Späte Entzugserscheinungen?

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Kittymor
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 11:31    Titel: Späte Entzugserscheinungen? Antworten mit Zitat

Hallo an Euch alle!

Ich habe nun schon viel gelesen, aber meine Frage zum Alkoholentzug noch nicht beantwortet gefunden. Darum versuche ich es mal in diesem Forum.

Ich habe ca. 7 Jahre mehr oder weniger regelmässig getrunken. Überwiegend Baccardi, in Hochzeiten eine Flasche in 2 Tagen. Zwischendurch habe ich immer mal Pausen von bis zu 2 Wochen gemacht.
Nun trinke ich seit ca. 8 Wochen überhaupt keinen Alkohol mehr. Anfangs ging es mir damit sehr gut, ich wurde klarer im Kopf und hatte scheinbar auch keine Entzugserscheinungen.
Erst in der letzten Woche sind mein Blutdruck und Puls stark gestiegen, ohne erkennbaren Grund. Ich hatte richtiges Herzrasen und war innerlich total unruhig. Außerdem habe ich einen übermäßigen Durst. Der Check beim Arzt hat ergeben, dass organisch keine Ursachen dafür bestehen-alles gut.

Nun meine Fragen:
Kann es sich hierbei um spät einsetzende Entzugserscheinungen handeln?
Wenn ja wie lange könnten die andauern?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Ich danke Euch für Eure Antworten.
LG
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kittymor

Ich finds Klasse das du einen Weg gefunden hast, auf Alkohol zu verzichten. Das gefällt mir echt sehr gut.

Du hast 7 Jahre lang getrunken und dein Körper, Herz, Lunge, Nieren, Blut, Leber haben sich an das Alkohol gewöhnt und nun stellt sich dein Körper wieder um.

Das ist wohl nicht ungewöhnlich, mir ging es auch viele Monate total Sch..., aber es ist immer besser geworden.

Ich habe immer sehr lange Spaziegänge gehabt, also ca ne Stunde, weiß nicht ob das sooo lang ist, für mich war's aber so. Was mir auch gut getan hat.

Ich denke es ist aber auf jeden Fall, wenn du zum Arzt gehst, vielleicht kann der dir was empfhelen oder vielleicht Medikamente.
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Kittymor
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hej Mesut76,

Danke für Deine Antwort. Da muss ich wohl einfach Geduld mit mir und meinem Körper haben.
Hast ja Recht-wenn man sich jahrelang mit Alkohol vergiftet, kann das nicht von heute auf morgen gut sein...

Der Arzt hat mir Beta-Blocker verschrieben, die scheinen auch zu helfen. Und meine furchtbare Laune legt sich vielleicht auch wieder, wenn es draußen mal heller und wärmer wird Very Happy und dann versuche ich es auch mal mit den Spaziergängen...

Danke für den Tipp! Und fürs Antworten. Denn mit meinem Arzt oder im privaten Umfeld kann ich da kaum drüber sprechen. Mir ist es zu peinlich und die Nicht-Betroffenen könnten es eh nicht verstehen...

Wenn Du sagst, dass es Dir viele Monate ziemlich Sch...ging, dann hast Du ja offenbar auch schon eine lange Zeit OHNE geschafft?! Glückwunsch!
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi schön dass du dich nochmal meldest, ja in der tat ist es eine Geduldsachd und man muss eben neue Sachen finden, womit man seine Freizeit gestaltet.

Du musst einfach wieder langsam Spaß im Leben empfinden ohne dich wegbeamen zu müssen. Und das wirst du, es kommt wirklich eins nachdem anderen.

Wie du geschrieben hast ist Geduld ganz wichtig.

Gruß
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Es dauert, bis sich wieder 'Normalität' im Körper einstellt. Ich habe ja schon mehrere Entzüge hinter mir und es wird immer ekliger. Seit Mitte Dezember bin ich wieder soweit clean. Habe nicht mehr getrunken, nehme aber das ein oder andere Medikament, aber kein Benzo mehr.
Meistens gehts mir gut, aber Blutdruck stimmt auch nicht immer. Wenn er zu hoch geht, merke ich das immer durch einen Druck im Brustbereich.
Ich teste mich auch immer in der Sauna. Wenn ich fit bin, mache ich so 5 Aufgüsse mit. Zur Zeit gehen meist nur 2, dann zeigt sich das noch nicht ausgeheiltte Ungleichgewicht und ich zeige ähnliche Symptome wie du.

Akuter Alkoholentzug setzt aber immer am Morgen oder am Mittag des Folgetags ein. Am schlimmsten sind die Symptome so nach 24 Stunden ohne Stoff und sie klingen nach 2 Tagen ab. Durch biste damit nach rund 4 Tagen. Ist aber gefährlich, ich mach es nicht mehr. Das wird auch immer schlimmer und heftiger und auch die Krampfschwelle sinkt. Das ist zwar bei Medikamentenentzug noch übler, aber auch Alkis haben Krampfanfälle. Ich bin davon verschont geblieben, mache aber auch stationäre Entzüge, wenns erforderlich ist. Ich lebe dadurch länger, ganz ehrlich.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Da isser jaaaa...Feuerwehrmann Sam . . . Razz

Kitty Newlife kennt sich wirklich hervorragend aus und ich bin mir sicher, da kann der ein oder andere Arzt direkt einpacken Wink))

Ja ich bin jetzt schon ne Weile Abstinent und glaub mir, wenn ich es solange ausgehalten habe, dann schaffst du das auch.

Lieben Gruß
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Kittymor
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Lieben Dank, dass Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt! Da fühle ich mich gleich nicht so alleine... Bei mir kommt das offenbar schubweise. Gibt Stunden, da denke ich, alles gut. Und dann, wie eben, merke ich, dass ich ganz zittrig bin.

Aber klar, das schaffe ich. Hab einfach keine Lust mehr zu trinken...
Und jetzt, wo ich weiß, wo das her kommt, bin ich auch etwas beruhigter. Anfangs, als mein Puls so raste und ich diesen Druck im Kopf hatte, hab ich richtig Panik gehabt.
Jetzt sage ich mir, dass dieses Sch-Gefühl ein Zeichen dafür ist, dass sich der Alk aus meinem Körper verabschiedet. Und darüber freue ich mich!

Trotzdem bin ich insgesamt erschrocken zu sehen, wie weit meine Abhängigkeit schon ist... Wie wahrscheinlich viele hier hab ich mir immer eingebildet, jederzeit und ohne Probleme aufhören zu können... Sad
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Caro78
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kitty,

Alk in Verbindung mit Alk Stopp und Durst, da klingelt die Sirene bezüglich Diabetis. Dein Arzt hat ja wahrschrinlich einen Zuckertest gemacht und festgestellt das er in Ordnung ist?
Falls nicht könntest du das in einer Apotheke nachholen. Nüchtern Zucker und 2/3Stunden nach dem letzten Essen gibt Aufschluß.

Ansonsten sich zitterig fühlen und Angstzustände haben, hm, vll eine psychische Störung oder wirklich noch Nachwirkungen des Trinkens.

Wenn es nicht besser wird lass nochmal Blut abnehmen mit Zuckerwert, EKG, Langzeit Blutdruck ect...Was der Arzt so meint.
Direkt nach/ beim Entzug trat das nicht auf und vor deiner Trinkphase kanntest du das auch nicht?

Gute Besserung!
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Kittymor
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.02.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Feb 2013 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro!

Erstmal: wow! Toll, wie viele, schnelle und nette Antworten es hier gibt!

Der Arzt hat ein großes Blutbild gemacht und mir beste Werte bescheinigt. Ob da Zucker bei war, weiß ich allerdings nicht. Das hole ich lieber nochmal nach, danke für den Tipp! EKG war ebenfalls tadellos. Vor und während des Trinkens hatte ich das alles nicht. Kann mich jedenfalls nicht erinnern Wink.

Die Angst hatte ich (glaube ich) nur, weil ich zuerst nicht wusste, was das mit dem Herzrasen und Blutdruck sein soll. Hab das erst ja gar nicht mit dem Entzug in Verbindung gebracht, weil ich “schon so lange “ nichts mehr trinke. Die Tage nach dem letzten Glas, ja, da hab ich mit Reaktionen gerechnet, aber jetzt nicht mehr. Vielleicht setzen die Symptome aber auch nur später ein, weil ich zwischendurch ja immer mal trockene Phasen hatte? Vielleicht dachte mein Körper “Ach, mal wieder ne kleine Pause “ und merkt nun erst, dass die Pause diesmal ziemlich lang wird...

Wünsche Euch allen einen schönen Abend!
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Feb 2013 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Kitty
du scheinst genauso wie ich, in Richtung Angst und Panik zu gehen. Ich hatte ja bereits eine Angststörung entwickelt. Konnte oft meine Wohnung nicht mehr verlassen, nicht mehr einkaufen, nicht mehr autofahren, etc.

Gerade weil du auch so einer bist, der immer mal wieder Trinkpausen gemacht hat und dann wieder voll zugelangt hast. Ich glaube, du zitterst auch nicht das erste Mal und hast dir einige Jahre gut was in die Tasche gelogen. Ich hatte mit 33 das erste Mal einen satten Entzug vom Alkohol. Ich trank aber noch 7 Jahre weiter, bis ich die erste Entgiftung besuchte. Ich machte immer wieder kalte Entzüge, zappelte mir einen ab auf der Arbeit, schlief keine Minute mehr und der Schweiß tropfte aus meinem Körper.

Ängste, Panik und Entzug sind so Dinge, die ganz dicht beieinander liegen. Akút entzügig bist du nicht, da brauchst du dir jetzt keine Sorgen machen, du trinkst ja nicht. Du hast aber inzwischen Schäden davon getragen. Merken tut es im übrigen niemand mit der Entwicklung einer Sucht. Das kommt so schleichend und setzt sich immer mehr im Kopf fest.

Hör auf zu trinken, mache dir bewusst, dass deine Beschwerden vom Trinken kommen und akzeptiere es. Es wird immer besser werden, aber du musst deine Sucht für dich voll und ganz akzeptieren und damit leben lernen. Das geht schon und es gibt Schlimmeres wirst du irgendwann sagen können. Es ist ein langer Weg bis dort hin. Es kann auch Rückfälle geben, aber die Entwicklung geht trotzdem weiter. Wichtig ist immer, sich selbst zu beobachten und wachsam zu bleiben.
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