht, der "Schuld ist".
Wir haben versucht mit ihm zu reden, leider zwecklos. Beim leisesten Ton über dieses Thema, wird er hochgradig aggressiv und rennt davon (natürlich in die nächste Kneipe). Ich weiss mir keinen Rat, möchte ihm gerne helfen, weiss aber nicht wie. Das Hauptproblem ist, dass ich nicht weiss "WER" mein Vater ist, was für eine Persönlichkeit er hat. Er hat mich nie in den Arm genommen, nie über Gefühle gesprochen, mein Leben und meine Existenz nie wirklich bemerkt.Trotzdem ist er mein Vater und auf meine Art liebe ich ihn. Liebe von ihm zu erhalten war schon immer ausgeschlossen, er war nie in der Lage sie uns zu geben, was ich ihm vielleicht auf Grund seiner Kindheit im Krieg nicht wirklich verübeln kann. Meine Oma war mit ihm schwanger, als ihre Eltern erschossen wurden - vor ihren Augen. Schon als Ungeborener durchlebte mein Vater so Angst, Schrecken und Brutalität. Er ist bis heute gefangen von Zwängen und Ängsten. Möglicherweise ertränkt er dies mit dem Alkohol. Ich erkläre mir das so - gesprochen haben wir nie.

Ich habe versucht eine Familie aus unseren doch ein bisschen chaotischen Verhältnissen zu schaffen. Habe Sonntags gekocht - ihn eingeladen, versucht etwas gutes zu tun. Leider bin ich nacher mit meinen vollen Töpfen allein dagesessen. Er kam nie - ass statt dessen in der Kneipe.

Mein Bruder ist mittlerweile eben auch bei uns und ich verstehe mich sehr gut mit ihm trotz getrennter Kindheit. Er wuchs bei meiner Mama auf. Er kämpft gegen die selben Problematiken wie ich und weiss sich ebenso wenig zu helfen.

Da mein Studium nun beendet ist und ich einen guten Job habe, möchte ich nun ausziehen. Ich möchte weg, eine räumliche Distanz herstellen. Kann die Last kaum mehr tragen und die Tragödie mit ansehen. Es zerreisst mir das Herz. Jedoch weiss ich, dass reine räumliche Entfernung das Problem nicht löst. Ich kann doch nicht einfach nur zusehen!!!!

Interessanterweise erzählt er in den Kneipen immer von uns - seinen tollen Kindern, die studieren und erfolgreich sind. Mir gegenüber zollt er kein bisschen Achtung. Vielleicht hier ein Beispiel: ich lag mit 40 Grad Fieber im Bett - eine ganze Woche. Er wusste es und kam nicht einmal in mein Zimmer um zu fragen wie es mir geht oder ob ich etwas brauche. Als ich ihn bat in die Apotheke zu gehen, verweigerte er mir das und ich musste mit Fieber selbst gehen.
Jedoch wusste nacher das ganze Dorf von IHM wie schrecklich krank ich bin und wie besorgt er als guter Vater doch wäre und was er nicht alles für uns tun würde... Mein rationaler Verstand lässt hier keine Erklärung mehr zu.

Im Moment stoppt mich diese Problematik in meinem ganzen Leben. Meine Wonungssuche ist erschwert (er wird soweiso durchdrehen, wenn er erfährt, dass ich gehe). Und auch meine Partnersuche ist eine Katastrophe. Bis zum heutigen Tage hatte ich - zumindest bewusst - keine Auswirkungen auf Beziehungen. Ich hatte einige sehr schöne, zum Teil auch lange Beziehungen.

Nun bin ich seit 1,5 Jahren allein und ein bisschen einsam - was wahrscheinlich in den Wintermonaten vollkommen normal ist. Jedoch suche ich im Moment in allen Menschen Achtung und werte mich selbst nachdem, wie andere Menschen mich bewerten und wie sie mit mir umgehen. Nach einem misslungenen Date plagen mich tagelange Selbstzweifel...
Ich möchte, dass das aufhört, möchte wieder mehr zu mir selbst stehen, ich schaffe es aber nicht.

Ich suche nach Liebe, nach einer Stütze, die ich gerade so dringend nötig hätte, die ich aber natürlich in einem potentiellen Partner niemals finden kann und auch nicht erwarten darf. Ich spreche nie über das Thema - aber ich spüre, wie es mich innerlich treibt, mich anzulehnen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine...
In meinem Freundeskreis war ich immer die Starke und die meisten können mit diesem Problem kaum umgehen. Verständlicherweise - ich denke hier kann einem niemand helfen und wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man sich kaum vorstellen, was es bedeutet...

Danke dass ich hier mal abladen durfte.

Lg Coco
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2008 22:24    Titel: Re: Mein Vater, der Alkohol und wir Antworten mit Zitat

Cocolina hat Folgendes geschrieben:

Meine Eltern leben getrennt seit ich sieben Jahre alt bin. Ich bin bei meinen Grosseltern und meinen Dad aufgewachsen. Da er berfustätig war, war ich die meiste Zeit bei meinen Grosseltern. Mein Opa ist vor zehn Jahren gestorben. Meine Oma vor drei Jahren. Nun lebe ich mit meinem Vater im Hause und mein Bruder ist vor ein paar Jahren zu uns gezogen. Ich habe dieses Jahr mein Studium abgeschlossen und bin daher noch Zuhause. So viel mal zu diesen Umständen.

Wenn Du die Gelegenheit haben solltest, höre in das Lied "Mother" von John Lennon an. Er schrieb es nach seiner Urschreitherapie.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Mein Vater trinkt seit ich denken kann. Als Kind habe ich ihn gelegentlich betrunken erlebt. Da meine Grosseltern da waren, blieb mir das aber bis auf weiteres erspart.

Wie war das Verhältnis Deines Vaters zu seinen Grosseltern? Dein Vater scheint ja wie ich es sehe, schon sehr lange auch ein schwer Traumatisierter, Kaputter zu sein.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Ich habe es so nie geschafft einen wirklichen Draht zu ihm aufzubauen. Er hat mir seine väterliche Liebe vollkommen entzogen seit meine Mama gegangen ist.

Damit bist Du auch überfordert. John Lennon besingt das mit "Vater Du hast mich verlassen, ich verliess Dich nie"
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht aus Schmerz - oder auch aus Angst. Ich weiss es nicht wirklich. Mir blieb als 7jähriges Kind nichts anderes, als ihn ziehen zu lassen - was hätte ich auch anderes tun sollen.

Nichts, ausser sich selbst am Leben zu erhalten. Wobei Deine Grosseltern Dir aber scheinbar eine grössere Stütze waren, als sie es wohl für ihr direktes Kind (?) , Deinen Vater gewesen sind.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Nun ist er in Rente seit drei Jahren und mir wird von Tag zu Tag mehr bewusst, wie viel er tatsächlich trinkt. Es geht morgends um neun los in der Kneipe und endet um zwölf nachts - ebenfalls in der Kneipe. Dazwischen kommt er für wenige Minuten nach Hause, um Kleinigkeiten zu erledigen, irgendetwas zu kontrollieren oder meist auch nur, um einen kurzen Ortswechsel zu haben.

Eine schwer depressive Person, die rastlos auf der Suche nach Liebe ist. Deshalb trinkt er auch.
Diese Liebe kannst Du ihm nicht geben, Du wirst damit sein Freund zu sein schon hoffnungslos überfordert sein. Nehme eine gesunde Distanz ein, und verzichte Du deinerseits auf seine Liebe, er kann sie Dir nicht geben. Er hat sie nicht. Und seine Verzweiflung kannst Du nicht mindern.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Natürlich kostet diese Angelegenheit ein wahnsinniges Geld und ist für einen Rentner kaum tragbar. Seit Jahren beschuldigt er meinen Bruder und mich, für seinen finanziellen Engpass verantwortlich zu sein. Wir durften umsonst wohnen und er bezahlte die Nebenkosten.

Kinder sind teuer, keine Frage, aber dafür können die Kinder nichts, sie haben sich weder ausgfesucht auf die Welt zu kommen, noch welche Eltern sie bekommen.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Für alles andere sind wir seit Kindheit an selbst aufgekommen. Wir konnten uns seinen Hass nie erklären.

Es ist kein Hass!!! Es ist Depression!!! Allerdings bewahrt es Euch nicht davor, zur Projektionsfläche für seine negativen Impulse zu werden. Ihr seid halt am dichtesten dran. Er wird wohl seine eigenen Eltern damit meinen, dessen Liebe er wohl auch nicht erreichen konnte.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Wir haben versucht mit ihm zu reden, leider zwecklos. Beim leisesten Ton über dieses Thema, wird er hochgradig aggressiv und rennt davon (natürlich in die nächste Kneipe).

Er ist voller Angst, die er mühseelig zu bändigen versucht, und alles was Kontrollverlust bedeuten könnte empfindet er als persönlichen Angriff.
Ich kann mir nicht verkneifen, dass eine Umsuchtung auf Morphin für Deinen Vater die Rettung sein könnte, und auch Euch eine Riesenlast von den Schultern nehmen würde. Leider ist das nicht möglich. Jetzt sofort jedenfalls nicht.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Ich weiss mir keinen Rat, möchte ihm gerne helfen, weiss aber nicht wie. Das Hauptproblem ist, dass ich nicht weiss "WER" mein Vater ist, was für eine Persönlichkeit er hat. Er hat mich nie in den Arm genommen, nie über Gefühle gesprochen, mein Leben und meine Existenz nie wirklich bemerkt.

Er hat keine Liebe, nicht einmal für sich selbst.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Trotzdem ist er mein Vater und auf meine Art liebe ich ihn. Liebe von ihm zu erhalten war schon immer ausgeschlossen, er war nie in der Lage sie uns zu geben, was ich ihm vielleicht auf Grund seiner Kindheit im Krieg nicht wirklich verübeln kann.

Offensichtlich ist es so. Er selbst ist ein Opfer!
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Meine Oma war mit ihm schwanger, als ihre Eltern erschossen wurden - vor ihren Augen. Schon als Ungeborener durchlebte mein Vater so Angst, Schrecken und Brutalität. Er ist bis heute gefangen von Zwängen und Ängsten. Möglicherweise ertränkt er dies mit dem Alkohol. Ich erkläre mir das so - gesprochen haben wir nie.

Puh, ich hatte diesen Satz übersehen, das erklärt alles. Ich füge den Link über Kriegstraumatisierungen noch einmal bei.
http://www.zeit.de/2007/44/Veteranen?page=2
Ich kenne hier jemanden, dessen Mutter in der Schwangerschaft starkem Stress ausgesetzt war. Das Kind ist mit genetisch bedingtem Serotoninmangel zur Welt gekommen. Ist von sich aus völlig Glücks-und Liebesunfähig. Ist ein richtig böser Mensch!!
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Da mein Studium nun beendet ist und ich einen guten Job habe, möchte ich nun ausziehen. Ich möchte weg, eine räumliche Distanz herstellen. Kann die Last kaum mehr tragen und die Tragödie mit ansehen.

Es ist für Dich das beste was Du un kannst.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Es zerreisst mir das Herz. Jedoch weiss ich, dass reine räumliche Entfernung das Problem nicht löst. Ich kann doch nicht einfach nur zusehen!!!!

Doch, Du musst diese sogar einnehmen. Veränderungen bedeuten auch eine Chance, besonders, wenn jemand wie Dein Vater mit Nähe so gar nicht umgehen kann.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Interessanterweise erzählt er in den Kneipen immer von uns - seinen tollen Kindern, die studieren und erfolgreich sind. Mir gegenüber zollt er kein bisschen Achtung. Vielleicht hier ein Beispiel: ich lag mit 40 Grad Fieber im Bett - eine ganze Woche. Er wusste es und kam nicht einmal in mein Zimmer um zu fragen wie es mir geht oder ob ich etwas brauche. Als ich ihn bat in die Apotheke zu gehen, verweigerte er mir das und ich musste mit Fieber selbst gehen.

Auf Entfernung scheint er eher Liebesfähig zu sein. Mit Nähe hat er Probleme.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Jedoch wusste nacher das ganze Dorf von IHM wie schrecklich krank ich bin und wie besorgt er als guter Vater doch wäre und was er nicht alles für uns tun würde... Mein rationaler Verstand lässt hier keine Erklärung mehr zu.

Er weiss um sein Versagen, möchte aber seinen völligen sozialen Selbstmord vermeiden.
Ich denke schon, dass er ehrlich stolz auf Dich, Euch ist. Schämt sich sicher Euch gegenüber, weil er selbst kein wirkliches Leben erreichen konnte. Ziemlich zäher Hund, Dein Vater, muss ich schon sagen.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Im Moment stoppt mich diese Problematik in meinem ganzen Leben.

Völlig klar, wie hast Du nur Dein Studium geschafft. Übermensch?
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Und auch meine Partnersuche ist eine Katastrophe. Bis zum heutigen Tage hatte ich - zumindest bewusst - keine Auswirkungen auf Beziehungen. Ich hatte einige sehr schöne, zum Teil auch lange Beziehungen.

Sei sehr vorsichtig mit Deiner Partnerwahl, da häufig ungelöste Probleme mit Elternteilen die Partnerwahl und den dann folgenden Alltag sehr, sehr belasten können, da Wiederholungstäterhaft Konfliktsituationen aus der Kindheit auf die Partner übertragen werden. Ich würde einen Therapeuten suchen, denn in der Therapie ist diese Übertragung erwünscht.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:

Nun bin ich seit 1,5 Jahren allein und ein bisschen einsam - was wahrscheinlich in den Wintermonaten vollkommen normal ist. Jedoch suche ich im Moment in allen Menschen Achtung und werte mich selbst nachdem, wie andere Menschen mich bewerten und wie sie mit mir umgehen. Nach einem misslungenen Date plagen mich tagelange Selbstzweifel...

Das ist bereits die Übertragung, die danach fragt ob man überhaupt liebeswürdig ist. Mache Dich nicht emotional abhängig von anderen Personen. So wie ich das sehe, sollte Dein Spiegelbild reichen um Dich von einem Menschen begeistert sein zu lassen. Du bist zweifellos eine "Königin". Suche die Gesellschaft von Freundinnen, nur die können Dir den Sanftmut und die Zärtlichkeit (meine nicht sexuell) geben, nach der Du Dich so sehnst.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte, dass das aufhört, möchte wieder mehr zu mir selbst stehen, ich schaffe es aber nicht.

Du brauchst unbedingt professionelle Hilfe. Jede Emotionale Stütze, die Du bekommen kannst.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Ich suche nach Liebe, nach einer Stütze, die ich gerade so dringend nötig hätte, die ich aber natürlich in einem potentiellen Partner niemals finden kann und auch nicht erwarten darf.

Ganz richtig, das müsste so ein unglaublicher Glücksgriff sein, der nicht wahrscheinlich ist.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Ich spreche nie über das Thema - aber ich spüre, wie es mich innerlich treibt, mich anzulehnen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine...

Oh ja, die Einsamkeit.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
In meinem Freundeskreis war ich immer die Starke und die meisten können mit diesem Problem kaum umgehen.

Scheinbar bist Du das auch, aber Du selbst wirst eher das Gefühl der Überforderung, sogar des ausgebrannt sein spüren.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Verständlicherweise - ich denke hier kann einem niemand helfen und wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man sich kaum vorstellen, was es bedeutet...

Helfen ist nur sehr schwer möglich. Schon als Kind auf sich selbst gestellt zu sein kenne ich auch. Mein Vater dachte ich wäre nicht von ihm. Habe ich erst "jetzt" erfahren. Verstehe einiges jetzt besser dadurch.
Cocolina hat Folgendes geschrieben:
Danke dass ich hier mal abladen durfte.

Ich sag mal bitte, und bitte um Verständnis, dass eine so komplexe Sache nicht mit einer Antwort zu "erledigen" ist.
Einen sicheren Leser und Anworter hast Du aber. War schon eine ganze Menge auf einmal. Bis nächstesmal!
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Cocolina
Gast




BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 00:12    Titel: Danke Antworten mit Zitat

Hi Bright

ich wollte mich ganz herzlich für deine Äusserungen bedanken. Es tut sehr gut, wenn jemand einfach mal seine Statements dazu abgibt. Es war mir wirklich eine Wohltat, eine Antwort von dir zu bekommen.

Vielen Danke.

Liebe Grüsse, Coco
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anja
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo cocolina
Habe auch mit großem Interresse Deinen Bericht gelesen und kann gut nachfühlen.Auch mein Vater hat getrunken,mich und den Rest der Familie gedemütigt, nieder gemacht, hat mir nie was zugetraut,er hat mein Selbstwertgefühl völlig zerstört. Nun trinkt er schon 10 Jahre nichts mehr, da er einen Schlaganfall hatte und die Ärzte ihm eingeretet haben ,dass wenn er so weiter macht ,bald hopps geht.Ich kannte seine Persöhnlichkeit auch nicht wirklich, hatte immer unheimliche Angst vor ihm, wußte nie,wie er gerade drauf ist.Habe bis heute,wenn ich ihn sehe ein ungutes Gefühl,kann nicht mit ihm reden und ihm nicht in die Augen schauen.Denoch liebe ich ihn. Heute kann ich ihn verstehen ,da ich selbst Suchtkrank bin.Er hatte wohl auch eine sehr schlimme Kindheit,waren Flüchtlinge nach dem Krieg, wurden immer wieder vertrieben und dass mit 11 Kindern.Eine sehr, sehr schwere Zeit.Er und seine Geschwister mußten schon sehr früh, sehr viel arbeiten,sonst wären sie einfach verhungert.Er hat auch schon immer an maßiven Depressionen gelitten,aber das weiß man als Kind ja nicht und denkt der Mensch ist einfach böse.
bright hat Dir mit seiner Antwort bestimmt sehr geholfen,er hat ein großes Wissen und eine tolle Einstellung zu Allem.Ich freue mich immer wenn ich seine Berichte lese,denn ich denke ähnlich,nur kann ich mich nicht so genau ausdrücken.
Wünsch Dir alles gute
L.G.
Anja
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bright
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

anja hat Folgendes geschrieben:
Hallo cocolina
Habe auch mit großem Interresse Deinen Bericht gelesen und kann gut nachfühlen.Auch mein Vater hat getrunken,mich und den Rest der Familie gedemütigt, nieder gemacht, hat mir nie was zugetraut,er hat mein Selbstwertgefühl völlig zerstört. Nun trinkt er schon 10 Jahre nichts mehr, da er einen Schlaganfall hatte und die Ärzte ihm eingeretet haben ,dass wenn er so weiter macht ,bald hopps geht.Ich kannte seine Persöhnlichkeit auch nicht wirklich, hatte immer unheimliche Angst vor ihm, wußte nie,wie er gerade drauf ist.Habe bis heute,wenn ich ihn sehe ein ungutes Gefühl,kann nicht mit ihm reden und ihm nicht in die Augen schauen.Denoch liebe ich ihn. Heute kann ich ihn verstehen ,da ich selbst Suchtkrank bin.Er hatte wohl auch eine sehr schlimme Kindheit,waren Flüchtlinge nach dem Krieg, wurden immer wieder vertrieben und dass mit 11 Kindern.Eine sehr, sehr schwere Zeit.Er und seine Geschwister mußten schon sehr früh, sehr viel arbeiten,sonst wären sie einfach verhungert.Er hat auch schon immer an maßiven Depressionen gelitten,aber das weiß man als Kind ja nicht und denkt der Mensch ist einfach böse.
bright hat Dir mit seiner Antwort bestimmt sehr geholfen,er hat ein großes Wissen und eine tolle Einstellung zu Allem.Ich freue mich immer wenn ich seine Berichte lese,denn ich denke ähnlich,nur kann ich mich nicht so genau ausdrücken.
Wünsch Dir alles gute
L.G.
Anja

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Anja, es wird mit Deinen Selbstzweifeln zu tun haben, dass Du Dir so kritisch gegenüberstehst. Ursache hast Du selber genannt!!
Du drückst Dich ausgesprochen rund, punktgenau aus. Sehr gut flüssig zu lesen. Sehr stimmig!
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